Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects Review
Electronic Arts präsentiert uns ein BeatemUp mit ihrer gewohnten Zauberformel. Das Spiel bietet, wie viele weitere Produkte aus dem Hause, eine starke Lizenz. Diesmal kommen die Helden der Marvelcomics zum Einsatz. Das von Nihilistic Software entwickelte Spiel ist für alle gängigen Konsolen ausgelegt, die sich allerdings im Detail unterscheiden.
"Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects" erzählt von dem Kampf der Superhelden gegen einen gemeinsamen Gegner. New York wird von einer Alien-Invasion heimgesucht. Unter der Leitung eines gewissen Niles van Roekel kämpfen die so genannten Imperfects gegen die Marvel-Superhelden Riege.
Heldenhaftes Gameplay?
Genauso simpel wie die "Stroy" ist auch das Kampfsystem gestrickt. Dieses ist zwar einfach und schnell zugänglich, aber einen gewissen Anspruch erfüllt sie kaum. Man kommt mit ganz wenigen Tasten aus. Mit einer Taste kann man seinem Gegner einen Schlag verpassen, während man mit einer anderen in Deckung geht. Eine weitere wird genutzt um Gegenstände wie Autos oder Fässer aufzuheben und seinem Gegenüber entgegen zu schleudern. Des Weiteren besitzt jede Figur noch Spezial-Angriffe (Spidy nutzt beispielsweise seine Spinnennetze) die mittels Schultertaste aktiviert werden. Man kann davon aber nicht unendlich gebrauch machen. Eine zur Lebensanzeige zusätzliche Leiste zeigt euch wie viel ihr noch von dem Spezial-Angriff einsetzten könnt. Mit wiederholten erfolgreichen Angriffen wird diese aufgefüllt. Einfache Schlagkombinationen wollen hier noch etwas mehr an Möglichkeiten bieten, doch um erfolgreich zu sein, reicht es vollkommen aus wild auf den Tasten zu hauen. Das Material an Gegnern, die sich euch in dem Weg stellen, bestärkt euch auch noch in dieser Vorranggehensweise. Die KI bewegt sich auf dem untersten Level. Man könnte schon fast denken, dass die Blechschädel irgendwie von euerer Faust angezogen werden. Der Schwierigkeitsgrad ist an manchen stellen ebenfalls sehr imperfect.
Im Gegensatz zu den Versionen für die Heimkonsolen gestaltet sich der Kern des Spieles auf der PlayStation Portable etwas anders. Im Gegensatz zum Story-Mode bekommt hier einen Kampange-Mode serviert, der nicht ganz mit dem beispielsweise auf der Gamecube-Version mithalten kann. Man wählt eine Charaktere (zu Beginn steht nur Das Ding zur Auswahl) und klappert dann 10 Gegner hintereinander ab. Eine weitere Besonderheit bei der PSP Version ist dann noch das Kartensystem. Nach gewonnen Kämpfen erhält man Sammelkarten mit denen man bestimmte Attribute des Protagonisten verbessern kann. Insgesamt gibt es 170 Karten, von denen insgesamt 4 für den Kampf ausgespielt werden dürfen.
Stylische Verpackung
Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects besitzt nur aus einem Grund doch noch eine kleine Daseinsberechtigung. Die Präsentation der Menüs, das Charakterdesign und einfach alles um das Spiel herum ist sehr sehenswert. Kein Wunder, denn extra für dieses Spiel wurden Jae Lee und Paul Catling engagiert. Neben den neuen Imperfects haben diese beiden Comicstars es wirklich verstanden die bereits staubigen Marvelcharaktere in einem sehr guten Licht erscheinen zu lassen. Die Artworks zu Wolverine, Dare Devil, Spiderman und Co sind überaus gelungen und stylisch wirklich auf dem höchsten Niveau. Das hin und her Springen zwischen den Menüs und der Charakterauswahl ist das eigentliche Highlight im Spiel.
Die technische Präsentation kann man maximal als okay einstufen. Die Superhelden sehen aus der Nähe und im richtigen Winkel sehr gut aus. Allerdings erreicht man nur selten diesen "richtigen Winkel". Im Spiel ist die Kamera sehr weit von dem Protagonisten entfernt und man sieht nur einer kleinen Figur beim wilden Umherkloppen zu. Sollte man auf die Idee kommen die Kamera zu drehen, merkt man schnell das hier auch nicht genügend Entwicklerzeit investiert wurde. Sie lässt sich nur sehr zäh drehen, was in manchen Situationen wieder zum Frust führt. Oftmals entdeckt man gar nicht aus welcher Richtung man gerade angegriffen wurde. Hin und wieder bleibt die Kamera in ungünstigen Positionen einfach hängen. Bei besonders gelungen Aktionen oder dem KO-Move bekommt man eine kleine Wiederholung zu sehen. Diese ist zwar nicht sehr spektakulär, bildet aber in diesem Spiel immer noch das Highlight.
Die Szenarien sind auch nur Einheitsbrei. Der Aufbau ist stets sehr simpel. Besondere Effekte oder Bauten kann man nicht entdecken. In einigen geschlossenen Räumen sind die Texturen sogar so detailarm, wie man es aus den Anfangstagen der 3D-Spiele kennt.
Soundtechnisch wird eine deutsche Sprachausgabe und eine eher unauffällige Hintergrundmusik geboten. Die Stimmen und Dialoge sind bestenfalls auf dem Niveau des gesamten Spiels.
Im Gegensatz zu den Heimkonsolenversionen kann die portable Version auf der PSP hier durchaus mithalten. Besondere Einschränkungen oder Abstriche gibt es nicht zu verzeichnen.
Positiv:
+ gelungenes Charakterdesign
+ alle Marvelhelden wie Wolverine, Spiderman oder Venom wählbar
+ Kartenalbum
Negativ:
- schlechte KI der Gegner
- miese Story
- anspruchloses Kampfsystem