Baldur's Gate: Dark Alliance - Review

Baldur's Gate: Dark Alliance

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Review
PS2
4
[p]Baldur’s Gate: Dark Alliance ist schon der dritte Teil der AD&D-Rollenspielserie (Advanced Dungeons & Dragons), die ursprünglich vom PC stammt. Nachdem die ersten beiden Teile dort erschienen sind, ist Dark Alliance nun ein exklusiver PS2-Titel. Statt von 2D-Grafiken gelangweilt zu werden, verwöhnt jetzt feinste 3D-Optik eure Augen. Außerdem ist die Steuerung sinnvoll an das Gamepad angepasst worden, aber Einzelheiten später mehr.[/p] [p]Sobald ihr ein neues Spiel startet, habt ihr die Qual der Wahl: Ihr müsst euch für einen von (nur) drei Charakteren entscheiden. Zur Auswahl stehen – wie es Diablo schon vorgemacht hat – die drei typischen Fantasy-Helden, darunter der arkane Bogenschütze Vahn, der zwergische Krieger Kromlech und die elfische Hexenmeisterin Adrianna. Die drei Helden unterscheiden sich grundlegend in ihren Kampftaktiken, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Kromlech ist der stärkste Charakter des Trios. Im Nahkampf haben die Gegner bei ihm wenig zu lachen, denn er setzt entsprechende Waffen wie Schwerter, Äxte oder Hämmer am effektivsten ein und ist außerdem ein Experte im Umgang mit Schilden. Dafür kann er nur wenig Magie einsetzen, und wenn, dann nur auf Kosten seiner Lebensenergie. Das genaue Gegenteil von ihm ist die hübsche Adrianna, denn sie ist eine Meisterin der Magie und beherrscht jede Menge Zaubersprüche: Genügend Erfahrung vorrausgesetzt, lehrt ihr den Gegnern mit Blitzstrählen, Feuerbällen, verheerenden Meteoritenschwärmen und vielem mehr das Fürchten. Wie ihr euch jetzt wohl denken könnt, ist sie dafür im Nahkampf relativ schwach. Ihr größtes Manko ist, dass sie nur einhändige Waffen benutzen kann. Mit langen Schwertern und schweren Äxten, die eine beidhändige Führung erfordern, kann sie deshalb nicht kämpfen. Wer eine gute Mischung aus den beiden Charakteren haben will, sollte am besten Vahn nehmen. Seine Stärke liegt in der perfekten Handhabung mit Pfeil und Bogen. Er kann außerordentlich gut zielen und ist außerdem in der Lage, seine Pfeile zu verzaubern, z.B. zu einem Elektrizitätspfeil oder Eispfeil. Im Nahkampf kann er auch mit zweihändigen Waffen ordentlich zuschlagen. Trotzdem ist er nicht so stark wie der Zwerg Kromlech und im Fernkampf auch nicht so gut wie Adrianna.[/p] [p]Die Story von Baldur’s Gate: Dark Alliance ist sehr Komplex und gut ausgearbeitet. Es beginnt scheinbar alles ganz harmlos: Auf der Suche nach einem Abenteuer kommt ihr als junger Held in die an der Schwertküste gelegene Stadt Baldurs Gate, die einst verflucht wurde und dessen Einwohner jetzt jede Nacht um ihr Leben fürchten müssen. Kaum dort angekommen, werdet ihr auch schon von ein paar Dieben hinterrücks überfallen und komplett ausgeraubt. So gilt es im weiteren Spielverlauf zunächst, diese Diebe zu fangen und nebenbei den Bewohnern der Stadt den ein oder anderen kleinen Gefallen zu tun. Doch dabei bleibt es längst nicht, denn schon bald findet ihr heraus, dass die Diebe nur ein winziger Teil einer riesigen Verschwörung sind, dessen Wurzeln weit über Baldurs Gate hinausreichen. Genau genommen ist das Spiel in drei Abschnitte unterteilt: Der erste spielt in Baldurs Gate, der zweite im Sonnenuntergangsgebirge und der dritte in einem Sumpfgebiet. In allen drei Abschnitten gibt es einen zentralen Treffpunkt, wo ihr neue Aufträge bekommt und euch Waffen und Rüstung kaufen könnt bzw. eure gesammelten Gegenstände verkaufen könnt. Im ersten Abschnitt ist dies z.B. eine kleine Gaststätte in der Stadt. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr nicht jedes Mal wieder den ganzen Weg zurücklaufen, sondern könnt euch einfach mit Hilfe eines Rückruftrankes „zurückbeamen“. Da das auch mitten während den Kämpfen möglich ist, könnt ihr so zwischendurch auch ruhig mal eine Verschnaufpause einlegen und eure Energie aufladen – schließlich gibt es bei den erwähnten Treffpunkten keine Gegner.[/p] [p]Auf solche Orte ohne Gegner trefft ihr bei Dark Alliance nämlich sonst fast nie, stattdessen wird gemetzelt was das Zeug hält. Die Kämpfe laufen nicht etwa wie bei Final Fantasy rundenbasiert ab, sondern funktionieren wie bei einem Action-Adventure ganz normal in Echtzeit. Ihr steuert euren Helden direkt mit dem linken Analog-Stick aus der Vogelperspektive. Sobald Monster erscheinen, erledigt ihr sie einfach per Tastendruck mit Nahkampfwaffen (X-Taste) oder mit Magie (O-Taste). Mit dem rechten Analog-Stick könnt ihr außerdem noch die Kamera frei drehen und mit den Schultertasten schlürft ihr im Eifer des Gefechts schnell Heiltränke. Was so auf den ersten Blick wie eine simple Hack’n-Slay-Orgie wirkt, erweist sich bei genauerer Betrachtung aber als relativ komplexes RPG, das sich sehr genau an die AD&D-Regeln hält. Unter der Oberfläche muss das Programm nämlich viele Berechnungen durchführen, z.B. ob ihr bei einem Schlag den Gegner überhaupt trefft oder wie gut ihr die Angriffe der Monster abwehren könnt. Um im Kampf besser abzuschneiden, müsst ihr euren Charakter also stets verbessern und ausbauen. Um dies tun zu können, braucht ihr Erfahrungspunkte, die ihr für jeden getöteten Gegner und für das erfolgreiche Abschließen von Missionen erhaltet. Diese Punkte werden mit einem grünen Balken dargestellt. Sobald dieser voll ist, habt ihr wieder genügend Erfahrungspunkte eingesammelt, um mit eurem Charakter eine Stufe aufzusteigen und die Punkte auf Zauber und aktive oder passive Talente zu verteilen. Manche Fähigkeiten kann jeder Held erlernen, andere wiederum funktionieren nur bei einem bestimmten Charakter. Beispielsweise können alle die Chance, einen kritischen Treffer zu landen oder die Geschwindigkeit, mit der sie ihre Lebensenergie regenerieren, erhöhen. Pfeile verzaubern kann dagegen wie schon erwähnt nur Vahn und spezielle Zaubersprüche kann sich nur Adrianna aneignen. Dabei wird bei jedem Talent bzw. Zauber angezeigt, wie viele Trefferpunkte ihr damit landet. Je weiter ihr die Fähigkeiten ausbaut, desto mehr Schaden richten sie an, verlangen natürlich aber auch mehr Erfahrungspunkte. Doch das war noch nicht alles. Euer Charakter hat außerdem noch die Attributwerte Stärke, Intelligenz, Weisheit, Geschicklichkeit, Konstitution und Charisma. Diese Werte könnt ihr immer dann um einen Punkt erhöhen, wenn ihr vorher vier Stufen aufgestiegen seit, also vier mal euren Charakter verbessert habt. Außerdem werdet ihr vor allem später im Spiel häufig auf Amulette und Ringe treffen, die diese Attribute nochmals erhöhen. Trotzdem wurde das Spiel insgesammt im Vergleich zu den Vorgängern deutlich vereinfacht und hat an Komplexität verloren, doch wer ein Action-lastiges Gameplay bevorzugt, der wird sich darüber nur freuen. Das einsammeln von neuen Gegenständen und das tiefere Eindringen in die Dungeons macht einfach süchtig.[/p] [p]Einen dicken Bonus bekommt Dark Alliance außerdem noch für seinen erstklassigen 2-Spieler-Modus. Hier spielt ihr nicht im Splitscreen sondern bekommt beide die volle Bildschirmfläche – ihr dürft halt nur nicht zu weit auseinander laufen. Genial ist, dass ihr dafür nicht extra den 2-Spieler-Modus starten müsst, sondern auch jederzeit im normalen Einzelspiel einen 2. Spieler importieren könnt. Dies geschieht wahlweise mit einem neuen Charakter oder durch das Laden eines vorhandenen Helden von einer Memory Card. In der Praxis könnt ihr also problemlos euren Charakter per Memory Card zu eurem Freund mitbringen und zusammen mit ihm durch die Dungeons laufen und metzeln. Das macht enorm Spaß![/p] [p]Grafisch ist Baldur’s Gate: Dark Alliance der absolute Overkill. Das Spiel erstrahlt in perfektem Fullscreen-AntiAliasing, dass Treppchenbildungen oder jegliches Flimmern komplett ausmerzt und den Eindruck erwecken lässt, man säße vor einem PC-Monitor mit einer Auflösung von mind. 1024x768. Wenn ihr jetzt vermutet, dass dieser Effekt auf Kosten von niedrigen Details oder verwaschenen Texturen erkauft wurde, kann ich euch gleich beruhigen: Die Landschaften und Innenräume bestehen aus sehr vielen Polygonen und wurden mit vielen Details und schönen Texturen versehen. Des weiteren haben die Entwickler viel Wert auf Effekte gelegt. Als erstes sticht einem da die fantastische Darstellung des Wassers ins Auge, die in diesem Genre noch nie zuvor so perfekt gelöst wurde. Wenn ihr ins Wasser springt, breiten sich zunächst physikalisch korrekt kreisförmige Wellen aus, sobald ihr dann loslauft, zieht ihr V-förmige Wellen hinter euch her, die realistisch an den Seiten der Becken abprallen. Das muss man gesehen haben! Aber damit ist die PS2 noch lange nicht ausgelastet, denn zudem gibt es noch herrliche Licht- und Schatteneffekte und das Schimmern der Eisblöcke in Eishöhlen lässt einem aus dem Staunen nicht mehr raus. Aber selbst wenn man all diese Effekte gleichzeitig auf dem Schirm sieht, zusammen mit den schicken Magie-Effekten und Hitzeflimmern über den Fackeln, gerät das Spiel niemals ins Ruckeln. Die Framerate bleibt immer konstant bei 50 Frames pro Sekunde. Schade ist nur, dass man im Spiel nicht noch an das Geschehen heranzoomen kann, denn so sieht man die detaillierten Charaktere, die aus etlichen Polygonen bestehen und deshalb sehr rund wirken, nur während den Dialogen vom Nahem.[/p] [p]Schließlich lässt auch der Sound kaum Wünsche offen. Der Ton kommt glasklar aus euren Boxen heraus, die Dialoge wurden in fünf (!) verschiedenen Sprachen komplett synchronisiert und Musik kommt zwar eher selten, lässt aber dramatische Momente noch besser zur Geltung kommen.
Bei all diesen Lobeshymnen muss sich Baldur’s Gate: Dark Alliance aber auch ein wenig Kritik gefallen lassen. Ein Hacken ist (wie leider schon so oft bei PS2-Spielen) der zu geringe Umfang. Eine Gesamtspieldauer von nur ca. 10 Stunden pro Charakter ist eigentlich für ein RPG fast schon lächerlich. Okay, wenn ihr das Spiel mit allen Helden plus Bonus-Charakter durchspielt, werdet ihr immerhin schon auf ca. 40 Stunden Spielzeit kommen und auch der 2-Spieler-Modus kann diesem Manko etwas kompensieren. Ansonsten kann man höchstens noch bemängeln, dass es ruhig mehr Dialoge hätte geben können und dafür etwas weniger Action. Trotzdem werden Diablo- und D&D-Fans dieses Spiel von der ersten Minute an lieben, da sich endlich zu dem süchtigmachenden Gameplay eine exzellente Grafik gesellt. Wer sich die Wartezeit auf Final Fantasy 10 verkürzen will, ist mit Baldur’s Gate: Dark Alliance bestens beraten.[/p]
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