Final Fantasy X - Review

Final Fantasy X

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Review
PS2
9

Story

Die idyllische Welt von Spira, die aus sehr grossen Wasserflächen besteht wird von einem Monster heimgesucht, das die Bewohner nur [Sin] nennen. Ein junger Blitzballspieler namens Tidus wird während eines Blitzballspiels Augenzeuge des Angriffs [Sin]?s auf Zanarkand, seiner Heimatstadt. Er kann nur knapp dem Tod entkommen und wird von seinem rätselhaften Freund Auron aufgefordert ihm zu folgen. Nach einem kurzem Direktkontakt mit [Sin], der ihn bewusstlos macht, findet sich Tidus auf einem Schiff der Al Bhed wieder und sein Abenteuer beginnt. Er erfährt, dass der einzige Weg [Sin] zu besiegen dadurch besteht, die Hohe Beschwörung, die nur von einem Medium außerordentlicher Kraft vollzogen werden kann, auszuführen um [Sin] letzendlich mit dieser zu vernichten und Spira vom Leid zu befreien. Überall in Spira machen sich Medien auf die beschwerliche Pilgerfahrt um am Ende die Hohe Beschwörung zu erlangen und sich dem ultimativem Kampf gegen [Sin] zu stellen.
Das junge Medium Yuna hat sich fest vorgenommen, Spira von den Leiden [Sin]?s zu befreien und Tidus heuert als Ihre Leibgarde an um sie von nun an auf ihrem Weg zu beschützen.
 

Gameplay

Wer schon einmal ein Final Fantasy gespielt hat, wird sich mit den Begrifflichkeiten des Spiels, wie z.B. den Zaubersprüchen, Items, Beschwörungen etc. schnell zurechtfinden. Die Zufallskämpfe existieren in Final Fantasy X immer noch, d.h. dass nach einigen Schritten die Mitstreiterparty in ein Gefecht verwickelt wird. Aber gleich hier ergeben sich Unterschiede zu alten Final Fantasy?s: Das ATB System (Active Time Battle) wurde über Board geworfen ? man kann jetzt in aller Ruhe seine Angriffsmöglichkeiten ausloten und die Strategie für einen erfolgreichen Kampf verfolgen. Eine weitere Änderung ist, die neue Angriffsreihenfolgenleiste auf der rechten Bildschirmseite: Man sieht wer als nächstes dran ist. Monster werden treffend mit ?Monster A? ? ?D? durchnummeriert, Bosse als ?Boss? markiert. Die eigenen Spieler sind mit ihrem Konterfei auf dem Balken direkt zu erkennen. Das gute an der Leiste ist, das jede Aktion die man auswählen kann und womöglich eine Veränderung der Reihenfolge verursacht, von der Leiste auf der rechten Seite reflektiert wird: Manchmal rutscht der aktuelle Recke in der Leiste weiter nach unten oder nach oben, was bedeutet, dass er/sie früher oder später wieder drankommt.
Doch damit nicht genug: Man kann auch während eines Kampfes per L1 Taste einen Mitstreiter durch einen anderen auswechseln ? und das ist ziemlich wichtig, denn nicht alle Gegner lassen sich mit der anfänglichen Kampfparty besiegen. Eine weitere Neuerung ist, dass man während eines Kampfes sowohl die Waffen als auch die Rüstung wechseln kann. Dadurch kann man je nach Situation die richtige Waffe mit den richtigen Abilities equippen.
Auch im Bereich des Charakterupleveling hat sich Square was einfallen lassen ? was meiner Meinung nach seit den Materias aus Final Fantasy VII das beste Leveling Sytem überhaupt ist: Das Sphärobrett. Nach jedem Kampf erwirtschaftet man sich wie gehabt AP (Ability Points) die ab einer bestimmten Menge den eigenen Sphere Level um eins höher setzen. Diese Sphere Levels kann man sich wie eine Art Guthaben für das Sphärobrett vorstellen, denn mit jedem S(phere) Level kann man auf dem Sphärobrett einen Schritt weitermachen. Das Brett, von dem es 2 verschiedene Versionen gibt ? eine Standard und eine Profiversion ? besteht aus Feldern für Charakteraufwertung wie z.B. Magie +2, Stärke +2 etc. oder auch für Abilities wie ?Feuera?, ?Eisga? oder ?Klauen?. Jeder der Charaktäre beginnt an einem anderen Ort auf der Standardvariante des Sphärobretts und die Wege, die man einschlagen kann sind fast fest vorgegeben. In der Profivariante des Sphärobretts hingegen gibt es schon sehr früh Abzweigungen und fast alle Charaktäre starten irgendwo in der nähe der Mitte. Spieler, die noch nie Final Fantasy gespielt haben, sollten eher mit der Standardvariante des Sphärobretts beginnen damit sie nicht einen unnötigen oder gar unvorteilhaften Weg einschlagen. Um die Möglichkeiten des Bastelns in Final Fantasy X noch weiter zu treiben, hat Square dieser Inkarnation des Spiels das ?Umbau? System spendiert: Jeder Waffe, die noch mindestens einen freien Slot besitzt, kann eine bestimmte Abilitiy (wie z.B. ?Präventivschlag? oder ?Giftattacke?) unter Benutzung von Items hinzugebastelt werden. Waffen und Rüstungen haben maximal bis zu 4 Slots frei, auf denen man die Abilities einsetzen kann. Neu ist auch die Art wie mit den Beschwörungen umgegangen wird: Vorbei sind die Zeiten in dem ein "Guardian Force" oder "Aeon" gerufen wurde, der seine starke Attacke ausführte und daraufhin wieder verschwand. Bei Final Fantasy X bleibt die Beschwörung da und ersetzt die Party. Man kann ihr Befehle geben, als ob es ein Bestandteil der eigenen Party ist. Sie haben wie ein normaler Mitstreiter HP und MP - und sobald die HP auf 0 geht, verschwinden sie wieder und die eigene Party erscheint. Auch "Aeons" haben eine Extaseleiste ("Limitbreak" aus FF7,FF8) die einen sehr mächtigen Angriff freischaltet sobald sie voll ist. So entfacht "Bahamut" seinen "Megaflare" nur bei voller Extaseleiste.
Natürlich gibt es auch wieder Minigames in diesem Final Fantasy, darunter wären z.B. das Blitzballspiel, das einer Art Handball/Wasserball entfernt ähnelt, die Schmetterlingsjagd in Macalania, Blitzausweichen in der Donnersteppe oder z.B. das Chocobo Rennen gegen einen Chocobo Trainer.
Dass das Spiel mit dem Besiegen des Hauptgegners [Sin] und damit dem Beenden der Hauptquest nicht wirkliche beendet ist, sollte wohl jedem, der Final Fantasy schon mal gespielt hat, klar sein. Die PAL Version von FFX ist bekanntlich die ?International Edition? und bietet als Zusatzschmankerl neben dem erweitertem Sphärobrett auch Sidequests in Form von den ?Dark Aeons? oder dunklen Beschwörungen. Diese haben es in sich, denn sie sind irrwitzig stark und fordern jeden Hardcore Final Fantasy Junkie raus wie seit Final Fantasy 7 nicht mehr geschehen (Dort waren es Emerald und Ruby Weapon).
Auch die sogenannte ?Monster Arena? erinnert entfernt an die ?Kampfarena? auf Final Fantasy 7 und bietet ähnlich wie diese eine Hülle an Möglichkeiten seine Charaktäre mordsmäßig aufzurüsten.
 

Grafik

Final Fantasy X ist das erste Final Fantasy von Square, das vollkommen auf vorgerenderte Hintergründe verzichtet, die ihren Einzug bei Final Fantasy VII feierten. Bei der Grafik in Final Fantasy X gibt es nicht viel zu beanstanden. Noch nie sah ein Final Fantasy Teil so gut aus, wie dieser hier. Der Bruch zwischen den Animationen, den CG-Movies und der eigentlichen Spielegrafik fällt nicht mehr so gravierend auf wie es bei älteren Teilen der Fall war. Auch die gekonnte Ausnutzung der PS2 Hardware um störende Aliasingeffekte (Treppeneffekte) gänzlich auszumerzen, muss man Square hoch anrechnen.
Final Fantasy X besticht auch durch eine neue Detailverliebtheit: Sich zu der Sprache bewegende Lippen (die wohl nur in der japanischen Originalfassung in etwa Synchron zum Gesprochenen zu stehen scheinen), detaillierte, ausgearbeitete Gesichter, die auch bei näherem Heranzoomen durch die Kamera nicht platt und ?leer? wirken sondern durch eine Detailfülle faszinieren, machen das Spiel zu einer wahren visuellen Freude. Die Umgebung in Final Fantasy X ist auf jeden Fall mehr als ein Blick wert: Gräser biegen sich im Wind, Die Umgebung spiegelt sich im Wasser, Monster lösen sich in effektvolle Energiewirbel auf. Die Monster generell sind auch sehr betrachtenswert: So kämpft man gegen einen riesigen Vogel in der Wüste, der unentwegt einige Federn verliert und dessen Gefieder sich mit der Bewegung biegt. Oder aber man tritt gegen gegen eine Art magischen "Siegfried und Roy" Tiger namens "Quahl" an, der besonders lange "Barthaare" hat - auch dieser ist sehr detailverliebt in Szene gesetzt. Generell sind die Monster in Final Fantasy X ein Hingucker und auch die verschiedenen Bewegungsabläufe der eigenen Party sind es Wert, näher hinzuschauen.
Zauber wie ?Gravitas? oder ?Ultima? wurden neu und effektvoll in Szene gesetzt und auch die Introanimationen der Aeonbeschwörungen durch Yuna glänzen durch eine grafische Imposanz. Die Aeonen (Guardian Forces vorher) haben wieder opulente Introanimationen, die man auch im Menü verkürzen kann. Durch die neue 3D-Engine in FFX ist es Square nun möglich, das Spielgeschehen viel dramatischer in Szene zu setzen, als es bisher möglich war: Zooms an die Gesichter der verschiedenen Charaktäre in dramtischen Sequenzen unterstützen die Spannung und den Storyaufbau. Generell wirkt Final Fantasy X dadurch mehr wie ein Film als ein einfaches Spiel.
 

Sound

Bei der Musik musste man ein Final Fantasy bisher immer in zwei Kategorien aufteilen: In Musik, die meist gut war und in Effekte, die zumeist miserabel waren (Wer erinnert sich nicht an die schrecklichen Soundsamples aus Final Fantasy 7 und 8 ? ?Feuer? z.B. ein extremer Missklang)
Dieses Mal hat Square sich aber anscheinend entschieden, die Soundsamples auch auf ein neues Level zu schicken, denn die billigen, blechernen Soundeffekte aus den älteren Final Fantasys sind mit der PSOne auf der Strecke geblieben. Eine Neuheit bei einem Final Fantasy ist auch, dass Square sich zum ersten Mal entschieden hat, die bisherigen blauen Boxen durch echten gesprochenen Text zu ersetzen. Die englischen Synchronstimmen sind durchweg gut gewählt ? bis auf Tidus? Stimme, die einfach sehr quälend und nasal klingt. Auron?s ?coolness?, Yuna?s Herzlichkeit, Wakka?s Akzent oder Lulu?s sexy Stimme ? alles kommt gut rüber, bis auf Tidus? quenglige, etwas nervige Stimme. Square Europe hat den Text nocheinmal vom japanischen eingedeutscht und ist somit den direkten Weg gegangen ? auf der einen Seite ist das gut, denn der deutsche Text enthält damit nun etwas mehr Informationen als man durch die gesprochenen englischen Text erfährt. Auf der anderen Seite wirkt das ganze irritierend wenn man nicht weiß, dass die Übersetzung aus dem japanischen und nicht dem englischen kommt. Im Grunde genommen ist diese vorgehensweise aber lobenswert, denn eine direkte Übersetzung aus dem englischen wäre zwar einfacher gewesen, man hätte aber wohl noch mehr ?Verlust? an Informationen in Kauf nehmen müssen.
Die Musik passt zu jeder Zeit mit dem Spielgeschehen überein und überzeugt durch neue Kompositionen von Nobuo Uematsu, die z.T. so gut sind, dass man sich nach einiger Zeit dabei erwischt, wie man diese mitpfeift. Insbesondere die ?Hymn of the Faith? mit ihren Chorgesängen ist ein besonder schönes Stück, welches zu einem Leitthema im ganzen Spiel wird. Mit ?To Zanarkand? beweist Uematsu, dass Spielemusik nicht einfach flach und einfach sein muss, sondern mehrschichtig und komplex sein kann.
 

Steuerung

Man könnte der Meinung sein, dass Final Fantasy X aufgrund des 3D Paradigmas schwerer zu steuern sei, als seine statischen Vorgänger (statisch im Sinne der vorgerenderten Hintergründe). Mitnichten. Aufgrund der vom Spiel gesteuerten Kamera hat man so gut wie nie ein Problem Tidus zu steuern, und das Übersichtsradar hilft beim Lokalisieren des nächsten Savepoints und des Weges selbst.
Innerhalb eines Kampfes ist die Steuerung und die Auswahl in den Menüs gewohnt einfach. Probleme ergeben sich nicht. Nur Lulus Extase Funktion ist ein bischen schwer zu handhaben, aber sollte einen nicht vor zu großen Problem stellen.
 

Fazit

Final Fantasy X ist ähnlich wie Final Fantasy VII für die PSOne ein sehr guter Einstand von Square auf der PS2. Das Spiel vermittelt einem zum ersten mal das komplette Gefühl, ein Teil von Spira/der Spielwelt oder sogar in Spira zu sein. Spira kommt glaubwürdig rüber, und alle storytechnischen Elemente des Spiels sind auf einander im höchsten Maße abgestimmt. Sogar die hohe Zahl der Zufallskämpfe haben zum ersten mal einen größeren Sinn als nur die Charaktäre aufzuleveln. Es gibt auch keinen ?stilistischen? Bruch im Spiel selbst, dass z.B. ?Hochtechnik? auf ?Mittelalter? fällt. Die technisierten Al Bhed passen genauso in die Welt von Spira wie die in ihrer religiösen Welt lebenden Yevoniten oder die Crusaders. Einziger wirklicher Negativpunkt im Spiel sind die Tempelbesuche mit ihren eher nervtötenden Puzzlen: Nehme Sphäroid von Ort A und platziere ihn in Ort B. Renn hin und her, und probier' alle Möglicheiten aus, bis die Tür aufgeht. Nervig ohne Ende, denn wirklich gefordert ist man von diesem Tempelquiz nicht.
Die Story von Final Fantasy X ist fesselnd und motivierend - von Anfang an, was man von Final Fantasy VIII z.B. nicht behaupten kann. Final Fantasy VII hatte z.B. nach der exzellenten Eröffnung mit dem Angriff auf den Makoreaktor einen mehrstündigen spielerischen Tiefpunkt. Bei Final Fantasy X schwankt die Motivation zwar auch, aber nie so stark nach unten, dass man keine Lust mehr hat, weiterzuspielen und mehr über Tidus' Auron's und Yuna's Schicksal zu erfahren
Auf der technischen Seite kann das Spiel ?fast- überzeugen aber aufgrund einer schlampigen PAL Anpassung, die dem Spieler extradicke PAL Balken beschert wird das ansonsten gute Bild des Spiels getrübt. Die lapidare Ausrede Square?s es gäbe einfach keinen Platz für eine PAL Anpassung auf der DVD mag ja sein (PAL Bilder haben mehr Zeilen als NTSC), aber das schliesst die einfachste Möglichkeit der Anpassung, nämlich den 60Hz Modus, nicht aus. Bemerkenswert bei diesem Final Fantasy X ist, dass sowohl die normalen Gegner als auch die Bosse in der Hauptquest nicht so anspruchslos sind, dass man sie einfach verdreschen könnte. Der gute Einsatz von Statusverändernden Angriffen seitens der Gegner oder auch deren Beweglichkeit zwingt einen, andere Taktiken anzuwenden. Wenn man bisher von seinen älteren Final Fantasys gewohnt war, einfach durch das Spiel durchzurennen, und selten mal eine Potion, Hi-Potion o.ä. zu benutzen, so wird es in dieser Inkarnation eher die Ausnahme sein, eine längere Strecke ohne "Mittelchen" durchzuhalten.
Final Fantasy X bietet Spielspass für 40-60 Stunden ? wenn man nur den Hauptquest durchspielt und [Sin] erledigen möchte. Spielt man hingegen auch die verschiedenen Sidequests an oder durch, steigt die Stundenzahl locker auf 80-100 und wenn man dann noch alle Dark Aeons besiegen möchte kann man gute 100-150 Stunden vor dem Spiel sitzen ? Sein Geld ist es auf jeden Fall wert.
 
Ach ja, und alle Fans von Final Fantasy VII aufgepasst: Sephiroth's "Supernova" aus dem Endkampf ist eine erlernbare Ability in FFX
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