[u]"Fette Kugel voll Spielspaß"[/u]
Wenn jemand diesen Sommer die Möglichkeit hat, Mario von seinem Thron zu stoßen, dann ist es Sonys Loco Roco. Das Spiel strahlt von der ersten Sekunde an einen unglaublichen Charme aus und begeistert mit fantastischer Grafik und einem wunderschönen Soundtrack. Das schräge "Jump & Roll" geht den eher unkonventionellen Weg und macht damit alles richtig. Die witzigen Ideen bringen euch zum lachen, der simple Spielspaß fesselt Spieler aller Art an die PSP und es ist wirklich ein wunderbar inszeniertes Abenteuer, das Sony uns hier abliefert. Irgendwann in der Mitte des Spiels bricht kurzzeitig allerdings die Motivation ein, ohnehin das einzige Problem des Spiels, da es obendrein zu leicht ist. Wer sich also darüber im Klaren ist, dass man sich nicht ewig mit dem Titel befassen kann, darf direkt zugreifen. Alle anderen müssen an diese Stelle versichern, wenigstens mal reinzuschnuppern!
[u]Handlung_[/u]
Als ein Meteor die Erde trifft scheint es mit dem Frieden vorbei, überall schwirren plötzlich schwarze Monster herum, die die armen kleinen Loco Rocos überfallen und verspeisen. Eure Aufgabe ist es nun, euch zu vermehren und einen Widerstand zu formen.
Witzigerweise ist das Tatsächlich die Handlung, auch wenn wir es etwas überspitzt dargestellt haben, immerhin rückt die Geschichte selbst eher in den Hintergrund und wird sehr verniedlicht dargestellt. Zwar trefft ihr als Loco Roco sogar verschiedene Freunde, auf Unterhaltungen, Zwischensequenzen oder ähnliches müsst ihr aber gänzlich verzichten, eine wirkliche Handlung hat das Spiel also nicht vorzuweisen.
[u]Optik_[/u]
Sind sie nicht niedlich? Die kleinen Loco Rocos könnten Sony neues Knuddelzugpferd werden... wobei, was reden wir da
sie sinds schon jetzt! Doch der neue Hüpfer versucht nicht mit Niedlichkeit allein euer Herz zu gewinnen, Nein, sie haben Loco Roco einfach einen so sympathischen Stil verpasst, dass ihr bereits nach dem ersten Level völlig in die Welt des Spiels eingetaucht seid.
Die 2D Grafik ist knallbunt, nutzt dabei aber nicht die gängige Farbpalette, sondern deren ganze Bandbreite. Im Klartext heißt das: Der Himmel ist nicht immer blau und auch wenn die Wiesen saftig sind, müssen sie nicht unbedingt grün sein. So kugelt ihr euch durch verschiedene Welten, wobei eure feiste Kugel stetig anwächst. Die Darstellung des runden Protagonisten ist Sony ebenfalls gut gelungen. Zwar steuert ihr eine feste Kugel, die ist jedoch dehnbar, kann sich quetschen und wackelt vor sich hin wenn ihr springt. Loco Roco braucht keinen Realismus, Loco Roco braucht keine übermäßig vielen Details, Loco Roco braucht keine spektakulären Effekte en masse. Und dennoch sieht das Spiel richtig gut aus! Die Atmosphäre ist grandios, der einzigartige Stil verzaubert euch. Hinzu kommt das flüssige Scrolling und euer gut animierter Hauptcharakter. Die wenigen Effekte die da sind sehen hervorragend aus (die großen schwarzen Mojas z.B.) und das Spiel ist liebevoll designt, weshalb wir gerne die volle Punktzahl vergeben!
[u]Akustik_[/u]
Den meisten hat sich der Titelsong von Loco Roco schon vor dem eigentlichen Release in den Kopf eingebrannt, aber wir können euch sagen: es wird noch schlimmer! Sony hat für das Spiel einen zugleich abgefahrenen, wie auch stimmungsvollen und eingängigen Soundtrack auf die Beine gestellt, der individueller nicht sein könnte. Witzige Gesänge mit verzerrten Stimmen bedudeln euch bei seichten Melodien, die, so seltsam sie auch klingen, einfach absolutes Ohrwurm Potential haben. Die witzigen Loco Rocos singen nicht selten selber zur Hintergrundmusik, überhaupt strahlen diese kleinen Kugeln einen ganz besonders herzliche und witzige Atmosphäre aus. So schreien sie laut wenn ihr eine große Kugel aus ihnen machen wollt und anstatt Bonusgegenstände nur zu finden, trällern sie oftmals einfach ein Lied für ein freundliches Wesen. Die Sprachausgabe ist dabei übrigens völlig erfunden, klingt für unsere Ohren seltsamer als japanisch und zaubert trotzdem ein Lächeln auf euer Gesicht.
Egal ob mit Kopfhörern oder einfach so, der Sound ist qualitativ und mitreißend, die Ohrstöpsel empfehlen sich deshalb hauptsächlich, damit man nichts von den verrückt witzigen Stücken verpasst. Wir sind auf ganzer Linie begeistert!
[u]Ladezeiten_[/u]
Die Ladezeiten vor jedem Level sind kurz und, viel wichtiger bei einem Handheld, nerven nicht. Lästige Ladebalken sind nicht und so zockt sich auch das Ründchen zwischendurch ganz entspannt.
[u]Extras_[/u]
Sony hat ein paar Minispiele mit auf die UMD gepackt, bei denen man allerdings für jedes Spiel mit den gefundenen Insekten bezahlen muss. Das ist ein wenig seltsam, dafür sind die Spiele gut durchdacht. Fast komplizierter als das Hauptspiel und deshalb nicht für Zwischendurch geeignet, viel mehr braucht man tatsächlich ein wenig Geduld.
Sehr witzig aber nicht allzu lang motivierend ist das Loco Haus. Die im Spiel verstreuten Teile könnt ihr hier verbauen und euren Locos ein spannendes Eigenheim schaffen. Das Ganze lässt sich auch online präsentieren!
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Juhuu, endlich mal wieder ein 2D Spiel. Und dazu noch ein besonders gut gelungenes, denn Loco Roco bietet interessante Welten, viel Atmosphäre, ein paar verrückte Ideen und macht einfach Spaß. Euer Protagonist ist eine kleine niedliche Kugel, die ihr mit den beiden Schultertasten steuert. Wobei ihr eigentlich nur die Level kippt. Wer also R drückt, neigt die Welt nach rechts, so dass euer Loco Roco auch dorthin rollt. Wer beide Tasten drückt lässt die kleine Kugel hüpfen. Das wars? Ja, das wars. Die Steuerung ist herrlich simpel, dabei aber absolut funktional und gibt so auch jedem Einsteiger sofort volle Kontrolle.
Aufgabe eures Loco Rocos ist es eigentlich nur, das Ende des Levels zu erreichen. Dabei stellen sich euch nur selten Feinde in den Weg, viel mehr sind es fiese Fallen oder geschickte Sprungeinlagen die von euch verlangt werden. Wobei, ein Game Over werdet ihr bei dem Spiel kaum zu sehen bekommen. Der Weg ist hier das Ziel. Und selbigem zu folgen macht einfach unglaublich viel Spaß, denn in punkto Leveldesign haben die Entwickler wirklich gezeigt was sie auf dem Kasten haben. Fantasievoll gestaltete Welten die nicht nur toll aussehen, sondern mit gewitzten Ideen auch das Jump & Run Herz aufblühen lassen. Obendrein ist jedes Level mit einer Vielzahl an Geheimgängen ausgestattet, da es einiges zu finden gilt. Neben neuen Teilen fürs Loco Roco Haus warten 3 Mui Muis in jedem Level, außerdem sollte euer Loco beim Zieleinlauf schon auf stattliche Größe angewachsen sein. Durch das fressen bestimmter Pflanzen wachst ihr nämlich stets ein kleines Stück heran und seid am Ende meist eine richtig schön fette Kugel.
Sony bringt mit dem niedlichen Spiel neuen Wind in das Genre. Loco Roco löst sich von standardisierten Hüpfeinlagen und spielt mit dem Spieler. Nicht selten werdet ihr einfach durchs Level gewirbelt und durch Levelmechanismen gedreht, ohne dass ihr dabei noch Kontrolle habt. Hier heißt es dann: zurücklehnen und die Show genießen! Wenn ihr dann wieder selbst die Kontrolle übernehmt, haltet ihr vornehmlich Ausschau nach den vielen Geheimgängen. Nicht immer sind diese gut versteckt, oftmals hat man aber selbst nach zwei Anläufen noch nicht alles entdeckt. Leider ist es der größte Schwachpunkt aber eben jene Motivation das alles zu finden. Gegen Mitte des Spiels lässt die Faszination kurz nach und eher unmotiviert erreicht ihr das Levelende. Selbst die besten Ideen halten nicht ewig und man tut eben sehr lange Zeit über das Gleiche, zumal Loco Roco quasi keinerlei Abwechslung bei Gegnern bietet. Endgegner gibt es leider gar nicht und so fehlt dem Spiel ein wenig der letzte Schliff.
Wobei das schon fast Majestätsbeleidigung ist, immerhin ist Loco Roco eines der durchgestyltesten und sympathischsten Spiele seit langem! Wenn wir bei der Steuerung die Leichtigkeit noch gelobt haben, macht sie uns beim Schwierigkeitsgrad ein wenig Kummer. Schwer ist nämlich nur euer Protagonist selbst, ansonsten bahnen sich erfahrene Spieler sehr leicht den Weg ans Ende. Klar gibt es mal knifflige Passagen, aber im Grunde genommen ist die einzige Schwierigkeit das aufspüren aller Geheimgänge. Gute 6 bis 8 Stunden ist man mit dem Titel beschäftigt, für Unterwegs gut gelungen! Wer die Zeit findet jedes Level noch mal zu spielen, bringt natürlich weit mehr Stunden auf das Zeitkonto, wir haben jedoch meist nur eine kleine Auswahl erneut gezockt.
Ein Fazit zu Loco Roco ist eigentlich ziemlich leicht: Es gibt Mängel und sie werden auch jedem auffallen. Doch diese Macken täuschen nicht darüber hinweg, dass Loco Roco unglaublich viel Stimmung auf die PSP bringt, viel Spaß macht, für jeden geeignet ist und das 2D Jump & Run Genre nicht nur belebt, sondern auch neue Akzente setzt!
[u]Unterwegs_[/u]
Klare Empfehlung von unserer Seite. Loco Roco ist wie gemacht für die PSP (gut, ist es ja auch) und ist auch Unterwegs eine Spielspaß Granate. Hauptgrund dafür ist die simple Steuerung und die Tatsache, dass man sich nur selten in komplexe Dinge hineindenken muss. So kann man auch mal in der Bahn zocken und dabei trotzdem noch gucken bei welcher Haltestelle man gerade ist. Speichern kann man hingegen leider nur zum Ende jeden Levels, aber da die PSP beim abschalten ja punktgenau "speichert" ist selbst das kein Problem. Also, egal ob Schwimmbad, Heimweg oder Weltreise, Loco wird euch ein guter Freund sein.
