Pokemon Smaragd-Edition - Review

Pokemon Smaragd-Edition

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Review
GBA
32
Pokemon Smaragd-Edition Review
 
Der 27. Februar 1996 ist für viele sicher ein Datum, wie jedes andere, doch an diesem unscheinbaren Tag wurde Videospielgeschichte geschrieben. Nintendo selber hätte es sich nicht träumen lassen (daher lieferte man nur 200.000 Exemplare an den Handel aus), aber das an diesem Tag in Japan veröffentlichte Spiel belebte nicht nur den tot geglaubten GameBoy wieder, sondern bildet seit dem einen Grundpfeiler des ganzen Unternehmens. Innerhalb weniger Jahre wurde dann noch ganz Amerika und Europa vom Pokemon-Wahn eingeholt. Der große Boom um die von Satoshi Tajiri erfundenen Pokemon ist sicherlich bereits vorbei, aber immer noch erfreuen sich die kleinen Monster bei Spielern auf der ganzen Welt großer Beliebtheit. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Nintendo immer wieder neue Versionen und Editionen der Pokemon für ihre Konsolen veröffentlichen. Seit dem 20. Oktober ist der neuste Ableger für den Game Boy Advance mit von der Partie. Pokemon Smaragd ist wieder ein klassisches Rollenspiel in der Form, wie die Serie groß geworden ist. Die beiden letzten reinen Rollenspiele für den Game Boy Advance waren die Blattgrün- und Feuerrot-Editionen, die wieder rum eine aufgebohrte Version der ersten Game Boy Pokemon Spiele waren. Die Smaragd Edition ist neu. Erwartungsgemäß leider nicht etwas völlig Neues.
 
Die erste große Entscheidung - welches Pokemon nehme ich?
Auf große Wanderschaft…
 
Jeder, der bereits ein Pokemon-Spiel auf dem Game Boy gezockt hat, kann sich einen gewissen Teil der Story bereits im Vorfeld selber ausmalen. Das allgemeine Ziel ist es mal wieder der größte Pokemon Trainer aller Zeiten zu werden. Der Weg ist euer Ziel, denn um überhaupt diesen gottähnlichen (*g*) Status zu erreichen gilt es die besten Trainer jenseits der Hoenn-Region zu schlagen. Ob Bub oder Mädel, für beide gelten die gleichen Bedingungen. Das besondere an der Smaragd Edition, ist das Nintendo hier die beiden Geschichten um Rubin & Saphir zu einer verstrickt und kleinere Veränderungen vorgenommen hat. Beispielsweise muss man das Gleichgewicht zwischen Groudon und Kyogre wieder herstellen. Diese zwei, der drei legendären Pokemon, wollen vom Team Magma und vom Team Aqua wieder zum Leben erweckt werden. Diese beiden konkurrierenden Teams schneiden während des Abenteuers immer wieder eueren Weg und bringen so etwas Pep in die Story. Außerdem darf man dabei natürlich nicht sein eigentliches Ziel (die Arena-Leiter schlagen und deren Medaillen sammeln) aus den Augen verlieren. Nebenbei bekommt man noch eine Latte an Sidequests serviert, die für lange Zeit an den Game Boy Advance fesseln können.
 
Wird das Spiel gestartet bekommt man ein kleines Intro zur Einstimmung zu sehen. In dem komplett mit deutschen Screentexten versorgtem Spiel hat man zu Beginn zwei Punkte auf dem Startbildschirm zur Auswahl. Man kann zunächst in die Optionen gehen und Einstellungen an der Text-Geschwindigkeit, dem Sound (Wahl zwischen Mono und Stereo) oder der Textrahmen vornehmen. Viel wichtiger ist aber der Punkt „Neues Spiel“. Auf zwei Speicherständen kann man sein Abenteuer jederzeit im Spiel aufzeichnen. Wer gleich seine vorhandenen Pokemon übertragen will ist auf dem Holzweg. Um eine Verbindung zu den Vorgängern einzurichten, muss man zunächst etwas im Spiel vorangeschritten sein und dem Konnex Club per Wireless Adapter beigetreten sein. Weitere Linkmöglichkeiten gibt es zusätzlich noch zu den Gamecube-Spielen Pokemon Colosseum, Pokemon Box und dem neuen Pokemon XD.
 
189 Pokemon
 
Euer Abenteuer beginnt in der Ladefläche eines Transporters. Samt Familie ist man gerade beim Umzug in die neue Heimat Wurzelheim. Noch ohne Pokemon ausgestattet macht man zunächst seine ersten Streifzüge vor der Haustür. Schnell entdeckt man als Pokemon-begeisterter das Labor des Pokeforschers Prof. Birk. Dieser ist allerdings nicht anwesend. Kaum entfernt findet ihr aber Prof. Birk in einer heiklen Situation, die ihr aber mittels ausgeliehenem Pokemon wieder entschärfen könnt. Bei dieser Rettungsaktion stehen euch Pokemon der drei Elementklassen Feuer, Wasser und Blatt zur Auswahl. Als Lohn dürft ihr das Pokemon behalten. Nun steht der großen Entdeckungstour nichts mehr im Wege. Seine Pokemon trainieren, neue Pokemon fangen (insgesamt kann man 189 Pokemon in diesem Spiel finden), Arenaleiter schlagen und neue Freunde kennen lernen. Das sind nur einige Ziele, die es in der Pokemon Smaragd Edition zu erledigen gilt.
Wie gesagt sind die eigentlichen Grundzüge der Pokemonspiele auch bei der Smaragd Edition erhalten geblieben. Wirkliche Neuerungen gibt es eigentlich nicht. Man bewegt sich auf einer Welt, die aus der Vogelperspektive dargestellt wird, und trifft an den unterschiedlichsten Gegenden auf Gegner, die immer wieder eine neue Herausforderung darstellen. Jeder der beiden Kontrahenten darf nun seine Pokemon (man kann insgesamt 6 bei sich tragen) in den Kampf schicken. Abwechselnd und für ein Rollenspiel typisch führt jedes der Pokemon abwechselnd eine Aktion wie einen Angriff oder Nutzung der Gegenstände aus dem Inventar durch. Um erfolgreich im Pokemon Universum zu sein, ist es besonders wichtig eine gewisse Bildung in den Grundzügen der Pokemonwissenschaften zu haben. Dass Blattpokemon besonders effektiv gegen Wasserpokemon, und Feuerpokemon wiederum sehr effektiv gegen Blattpokemon sind, ist nur eine von vielen Regeln, die man berücksichtigen sollte. Diese Zusammenhänge und dass Erlernen der Zusammenhänge zeichnet die Pokemon-Serie besonders aus. Und wie bereits erwähnt, ist alles beim Alten geblieben. Besiegte Gegner geben dann nicht nur irgendwelche (oftmals) sonderbare oder komische Kommentare ab, sondern Kämpfe bringen in diesem Spieler euch immer einen Vorteil. Eure kleinen Monster entwickeln sich und sammeln an Erfahrung. Dadurch werden sie stärker und können neue Techniken erlernen (einige sind auch besonders wichtig um im Spiel weiter zu kommen). Nebenbei gibt es auch für jeden Sieg Bares, welches ihr in jeder Stadt in den dort ansässigen Pokeshops in praktische Items umtauschen könnt. In einigen Fällen herrscht nach dem Kampf eine so große Sympathie, dass man gleich auch die Nummern (das so genannte Pokenav ist das Handy in der Hoen-Region) austauscht und sich für spätere Kämpfe bzw. Trainingseinheiten verabredet.
 
Neue Pokemon kann man aber auf diesem Wege nicht erhalten. Mittels Pokeball kann man nur Pokemon fangen, die sich in der freien Wildbahn befinden. Besonders in hohen Gräsern und dunklen Höhlen trifft man auf solche. Ist ein wildes Pokemon etwas geschwächt kann man es einfangen und zu seiner Riege der Monster dazuzählen. Zwar kann man nur sechs der Tierchen bei sich führen, aber mittels eines perfekten und auf Pokemon zugeschnittenen Lagerungssystem ist man in der Lage aus allen Teilen der Hoen-Region mittels Computer auf seine Pokemon zurückzugreifen.
Als wieder einmal besonders praktisch erweist sich einmal mehr der Start-Knopf eures Game Boys. Die damit aufgerufenen Menüs sind sehr übersichtlich gestaltet. An der obersten Stelle steht das mittlerweile berühmte PokeDex. Dieses Gerät zeichnet jedes neue entdeckte Pokemon sofort mit und versorgt euch mit den kleinen und feinen Infos, die man sich im Kampfe zu nutze machen kann. Eure mitgeführten Pokemon werden im nächsten Punkt übersichtlich dargestellt. Die Items hingegen werden wieder sauber sortiert im Beutel verstaut. Jede Tasche hat eine andere Art der Items als Inhalt. So befinden sich die Basis-Items im große Hauptfach in der Mitte und die Beeren in der kleinen rechten Seitentasche. Die Optionen und eine Karte der Hoen-Region findet ihr ebenfalls in diesem Menü, das jederzeit aufgerufen werden kann. Besonders wichtig und praktisch ist dann noch die Möglichkeit des Sicherns. Man hat zwar zwei Spielstände in Pokemon Smaragd, kann aber bei seinem angefangenen Spiel nur einen Spielstand wirklich nutzen. Bei jeder Speicherung wird der vorhandene Spielstand überschrieben. Es ist also nicht möglich sein Spiel in verschiedenen Punkten zu sichern.
 
Diesmal gibt es mehr 2-on-2 Pokemon-Kämpfe.
Pokemon hat sich mittlerweile zu einem sehr komplexen Spiel entwickelt. In der Smaragd Edition hat man diesmal die Möglichkeit sowohl auf Team Magma und Team Aqua zu stoßen. Um der eigentlichen Story immer folgen zu können und sein nächstes Ziel zu finden, kann man die im PokeNav gespeicherten Charaktere kontaktieren. Diese haben immer einen kleinen Rat für euch parat. Besonders gut an der Smaragd Edition ist außerdem die Möglichkeit jetzt noch öfter 2-on-2 Kämpfe zu bestreiten. Das heißt, dass die Trainer zwei Pokemon gleichzeitig in den Kampf schicken können. So werden zwei Pokemon eurer Reihen gleichzeitig trainiert. Zur weiteren Komplexität tragen dann noch die Beeren mit bei, die eine kleiner Wissenschaft für sich sind. Aber um es einmal kurz zu fassen. Die Pokemon können die verschiedensten Beeren nutzen, um die verschiedenen Attribute zu heilen bzw. zu stärken. Dabei ist die Mischung besonders zu beachten.
Eine weitere Herausforderung sind dann noch beispielsweise die Kampf-Camps. Hier sind euere Fähigkeiten als Pokemon-Trainer gefragt. Unter verschiedensten Umständen (zum Beispiel muss man in einem Camp seine Pokemon komplett alleine, ohne die eigenen Befehle, kämpfen lassen) tritt man gegen die stärksten Gegner an. Man sieht also, an Aufgaben und Möglichkeiten mangelt es bei diesem Spiel kaum.
 
Grafik und Sound
 
Also die reine Präsentation ist im Prinzip gleich geblieben. Seit dem ersten Pokemon auf dem GameBoy Advance gibt es keine besonderen Steigerungen, der eigentlich soliden Grafik. Pokemon ist im ‚Spielbetrieb’ nie besonders hübsch gewesen. Das Highlight waren eigentlich nur die Pokemon selber. Ob im Kampf mit kleinen Animationen und als Auflistung im PokeDex. Jedes einzelne der kleinen Monster ist liebevoll gestaltet worden. Wobei man bei einigen Wesen wirklich fragen kann, wie so etwas der Fantasie der Entwickler entsprungen seien kann. Soundtechnisch bekommt man eigentlich auch nur leichte Kost serviert. Einige kleine Piepser der Pokemon und leicht „verdauliche“ Melodien im Spiel bilden die Soundkulisse, die zwar okay für ein solches Spiel ist, aber nicht unbedingt als Highlight gezählt werden muss.
Besonders Wert wurde wieder auf die Multiplayer-Möglichkeiten gelegt. Dass Austauschen und trainieren mit menschlichen Gegner macht natürlich am meisten Spaß. Ob per Linkkabel, oder bequem mittels Wireless Adapter. Die Verlinkung zum GameCube und in Pokemon Box oder Colosseum bietet darüber hinaus noch zusätzliche Möglichkeiten. Sammeln, tauschen und kämpfen. Auch in der Smaragd-Edition kommen die Grundzüge des Pokemon-Prinzips zum tragen.
 
Catch’em all?
 
Gegen Ende eines solchen Artikels verlangt der Leser ein kleines Fazit, ob sich der Kauf des Spieles lohnt. Nun bei Pokemon Smaragd kann man eigentlich sagen, dass man als GameBoy Advance Besitzer um diesen Titel nicht herumkommt. Allerdings müssen einige der folgende Dinge eintreffen: Es wäre das erste Pokemonspiel bzw. man besitzt keine der anderen GBA-Versionen, man ist süchtig nach Pokemon, man will unbedingt eine Linkmöglichkeit zum neuen Pokemon XD, man will Team Magma und Team Aqua in einem Spiel erleben, man will öfter 2-on-2 Kämpfe bestreiten. Pokemon ist nach wie vor eines der Sahnestücke für den GameBoy. Das Problem ist allerdings, dass es seit der ersten Version auf dem klassischen GameBoy keine großen Erneuerungen (selbst optisch) mehr gibt. Wer eine Version gespielt hat, der hat sie alle gespielt.
 
Positiv:
 
+ Das Pokemon-Prinzip
+ Hohe Spielzeit
+ Mehr 2-on-2 Kämpfe
+ GameCube Linkmöglichkeiten
 
Negativ:
 
- Technisch nur Mittelmaß
- Kaum Neuerungen
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Man kann ja den Pokemon Vieles nachsagen, aber das Spielprinzip ist wirklich durchdacht und kann faszinieren. Sicherlich gab es viele der tragenden Elemente in Pokemon bereits in zahlreichen Rollenspielen, aber in Pokemon wurde all dies zu einem einzigartigen Produkt zusammengetragen. Das süchtig machende Sammeln und Tauschen, entwickeln der Pokemon und der richtige Einsatz (welches Element ist stark gegen das andere?) sind die Eckpfeiler des weltweiten Erfolgs. Ich hatte wieder richtig Spaß an diesem Prinzip, dass seit dem ersten Teil besteht.
Und darin liegt der Hund begraben. Natürlich wartet die neuste Version wieder mit neuen Pokemon, Möglichkeiten und Ideen auf. Leider hält sich das insgesamt sehr in Grenzen. Denn Pokemon hat seit der blauen, roten und grünen Version keine wahren Revolutionen erlebt. Wer lange kein Pokemon mehr gespielt hat (so wie ich), der kann aber wieder eingenommen werden und stundenlangen Spielspaß erleben. Alle anderen müssen selber entscheiden, ob ihnen die Neuerungen Grund genug zum Kauf sind.
 

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