Trauma Center: Under the Knife - Review

Trauma Center: Under the Knife

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Review
NDS
26
[u]„Herr Doktor, ich habe einen Knoten in der Brust!“ „Na wer macht denn sowas?“[/u]
 
Jawohl, endlich ein Spiel das zeigt, zu was der Touchscreen noch alles zu gebrauchen ist. Anstatt mit einer langweiligen Karte oder einer weiteren Minispielsammlung herum zu machen, müsst ihr diesmal Präzisionsarbeit mit dem Stylus leisten. Denn Trauma Center drückt euch den Skalpell in die Hand und lässt euch an Patienten herumschnibbeln. Egal ob ihr Tumore entfernt oder Glassplitter aus Organen holt, Genauigkeit wird hier groß geschrieben. Das Ganze ist nett verpackt und mit witzigen Charakteren garniert. Technisch hinterlässt es einen guten Eindruck, spielerisch begeistert es durch Innovation und ein tolles Spielgefühl. Leider hat Atlus das Spiel ein wenig zu schwer gestaltet hat und schnell kann sich Frust breit machen. Ausserdem ist das Spiel kein Wunder in Sachen Umfang und viele Arbeitsschritte wiederholen sich. Mehr dazu im Test!
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Anstatt euch trocken von OP zu OP zu schicken, hat Atlus eine witzige Geschichte um das Spiel gestrickt, die eigentlich sehr viel Spaß macht, nur gegen Ende etwas zu abgehoben wirkt. Euer Alter Ego ist Derek Stiles, ein kompetenter Arzt mit vielen kleinen Macken. Ohne eine starke Schwester im Rücken kommt er nicht mal pünktlich zur Arbeit. Gut das Angie bei euch ist, eine Krankenschwester aus deutschen Landen, die euch tatkräftig mit wichtigen Hinweisen unterstützt. Stiles ist im ganzen Krankenhaus bekannt und vor allem der Chefartzt sieht großes in ihm, was sich auch schnell bestätigt. Denn Derek hat die Fähigkeit des „Healing Touch“, der ihm genug Konzentration spendet um auch die kompliziertesten Schnibbeleien vorzunehmen. Und jetzt wo das bekannt ist, sind auch medizinische Institute an Derek interessiert. Ist er der Herausforderung gewachsen?
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte echt witzig. Viele Charaktere, vielschichtige Patienten und ein sehr mysteriöser Virus. Ihr bekommt einiges zu lesen und erlebt mitunter recht lange Dialoge zwischen den Protagonisten. Klar ist das Geschmackssache und treibt im Endeffkt nur die Operationen voran, aber es wird sympathisch präsentiert und macht genau deshalb viel Spaß.
 
[u]Optik_[/u]
 
Zwei Bildschirme, zwei verschiedene Aufgaben: Der obere Screen des DS spielt bei Dialogen die Hauptrolle und zeigt euch die sprechende Person inklusive Sprechblase. Der Animestil der Charaktere weiß übrigens zu gefallen, leider bekommt ihr aber nur Standbilder als Hintergrund, animiert ist hier kaum was. Unten gibt es derweil nur eine fade Karte. Das ändert sich aber, sobald es zum Operationsbriefing kommt, bei dem ihr auf dem unteren Schirm seht, was zu tun ist.
Habt ihr auch das hinter euch gebracht beginnt auch schon die OP und auf dem unteren Sceen habt ihr sowohl den Patienten, als auch euer komplettes Operationswertkzeug. Oben tickt nur die Uhr, ausserdem gibt Angie Anweisungen und ihr seht euer „Miss Limit“. Insgesamt unspektakulär, aber für einen flüchtigen Blick nach oben genau richtig: Groß und Übersichtlich. Unten geht es mitunter etwas hektischer zu. Links und rechts werden eure Werkzeuge stilistisch dargestellt und per einfachem Klick aktiviert. Mit denen fuchtelt ihr dann direkt am Patienten herum, der euch in verschiedenen Zoom Stufen gezeigt wird. Zu Beginn sieht man nur den Körper, erst danach die Organe. Präsentiert wird das eher stilistisch und im comicartigen Look, die Texturen der Körper hätten etwas detaillierter und abwechslungsreicher sein können – Tattoos oder sonst was. So bekommt ihr nur klopfende Herzen, blutend klaffende Wunden und Gewebe zu sehen, die zwar nicht wirklich realitisch aussehen, aber im Zusammenhang gut gelungen sind. Die Atmosphäre stimmt jedenfalls und während man zockt, hat man tatsächlich das Gefühl in einem Menschen herumzustochern. Der Übersicht halber wirkt es leider ab und an etwas leer oder Detailarm.
 
Insgesamt ist die Optik leider nicht sonderlich spektakulär, aber sehr schön anzusehen, da sie viel Charme versprüht und endlich mal was aufs Display bringt, was man nicht gewohnt ist. Spritzen, blutende Wunden und bebende Organe. Besondere Effekte, egal ob Licht oder sonstige Spielerien kommen leider nicht zum Einsatz, Trauma Center reiht sich also ins optisches Mittelfeld ein!
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Die akustische Untermalung ist Atlus nicht mit ganz so viel Charme gelungen wie die optische Präsentation, da es leider insgesamt zu wenig Abwechslung gibt, kann der Sound auch mal nerven. Generell sind die Operationen aber spannend vertont und halten euch bei der Stange ohne sich dabei aufzudrängen. Nein, im Gegenteil, sie rangieren zwar eher im Hintergrund, sind aber so klever gemacht, dass sie euch wahrlich stressen und den Druck einer OP gut rüberbringen. Ganz ähnlich wie wenn in Filmen operiert wird.
Die Effekte sind unspektakulär, fügen sicher aber gut ins Geschehen ein und was uns an Trauma Center gefällt ist die gute Atmosphäre. Ohne wirklich erstklassig zu wirken vermittelt das Spiel all das was es soll.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Keine spürbaren Ladezeiten vorhanden…
 
[u]Extras_[/u]
 
Testet und verbessert euren Rang im Challenge Modus, bei dem ihr alle Operationen nochmal machen könnt!
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Auf dem Frauenmarkt sind die Götter in weiß immer noch heißbegehrt. Warum können wir euch zwar nicht so wirklich verraten, aber wie man sich in dieser Rolle so fühlt, dass könnt ihr zumindest bei Trauma Center nachempfinden. Schnappt euch also den Stylus, er wird fortan euer Skalpel sein. Und nebenbei bemerkt auch eure einzige Steuerungsmöglichkeit. Weder die Knöpfe, noch das Steuerkreuz werden zum spielen benötigt, ihr hantiert nur mit dem kleinen Stab. Dieser verrichtet dank dem Touchscreen wieder punktegenaue Arbeit und begeistert so fast auf ganzer Linie. Allerdings nur fast, denn ab und an scheinen die Buttons auf dem unteren Schirm nicht richtig zu reagieren. Passiert äußerst selten, verwirrt in einer schweren OP aber ziemlich.
 
Ohne euch ein besonderes Tutorial zu spendieren, werdet ihr direkt an den ersten Patienten gelassen, um ihm Scherben aus dem Arm zu entfernen. Links und Rechts auf dem Touchscreen habt ihr insgesamt 8 kleine Quadrate, wobei jedes Symbol für ein anderes Arztinstrument steht. Neben Injektionen findet ihr hier u.a. euer Nähzeug, euer Skalpel, ein Ultraschallgerät und ein heilendes Gel. Per einfachem Klick wählt ihr euer Werkzeug aus und könnt euch nun am „Opfer“ austoben. Zunächst wird die Wunde desinfinziert und direkt danach greift ihr mit der Zange nach den Scherben. Aber passt auf, wenn ihr die fiesen Splitter nicht richtig herauszieht, sinkt der Pulsschlag eures Anvertrauten. Nachdem das Glas entfernt wurde, saugt ihr Blut ab, näht die Wunde und klebt schlussendlich einen Verband auf die Narbe – Operation geglückt!
Ja, Trauma Center macht es möglich, dass aus jedem ein guter Arzt wird. Eure hilfreiche Krankenschwester steht euch bei der Erstanwendung verschiedenster Instrumente bei und unterstützt euch mit Rat und Tat. Dennoch fühlt man sich oft ein wenig hilflos und muss vor allem den Umgang mit den einzelnen Werkzeugen per Trial & Error erlernen. Das nervt ein klein wenig, immerhin sterben euch die Patienten weg, auf der anderen Seite erspart einem das ein Tutorial.
 
Was zu Beginn nur Glassplitter sind, wird im späteren Spielverlauf gar eine Reanimierung, eine Tumor OP und die Bekämpfung eines absolut tödlichen Virus. Ihr habt also nicht stets mit den gleichen Verfahren zu tun und nutzt so die komplette Bandbreite eures Inventars. Sicher, Anfang und Ende einer jeden OP sind gleich, aber das sind sie in Wirklichkeit ebenfalls. Um euch nicht zu langweilen wird das Spiel durch viele unvorhergesehene Vorfälle aufgelockert, ausserdem warten neben vielen Patienten auch noch ein paar kleinere andere Aufgaben auf euch. Der Umfang ist mit guten 6 Stunden nicht üppig, aber dennoch recht sinnvoll gewählt – zumindest für den Story Modus. Dennoch vermisst man darüber hinaus noch ein paar Dinge um länger am DS gefesselt zu bleiben.
Atlus macht eigentlich fast alles richtig: Trauma Center spielt sich ungewöhnlich und neu und schafft mit seinen Innovationen eine motivierende Spielkulisse. Vor allem die ersten Operationen fühlen sich grandios an und der Spielspaß befindet sich auf seinem Zenit. Nach guten 2 ½ Stunden ebbt das aber so langsam ab. Operationen wiederholen sich, man kämpft gegen seltsame Viren und noch viel schlimmer ist der drastisch ansteigende Schwierigkeitsgrad. Da man oft auf Learning by Doing angewiesen ist, versagt man bei fast jeder OP im Erstversuch. Doch auch wenn man weiß was zu tun ist, ist man noch lange nicht am Ziel: Achtet auf die schnell abfallende Herzfrequenz des Patienten, behaltet die drohende Uhr im Hinterkopf und passt ja auf, dass ihr nicht zu viele Fehler begeht. Auf all das muss man sich konzentrieren und bei den Operationen also schnell und genau handeln. Wirklich nicht einfach!
 
Kommen wir nun also zu einem recht schweren Fazit: Wer auf Doktorspielchen steht muss ohnehin einen Blick riskieren und auch alle Leute mit dem Hang zum „etwas anderen“ Spiel dürften gerne zugreifen. Trauma Center spielt sich wirklich gelungen und macht sehr viel Spaß, hat aber eben ein paar kleine Macken, wegen denen ihr es das Ein ums andere mal verfluchen werdet. Fakt ist, dass die Idee toll umgesetzt wurde und jeder Hobby Doktor dem Spiel eine Chance geben sollte. Eigentlich hätten wir also gerne mehr Punkte vergeben, aber Atlus hat sich hier selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht – wirklich traurig!
 
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Leider kommt man unterwegs nur schlecht in den Genuss des Spiels. Für Reisende ist es aufgrund der benötigten Präzision fast unspielbar. Wer hingegen Ruhe findet, also im Schwimmbad oder so, der wird wahrscheinlich sogar die Blicke auf sich ziehen. Merkt euch also: Auf Reisen ein Flop, im Ruhezustand Top!
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Doktor spielen ist spaßig, leider aber auch nicht ganz einfach - wie im richtigen Leben halt.
Meiner Meinung nach hätte man sich die seltsamen Viren sparen können, ich wünsche mir für den zweiten Teil viel lieber Knochenbrüche, mehr Scherben und "wasweißich" nicht alles
 
 

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