[u]von siskarad für euch:[/u]
Besonders PC Spielern ist der Titel Black Hawk Down kein unbekannter Begriff. Das Spiel aus der Delta Force Reihe erschien bereits vor 2 Jahren auf dem PC. Mit einem recht beliebten Multiplayer spielen heute noch gerne viele Gamer weltweit gegeneinander.
Und was erfolgreich ist, dass kann auch weiter vermarktet werden. Das dachten sich wohl auch die Jungs von Novalogic, und so steht seit kurzem eine PS2 und XBOX Fassung des Spieles in den Läden.
Im Gegensatz zur PS2 Version, in welcher eine neue Engine speziell für die PS2 entwickelt wurde, ist die XBOX Version mehr oder weniger ein einfacher Port der PC Version. Im Grunde wurden alle Stärken und Schwächen fast Eins zu Eins übernommen. Black Hawk Down ist ein klassischer Taktik Shooter, zumindest in den Ansätzen. Ihr Spielt einen Soldaten, der mit seiner Gruppe in Somalia stationiert ist.
Zu eurem Aufgabenbereich gehört u.a. das Befreien besetzter Gebiete, das Beschützen von Konvois, oder die Rettung von Kameraden. Die Missionen folgen dabei keiner bestimmten Reihenfolge, eigentlich kann man sofort zu Beginn alle Aufgaben auswählen und nach belieben spielen - einen Storybogen gibt es so gesehen also nicht. Innerhalb der Mission kann es jedoch oft zu Wendungen kommen, so verändern sich die Missionen dank gescripteter Ereignisse manchmal komplett. Wenigstens beim ersten Durchspielen wird hier für Spannung gesorgt!
Einsatzbesprechungen oder Videos sucht man übrigens vergebens. Lediglich auf dem Ladescreen wird per Text ein wenig zur Situation erklärt, das war´s.
Eintöniger Ablauf, dumme Gegner: Black Hawk Down spielt sich unausgegoren
Auch wenn die Aufträge sehr verschieden sind, ähneln sie sich in den Grundzügen doch sehr. Meist startet man in einem Hubschrauber oder einem Boot und wird abgesetzt, vielleicht nimmt man zuvor eines der Geschütze in die Hand und ballert seinen Kameraden den Weg frei. Nun klappert man Kontrollpunkt nach Kontrollpunkt ab. Am Ende setzt man sich wieder in ein Fahrzeug und beendet die Mission: Finish! Wie schon erwähnt, wird das Ganze durch teils recht gute Scripts aufgelockert, allerdings gibt es etwas, was die Scripts nicht retten können und zwar die KI.
Laufen die Kameraden noch recht stur wenigstens auf ihren vorgegebenen Pfaden, stehen die Gegner meistens nur blöd rum und schiessen sofort auf euch. Besonders schön ist es, wenn sie mal nicht hinter einer Deckung platziert sind. Dann steht das Feindvolk nämlich wie leblos in der Gegend herum und gibt ab und an einen Schuss ab! Irgendwelche Bewegungen oder gar Ausweichmanöver gibt es gar nicht! Das diese Pappfiguren dennoch eine Gefahr darstellen, liegt an zwei Faktoren: Wie üblich in einem Taktikshooter, sieht man das Licht am Ende des Tunnels schon nach wenigen Treffern. Der andere Grund, sind die schier endlosen Massen an Gegnern die Teils auf einen zukommen. Die Devise lautet also ballern, ballern, ballern! Ab und an ein Heilpaket aufsammeln, Muni nachladen und weiter gehts. Mit der Zeit macht das einfach keinen Spaß, zumal man teils auf 100m Entfernung auf 2 Pixel große Gegner zielen muss. Im Gegensatz zu einem selber scheinen die Gegner einen nämlich immer und überall sehen zu können.
Multiplayer: Auf gehts Kameraden, retten wir den Titel!
Neben dem Singleplayer mit einigen Missionen, bietet Black Hawk Down noch einen recht umfangreichen Multiplayer. Zumindest scheint es so.
Neben voller XBOX Live Unterstützung, habt ihr einen LAN Modus und einen Splitscreen, in welchem ihr gegen menschliche Gegner antreten dürft.
Wir hatten die Möglichkeit, sowohl den Live-Modus als auch den Splitscreen zu testen. Unser Fazit: Auch nicht viel besser als der Singleplayer. Im Livemodus haben wir nicht ein funktionierendes Online Match ausmachen können. Egal wo auf der Welt, egal welche Uhrzeit!
Besser ist da die Splitscreen Variante. Hier hat man 2 Modi: Jeder gegen Jeden und einen kooperativen Mehrspieler Modus. Allerdings spielt man hier nicht die Karten der Einzelspielmissionen nach, sondern spezielle Missionen. Dies kann ohne Zweifel etwas Spaß machen, sofern man 2 oder mehr Mitspieler findet. Die Deathmatch Spiele machen nur bedingt Spaß. Hier liegt es größtenteils aber an der Technik, sobald es etwas zur Sache geht stockt und hakt das Spiel. Und hier gehts schon zur Sache, wenn zwei oder mehr Leute gleichzeitig schießen!
Die Fahrzeuge aus dem Einzelspieler gibt es auch im Multi. Aber auch hier kann man sie nicht selber bedienen. Sie fahren stur auf ihren Schienen durch die Landschaft und man kann an bestimmten Orten zusteigen. Irgendwie albern, aber auch ganz witzig. Waffen gibt es immer nur in einer einzigen Kiste auf der Karte! Die Kämpfe fixieren sich also auf diese Punkte. Auch wenn das Spiel etwas taktisch sein soll, meistens gewinnt der mit der größten Kanone. Dennoch kann man wenigstens hier ein paar ganz nette Stunden mit dem Titel verbringen.
Innen Pfui, Aussen aber auch...
Die Grafik in BHD ist wie bereits gesagt exakt von der PC Version übernommn. Da diese Version schon mehrere Jahre auf dem Buckel hat, wundert das Gesehene nicht wirklich. Sehr undetaillierte Figuren, hölzern animiert. Einfache Umgebungen mit sehr wenigen Polygonen und dazu dem ein oder anderen Ruckler. Allein das Wasser sieht recht annehmbar aus.
Anders sieht es beim Sound aus. Hier scheinen sich die Macher etwas mehr Mühe gegeben zu haben. Die Sprachausgabe ist sehr schön und auch die sonstigen Geräusche hören sich brauchbar an. Die Musik passt, fängt nach einiger Spielzeit aber an zu nerven, da sich viele Tracks wiederholen.
Die Steuerung ist recht hakelig und ungenau, zwar liegen alle Funktionen nach einiger Zeit gut im Blut, dennoch ist die Sensibilität der Steuerung viel zu grob. Besonders das Zoomen ist eine Katastrophe. Hier hätten ein paar Optionen sicher helfen können.
Insgesamt ist Delta Force Black Hawk Down ein überflüssiges Spiel. Weder der Einzelspieler, noch der Multi sind wirklich gut. Zudem sind die technischen Mängel viel zu auffällig. Ghost Reccon 2 hat es da weit besser gemacht und bietet ähnliche Kost, nur diesmal wirklich taktisch. Denn das fehlt diesem Spiel komplett, auch wenn es eigentlich ein Hauptbestandteil hätte sein sollen.
