The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay - Review

The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay

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Review
XBOX
27
[u]"Hoch die Fäuste - Riddick schlägt zu! Und das richtig!"[/u]
 
Riddick ist ein Actionstreifen ohne viel Tiefsinnigkeit, Vin Diesel keine Diva der Schauspielkunst. Und jetzt wird das ganze in ein Lizenzspiel verpackt? Doch wer sich jetzt an den Kopf schlägt kann die Hand gleich wieder runter nehmen, denn Riddick begeistert in allen Belangen und ist ein großartiger Ego Shooter. Die technische Seite ist grandios, oppulente Grafik paart sich mit qualitativ brachialem Sound. Und selbst spielerisch verkommt Riddick nicht zur Metzelorgie, im Gegenteil, setzt auf Schleichabschnitte, viele Unterhaltungen und spielt sich so insgesamt recht intelligent - ohne dabei die Action aus dem Auge zu verlieren. Wer Lust auf einen Ego Leckerbissen hat sollte sich Riddick also nicht entgehen lassen, lediglich der Umfang und ein paar sehr kleine Macken trüben das postive Gesamtbild!
 
 
[u]Geschichte:[/u]
 
Riddick ist gefürchtet... Doch auch der gefürchteste Verbrecher (wobei man nicht wirklich weiß, was er getan hat) begeht mal einen Fehler. Zu Beginn des Spiels findet ihr euch nämlich in Gewahrsam wieder und sollt nach Butcher Bay gebracht werden. Einem Gefängnis, ekelhafter, brutaler und grauenhafter, als man es sich vorstellen kann - Flucht unmöglich. Doch Riddick will euch das Gegenteil beweisen, wie der Titel des Spiels schon sagt.
 
Das Lizenzspiel spielt vor den beiden Filmen, hat mit der Handlung von selbigen aber nichts gemein, es ist also keine Vorkenntnis nötig. Und wo Vin Diesel (Achtung, persönliche Meinung) im Film nicht ganz mitkommt, macht sein Zocker Alter Ego alles richtig. Die Figur von Riddick ist so abgrundtief böse, so lässig und einfach genau der Typ den man gerne steuern will. Die Geschichte selbst ist genial inszeniert, nur durch Interaktion mit anderen Leuten kommt ihr weiter, ausserdem bahnt ihr euch den Weg aus dem Gefängnis in einer zusammenhängend dichten und stets absoluten spannenden Story. Tadellos, in meinen Augen besser als die Filme und endlich mal ein Spiel das Gefängnisatmosphäre wirklich authentisch rüberbringt!
 
[u]Optik:[/u]
 
Wer denkt, dass Lizenzspiele meist nur mittelmäßig aussehen, sollte spätestens mit den Chroniken von Riddick umdenken. Das Spiel protzt mit einer im ersten Moment unglaublichen Optik die euch tatsächlich vom Hocker fegen wird, Riddick sieht insgesamt grandios aus, hat leider aber ein schwerwiegendes Problem - es stockt. Und das nicht zu knapp, denn es läuft einfach fast die komplette Spielzeit über nicht wirklich flüssig, egal ob man jetzt die Kamera rotiert und sich lediglich ein wenig schneller fortbewegt. Ohnehin hat man das Gefühl das Riddick nicht für schnelle Sprints konzipiert wurde, sondern ein klein wenig besser aussieht wenn man es langsamer spielt. Denselben Effekt gibt es auch bei Splinter Cell.
 
Doch genug von den negativen Seiten, kommen wir lieber zu dem was Freude macht. Da wäre zum einen der Protagonist. Und da fühlt man sich fast so als würde man Vin Diesel sein und in einen Spiegel gucken, denn das Videospiel Konterfei sieht seinem realen Ebenbild nicht nur ähnlich, sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Auch die anderen Figuren wissen vollends zu überzeugen, egal ob schwarzer Wunderheiler oder Wachmann. Detaillierte Texturen runden das Äußere ab, wichtiger noch sind allerdings die Animationen. Und die begeistern! Äußerst filegran und qualitativ bewegen sich Freund und Feind durch die Gegend. Eure Gefängniskollegen sitzen z.b. an Tischen und nehmen ihre Mahlzeit ein, treten lässig ihre Zigarette aus wenn ihr mit ihnen plaudern wollt oder sie gehen sportlichen Aktivitäten nach. Gegner nehmen die Hände hoch und prügeln sich sehr realistisch mit euch, wobei hier die Ego Perspektive punktet, nach harten Treffern müsst ihr euch erstmal neu orientieren! Später im Spiel laufen Wachmänner angespannt mit ihren Waffen durch schmale Gänge und Roboter marschieren schwerfällig umher. Riddick selbst hangelt sich ebenfalls tadellos an Kanten entlang und erklimmt hohe Kisten. Das Fazit ist also einfach, es sieht schlichtweg grandios aus.
 
 
Die Level stehen dem allerdings in nichts nach, fast schon ungläubig starrt man stellenweise auf den Fernseher und bestaunt die extrem plastisch wirkenden feinen Texturen und die wunderschönen Lichteffekte. Erreicht wird das durch Bump Mapping, dass sich bei Riddick quasi auf allen Objekten befindet. So braucht man keine hochauflösenden Texturen und das ganze sieht dennoch extrem gut aus. Wände sehen aus wie Wände, Metalltüren wie Metalltüren... die optische Präsentation ist wahrlich exzellent, ausserdem hat Starbreeze alles getan um Riddick genug Atmosphäre einzuverleiben - mit Erfolg. Das Actionspektakel vermittelt einem dank der richtigen Farbpalette ein bedrückendes Gefühl, in Butcher Bay gibt es nur Stein und Stahl, warme Atmosphäre findet man nicht. Es wirkt dreckig, kalt und wirklich wie ein Knast, den man niemals von Innen sehen will. Die Texturen übernehmen den Hauptteil der Arbeit, das Ganze ist aber auch fantastisch ausgeleuchtet, auch wenn es sehr viele extrem dunkle Stellen gibt. Auch die restliche Effektpalette kann sich sehen lassen. Die Explosionen sind selten aber schick, Mündungsfeuer wirken gelungen und die verschiedenen Sichtmodi machen Laune. Chronicles of Riddick spielt sich hauptsächlich in schmalen Gängen ab, große Areale oder gar Aussengebiete sind eher selten zu sehen, dafür bekommt ihr glaubhafte Schächte, ein tolles Gefängnis und ein Spiel das überraschenderweise die Grafikmesslatte sehr hoch gesetzt hat!
 
[u]Akustik:[/u]
 
Seid ihr Besitzer einer schönen Anlage solltet ihr selbige zum zocken unbedingt nutzen, denn Riddick wurde mit einer tollen 5.1 Abmischung ausgestattet, die zwar ingesamt sehr basslastig rüberkommt, dennoch sehr viel Freude macht! Die Rearspeaker lassen euch feindliches Gesindel gut im Raum orten und wie schon erwähnt lässt der Subwoofer es ordentlich krachen! Aber auch über den normalen Fernseher macht das Spiel einiges her, laut aufdrehen solltet ihr dennoch!
Denn die Qualitäten sind zahlreich. Besonders hervor sticht die absolut geniale Sprachausgabe: Das Vin Diesel sich selbst die Ehre gibt ist klar, aber er wirkt im Spiel noch lässiger und brummt noch tiefer als in seinen Filmen. Schön ist auch, dass sämtliche (und das sind ne ganze Menge) nicht spielbaren Figuren dem in Nichts nachstehen und euch ebenfalls auf höchst professionelle Art und Weise bequatschen. Die Sprecher kommen absolut authentisch rüber, nichts wirkt aufgesetzt oder billig. Auch Umfang und Inhalt sind gelungen, die Atmosphäre könnte besser nicht sein!
 
Die Hintergrundmusik kommt da nicht ganz mit, zwar pressen euch die schönen Tracks durchaus in die Couch, es mangelt aber ein klein wenig an Abwechslung. Das was da ist könnte besser nicht sein, aber es ist auf Dauer ein klein wenig zu monoton. Doch keine Angst, so sehr fällt das nicht ins Gewicht, viel mehr werdet ihr über die Spannung staunen und lauscht eurem Herzschlag der parallel zur Musik immer schneller wird. Das ganze spitzt sich in gefährlichen Situationen zu, wird plötzlich wild und hinzu kommt ein laut pochernder Puls der euch zusätzlich vermittelt mittendrin statt nur dabei zu sein. In ruhigeren Passagen lebt man hingegen oft nur mit den Umgebungsgeräuschen oder hat ein dunkles Wabern und Dröhnen im Hintergrund. Das macht sich bei Riddick aber ganz gut, die Atmosphäre wird verdichtet, alles wirkt dreckig, man fühlt sich allein und es macht einen fabelhaft authentischen Eindruck.
Ja, denn auch die Effekte wissen zu begeistern. Fette Wummen, wuchtige Explosionen und brachiale Schlägereien verwöhnen eure Ohren, wobei auch sämtliche Nebengeräusche der Umgebung toll inszeniert wurden. Zwar sind die Feuergefechte nach langer „Stille“ etwas sehr laut, dass ließe sich aber auch manuell regulieren. So bleibt nicht viel zu sagen, ausser das Riddick sich einfach grandios anhört. Klar, es könnte ein bisschen gleichbleibend wirken, dafür klingt es stellenweise richtig episch und begeistert ansonsten auf ganzer Linie!
 
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Zu Beginn fallen die Ladezeiten kaum ins Gewicht, gegen Mitte und Ende des Spiels nimmt das ganze aber irgendwie zu. Schon nach 2 Minuten Fußmarsch kann es also vorkommen, dass ihr euch knappe 6 Sekunden gedulden müßt bis es weitergeht. Die Atmosphäre wird dadurch auch mal ein klein wenig unterbrochen. Hinzu kommt, dass das ganze immer an den gleichen Stellen passiert und ihr diese ständig passieren müsst. Vom Tower 17 bis zum Feed Ward zum Beispiel. Dennoch gibt es auf die gesamte Spielzeit gesehen nicht viel zu meckern, zumal das Spiel sehr komfortabel komplett von alleine speichert - und das sehr fair!
 
[u]Extras:[/u]
 
Jede Menge Artworks. Diese muss man sich verdienen, in dem man im Spiel Zigarettenschachteln einsammelt. Klingt jetzt sehr fade, aber die Sucherei macht sehr viel Laune. Mag sein, dass es einfach daran liegt das man im Ego Shooter Genre nicht gewohnt an solche Spielereien ist, vielleicht liegt es aber auch nur an den wirklich sehr witzigen Warnschildern auf den Zigaretten. So macht das ganze also auch schon ohne die Artworks Spaß, findige Sucher schalten mit "besonders" gut versteckten Schachteln aber auch kurze Movie Clips frei, Auszüge aus dem Buch und Filmkulissen.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Wer Riddick kauft geht im ersten Moment garantiert davon aus ein reines Ballerspiel zu bekommen, dass, gewürzt von flachen Sprüchen, mit viel Blut zu unterhalten weiß. Doch wenn ihr das denkt, habt ihr Riddick ganz deutlich unterschätzt, das Action Spektakel ist nämlich einer der intelligenstesten Genrevertreter seiner Art. Und das ohne die Gewalt in den Hintergrund zu stellen. Denn abseits von dicken Knarren hat Riddick viele Aspekte die z.b. auch ein Splinter Cell auszeichnen. So wird Vin Diesels Ebenbild häufig zum meuchelnden Stealth Killer und prügelt sich mit allerlei Gegenständen die man im Gefängnis so auftreiben kann.
 
Man beginnt allerdings ohne Waffen. Nach einem tollen, halb interaktiven Intro findet ihr euch nämlich in eurer nackten Gefängniszelle wieder. Dank gewitztem Tutorial wisst ihr aber schon was Riddick abseits vom laufen so drauf hat. Schlagen, blocken, unterhalten oder geduckt umherkriechen. Sobald ihr aber die Fäuste hebt und einen Insassen vermöbelt und schlussendlich tötet, feuern Gewehre auf euch und ihr startet wieder in eurer Zelle. So kommt man also nicht weiter, Interaktion ist hier der Schlüssel zum Sieg. Unterhaltet euch also mit Häftlingen und lernt so schnell viele Gesichter kennen, sammelt Informationen und - sofern ihr das wollt - erfüllt Sidequest Aufträge. Das ganze spielt sich extrem genial, die Gefängnisatmosphäre hätte besser nicht sein können. Ergänzt wird das durch die Coolness des Protagonisten und der Tatsache, dass ihr euch Non Linear bewegen könnt. Zwar gibt es bei den Unterhaltungen nur einen richtigen Weg, ihr könnt euch aber aussuchen wessen Aufträge ihr erfüllt und welche ihr verschmäht.
 
 
Riddick will weg aus Butcher Bay, mit genügend Infos und den richtigen Kontakten dringt ihr also immer weiter vor, auch wenn ihr ständig Rückschläge erleidet die euch sogar noch tiefer ins Schlamassel reinreiten! Aber nur mit Unterhaltungen allein ist es ja nicht getan, kaum aus den Gefängnishöfen geflohen ist das Wachpersonal euer ärgster Feind. Mit extrem scharfer Munition segnet ihr oft schneller das zeitliche als euch lieb ist. Fair bleibt es dennoch, die KI ist je nach Schwierigkeitsgrad sehr zielsicher, oder eben nicht. Problem ist nur, dass ihr selber keine Schusswaffen habt. Also hockt ihr euch hin, schleicht durch Schatten und sucht die Deckung großer Objekte. Das klappt dank "Nachtsicht" (ihr werdet sehen!) hervorragend und macht wirklich Spaß. Zwar leidet man hier ein wenig unter Trial & Error, wer aber seine Augen offen hat und klever plant sollte die Hindernisse umgehen können, zumal es in den meisten Fällen mehr als nur eine Möglichkeit gibt. Das Spiel kratzt aber nicht nur billig an der Stealth Oberfläche, selbst Leichen müssen versteckt werden. Fügt sich spielerisch sehr gut in die Flucht von Butcher Bay ein, macht Sinn und zeigt, dass sich Ego Shooter durchaus facettenreich spielen können!
 
Dass die Action dabei nicht verloren geht sollte aber auch klar sein, mit genügend Munition in der Hand schiesst ihr über den Haufen was sich bewegt, selbst Lampen und Selbstschussanlagen geben so den Geist auf. Zwar gibt es nur sehr wenig Vielfalt was die Schiessprügel angeht und was Besonderes sind sie obendrein nicht, sie erfüllen aber ihren Zweck. Hauptsächlich bahnt ihr euch so euren Weg nach vorne, mal mit Waffen, mal ohne, erklimmt Kisten und huscht durch enge Gänge. Große Räume gibts nur sehr selten, dafür sehr viele extrem dunkle Abschnitte (Nachtsicht!) und immer wieder müssen kleinere Aufgaben gelöst werde. Ob das jetzt "Hol mir den Gegenstand" Aufträge sind, kleinere Schalterrätsel oder ob man just den Weg zum Ziel macht. Die Rätsel sind kein Grund sich sein Hirn zu zermatern, es macht aber Spaß zu sehen wie gut sich sowas in ein brachiales Action Abenteuer einfügen kann!
 
Damit ist es aber auch genug an spielerischer Vielfalt, euch sei gesagt das Riddick sich auch ohne besonders große Revolutionen und Innovationen sehr frisch und eigensinnig spielt. Das macht Freude, zumal die geniale Atmosphäre das ganze Schauspiel begleitet. Tolle Technik und dazu jede Menge Nebenfiguren die euch das ganze authentisch rüberbringen. Dennoch, Mackenfrei ist Riddick nicht, das größte Übel stellt eigentlich die Steuerung da. Manchmal extrem übersensibel, manchmal zu langsam, irgendwie harperts hier mit der Feinabstimmung. So funktioniert der Schleichpart anfangs etwas wiederspenstisch, vor allem aber das springen wird des öfteren zum Geduldsspiel. Auch der Umfang ist ein Grund zur Kritk, Riddick spielt man in unter 10 Stunden durch – und das ohne Probleme. Ist aber eines jener Spiele die euch dafür die komplette Spielzeit sehr fesseln und deshalb ists vielleicht besser so.
 
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