Black - Review

Black

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Review
XBOX
21
Einführung
 
Criterion (die Macher von Burnout) schicken mit BLACK einen reinrassigen Ego-Shooter für PS2 und Xbox ins Rennen. Im Vorfeld waren die Erwartungen an den Titel hoch. Auf Messen und zu sonstigen Gelegenheiten beeindruckten Demos mit grandioser Grafik, superben Sound und bedingungsloser Action. Kann das Spiel halten was es verspricht und wie steht es um die Langzeitmotivation? Diese Fragen werden hier und jetzt beantwortet.
 
 
Der Plot ...oder was man so nennen soll!
 
Ihr spielt den Söldner Jack Kellar und sollt in geheimen Auftrag der US-Regierung innerhalb einer BLACK-Ops genannten Sondereinheit, die Terrororganisation Seventh Way und dessen Anführer Sgt. Lennox ausschalten. Die Story wird in Zwischensequenzen erzählt, die ein Verhör zeigen. Jack Kellar muss sich dabei den Fragen eines Regierungsbeauftragten stellen und berichten wie die Jagd nach Lennox aus dem Ruder laufen konnte und welche Rolle er in den Geschehnissen gespielt hat. Nach jeder Zwischensequenz spielt Ihr einen Abschnitt der Terroristen-Jagd, welche Bestandteil der eben gehörten Befragung war, nach.
 
Die Geschichte ist leider wenig inspiriert, birgt nur bedingten Tiefgang und lässt sämtliche Charaktere inkl. Kellar und Lennox außen vor und ohne weiteren Hintergrund. Ingame-Sequenzen welche die Geschichte weitererzählen oder als dramatisches Stilmittel in vergleichbaren Spielen eingesetzt werden, fehlen gänzlich.
 
Innerhalb von gerademal acht Missionen ballert ihr euch durch den Kaukasus.
 
 
Das Gameplay ...ballern bis der Arzt kommt!
 
Action satt... so könnte man das Gameplay kurz und knapp beschreiben. Aber damit würde man auch einige Kritikpunkte unter den Teppich kehren die wir euch nicht vorenthalten möchten. So kann Jack Kellar nicht, wie in Ego-Shootern sonst üblich, springen. Warum? Darüber klären wir Euch später auf. Auch sonst ist Physik kein Mittel zum Zweck in diesem Shooter. Eine umfangreiche Physik-Engine, welche spielerischen Nutzen hat, wurde komplett gestrichen. Spielerein wie die Gravity-Gun aus Half-Life 2 findet man somit in BLACK nirgends.
 
Dafür werdet Ihr mit einem reichhaltigen Waffenarsenal ausgestattet, welches von Pistolen über MP und Sturmgewehr zu Scharfschützengewehren und Raketwerfern reicht. Jede der Waffen für kurze und mittlere Distanzen bekamen von den Entwicklern drei jederzeit einstellbare Schußmodi zur Verfügung gestellt: Einzeöschuß, Halb-Automatik und Voll-Automatik. Je nach Munitionsvorrat und Spielsituation sind diese recht hilfreich.
 
Nachschub für Waffen, Granaten und Medi-Packs sind je nach Schwierigkeitsgrad großzügig oder sehr mangelhaft verteilt in den Levels. Ihr findet diese Gegenstände in teilweise gut versteckten Räumen oder Nischen, oder auch bei erledigten Gegnern.
 
Apropos Gegner: Die K.I. der Gegner schwankt zwischen gut und mangelhaft. Mal ziehen sich Gegner geschickt und taktisch zurück und verschanzen sich hinter Kisten und sonstigen Gegenständen, mal rennen Sie blind auf Euch los, oder stehen wie angewurzelt und ohne Deckung in der Gegend. Zudem haben einige Gegner vorgegebene Marschrouten, die sie auch während der Kampfhandlungen nicht verlassen, bzw. bei erneutem Spielen 1:1 wieder übernehmen. Das haben wir schon besser gesehen.
 
In einigen Abschnitten begleiten uns zwei Kameraden, welche sich aber auch nicht immer intelligent verhalten. Gegner erledigen Sie eher selten und meist nur dann wenn es wirklich unsinnig wäre das sie den vor ihnen auftauchenden Gegner nicht erledigen würden. Taktische Tiefe bietet das Spiel in diesem Zusammenhang keinen. Die eigenen Kameraden bewegen sich völlig selbständig und von Euch nur indirekt beeinflußbar. Zudem sind sie unverwundbar.
 
Ärgerlich sind Situationen in denen Gegner und eigene Mannen sich direkt gegenüberstehen, aber weder der eine noch der andere Anstalten macht zu schießen oder Deckung zu suchen. Hier wurde sehr schlampig programmiert.
 
Alles in Allem bietet das Gameplay nichts was so nicht schon vor Jahren verfügbar war, aber dennoch ist die Action bedingungslos umgesetzt und ihr seit fast pausenlos in Kämpfe verwickelt ohne wenn und aber. Dabei müssen Gegner nicht unbedingt durch wildes Geballere ins Jenseit befördert werden, man kann auch Granaten einsetzen, oder aber diverse Explosionen hervorrufen und die Gegner durch die Schockwellen niederstrecken. In den ersten Missionen wird das bis zum geht nicht mehr inszeniert und Gegner positionieren sich locker und lässig hinter Benzinkanistern u.ä. und warten nur darauf in die Luft zu fliegen.
 
Die Steuerung ist sowohl auf PS2 als auch auf Xbox eingängig und bereitet keinerlei Schwierigkeiten, vorallem für geübte Ego-Shooter-Spieler.
 
 
Die Levels ...oder die Linearität gegen Unendlich
 
Wenn wir schon von einem eher "veralteten" Gameplay sprechen, so müssen wir als einen der größten Kritikpunkte erwähnen, dass BLACK wohl einer der linearste Spiele der vergangenen Jahre ist. Die fehlende Sprung-Taste - weiter oben schon erwähnt - hat nur einen Grund: Die Levels bietet keine weiträumigen und offenen Gelände. Einmal an einem bestimmten Punkt eine Stufe, einen Abhang oder ähnliches überwunden führt kein Weg mehr zurück, da der Sprung aus den Bewegungsmöglichkeiten gestrichen wurde. Das insofern ärgerlich, da man so keine Munition und Medi-Packs aus dem zurückliegenden Areal erreichen kann.
 
Aber nicht nur das! BLACK bietet auch kaum die Möglichkeit ein Level bei erneutem spielen mit einer anderen Taktik, bzw. Wegroute zu lösen. Die Levels folgen fest vorgegebenen Wegen, die keine alternativen Bieten und nur selten Räume bietet die abseits des Weges zu erkunden wären.
 
Als Ausgleich wurden die Mission dafür ziemlich große gestaltet. So werden Ihr im Schnitt zwischen 40 und 50 Minuten für eine Mission auf Schwierigkeitsgrad "normal" benötigen. Zudem ist das Leveldesign gut gelungen, abgesehen von der Linearität. Es gibt immer wieder Deckungsmöglichkeiten für den Spieler und den Gegner und länger Waffengefechte in großen Hallen können Euch des öfteren und lange beschäftigen.
 
In diesen Situationen wird auch ein weiters Manko des Spiels auffällig: Es gibt keine freie Speicherung und nur wenige Kontrollpunkte pro Level an welchen der Spieler bei Ableben die Mission fortsetzen kann. Mitunter muss man so das gesamte Level von vorne beginnen, obwohl man schon mehr als eine halbe Stunde Spielzeit hinter sich gebracht hatte. Noch ärgerlich ist es, dass nach Beendigung des Spiels der Fortschritt innerhalb der Missionen nicht gespeichert wird, sondern immer am Anfang der Mission gestartet werden muss, sollte man die Konsole ausschalten.
 
 
Grafik und Sound ...Bombe oder Blindgänger?
 
Während der Gefecht seht ihr Unmengen an Umherfliegende Glassplitter, Patronenhülsen, Funken, Mauerbruchstücke und Holzsplitter. Dennoch sind nicht alle Objekte frei zerstörbar, sondern nur von den Entwicklern vorgebene Teile der Umgebung. Auch sehen die Einschußlöcher an Wänden und Objekte nicht immer schön und realistisch aus, aber das sind nur kleine Kritikpunkte. Die Farbe Rot makiert meist nicht nur zerstörbare sondern auch explosive Objekte und die ausgelösten Explosionen sehen nicht nur hervorragend aus, sondern werden auch soundtechnisch pompös präsentiert. Die anschliessenden Rauchschwaden sehen für diese Hardware-Generation klasse aus und erscheinen zuerst voluminös und dicht, später dann transparenter, bis sie sich komplett verzogen haben.
 
Nicht alle, aber die meisten der Objekte besitzen scharfe Texturen. Vorallem aber die Waffen sehen fantastisch aus und die Nachladeanimationen sind schlichtweg genial! Zwar nervt es, dass im Hintergrund während des Nachladens alles nur noch verschwommen dargestellt wird, aber das entspricht ja der Realität, da der Fokus auf die Waffe gesetzt wird.
 
Die Charakteranimationen sehen ebenfalls sehr gelungen aus. Gegnertypen kann man deutlich auseinander halten anhand ihres Aussehens. Gelungen ist auch, dass man gegnerisches Feuer immer anhand des Verlaufs der Kugelbahn verfolgen kann, welcher quasi in die Luft gezeichnet wird.
 
Der Sound ist im Allgemeinen klar und Gegner lassen sich anhand diesen immer orten (ProLogic II -, bzw. Dolby Digital Decoder vorrausgesetzt). Die musikalische Untermalung ist wie in einem guten Hollywood-Film mit einem starken und präsenten Orchester eingespielt. Leider hört man den gelungenen Soundtrack nicht durchgehend und er wird nur in gewissen Situationen eingesetzt um die Atmosphäre zu verdichten.
 
 
Der Umfang ...Mogelpackung?
 
Das Ende des Spiels kommt plötzlich und unerwartet. Nach knapp 6-8 Stunden werden durchschnittliche Zocker das Spiel auf "normalen" Schwierigkeitsgrad durchgespielt haben. Wiederspielwert ergibt sich durch die schwereren Schwierigkeitsgrade die erst nach erstmaligem Absolvieren des Spiels freigeschaltet werden und eine größere Herausforderung darstellen. Da die Story aber wenig reizvoll ist und die Abwechslung in den Missionen auch nicht sehr hoch ist, wird nicht jeder Spieler das Spiel erneut in die Konsole legen wollen. Auch wenn es mittlerweile Gang und Gebe ist, dass Spiele einen immer geringeren Umfang und damit verbunden kürzere Spielzeit verpasst bekommen, kann man das nicht gutheißen. Schade, denn BLACK macht wirklich Spaß.
 
 
...was es sonst noch zu sagen gibt!
 
Die Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich nicht in der Stärke der K.I., diese ist in allen Einstellungen gleich. Unterschiede gibt es anhand der Anzahl der Gegner, Medi-Kits und der Anzahl der zu erfüllenden Ziele. Neben dem Primärziel gibt es auch immer Sekundärziele zu erledigen und einige Nebenaufgaben. Im höchsten Schwierigkeitsgrad "BLACK-Ops" gilt es alle Aufgaben zu erfüllen und es stehen keine Medi-Kits zur Verfügung.
 
Ein Mehrspielermodus, sowohl lokal an einer Konsole, als auch Online fehlt komplett.
 
 
PlayStation 2 vs. Xbox
 
Zwischen den beiden Versionen gibt es nur marginale unterschiede in der Belegung der Controller, die aber auf beiden System ideal gelöst ist. Grafisch unterscheidt sich BLACK auf beiden System kaum. Auf der PS2 ist das Bild im allgemeinen etwas unschärfer, aber ansonsten 1:1. Sicherlich wäre bei einer ausführlicheren Optimierung noch ein wenig mehr im Vergleich aus der Xbox-Version herauszuholen gewesen. Soundtechnisch stehen sich der PS2 Dolby ProLogic II und der Xbox Dolby Digital 5.1 Sound auch in nichts nach.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
DarthSonic
BLACK ist ein absolut großartig anzusehender Shooter. Das erste und zweite Durchspielen machen eine Menge Spaß und bieten Action ohne Schnörkel. Wer einfach nur Ballern möchte und sich mit einer quasi nicht vorhanden Story abfinden kann wird hier bestens bedient. Die sehr kurze Spielzeit und der fehlende Mehrspielermodus lassen jedoch fraglich erscheinen ob der Vollpreis gerechtfertigt ist. Gelegenheitsspieler mit ausreichend Kohle in der Brieftasche können zugreifen, alle anderen sollten jedoch spätestens zum Budget-Preis zuschlagen!

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