Xenosaga Episode I: Der Wille Zur Macht - Review

Xenosaga Episode I: Der Wille Zur Macht

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Review
PS2
4
Story
 
Prolog: Im Afrika unserer Zeitrechnung (also dieses oder nächstes Jahrhundert) findet eine Wissenschaftlertruppe um einen Archäologieexperten ein Relikt, zu dem ein anderes aus einer früheren Ausgrabung passt. Dieses scheint ein Schlüssel zu sein und aktiviert ein im Meeresgrund verstecktes Monument.
Ein paar Jahrhunderte in der Zukunft hat die Menschheit die Erde verlassen (wird als Lost Jerusalem bezeichnet) und lebt nur noch in Raumkolonien, sogenannten „Foundations“ gesplittert über das ganze All verstreut.
Seit einiger Zeit werden aber die menschlichen Kolonien von ausserirdischen Angriffen heimgesucht und eine nach der anderen wird vernichtet. Diese Ausserirdischen, die Gnosis genannt werden, materialisieren sich nicht vollständig in unserer Welt und können somit nur schwer bekämpft werden.
Die Story beginnt mit den Feldversuchen und Tests eines Humanoiden-Kampsystems in Form einer Frau namens KOS-MOS auf dem Raumschiff „Woglinde“ durch die Heldin unseres Spiels, Shion Uzuki. KOS-MOS scheint die letzte Hoffnung der Menschen zu sein, im Kampf gegen die Gnosis zu überstehen, da diese durch normale Waffen nicht beeinträchtigt werden können.
Während der noch nicht abgeschlossenen Versuche wird die „Woglinde“ durch die Gnosis angegriffen und es kommt zum offenen Kampf, bei dem auch das Monument aus vergangener Zeit, das Zohar genannt wird und geheim in der Woglinde transportiert wird, eine entscheidende Rolle zu spielen.
Damit beginnt eine etwa 50-80 Stunden umfassende Story.
 
 
Grafik
 
Xenosaga Episode 1: Der Wille zur Macht wird grafisch sehr eindrucksvoll präsentiert. Alle Charaktäre sind detailliert und weisen eine Gesichtsmimik auf, die in Kombination mit der Sprachausgabe einem Final Fantasy X in nichts nachsteht. Die Raumschiffmodelle, Stationen und der All selbst weisen eine sehr hohe Detailstufe auf, öde Texturen oder „schlampigkeiten“ sucht man vergebens.
Die Cutscenens werden zu 90% von der Spiele-Grafikengine in Realtime erzeugt und stören dadurch nicht. Im Gegenteil, das ganze Spiel wirkt aus einem Guß, nur an den Stellen, an denen die interne Grafikengine die benötigten Effekte nicht produzieren kann, wird auf vorgerenderte FMVs ausgewichen – und auch das bemerkt man nicht wirklich.
Von der Optik her wirkt Xenosaga wie ein hochpolierter japanischer Anime, nur dass es konstant bei 60 fps läuft und somit sehr flüssig ist.
Die Gnosis-Modelle (biologische Lebensformen) und z.B. die Kukai-Foundation (technisches Modell) bestechen durch ihre Liebe zum Detail. Mehr kann man eigentlich in dieser Generation der Hardware nicht erwarten.
 
 
Sound
 
Der Sound ist im Gegensatz zu Xenogears um eine Stufe gestiegen, was nicht zuletzt durch den Einsatz eines echten Orchesters geschafft worden ist. Die Sprachausgabe des Spiels ist natürlich nicht immer Lippensynchron, da das Spiel ja ursprünglich auf japanische Sprachausgabe angepasst war. Dafür sind die Stimmen von allen Charaktären durch die Bank weg gut besetzt. Es gibt keine „quäkend“ nervige Tidus-Pieps-Stimme o.ä.
Die Battlemusik, die zu jedem Kampf gespielt wird, ist in Ordnung, könnte zwar etwas mehr Pepp vertragen, aber sie nervt kein bischen.
 
 
Gameplay
 
Xenosaga ist eigentlich ein Film. Ein richtiges Spiel ist es nur zu ausgewählten Zeiten. Und damit sind wir eigentlich beim einzigen Kritikpunkt des ganzen Spiels angelangt: Leute, die viel Spielen und selbst machen möchten, kommen nur durch die EVS (Environmental Simulator) und durch die Passagen zwischen zwei Hauptstory-Strängen zum Zug. Hat man eine bestimmte Sache erfüllt, so kann es sein, dass der Story-Telling-Teil des Spiels seinen Lauf nimmt und einen für 20 Minuten oder mehr aktionslos auf den Bildschirm starren lässt. Das ist aber auch bitter nötig, denn Xenosaga entfaltet eine Story, die komplex und zugleich durch mehrere parallel laufende Ereignisse leicht zu Verwirrungen führen kann, wenn man nicht aufpasst. Sehr wichtig ist aber, dass man eine gute englische Sprachverständis hat – denn wenn man die ganze Zeit nur den englischen Untertitel liest, verpasst man unter Umständen eine seht gut umgesetzte Regie, die sich in der oberen Bildschirmhälfte abspielt. Diese ist die meiste Zeit sogar filmreif, und man denkt sich ab und an, wieso Xenosaga Episode 1 nicht eigentlich ein Film/Anime ist.
Findet aber mal storytechnisch nichts statt, so kann man sich RPG-Gerecht austoben, und Xenosaga treibt es dabei ziemlich weit: Charaktäre leveln zwar normal auf, aber man bekommt drei verschieden Arten von Punkten: S-Punkte, Tech-Punkte und Ether-Punkte. Mit den Tech-Punkten kann man Techs, was wie ein Special-Move aus StreetFighter ist, aufwerten: Man kann ihre Geschwindigkeit erhöhen, man kann ihre Kraft verstärken und man kann die Wartezeit die solch ein Tech verursacht, verkürzen.
In Xenosaga sieht man alle Gegner grundsätzlich auf dem Schirm, es gibt sozusagen keine Zufallskämpfe, wenn man keine Lust hat, versucht man an den Horden einfach vorbeizulaufen, was manchmal aber aufgrund der Enge der Passage nicht klappt. Flüchten von einem Kampf kann man auch nicht ohne weiteres: Man muss sich spezielle (sehr billige) „Escape Packs“ kaufen um damit dann von einem Kampf abhauen zu können. Um nicht wieder in den selben Gegner zu rennen, ist man für diese nach einem abgebrochenen Kampf eine zeitlang unsichtbar.
Die Kämpfe finden folgendermassen statt: Man kann mit der Dreieckstaste und der Quadrattaste verschiedene Kombinationen eingeben, die zu unterschiedlichen Schlägen führen. Angriffe, die mit einer Dreieckstaste beginnen, sind Fern-/Etherangriffe. Angriffe mit der Quadrattaste hingegen sind Nah-Angriffe. Man kann insgesamt zwei mal die Tasten betätigen, also zwei mal Dreieck oder Quadrat hintereinander (jede Aktion kostet 2 Aktionspunkte, pro Runde bekommt man 4, die Leiste hat aber Platz für 6 Punkte), oder aber die Kombination von beiden. Macht man aber nur Gebrauch von einem Hieb, spart man sich 2 Aktionspunkte auf und kann in der nächsten Runde zu einem, schon oben erwähnten, Tech-Angriff ansetzen (der 6 Aktionspunkte benötigt), welcher natürlich viel mehr Schaden als normale Angriffe bringt. Die Kämpfe an sich sind sehr kurzweilig, nicht zuletzt sorgt das sogenannte „Boosten“ für noch mehr Taktik des rundenbasierten Kampfes: Wenn man bestimmte Angriffe ausführt, füllt sich kontinuierlich, aber unterschiedlich schnell, eine sogenannte „Boost“-Leiste. Sobald diese einfach gefüllt ist, kann man direkt wieder drankommen – auch wenn man schon dran war. Man „drängelt“ sich sozusagen vor alle anderen in der Reihenfolge und kann wieder einen neuen Angriff starten. Aber nicht nur der Spieler kann „Boosten“ – auch der Gegner kann das, also sollte man seine Boosts taktisch gut einsetzen.
Die Gears (Kampfroboter, in die man zu jeder Zeit wechseln kann) scheinen in Xenosaga nicht wirklich nützlich zu sein, ihre Angriffe sind zwar stärker, aber dafür brauchen sie auch länger bis sie den nächsten Starten können. Da man ihre FPs (HPs für Gears) nicht im Kampf heilen kann, fallen sie nach einer Zeit aus – falls man nicht vorher aussteigt, was während des Kampfes immer möglich ist.
Mit den Etherpoints kann man wiederum sich verschiedene Zauber oder Aktionen freischalten, das ganze erinnert ein wenig an das Sphärobrett aus Final Fantasy X, aber ist bei weitem nicht so komplex wie das aus FF. Komplex wird der spielerische Teil durch die Möglichkeiten der Punktvergabe und des Auflevelns, man kann z.B. auch levelunabhängig noch einige Stats wie DEF, VIT, STR o.ä. aufbessern.
Es gibt eine Art Suchspiel in Xenosaga, wo man z.B. alle Teile eines Gears in der ganzen Galaxie zusammentragen soll und an einer bestimmten Stelle abgeben , ein anderes ist ein Kartenspiel oder aber man kann versuchen alle Segmente (Geheimtüren) in dem Spiel zu finden und die dahinterliegenden Boni zu ergattern.
Ein witziges Feature in dem Spiel ist auch das sogenannte „Unus Mundus Network“ auch UMN genannt. Das ist so eine Art Weltraum-Internet und Shion erhält darüber die ganze Zeit Infos und auch Spam (z.B. Werbung von Namco für Tekken 4 ). Weiterhin ist das UMN aber auch für die Interstellare Raumfahrt unerlässlich, denn nur durch das UMN können routenkürzende Portale zu den nächsten Kolonien geöffnet werden. Darüber aber, wohin man als nächstes fliegen soll, hat man als Spieler so gut wie keine Kontrolle, das Spiel ist aufgrund des Storytellings sehr linear aufgebaut.
Safepoints sind in Xenosaga an fairen Stellen postiert, und man braucht sich eigentlich keine Sorge machen, dass man keinen mehr rechtzeitig findet.
 
 
Fazit
 
„Xenosaga Episode I: Der Wille zur Macht“ ist ein würdiger Nachfolger bzw. Vorgänger zu Xenogears, wobei man aber anmerken muss, dass Xenosaga sehr sehr Story-Fixiert ist und somit dem Spieler wenig Handlungsfreiraum lässt. Unfaire Stellen gibt es in dem Spiel so gesehen nicht, die Charaktäre werden gut aufgebaut und die Story ist sehr interessant, spielt sie doch wieder sehr mit den Themenbereich Ethik und Religion.
Empfehlen kann ich das Spiel aber nur Leuten, die mit Englisch absolut kein Problem haben und sich auch nicht daran stören, dass einem mehr erzählt wird, als dass man (im Verhältnis) spielt. Natürlich kann man absichtlich ewig in verschiedenen Stellen rumlaufen um immer wieder zu kämpfen und sich so aufzuleveln, aber das ist nicht Sinn der Sache. Eigentlich ist die Story so spannend erzählt, dass man eigentlich garkeine Lust mehr hat, überhaupt zu kämpfen und nur noch wissen will, wie es denn weitergeht.
Xenosaga steht und fällt mit seiner Story, und diese ist zwar einfach nur gut, aber nicht jeder wird sich damit anfreunden können, Fans des Genres sind gefragt.
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