[u]"TetRez"[/u]
Ganz recht, Lumines kann als eine Mischung aus Tetris und REZ bezeichnet werden. Ubi Softs neuester Puzzler begeistert mit süchtigmachendem und simplen Spielprinzip, mischt das ganze dazu noch mit toller Optik und noch viel besserem Sound. Alles ein wenig abseits jeglichen Mainstreams macht man mit dem Kauf von Lumines also nichts falsch, es sei dann man hat keine Lust auf Knobelaction.
[u]Optik:[/u]
Wirkliche optische Meisterwerke können Puzzlespiele aufgrund ihrer Zweckmäßigkeit natürlich nicht sein, dennoch macht Lumines auf der PSP einen hervorragenden Eindruck. Das breite Display wird optimal genutzt, die Farben sind kräftig und satt und dank der klaren Darstellung macht es einiges her. Da im Vordergrund nur Blöcke und Blockelemente die Hauptrolle spielen sind es die Hintergrundanimationen die den Spieler zugleich ablenken als auch faszinieren. Hier gibt es ab und an wabernde Farben, kurze Videosequenzen und je nach "Levelthema" andere optische Schmankerl. Jedenfalls gibt es Effekte satt und es ist toll wie stimmig sich das ganze zusammenfügt. Was Bandai ebenfalls toll gelöst hat ist die Abwechslung. Normale Puzzler langweilen mit gleich bleibender Optik, bei Lumines hingegen verändert sich regelmäßig das komplette Display. Eben noch in einer bunten, pulsierenden Welt, dominieren plötzlich kalte Farben mit viel weiß und grau, direkt danach scheint der Bildschirm vor Farben wieder nur so zu glühen. Das macht das Spiel auch auf längere Spielzeit optisch interessant und bietet dem Spieler immer wieder was Neues. Lumines schafft es also auch genug fürs Auge zu bieten, erzeugt einen wunderbar futuristisch, andersartigen Look und überzeugt auf ganzer Linie - auch ohne 3D.
[u]Akustik:[/u]
Was spielerisch bei Titeln wie Tetris und Dr. Mario abgeguckt wurde, hat sich Ubi Soft soundtechnisch wohl eher bei Titeln wie REZ oder Jet Set Radio "geklaut". Fakt ist jedenfalls das man wohl noch nie ein Knobelspiel mit so einer packenden Soundkulisse erlebt hat. Wie bei REZ seid ihr nämlich teilweise selber für die Effekte verantwortlich, jeder Tastendruck wird mit einem Geräusch belohnt und auch wenn man es anfangs nicht glauben mag, es schmiegt sich perfekt an die Hintergrundmusik und schafft so etwas individuell neues, abhängig von euerer Art und Weise zu zocken. Je nach Level verändert sich dann auch noch die Hintergrundmusik komplett und langweilt euch deshalb zu keiner Zeit. In einem Level gibt es dumpfe Töne, im anderen unterstützt euch ein schlagender Electro Beat und alles klingt superb, Sprachsamples gibt es ebenfalls en masse. Mit Kopfhörern ist man schon nach wenigen Minuten mittendrin im Geschehen, die Atmosphäre ist herrlich und viele Songs gehen euch nicht mehr aus dem Kopf. Alles auf elektronischer Ebene, ohne aber mit schnöden Beats zu langweilen, eher neu und anders. Lumines ist also ein Spiel bei dem man die PSP voll aufdrehen sollte, sonst verpasst man einiges, eventuell sogar das Spiel...
[u]Ladezeiten:[/u]
Bandai hat recht gute Arbeit geleistet, zwar bemerkt man das das Spiel ein paar Sekündchen lädt bevor es losgeht, es dauert aber nicht allzu lange und stört das Spielvergnügen keinesfalls. Speichern geht sowieso nicht, also kann man nur sagen: Gut gemacht Lumines!
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
Puzzlespiele gibt es sehr viele auf dem Markt und dennoch, egal was man spielt, ein jeder fragt nur: "Is so was wie Tetris oder?" Der erfahrene Zocker belächelt solche Aussagen zwar, stimmt dem fragenden Menschen meist aber dennoch zu. Bei Lumines hingegen wehrt man sich wohl etwas energischer, der Puzzler von Ubi Soft hat einen Vergleich nicht verdient, steht er doch als wirklich fesselndes und innovatives Puzzlespiel der neuen Generation in der ersten Reihe.
Dennoch, wie beim Kollegen Tetris fallen Blöcke von der Decke. Diese sind immer quadratisch und 2farbig. Mal hat man also 3 rote und ein weißes Element, mal 2 rote und 2 weiße Elemente und so weiter und so fort. Ziel des Spiels ist es nun immer ein komplett gleichfarbiges Quadrat zu basteln. So holt man sich einen Block nach dem anderen von der Decke und setzt Block neben Block. Denn sobald ein weiteres, sagen wir, rotes Element sich mit den Quadern verbindet, löst ihr Kombos aus und könnt große Flächen verschwinden lassen. Interessant ist hierbei vor allem das man endlich mal die Möglichkeit hat in die breite zu spielen. Fast schon eine neue Spielerfahrung. Neu ist auch das die Blöcke nicht sofort verschwinden wenn ihr kombiniert, sondern ihr erst auf eine Art Taktstrich warten müsst der das Level von links nach rechts "säubert". Der kommt in regelmäßiger Häufigkeit, geschicktes Timing macht so große Kombos möglich die euch deutlich mehr Punkte bringen.
Auch wenn Lumines sich nur schwer mit Worten erklären lässt und auch die ersten Spielminuten etwas wirr sein mögen, Bandai hat hier was herrlich simples auf die Beine gestellt was zudem extrem süchtig macht. Das Spiel packt euch und die tolle Atmosphäre (Grafik und Sound bilden die perfekte Kulisse) lässt euch nicht mehr los. Man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Zeit braucht ihr aber auch, denn ein großes Manko kommt zum tragen wenn man neue Level freispielen möchte. Generell wechselt die Hintergrundkulisse ständig und sorgt gegen aufkeimende langeweile vor. Problem hierbei ist das man immer wieder von vorne anfängt. Der Effekt ist leicht beschrieben, während man die ersten 4 Welten jedes mal zu Gesicht bekommt braucht man schon einiges an Geduld um neue Welten zu entdecken. Scheitert man, muss man alle Welten wieder von vorne erkunden. Etwas sehr ärgerlich, ist es doch der einzige, dafür schwerwiegende Spielspaßdämpfer.
Wer vom "Unendlichkeits" Modus genug hat kann sich noch einem Computerduell stellen wobei das Display hierbei wie im 2 Spielermodus einfach geteilt wird. Macht zwischendurch auch mal Spaß. Wer sich die freigespielten Welten genauer unter die Lupe nehmen will, wählt im Single Skin Modus seine favorisierte Welt aus und zockt... solange wie man eben Lust drauf hat.
Lumines ist kein sonderlich schweres Spiel, der Fokus liegt hier eher auf Durchhaltevermögen. Denn das wird mit schneller fallenden Blöcken gar nicht mehr so einfach. Auch der Taktstrich der anfangs kaum ins Gewicht fällt wird später zum Feind: Kommt er nicht mehr so schnell, lösen sich eure Blöcke auch nicht mehr so schnell auf. Dennoch, das Spiel motiviert einfach unglaublich, immer wieder setzt man sich dran und bleibt auch schon mal bis zu einer Stunde sitzen - und hat immer noch nicht alle Skins gesehen. Zusammen mit der herausragenden Technik ist Lumines endlich mal wieder ein Puzzler der Tetris fast ebenbürtig ist.
Ein exzellenter Spaßmacher für Zwischendurch ist der Puzzlemodus bei dem man bestimmte Figuren (Muster, Tiere) nachbauen muss. Aber Moment, sagte ich Zwischendurch? Denn was anfangs simpel wirkt entpuppt sich schon schnell zum teilweise haarsträubenden Rätselspaß der eine perfekte Ergänzung zum Singleplayer bietet und ebenfalls süchtig macht und tatsächlich sehr lange fesselt. Insgesamt kann man Lumines allen Knobelfreunden nur ans Herz legen, das Spiel wird euch so schnell nicht loslassen und lohnt sich deshalb definitiv.
[u]Mehrspieler:[/u]
Einfach den WLan Knopf umlegen und schon könnte sich ein Spielpartner für Lumines finden. Da die PSP aufgrund von Releaseverschiebungen hier noch nicht so verbreitet ist fällt es natürlich schwer Mitspieler zu finden, ich habs aber tatsächlich geschafft ein paar Leuten im Multiplayer zu zeigen was eine Harke ist. Das ganze sieht exakt so aus wie der Modus bei dem man gegen einen Computergegner spielt. Anfangs ist das Bild geteilt, und der bessere Spieler verschiebt den Trennstrich zu seinem eigenen Gunsten. So wird euer Bildabschnitt bei kleverem Spiel immer größer, während euer WLan Partner mit immer weniger Platz zu kämpfen hat. Ansonsten bleibt das Spiel exakt gleich, macht einige Runden auch wirklich viel Spaß. Sobald sich das Suchtgefühl eingestellt hat und euer Partner auch was auf dem Kasten hat fesselt es auch über längere Zeit.
[u]Unterwegs:[/u]
Für kurze Trips eignet sich Lumines nur bedingt. Wer mal eben 3 Stationen mit der Bahn oder dem Bus fahren will findet leider keine Zeit sich auf das doch zeitintensive Puzzleabenteuer einzulassen. Da die Level sich erst nach einer gewissen Spielzeit freischalten wiederholt sich am Anfang einiges. Wer hingegen auf einer Wiese liegt oder längere Zugfahrten vor sich hat, der kann herrlich abschalten und alles um sich herum vergessen...
