Sudeki - Review

Sudeki

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Review
XBOX
21
[u]"Wenn ich groß bin werd ich ein Rollenspiel"[/u]
 
Sudeki sollte ein modernes Rollenspiel werden, 4 tapfere Recken, viel Magie und dazu irgendwie eine fantastische Story mit spannenden Kämpfen. Unterm Strich sind die Charaktere gesichtlos und langweilig, die Kämpfe aufgrund von Ego Shooter Einlagen nervig und nicht intuitiv. Hinzu kommt die fade Story und schon hat man das Rollenspiel Debakel was auch noch nach weniger als 15 Stunden ein Ende findet... Ja, Sudeki ging mächtig in die Hose, ist objektiv betrachtet aber immer noch ein sehr hübsches, sountechnisch brachiales und irgendwie kurzweiliges Abenteuer. Spaß haben kann man mit dem Titel also auf jeden Fall. Und wenn ihr jetzt nicht wisst was das bedeuten soll, dann zieht euch den Test rein!
 
 
[u]Geschichte:[/u]
 
Sudeki beginnt mit einem tollen Vorspann der euch von einem Herrscher und dessen Widersacher erzählt. Der Streit tobt, bis Heigou die Welt Sudeki in zwei Hälften teilt, einer dunklen Seite und einer vom Licht geleiteten. Und damits auch was zu tun gibt, breitet sich diese dunkle Seite natürlich unaufhaltsam aus und wartet auf die "Auserwählten" die allem Bösen das Fürchten lehren.
 
Im Endeffekt recycelt Sudeki also vieles bereits dagewesenes und bietet so für ein RPG eine extrem dünne und dürftige Story. Die faden und aufgesetzt unnatürlich wirkenden Protagonisten und Nebenfiguren bringen kaum Atmosphäre in die fantasievolle Welt, die Zwischensequenzen sind lahm und auch die Erzählweise überzeugt nicht. Spannend ist Sudeki ebenfalls nicht, man ist eben auf der Suche nach schützenden Kristallen, und obwohl man ein paar Orte bereist und mit Leuten spricht, hat man diese schon nach wenigen Minuten fast wieder vergessen. Gegen Ende des Spiels wird das ganze aber doch interessant und offenbart ein paar schöne Züge. Das macht Sudeki insgesamt für ein RPG enttäuschend, schlecht ist die Geschichte aber trotzdem nicht, erwartet aber allerhöchstens Standard...
 
[u]Optik:[/u]
 
Climax hat alles probiert um aus Sudeki ein optisch episches Meisterwerk zu machen. Das sich die Entwickler Mühe gegeben haben sieht man deutlich, achtet man aber mal auf die Feinheiten die eine gute Grafik ausmachen, versagt Sudeki kurz vor der Ziellinie.
 
Ja was ruckelt denn da? Leider ist es nicht euer Schluckauf der den Spielablauf ins stocken geraten läßt, sondern die Framerate die immer wieder mit einbrüchen zu kämpfen hat. Bei Kameraschwenks, Kämpfen mit mehreren Gegnern gleichzeitig und großen Gebäuden im Hinter- oder Vordergrund merkt ihr deutlich, dass der Spielablauf äußerst unschön ins stocken gerät. Clipping Fehler fallen auch auf, besonders wenn Objekte (wie große, Türversperrende Schlingpflanzen) einfach im Boden verschwinden sieht das eher peinlich aus.
Das Design ist ebenfalls eher missglückt, der Spagat zwischen West und Fernost ist nicht wirklich gelungen, die meisten Figuren wirken einfallslos und sehen aus wie Klone bei denen etwas schief gelaufen ist. Vor allem die flachen Protagonisten werden einem das ganze Spiel über nicht sympathisch. Gut hingegen gefallen mir die Welten, farbenfroh, mit vielen Details und durchaus kreativ. Die Dungeons hingegen bestehen meist aus vielen Gängen und wenigen großen Räumen. Besonderheiten? Fehlanzeige!
Qualitativ ist das ganze aber irgendwie schon. Es wirkt stellenweise sehr plastisch und schick ausgeleuchtet, ausserdem gibt’s wunderschöne Schatteneffekte und auch die Partikel- und Lichteffekte können sich sehen lassen. Tadellos umgesetzt wurden auch die bildschirmfüllenden Zauber die wirklich Lust auf mehr machen. Animationen von Freund und Feind zerstören das Flair wieder ein wenig, spektakuläre Kombo Finisher gibt’s trotzdem. Das Sudeki qualitativ gelungen ist, scheint also eindeutig, dennoch ist da ein Schleier: Uninspiriert wie das Spiel selbst wirken viele Abschnitte, im Detail sitzt der Fehler- und vor allem der Designteufel - irgendwie hat man sich nach 10 Minuten bereits sattgesehen und vermisst Lichtblicke. Hinzu kommt die Tatsache, dass man auch noch mit Tearing und zu langsamen Mip Mapping zu kämpfen hat. Dennoch, Sudeki hat bereits viele Monate auf dem Buckel und macht dafür noch eine sehr gute Figur, lasst euch nur nicht blenden, so hübsch wie es anfangs scheint ist es wirklich nicht.
 
[u]Akustik:[/u]
 
Eines muss man den englischen Entwicklern lassen, wie man ein Spektakel ins Zimmer zaubert ist ihnen gelungen. Der Subwoofer wird anständig genutzt und bringt satte und wuchtige Bässe ins Wohnzimmer und auch die Rearspeaker haben einiges zu tun. Sudeki klingt also insgesamt sehr brachial und überzeugt durch sehr viel Action! Leider leider ist das ganze nicht wirklich qualitativ geworden, in allen Aspekten entdeckt man recht schnell Mängel und so wird die an sich exzellente Atmosphäre stellenweise arg getrübt.
 
Da hätten wir zum Beispiel die Hintergrundmusik die sehr fantasievoll und stets zum Level passend sehr qualitativ aus den Boxen an euer Ohr dringt. Einige Abschnitte gewinnen stark an Atmosphäre und ihr werdet euch dabei ertappen wie ihr angestrengt den schönern Liedern lauscht. Das ganze ist abwechslungsreich und nur ab und an hat der Sound einen leichten Schluckauf! Die Effektkulisse hingegen haut niemanden vom Hocker. Zwar wurden sämtliche Zauber und Angriffe sehr brachial umgesetzt und auch die Umgebungsgeräusche sind sehr atmosphärisch, der Teufel steckt aber im Detail. Entscheidet ihr euch beispielsweise für Ailish hört ihr im Kampf ständig den extrem, aber wirklich extrem nervigen Schuss ihrer Waffe. Das ganze hört sich an wie… naja, einfach unglaublich unqualitativ und miserabel. Jeder Auseinandersetzung blickt ihr mit Schrecken entgegen und leider ist dieses Beispiel exemplarisch, es gibt ein paar Effekte und Geräusche die wirken einfach aufgesetzt, unqualitativ und nicht für ein Spiel dieser Größenordnung passend. Um Sudeki nicht in ein falsches Licht zu rücken sollte man auch erwähnen, dass es zahlreiche Effekte gibt die euch begeistern. Meist qualitativ umgesetzt prallen Klingen aufeinander, werden Tore geöffnet oder zerplatzen Gegner. Nur fallen die groben Patzer, wie eben Ailishs erste Waffe, eher auf.
 
Auch die Sprachausgabe macht keinen besonders guten Eindruck. Bis auf Elco, der noch am meisten überzeugt, habe ich in Illumina und Umgebung niemanden gefunden der mich überzeugt hat. Die Synchronsprecher sind nicht mit Leib und Seele dabei, das Ergebnis ist eine fade Synchronisation mit unglaublich aufgesetzt wirkenden Sprechen die ihren Job wirklich nicht gut gemacht haben. Sehr schade, denn der Umfang weiß zu überzeugen, alle Nebenpersonen haben euch was zu erzählen. Das ist zwar meist unwichtig, aber Hauptsache es ist da… wirklich sehr schade also das Climax sich hier nicht mehr Mühe für die deutsche Synchro gegeben hat.
Insgesamt ist Sudeki also ein Spiel das versucht zu begeistern, es aber nicht ohne große Einschränkungen schafft. Die Hintergrundmusik überzeugt noch am meisten, die gute Atmosphäre wird von teilweise miesen Effekten und schlechter Sprachausgabe aber getrübt.
 
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Eine sehr lange Ladezeit gibt es schon bevor das Spiel eigentlich angefangen hat. Nervt tierisch, dafür gibt es im Spiel nicht so viele lange Unterbrechungen. Das man mal kurz auf den Ladescreen gafft ist aber keine Seltenheit. Insgesamt punktet Sudeki hier also eher nicht, speichern geht hingegen recht zügig von der Hand.
 
[u]Extras:[/u]
 
Auch nach dem Durchspielen Fehlanzeige. Nicht mal Trailer, und das obwohl MS die Finger mit im Spiel hat!
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Moderne Action RPG’s sind dieser Zeiten rar geworden, die meisten Entwickler schicken euch entweder selbst kämpfend ins Getümmel, andere beharren auf rundenbasierende Taktikspielereien. Sudeki versucht einen Spagat zu schaffen, ist aber eigentlich ganz klar den Action orientierten RPG’s zuzuordnen. In den Kämpfen agieren eure KI Kollegen nämlich völlig selbstständig, ihr übernehmt dabei die Rolle einer Figur und kämpft selber aktiv mit. Bleiben wir direkt bei den Kämpfen, denn die sind das größte spielerische Defizit was Sudeki zu bieten hat. Ihr bereist verschiedene Gebiete oder Dungeons und ganz plötzlich zücken die Protagonisten ihre Waffen, im Hintergrund geht eine Tür zu und wie aus dem Nichts erscheinen Gegner vor euch. Ausweichen ist nicht möglich, also heißt es rein ins Getümmel. Das ganze ist unheimlich einfallslos, denn ihr erkennt schon am Raum ob es zum Kampf kommen wird oder nicht. In kleinen Gängen gibt es folglich keinerlei gegnerisches Gesindel und die Tatsache, dass ihr zum Kampf genötigt werdet sollte auch überholt sein… zumal ihr nicht fliehen könnt. Sobald es also losgeht entscheidet ihr euch, welchen Helden ihr steuern wollt. Beachten solltet ihr hierbei das zwei Protagonisten mit Schusswaffen agieren, die anderen beiden stehen mehr auf direkte Konfrontationen und beharken die Feinde mit allerlei Klingen und Schwertern. Die Spieltypen erfordern andere Kontrollen, mit den Nahkämpfern solltet ihr sehr rhytmisch auf die Knöpfe X und A drücken um sehr lange Kombos auf die Gegner loszulassen, die teilweise eine verheerende Wirkung haben können. Großes Problem hierbei ist die nicht vorhandene KI der Widersacher die euch in jedem Kampf mehrfach in die "ich kann hier nicht mehr weg" Position bringt. Bekommt ihr einen Hieb ab, könnt ihr nicht schnell genug entkommen bevor ihr mindestens 2 weitere Treffer eingesteckt habt. Frust macht sich breit, vor allem wenn euch dann auch noch gegnerische Zauber treffen. Die Distanzkämpfer hingegen wechseln flink in die Ego Ansicht und ballern wie in einem schlechten Ego Shooter auf alles was sich bewegt. Übersicht gibt es dann nicht mehr, langweilig wird’s nach dem dritten Gefecht und so bewegt ihr euch im Rückwärtsgang, den A Knopf hämmernd umher...
 
Die Kämpfe sind also wirklich stumpf, langweilig und zu Beginn des Spiels frustig schwer. Einmal vergiftet geht es stets bergab, vor allem wenn ihr dann noch darauf achten müßt wie es euren Kollegen geht. Gottseidank gibt es Zaubersprüche von denen jeder Krieger ein paar auf Lager hat. Im Kampf per sehr schönem Zeitlupen Ingame Menü ausgewählt gibt’s entweder Saures für die Gegner oder Süßes für eure Verbündeten. Und die Angriffszauber haben es in sich! Wertet dank netten grafischen Spielereien und gelungener Verstärkung die Atmosphäre stark auf.
Auch die restlichen Gegenstände werden über dieses Menü ausgewählt. Und auch wenn die Namen teilweise billig klingen, es ist doch Standardkost in Form von Heiltränken, Rüstungen, Schwertern und Gegenzaubern. Hier hat Sudeki sich nicht weiter bemüht, es gibt nichts auffälliges. Genau wie das Charaktersystem, was dennoch Freude macht. Sucht euch aus in welchen Attributen ihr euer Alter Ego stärker machen wollt (Kraft, Gesundheit, Magie) und entscheided euch für neue Zaubersprüche. Erfahrung gibt’s wie immer durch die Kämpfe, aber auch das lösen von Rätseln wird belohnt. Von denen gibt es einige, was sehr schön ist, schade ist aber das es sich auch hier just um bereits dagewesene Verschiebe- und Suchaufgaben handelt. Euer Hirn braucht ihr also nicht allzu sehr anzustrengen, wobei ihr schon auf die verchiedenen Stärken eurer Recken achten solltet. Während Ailish mit elfenhaftem Blick nämlich Dinge sieht die für die anderen verborgen bleiben, fliegt Elco dank Jet Pak über gähnende Schluchten und Buki hangelt sich an speziellen Wänden entlang. Wäre das Spiel hier nicht so linear und fade inszeniert hätte das ganze wenigstens ein bisschen Spaß gemacht.
 
Das RPG von Climax ist eines jener Spiele von denen viel erwartet wurde, die aber nur sehr wenig davon halten können, in vielen Belangen einfach nur enttäuschen. Die faden Protagonisten wirken oberflächlich und genau so aufgesetzt wie ihre Sprachausgabe. Das leicht verwirrende Leveldesign bietet zwar atmosphärische Welten, nutzt diese aber nicht richtig aus. Die Kämpfe sollten innovativ sein und mit neuen Elementen protzen, arten aber in unfaires und nerviges Gehacke aus, die nur von schönen Zaubern gerettet werden. Ausserm hat das Spiel etwas an sich, etwas billiges und kopiertes. Die Welt wirkt einfach nicht glaubhaft, wie dahingeschludert. Das fängt bei Kamo dem Händler an und hört bei der billigen Romanze von Ailish und Tal oder Elco und Tilly auf. Nein, begeistern wird euch hier nur wenig. Vieles ist zwar im Detail behangen, auffallen wird es euch dennoch.
 
 
Wie ihr aber an der Wertung seht ist Sudeki alles andere kein Schrott. Eher verschenktes Potential und ein guter Schuss Unvermögen. Der Ausflung nach Illumina kann euch nämlich auch viel Spaß bereiten. Gewöhnt euch an die Kämpfe, gönnt eurem Hirn bei recht seichten Rätseln eine Auszeit und genießt den Luxus gleich 4 Helden durch das Abenteuer zu lenken. Ausserdem muss man sagen, dass es gegen Ende immer besser wird. Die Kämpfe verlieren ihre unfairness, das Charakter aufwerten macht mehr Spaß und auch die Wertgegenstände machen mehr Sinn – vor allem wenn man das ganze Spiel über nach der Person sucht die am meisten dafür zahlt! Was ausserdem gefällt ist die Tatsache dass ihr stellenweise genötigt werdet einige Figuren separat zu steuern. Bosskämpfe finden meist allein statt und oft bewegt man sich nur in 2er Gruppen. Wenn man sich also ein wenig bemüht erkennt man in dem Action Titel wirklich Dinge die Freude machen.
 
Es sind aber noch genügend unstimmige Kleinigkeiten vorhanden die dem Titel schlussendlich das Genick brechen. Es ist linear und dennoch verwirrend, ausserdem nervt die Kollisionsabfrage, vor allem beim klettern und öffnen von Truhen. Die gesamte Steuerung hätte also besser sein können, das Ingame Menü ist aber wunderbar umgesetzt worden. Hinzu kommt die Tatsache das Sudeki nach weniger als 15 Stunden vorbei ist. Einerseits gut (hehe), andererseits haben Genrekollegen da locker das 4fache an Spielzeit zu bieten. Wenigstens hat Sudeki irgendwas an sich das euch auch dazu bringt es durchzuspielen - definitiv ein Pluspunkt. Negativ hingegen ist die Ideenlosigkeit, alles wirkt recycelt. Von den Figuren über die Story und die komplette Umsetzung. Innovationen wie das Ego Shooter Kampfsystem gingen hingegen eher in die Hose, dafür ist Sudeki unkompliziert und auch die Sidequests wissen zu gefallen. Sie bieten zwar kaum interessantes und dienen eher der Suche nach besseren Waffen, hier kann man sich aber wenigstens entscheiden ob man dem nachgehen will oder nicht...
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