Gran Turismo 4 - Review

Gran Turismo 4

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Review
PS2
26
Gran Turismo 4 Review
 
Jetzt sitze ich hier und fahre…nachdem Gran Turismo 3 A-Spec schon über drei Jahre auf dem Buckel hat wurde es höchste Zeit für ein neues Fahrerlebnis. Und wie bei ähnlichen Spielen dieses Kalibers beginnt die eigentlich erste Spielsession mit gewissen Ritualen. Alles um einen herum wird entfernt (störende Mitmenschen, Müll etc.). Man erschafft sich ein Bereich, in dem man sich fühlt, als wäre man der letzte Mensch auf der Welt. Jetzt gilt es! Nur man selbst und die Playstation2. Anlage voll aufgedreht und Spiel eingelegt…
 
Wie lange wurden die Fans der Serie von Polyphony Digital gequält? Nach den ersten Infos und vor allem nach den ersten Bildern wurde die Sehnsucht nach diesem Spiel immer größer. Auch hier auf Consolewars ging der Hype nicht spurlos vorbei. Viele umjubelten das Spiel als die absolute Königin unter den Rennspielen und andere fanden immer wieder neue Kritikpunkte. Auch das Newspensum um das Spiel hat mit Sicherheit eines der größten hier auf unserer gemütlichen Konsolenheimat Consolewars. Es wurde ständig neue Features des „Real Driving Simulators“ präsentiert und gestrichen. Der herbste Schlag vor der Veröffentlichung war aber das Weglassen des Online-Modes, was für viele sicher die größte Evolution für die Rennspielserie gewesen wäre. Die Veröffentlichung der „Prolouge-Version“ stieß bei so manchen Konsolero auch auf Unverständnis und wurde oftmals als „teuerste Demo der Welt“ bezeichnet. Doch wie robust das Spielerherz sein kann, zeigt sich, wenn das endgültig fertige Spiel in der Konsole rotiert…
 
3..2..1…meins!?
 
Ja, möchte man da sagen. Endlich ist das langerwartete Gran Turismo 4 von Polyphony Digital draußen. Von Sony wird es nicht als „Rennspiel“ sondern bewusst als „Real Driving Simulator“ bezeichnet. Einen Anspruch, den sie bereits mit den ersten drei Teilen der Serie mehrfach bestätigt haben. Doch genau dieser Anspruch herrscht auch bei den Spielern. Ob nun Gran Turismo noch realistischer geworden ist, wollen wir in unserem Test herausfinden.
 
Sobald das Spiel anfängt, wird man von einem rund fünf Minuten langen Intro begrüßt, welches wirklich edel daherkommt und mit einer etwas ungewöhnlichen, aber durchaus passenden musikalischen Untermalung versehen ist. Nach diesem ist man auf dem Hauptbildschirm und kann zwischen den verschiedenen Modi wählen. Diese sind aber bereits aus den Vorgängern bekannt: Arcade, Zweispieler-Duell, Zeitrennen, Netzwerkspiel und das Herz des Spiels, den Gran Turismo Mode.
 
Um wieder ein Händchen und einen ersten Eindruck vom neuen Gran Turismo zu bekommen kann man zunächst in den Arcade-Mode gehen. Hier ist es einem gleich gestattet auf einer der 52 Strecken (nicht alle sind gleich zu beginn freigeschaltet) seine ersten Runden zu drehen. Man bekommt eine Vielzahl an unterschiedlichen Strecken geboten. Von Stadt- und Fantasiekursen bis hin zur staubigen Rallye-Piste. Die Fahrten sind immer den bestimmten Bodenbelägen angepasst und eure Fahrzeuge verhalten sich dementsprechend. So hat man auf einer Rallystrecke beispielsweise eine viel geringere Bodenhaftung, was aber den Vorteil mit sich bringt, ordentlich durch die Kurven zu driften. Die große Anzahl an verschiedenen Stecken ist aber nicht das einzige, was einem schon gleich am Anfang des Spiels ins Auge trifft. Die technische Präsentation ist unglaublich sauber. Bis auf einigen leichten Kantenflimmer, wirkt das Spiel wie aus einem Guss.
Der Arcade-Mode ist übrigens der einzige, für den man keine MemoryCard benötigt. Unter den zahlreichen Stecken hat man die Auswahl zwischen den Original-, Weltstrecken, Stadtparcouren und „Matsch&Schnee“. Hier kann man Einzelrennen absolvieren oder im Zeitrennen nach Rekorden hetzen.
Der 2Player-Mode wird im Splitscreen ausgefochten. Wer gleich mehrere Spieler um sicher herum versammeln kann, dem bietet sich der LAN-Mode an. Dabei können bis zu sechs PS2-Konsolen mittels Netzwerkadapter verlinkt werden. Jede Konsole muss das Spiel im Laufwerk haben und auf der Memorycard müssen sich die nötigen Netzwerkkonfigurationsdateien befinden.
 
 
Abgesehen vom Zweispieler-Mode und der Möglichkeit sechs Playstation-Geräte per iLink zu verbinden, liegt das Hauptaugenmerk auf den Einspielermodus. Nachdem man sein Profil angelegt hat gelangt man auf die Übersichtskarte. Mit einem Startgeld von 10.000 Credits beginnt das Spiel, womit man am besten sich erst einmal einen Gebrauchtwagen gönnt mit dem man erste Rennen bestreiten kann, um an mehr Geld zu gelangen. Alle die bereits ausgiebig Gran Turismo 3 gespielt haben, dürfen außerdem noch bis zu 100.000 Credits aus einem alten Spielstand übertragen. „Prolouge“-Veteranen müssen die Lizenzprüfungen nicht noch einmal machen. Diese können ebenfalls auf die finale vierte Version gespielt werden. Alles auf der Karte ist mit Symbolen übersichtlich gestaltet. Jeder Punkt und jedes Untermenü wird erklärt, so dass sich auch GT-Neulinge nicht verirren können, was bei der Unmenge an Modi nicht verwunderlich wäre.
Wie in den Vorgängern der mittlerweile über sieben Jahre alten Rennspielserie, empfiehlt es sich zunächst die Rennlizenzprüfungen zu absolvieren. Hier kann man die nationalen und internationalen A und B-Lizenzen, sowie die Spezial-Lizenz erspielen, die zur Teilnahme an bestimmten Rennereignissen erforderlich sind. Als allererstes beginnen die Prüfungen mit einfachen Brems- und Fahrübungen. Später bekommt man wichtige Kurventechniken und andere Tipps nachgelegt. Wer hier aufpasst, kann diese in den Rennen um Geld geschickt einsetzen. Jede Lizenz erfordert 16 Prüfungen, die mit einer Kaffeepause (eine Spaßprüfung) aufgelockert werden. Zur Beginn jeder Prüfung, wird man ganz genau darüber informiert, wie diese am besten zu lösen ist. Außerdem hat man auch die Gelegenheit sich eine Demonstration anzuschauen, die das Optimum der Prüfung zeigt. Bei den Prüfungen wird man mit einem Gold-, Silber- oder Bronzepokal entlohnt. Hier gilt es verschiedene Zeiten zu knacken, die aber im vergleich zur japanischen Version etwas entschärft worden. Ein weiteres Plus für den Dauerspaß.
Des Weiteren findet man auf der Übersichtskarte verschiedene Ländericons. Dahinter verbergen sich die jeweiligen Automobilhersteller. Neben einigen Infos zur Geschichte, kann man hier in den schicken Menüs sich alle Autos ansehen. Man hat auch die Möglichkeit seine Wagen direkt beim Originalhersteller zu tunen. Um dem Spiel noch größere Ausmaße zu verleihen, hat jeder Automobilkonzern spezielle und nur mit deren Autos fahrbare Rennveranstaltungen. Die Anzahl der Autos ist ebenfalls gigantisch. Mit über 650 Automobilen von den verschiedensten Herstellern aus Japan, Amerika, Europa, Südkorea und Australien, hat Gran Turismo 4 einen Fuhrpark, der seines gleichen sucht. Nicht nur das fast alle gängigen Autos mit Front-, Heck- und Vierradantrieb verfügbar sind, es gibt sogar eine Vielzahl an speziellen Untergestellen. Durch besondere Leistungen darf man in Oldtimern, Spezialfahrzeugen, Formel 1 Boliden und seltenen Konzeptautos platz nehmen.
Hier verbucht das Spiel ein unglaubliches Plus. Es gibt einfach nichts schöneres, als mit originalgetreuen Autos auf echten Strecken seine Runden zu drehen. Jeder namhafte und hierzulande eher unbekannte Hersteller ist in dem Spiel zu finden. Besonders für den deutschen Markt wichtige Marken wie Mercedes-Benz, Audi, BMW und Volkswagen reihen sich neben Toyota, Ford und Co. Einzig Hersteller wie Ferrari und Lamborghini sind nicht vorhanden, was aber von dem immens verfügbaren Fuhrpark wettgemacht wird.
 
Die ersten Rennerfahrungen kann man in der Anfänger-Arena sammeln. Hier gibt es zahlreiche Cups, die zum Einstieg optimal sind. Im späteren Verlauf des Spiels darf man sich dann in den Extrem- oder Profi- Arenen versuchen. Dann gibt es noch die für die Kontinente zugeschnittenen Veranstaltungen, wie amerikanische, japanische und europäische Rennen. Ausdauer-Rennen, Rennen unter Spezialbedingungen und die Fahrmissionen runden alles ab und bieten schier unendlichen Stoff für alle Rennspielfreunde. Die meisten dieser Rennen haben aber bestimmte Startbedingungen. Neben erforderlichen Lizenzen dürfen manchmal nur Wagen mit bestimmten Antrieb oder Reifen starten.
Für die Tüftler und absoluten Gran Turismo- Experten sind die Teststrecken verfügbar. Hier können die feinsten Einstellungen am Wagen unternommen und getestet werden. Jede Einstellungen hat seine Auswirkung und unterstreicht nochmals den Realitätswahn, den sich da Polyphony Digital hingegeben hat.
 
Pimp my ride
 
Um bei den oben genannten Rennen eine reelle Chance zu haben, muss euer Fahrzeug immer wieder getunt werden. Anfangs fährt man den gegnerischen Autos immer nur hinterher und man kommt nur auf die hinteren Ränge und verdient somit weniger Credits. Wenn man diese aber in gezieltes Tuning für euer Fahrzeug investiert, sind die vorderen Plätze nicht mehr weit. Für das Tuning kann man sich direkt zum jeweiligen Automobilhersteller begeben oder auch im Punkt „Tuning“ an diverse Experten richten. Zwar bieten die originalen Hersteller die beste Qualität für euer Auto, aber die richtigen Zoten findet ihr bei den ebenfalls originalen Tuningwerkstätten wie BLITZ, Opera oder HKS. Es gibt sieben Kategorien in denen ihr nochmals alles aus eurer Kiste rausholen könnt. Hier können Motor, Auspuff, Bremsen oder Fahrwerk optimal bearbeitet werden. Beispielsweise holt man durch einen Umbau des Innenlebens einige Kilo aus dem Wagen, die das Mobil schneller und leichter zu handhaben machen. Hier wurde im Vergleich zu Gran Turismo 3 nochmals ordentlich zugelegt. Teil 4 bietet noch mehr Möglichkeiten. Leider haben aber diese genialen Tunings keine Auswirkung auf das Aussehen des Autos. Nur neue Felgen und Heckspoiler sind im Rennverlauf sichtbar. Wer allerdings richtig Kohle gespart hat, darf ein komplett getuntes Fahrzeug bei den Tunern kaufen. Diese Traum-Boliden sehen dann völlig anders als die Serienmodelle aus.
Wenn man nach stundenlangen Rennen die Schnauze von der viel schnelleren Konkurrenz voll hat und man nach einem Tuning erste Erfolge feiert, schnappt die „Gran Turismo 4- Falle“ zu. Dieses System hat ein enormes Suchtpotential. Immer wieder findet man etwas, was euch noch mehr PS verschafft. Allerdings muss man hier auch mit äußerster Vorsicht tunen. Teile die nicht mit einander harmonieren oder unausgewogenes Tuning kann aus eurem Schlitten eine unsteuerbare Gefahr für die Straßen entwickeln.
 
B-Spec Mode
 
Eine völlig neue Art um an den Rennen teilzunehmen wurde in Gran Turismo 4 verarbeitet. Im B-Spec Mode sitzt man nämlich nicht selbst im Fahrzeug. Stattdessen ist man Rennleiter und gibt dem Fahrer Anweisungen. Die Befehle sind ganz einfach gehalten und man kann schon fast in Ruhe das Rennen, welches mit dynamischen Kamerafahrten die einer Fernsehrübertragung gleichen, genießen. „Gas geben“ oder „Überholen“ sind solche Anweisungen, die eurer Fahrer dann in die Tat umsetzt. Ruft ihr euren Fahrer in die Box, so ist es in der PAL-Version möglich aus dem aktiven „A-Spec-„ in den „B-Spec-Mode“ zu wechseln. Besonders bei langwierigen Dauerrennen, ist dies sehr erholsam.
Der Einfluss auf den Fahrer ist allerdings gering. Er verhält sich eigentlich wie die Computergegner. Entscheidend ist es eher mit was für einem Wagen und Einstellung man seinen virtuellen Fahrer ins Renn schickt.
Jaaaa, das ist ein schönes Gesicht…
 
Wenn wir schon beim ruhigeren Teil von Gran Turismo 4 angelangt sind, muss auch der spaßige Foto-Modus erwähnt werden. Was zunächst etwas ungewöhnlich klingt, entwickelt sich binnen kürzester Zeit zu einer wahren Freude für jeden Autonarren. Hier darf man seine lieb gewonnenen Autos in Pose bringen und abfotografieren. Die Bilder in hoher Auflösung (1280x980) können so per Memorycard oder USB-Stick übertragen werden. Wer die Bilder direkt ausdrucken möchte, kann dies auch tun. In der Anleitung werden dazu Epsondrucker empfohlen, die sich direkt an die Playstation2 anschließen lassen. Man benötigt keinen PC.
Es gibt zwei Gelegenheiten um solche Bilder zu erstellen. Bei der so genannten Fotoreise darf man zwischen einigen Schauplätzen in Tokio oder Italien. Man hat die Möglichkeit sein Wagen zu platzieren und die Kamera in richtige Position zu bringen. Nach dem Rein- und Auszoomen kann man den Klick betätigen und das Bild ist fertig. Um Bilder in Action zu erstellen begibt man sich in den Fotodrive. Hier dreht man eine Runde nur zum zwecke des Fotografieren. In einer Wiederholung kann man dann ein Standbild erstellen oder gleich ein kleines Video schneiden. Die so erstellten Bilder sind nur rund 30 KB groß. JPEG Bilder in der großen Qualität benötigen hingegen rund 100 KB. Übertragen auf den PC kann man sich so schöne Desktopmotive erstellen.
 
Doch auch der beste Fotograf kann nichts aus einem hässlichen Motiv rausholen. Um euer Wagen nochmals vor der Fotosession in Schale zu werfen kann man den Menüpunkt „GT-Auto“ ansteuern. Dabei handelt es sich um ein Servicecenter in dem man erstmal sein Wagen durch die Waschstraße jagen kann. Nach Abschluss der Wäsche kommen sogar die animierten Helfer und polieren den Wagen. Ein glänzendes Auto macht einfach noch mehr her.
Hier habt ihr jetzt noch die Gelegenheit einen Ölwechsel durchzuführen, euch mit neuen und gebrauchten Felgen einzudecken oder einen Heckspoiler zuzulegen.
 
 
Check die Technik
 
Mit dem Gamepad verschmolzen, bemerkt man schnell, dass Gran Turismo alles andere als der schnelle Rennspaß für zwischendurch ist. Es kommt tatsächlich das Gefühl auf, dass man sich hinter einem realistischen Wagen befindet. Jedes Model hat ein eigenes Fahrgefühl- und verhalten. Die Strecken müssen sehr genau ins Auge gefasst werden und wer vor einer Kurve zu spät oder gar nicht bremst landet ins Abseits. Mit der Zeit kann man aber das richtige Gefühl entwickeln und man setzt Gas und Bremse mit bedacht ein.
Man hat wirklich alles aus der Playstation 2 herausgekitzelt, aber trotz allem gibt es einiges zu bemängeln. Die KI wurde zwar gegenüber GT3 etwas, aber immer noch nicht genügend verändert. Man bestreitet ein Rennen gegen fünf vom Computer gesteuerte Fahrer, was man denen auch ziemlich anmerkt. Man hat ständig das Gefühl, dass sie einer unsichtbaren Ideallinie in Reihe und Glied hinterherfahren. Kaum Abweichungen oder aggressives Verhalten. Stattdessen versuchen sie nur durch einen hindurch zu fahren, wenn man ihnen in die Quere kommt. Hat man selbst einen Fehler begangen, ist es schwer diesen wieder wett zu machen, da der Computer solche fast nie macht. Die gegnerischen Wagen lassen sich wieder optimal als Polster in engen Kurven missbrauchen.
Das Rennen selber kann man in Gran Turismo 4 aus drei verschiedenen Perspektiven verfolgen. Eine Kamera ist direkt hinter das Fahrzeug platziert, die zweite ist eine Art Cockpit-Perspektive in der man nur den vorderen Teil des Wagens sieht und die dritte ist in der Ego-Perspektive, die auch einen Rückspiegel hat. Mit jeder dieser Perspektiven lässt es sich gut fahren und man genießt den Überblick. Eine vierte, etwas weiter vom Wagen entfernte Kamera wäre aber wünschenswert gewesen. Leider wurde diese gestrichen.
Von außen betrachtet sind alle Wagen wirklich sehr schick. Vom inneren kann man leider absolut nichts sehen. Einzig bei den offenen Fahrzeugen sieht man einen Fahrer sitzen. Hier wurde gespart. Und auch genauso am Schadensmodell. Wieder einmal wurde das nicht ins Spiel eingebaut. Wahrscheinlich würde die Lizenzgeber dies einfach nicht gerne sehen.
Sehr schön sind auch die verschiedenen Zeiten in den man sich auf den Rennstrecken befindet. Ob am Tage, in der Dämmerung oder Nacht. Alles ist beim vierten Teil dabei. Leider gibt es aber verschiedenen Wetterbedingungen.
 
Grafik und Sound
 
Gran Turismo 4 hat sicherlich einige Mankos, aber was für ein Paket hier insgesamt abgeliefert wurde ist wirklich erstaunlich. Zwar gibt es hin und wieder einige flimmernde Kanten zu beklagen, aber eine solche grafische Leistung der Playstation 2 hätten viele mit Sicherheit nicht mehr gewagt zu erleben. Trotz riesiger Bauwerke im Hintergrund läuft das Spiel immer absolut flüssig. Die riesige Anzahl an Autos wurde super modelliert und ist ein wahrer Augenfang. Die besonders opulenten Rennen in den Großstätten wie New York, Seattle oder Tokio sind aber nicht das einzige Highlight. Ob im staubigen Gran Canyon oder vor den riesigen Bergen der schweizer Alpen, jede Strecke wurde vorbildlich designt und wirkt wie ein gut durchdachtes Meisterwerk. Abseits der Stecke befinden sich endlich nicht nur die Tapetenzuschauer, sondern auch 3D-Modelle die den Fahrern nochmals ordentlich einheizen und ein noch realistisches Gefühl verleihen.
 
Beim Sound wurde auch ganze Arbeit geleistet. Zunächst können sich alle GT-Veteranen über die bekannten Systemsounds und Signale freuen. Der Motorensound ist auch wirklich sehr satt. Wer im besitz eines DolbySourround-Systems ist, kann sich über ein weiteres Einsatz gebiet freuen. Die vorbeirauschenden Fahrzeuge können sehr schön wahrgenommen werden. Auch jeder Wechsel der Kamera hat Auswirkungen auf die Ohren. Nimmt man direkt hinter das Steuer eures Fahrzeugs platzt, hallen die Motorengeräusche auch direkt um die Ohren.
Jedes Fahrzeug hat seinen eigenen Sound, der sich erkennen lässt und bietet schon fast die nächste Wette für „Wetten dass..?“. Nebengeräusche und Windschatten wurden bei all der Perfektion natürlich nicht vergessen.
Ein besonders gutes Händchen haben die Soundmacher aber auch bei der Wahl der Musik gemacht. Wie schon in den Vorgängern wird man mit einer großen Anzahl von qualitativer hochwertiger Musik verwöhnt. Von Rock über Drum’n’Bass, Hip Hop und auch klassischer Musik wird so ziemlich alles geboten. Besonders die Musik des erstgenannten Genres heizen einen mächtig auf der Stecke ein. Bands wie The Hives, Franz Ferdinand, Jimmy Eat World und Jimmy Eat Word sind nur ein kleiner Bruchteil des großen Sortiments. Die Soundtracks aus der US- und Japan-Version ist auch auf der PAL-Version enthalten.
 
Der Vollständigkeit halber sollten noch die Unterschiede zur NTSC-Version aufgezählt werden. Bei der Umsetzung auf die PAL-Norm hat Sony sich große Mühe gegeben und kein Grund zu Mängeln hinterlassen. Zwar gibt es keinen 60Hz-Modus, aber dafür flimmern die konstanten 50 Bilder pro Sekunde auf einem komplett balkenfreien Bildschirm. Besonders froh kann man aber über die zusätzlichen 12 Autos sein, die es nur in die PAL-Version geschafft haben. Ein besonders Highlight bildet hier der berühmte Mercedes Silberpfeil aus dem Jahre 1936. Für die europäische Fassung hat man das Intro nochmals in Dolby Digital 5.1 abgemischt. Der Rest des Spiels läuft aber nur in Dolby Digital Pro Logic II.
 
 
[b]
Hoch die Tassen![/b]
 
Das Experiment Gran Turismo 4 ist gelungen. Durch sinnvolle Erweiterungen und vor allem durch die technische Evolution Gran Turismo weiterhin das Nonplusultra auf der Playstation 2 (und wahrscheinlich auch Konsolenübergreifend). Das Spiel konnte in fast jeden Belangen nochmals ordentlich zulegen. Die unglaubliche Anzahl an Fahrzeugen und Möglichkeiten bieten einen riesigen Dauerspaß von über hunderten von Stunden.
Einzig das fehlende Schadensmodell und das fehlende Online-Angebot hinterlassen einen etwas faden Beigeschmack. Ob es in Zukunft noch eine „Gran Turismo 4.5 Version“ geben wird, werden wir wahrscheinlich frühestens auf der E3 herausfinden. Bis dahin gibt es aber mehr als genügend Stecken und Fahrzeuge zu erspielen.
 
Positiv:
 
+ realistische Steuerung
+ gigantischer Furhpark/ Lizenz
+ Dauerspaß und Motivation
+ schöne Grafik
+ gelungener Sound
 
Negativ:
 
- fehlender Online-Mode
- gegnerische KI
- kein Schadensmodell
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Ich wage mal den ungewöhnlichen Versuch das Spiel mit anderen Blockbustern aus der Vergangenheit und anderen Genres zu vergleichen: Welche Spiele bezeichnen wir als Perlen, die uns noch jahrelang in Erinnerung bleiben werden? Es sind die Spiele, bei denen man sich dabei erwischt, wie man einfach nur stumpf seine Runden dreht und die Atmosphäre und Grafik in sich hineinsaugt. Von musikalischen Untermahlungen besinnt, verweilt man stundenlang im Spiel und genießt einfach die Kunst, die die Macher damit erschaffen haben. So ist es auch mit Gran Turismo 4. Die gut gewählten rockigen Stücke laden ein um eine kleine Reise in die verschiedensten Städte der Welt zu unternehmen. Ein klasse Gefühl im schnittigen Rennwagen, von der Sonne geblendet, durch die Stadt zu cruisin.
Das typische Gran Turismo Prinzip mit dem Geld verdienen, neues Auto zulegen und aufmotzen macht mal wieder richtig süchtig. Die grafische Präsentation kitzelt nochmals alles aus der guten Playstaion 2 heraus. Das Gameplay ist wirklich überzeugend und mit etwas Übung weckt sie so richtig das Gamerherz. Man wird mit vollen Packung Anspruch bedient, die einem monatelanges Spielvergnügen bietet.
An dieser Stelle möchte ich persönlich nochmals auf eine besondere Stecke aufmerksam machen, die endlich in einer sehr exakten und originalgetreuen Version zur Verfügung steht: Die Nordschleife des Nürburgrings. Sie ist mit Sicherheit eines der Highlights der über 50 Stecken. Die längste Strecke im gesamten Gran Turismo 4 Lager, bietet wahren Fahrspaß. In den zwischen acht und zehn Minuten für eine ganze Runde, kann man besonders gut die volle Güte des Spiels auskosten.
 

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