Mercury - Review

Mercury

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Review
PSP
10
[u]"Das symphatischte aller Metalle - Quecksilber"[/u]
 
Mischt man Monkey Ball, Marble Madness und knackt über dem Gemisch ein altes Thermometer, bekommt man mit aller Wahrscheinlichkeit sowas wie Mercury. Doch warum einer wilden Mixtur vertrauen, wenn man das Ganze schon so bekommt? Archer McLeans neues Spiel ist ein Puzzlespaß mit einem sehr seltsamen Protagonisten, sehr vielen, teilweise extrem verzwickten Rätseln, motivierender Spielmechanik und toller Technik. Die Level machen einiges her, das Quecksilber ist fabelhaft animiert und auch der loungig atmosphärische Sound kann sich stets hören lassen. Makellos ist der Titel freilich nicht, was die Top Wertung zerstört könnt ihr jetzt herausfinden.
 
 
[u]Optik:[/u]
 
Insgesamt hinterläßt Mercury einen recht ordentlichen Eindruck, vor allem da Puzzlespiele oft nicht gelungen in Szene gesetzt werden. Mit tadelloser 3D Grafik schlägt dieses Spiel hier in eine optisch oppulentere Kerbe ein und ist dank PSP Display schon irgendwie ein Blickfang.
 
Das liegt zum Hauptteil an der schönen Atmosphäre, die Entwickler machen sich schöne Farben zu Nutze, die irgendwie kalt und distanziert wirken, euch das Level aber trotzdem sehr schmackhaft machen. Hinzu kommt ein gesichtsloser Klumpen Quecksilber als Protagonist und das stilvolle Knobeln kann beginnen. Die Level schweben alle frei im Raum und die weit entfernten Hintergründe machen einen schönen Eindruck. Hier gibt es unterschiedliche Welten, alle sehr stilvoll und stimmig! Auch die Texturen können sich durchaus sehen lassen. Schöne Konstruktionen warten mit Mustern auf, vor allem die meist leicht transparenten Böden machen was her! Ganz klar am herausstechendsten ist natürlich euer Held, die Quecksilberkugel. Selbige wurde absolut einwandfrei animiert und bewegt sich so, wie man sich das vorstellt. Es wabert sich an Wänden entlang, zerreist an scharfen Kanten und sobald zwei kleinere Portionen aufeinandertreffen hat man wieder eine große. Ja, der zähflüssige Protagonist sieht toll aus!
 
Effekttechnisch kann der Rest da leider nicht mithalten, die Gegner sehen etwas seltsam aus (passen aber zum Stil!) und besondere Licht- oder Spiegeleffekte gibt es eigentlich auch nicht. Hier wäre sicherlich ein wenig mehr drin gewesen. Dennoch, in einigen Leveln gibt es Fließbänder, bewegliche Plattformen und Schleusen, das Ganze wirkt also nicht starr. Insgesamt gesehen wird euch Mercury keinesfalls vom Hocker hauen, bleibt seiner kühlen strengen Linie aber das ganze Spiel über treu und führt euch in sehr atmosphärische Welten. Leider stockt es ab und an ein wenig und auf Dauer wirkt es natürlich etwas simpel, dennoch sind Puzzler mit schöner Optik eher eine Seltenheit, gut das Mercury dazu gehört...
 
 
[u]Akustik:[/u]
 
Begleitet von faszinierender elektronischer Musik spielt es sich gleich ein wenig leichter. Zumindest haben sich das scheinbar die Entwickler gedacht, denn zu loungiger elektronischer Musik lenkt ihr das Mercury durch die schicken Level.
Das Ganze ist an sich schon sehr qualitativ, der Umfang stimmt und wenn man darauf achtet erkennt man sehr viele unterschiedliche Stücke, für Abwechslung ist also ebenfalls gesorgt. Das Problem der Hintergrundmusik ist aber ihre Distanz. Keine Frage, die Optik ist auch kühl, aber die Musik klingt so weit entfernt (und auch recht leise), dass man sie beim spielen fast vergisst und überhaupt nicht zu schätzen weiß. Sie verkommt also trotz ihrer Qualität schnell zum Gedudel nebenbei - sehr schade!
Die Effekte sind nicht unbedingt der Rede wert, man bekommt nicht viel zu hören. Die Hindernisse und Fallen in den Level sind anständig vertont worden, auch das Quecksilber selbst macht wabernde Geräusche. Viel mehr gibt es in diesem Bereich jedoch nicht. Mixt man beide Faktoren zusammen, erkennt man das Mercury recht viel Potential verschenkt hat, es wirkt zwar wirklich sehr stimmig und passt perfekt zur Optik, mehr hätte man dennoch daraus machen können.
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Keine Punkte gibts hier: Das Spiel ist übersäht von Ladezeiten die auch zwischen jedem noch so kurzen Level unsanft für eine Unterbrechung sorgen. Einige Welten dauern nur kapp 15 Sekunden, da fällt es doch sehr negativ ins Gewicht wenn man 10 Sekunden warten muss um wieder 15 Sekunden zu spielen. Schön, dass die Level später wenigstens komplexer werden und länger dauern. Einen Autosave kann man nicht einschalten (sehr unkomfortabel), das speichern an sich geht zwar recht zügig, es nervt aber es tun zu müssen.
 
[u]Extras:[/u]
 
Sobald ihr eine neue Welt erreicht habt könnt ihr euch im Hauptmenü nochmal das Einleitungsvideo anschauen. Hinzu kommen Bonuslevel und eine komplett neue Welt. So verlängert sich das Spielvergnügen doch um einige Minuten. Ansonsten gibt es nichts, Bonuslevel sind aber auch ausreichend.
 
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Bevor das Spiel beginnt, werdet ihr von einem tollen Intro in die Welt eingeleitet in der ihr fortan knobeln müßt. Diese präsentieren sich immer äußerst stylisch und auch wenn es nur um einen schicken Puzzler geht, springt die tolle Atmosphäre schnell über. Da das Spiel jedoch nur teilweise selbsterklärend ist, geht es mit einem Tutorial los, welches euch die Steuerung näher bringt. Übrigens kann man Mercury nur mit dem Analog Stick der PSP steuern. Mag zu Beginn ungewohnt sein, funktioniert aber exzellent und recht punktgenau. Die restlichen Knöpfe sind lediglich zur Kamerajustierung gut. Doch bleiben wir mal bei den ersten Leveln, denn hier erfahrt ihr was den Tüftler ausmacht:
 
Jede Welt teilt sich in 12 Level, die in 3 verschiedene Leveltypen aufgeteilt sind. Beim Race kommt es lediglich auf eure Geschwindigkeit an, beim Percentage darauf, wie "groß" euer Metallblob am Ende noch ist und bei den Tasks müsst ihr meist beides kombinieren. Gegen Ende kommen dann 3 besonders knackige Level, in denen wirkliche alle "Probleme" zusammen fließen. Ständiger Gegner ist die Uhr, unerbittlich tickt sie am oberen Bildschirmrand und sorgt teilweise für einigen Stress. Und freut euch nicht zu früh, meist müsst ihr euch auch in den Percentage und Task Leveln beeilen, Verschnaufpausen sind hier rar. Da man eigentlich kein Level beim ersten Versuch schafft, relativiert sich das Ganze aber schon nach kurzer Zeit. Beim zweiten und dritten Versuch weiß man eben schon wo es langgeht und nur in seltenen Fällen ist es wirklich die Zeit, die euch zum Verhängnis wird. Viel mehr ist es das Quecksilber selbst, das äußerst filegran bewegt werden will. Die zähe Maße hält zwar gut zusammen, lugt ihr zu weit über den Rand oder geratet in eine der vielen Fallen, zerteilt sich das Gebilde aber und fällt oftmals undwiderbringlich vom Levelrand. Links im Bild seht ihr wieviel % eurer Masse ihr verlieren dürft, bewegt euch also exakt und wenn es geht, langsam.
 
Doch alle guten Ratschläge werden nichts daran ändern, dass ihr euch bei Mercury die Haare raufen werdet. Der Schwierigkeitsgrad ist stellenweise wirklich gesalzen und driftet schon fast in die Unfairness ab. Einige Level sind so komplex, dass ihr sie minutenlang mit der Kamera umfliegen müsst um erstmal herauszufinden was ihr tun könnt um das Ziel zu erreichen - von der Umsetzung mal ganz abgesehen. Dass das erst nach vielen Versuchen klappt ist klar, Trial & Error ist hier also an der Tagesordnung. Doch bei Puzzlespielen braucht man das irgendwie auch, immerhin gewöhnt man sich an die Stage und findet nach langem grübeln doch den richtigen Weg. Ein tolles Gefühl.
 
 
Ziel des Spiel ist es "Fackeln" anzuzünden, wobei ihr auf einen Druckpunkt rollen müßt. Hört sich simpel an, könnte es auch sein, aber die Awesome Studios haben sich natürlich einiges einfallen lassen und euch jede Menge Steine in den Weg gelegt. Diese Steine äußern sich vor allem im Leveldesign. In den ersten Leveln reichen da schon offene Enden an denen ihr einfach runterfallt. Wer zu hektisch agiert verliert so schnell den Großteil seines Quecksilbers. Hinzu kommen Fließbänder und bewegliche Plattformen die Überwunden werden wollen. Verwinkelte Kurven, mehrere Fackeln die angezündet wollen und Farbrätsel erschweren euch dann in der Mitte des Spiels eure Vorankommen. Farbspiele? Achja, euer eigentlich immer silberner Protagonist kann sich umlackieren lassen. Nicht aus Designgründen, sondern um die dazu passenden Fackeln zu entzünden, oder entsprechende Gatter zu passieren. Das gestaltet sich aber erst dann wirklich schwierig, wenn ihr zum Beispiel eine lilane Fackel entzünden müßt. Spaltet die Hauptfigur also in 2 Blobs auf, lackiert einen rot, den anderen blau und fügt ihn dann neu zusammen. Das ist mitunter haarsträubend kompliziert, gegen Ende des Spiels wird es dann aber noch eine gute Ecke schwieriger, jetzt manövriert ihr zeitgleich teilweise 4 kleine Blobs durch ein einziges Level. Und nun zeigt sich euer Talent in Übersicht, Geschicklich- und Schnelligkeit. Wirklich nicht einfach, macht aber trotzdem Spaß!
 
So braucht ihr für Mercury zwar eine gehörige Portion Geduld und Frustpotential, für Leute die aber auch mal länger über einem Level brüten, entfaltet sich schnell eine tolle Atmosphäre und jede Menge Puzzlespaß. Man überlegt, kombiniert und am Ende scheitert man doch an der sensiblen Steuerung. Egal, die Entwickler haben viele nette Ideen eingebaut, ausserdem ist Quecksilber als Protagonist eine sympathische und absolut stumme Alternative.
 
[u]Mehrspieler:[/u]
 
Nicht wirklich was Besonderes stellt hingegen die 2 Spieler Variante dar. Relativ uninspiert duelliert ihr eure Freunde just in den normalen Singleplayer Leveln, wobei das gegnerische Quecksilber als Geist dargestellt wird. Im Endeffekt zockt ihr also alle Level nochmal, nur das ein Kumpel zeitgleich dasselbe tut. Ganz nett das es da ist (hätte das Spiel GAR keinen Multiplayer hätte man ihm das vorgeworfen), wirklich damit auseinandersetzen werdet ihr euch damit aber sicher nicht.
 
[u]Unterwegs:[/u]
 
Je weiter man im Spiel voran schreitet, desto mehr Konzentration braucht man um die Level zu begreifen, zu durchschauen und das Ganze dann auch noch in Bewegungen eures Daumen umzusetzen. Für voll Busse und Bahnen ist das Spiel deshalb nicht wirklich geeignet. Auf längeren Strecken hingegen tüftelt man gerne mal was länger herum, und auch unter freiem Himmel macht Mercury eine gute Figur. Puzzlespiele kann man stets unterbrechen und mit Kopfhörern genießt man dank der schönen Musik auch Unterwegs die angenehme Atmosphäre.
 
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