Star Wars: Knights of the Old Republic II: The Sith Lords - Review

Star Wars: Knights of the Old Republic II: The Sith Lords

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Review
XBOX
11
Star Wars: Knights of the old Republic II – The Sith Lords Review
 
Erfolgreiche Konzepte werden fortgesetzt. Das ist bei Videospielen nicht anders. So war es auch nur eine Frage der Zeit, bis wir mit einem Nachfolger des oftmals als Spiel des Jahres 2003 betitelten Star Wars: Knights of the old Republic beglückt werden. Der erste Teil wurde mit Auszeichnungen und Lobeshymnen nur so überschüttet. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an dem Nachfolger Star Wars: Knights of the old Republic II – The Sith Lords.
 
Der erste Teil stammt von Bioware. Für den zweiten Teil wurde aber überraschenderweise ein anderes Team engagiert. Ob die Entwickler von Obsidian Entertainment genau so gut mit der hellen und dunkeln Seite der Macht umgehen können zeigt unsere Review zum Xbox-Rollenspiel.
 
 
Aller Anfang ist schwer?
 
Star Wars: Knights of the old Republic II – The Sith Lords bezieht sich storytechnisch erwartungsgemäß auf seinen Vorgänger. Teil Zwei der Saga spielt genau fünf Jahre nach den Ereignissen um Revan und Malak (zur Erinnerung: In den mandalorianischen Kriegen sind Revan und Malak die großen Krieger der dunkeln Seite gewesen). Eure Charaktere ist als Jedi diesen beiden mächtigen Leuten gefolgt und somit beim Rat der Jedi in Ungnade gefallen. Er wurde verstoßen und seiner Mächte beraubt.
Viele Jedi haben beim bereits erwähnten Krieg ihr Leben gelassen. Euer Held treibt im Universum herum und findet sich in einer Krankenstation wieder. Er hat keinerlei Erinnerungen und Fähigkeiten. Eine gute Ausgangposition und der Anfang einer langen Geschichte, um alle Ereignisse in Erfahrung zu bringen und wieder an Stärke zu gewinnen. Unfähig sich in dieser Situation selber zu helfen, übernimmt man in einem Einführunglevel die Rolle von einem T3-Droiden. Man wird wieder sachte ans Gameplay des Spiels herangeführt. KotoR I-Fans fühlen sich sofort heimisch.
Am Anfang des Spiels hat man zunächst die Auswahl eines bestimmten Charakertypen. Als Soldat ist einem der Umgang mit Waffen und der Kampf vertraut. Der Gauner hingegen hat andere Talente als den Kampf und kann solche Situationen eher vermeiden. Der dritte Charaktertyp, der noch zur Auswahl steht, ist eine Mischung aus beiden und am ehesten allen Anfänger zu empfehlen. Beim Erstellen der individuellen Charaktere hat man aber noch weitere Freiheiten. Neben dem Geschlecht können bereits zu Beginn einige Attributepunkte verteilt werden. Man kann aber auch dem Computer um Rat bitten und eine optimale Einstellung aufrufen. Bevor dann das eigentliche Spiel losgeht verpasst man seinem Helden oder seiner Heldin noch eine der vorgefertigten Visagen und einen Namen.
Dieses erste Feintuning ist aber bei weitem noch nicht alles, was den Charakter der Hauptperson ausmacht. Im Verlaufe des Spieles wird es noch viele Ereignisse und Entscheidungen geben nach denen der Pfad des Helden verändert wird. Fast jede Antwort und fast jede Tat, die ihr im Verlaufe des Spieles mit den zahlreichen Figuren unternimmt, hat direkten Einfluss auf das eigene Abenteuer. So ist es zum Beispiel möglich ohne große Kompromisse immer sein Schwert zum Einsatz zu bringen und somit sich den Weg durchzukämpfen. Geschickte Spieler können Kämpfe aber auch umgehen und beispielsweise Maschinen und Computer so manipulieren, dass diese euren Kampf übernehmen.
 
Wisse die Macht zu nutzen!
 
Wie in jedem guten Rollenspiel gibt es auch bei KotorII Erfahrungspunkte. Man sammelte diese aber nicht nur in Kämpfen. Viele verschiedene Attribute eurer Charaktere können gezielt trainiert werden. Man sammelt beim Hacken von Computersystemen, Entschärfen von Mienen und dem zerlegen von Waffen und Teilen Erfahrungspunkte. So benötigt ein trainierter Hacker weniger Sonden zum Überbrücken von Systemen und ähnlichen Dingen. Diese Freiheiten konnte man aber auch schon beim Vorgänger genießen. Auch die Kämpfe im Spiel erinnern sehr an den oftmals erwähnten Teil 1. Eure Party kann aus maximal drei Mitgliedern bestehen, denen ihr genaue Angriffsbefehle per Knopfdruck zuweisen könnt. Während ihr eure Gegner mit Jedimächten attackiert, können die übrigen Mitstreiter mit Granaten nach ihnen Werfen oder einen gezielten Blasterschuß ausüben. Bis zu vier Kommandos kann man automatisch ausführen lassen. Das Kampfsystem ist aber trotz dieser Komplexität stets komfortabel zu steuern.
Das individuelle Spielerlebnis sei an dieser Stelle nochmals hervorgehoben. Durch die zahlreichen Interaktionen mit dem Umfeld und den Charakteren auf den zahlreichen Planeten, wird eure Hauptperson ganz anders geformt. Jede Endscheidung nimmt Einfluss. Somit ergibt sich ein nahezu unendlicher Widerspielwert, da man immer wieder neue Dinge entdeckt. Aber alleine die Tatsache, dass man als guter oder böse Jedi durch das Spiel ziehen kann macht ein zweites Durchspielen fasst unausweichlich.
Zur weiteren Individualität tragen aber auch die zahlreichen Waffen und Rüstungen im Spiel bei. Es ist im Spiel möglich seine Waffen einen eigenen Touch zu verleihen in dem man sich nach seinen eigenen Wünschen modifiziert. Auch Rüstungen können nach eigenem Wunsch verstärkt werden. Dazu gibt es in der gesamten Welt verteilte Werkbänke an denen ihr euch austoben könnt. Und auch hier steigen durch vermehrten Einsatz eure Fähigkeiten.
 
 
Ob ihr nun dem dunklen oder hellen Pfad folgt hat auch Auswirkungen auf das Gameplay. Ihr lernt andere Fähigkeiten und Möglichkeiten die Macht im Kampf zu nutzen. Darüber hinaus verändert sich auch das Aussehen. Ein dunkler Jedi wird von Macht geradezu zerfressen und man wird von Personen in der Umgebung darauf angesprochen. Ein heller Jedi hingegen erstrahlt und wird von den anderen hoch angesehen. Aber als wären die Auswirkungen eurer Taten für die Hauptperson nicht genug, könnt ihr auch eure Mitstreiter sehr stark beeinflussen. In Star Wars: Knights of the old Republic II – The Sith Lords habt ihr die Möglichkeit eure Gefährten auf die dunkle oder helle Seite zu führen. In Gesprächen mit ihnen könnt ihr euren Einfluss auf sie verstärken oder auch mindern. Es kommt halt auf euren Umgang mit ihnen an. Ist euch ihr Respekt sicher, erfahrt ihr auch viel mehr über ihre Motive und Hintergrundgeschichten.
 
Vom Regen in die Traufe…
 
Das Star Wars Universum ist eigentlich der perfekte Schauplatz für ein Rollenspiel. Man bekommt eine komplexe Story mit vielen verschiedenen Schauplätzen und Charakteren, die jeweils eine eigene Geschichte aufweisen. Die Missionen in KotoR II werden wie im ersten Teil übersichtlich im Menü gesammelt. Sollte man an einer Stelle nicht weiterkommen, kann man jederzeit nachschlagen, was als nächstes ansteht. Die Anzahl an Missionen ist so zahlreich, dass man zum Erfüllen aller Aufträge sicher rund 60-70 Stunden benötigt. Man stößt fast an jeder „Straßenecke“ auf neue Aufträge. Bei vielen handelt es sich zwar nur um Wünsche und Bitten der vielen Personen auf denen ihr im Laufe des Spiels trifft und die euch in der eigentlichen Story nicht weiterbringen, aber oftmals machen gerade diese Spaß und lassen euch noch tiefer in Welt hineintauchen. Davon mal abgesehen, erhält man immer Gegenleistungen und sei es nur in Form von Credits (die Währung im Star Wars Universum). Die Missionen sind insgesamt sehr Abwechslungsreich und man kann erahnen, dass die Entwickler viel Phantasie in das Spiel investiert haben.
Um die ganze Komplexität des Spieles zu erfahren muss man wirklich Land und Leute kennen lernen. Wirklich jede Person auf den Planeten hat etwas zu erzählen. Die Welten sind wirklich groß, allerdings findet man sich immer sehr schnell zurecht. Sie sind immer recht überschaulich und dank der Karte im Menü findet man eigentlich jeden wichtigen Punkt wieder.
Die Dialoge sind wirklich überwältigend. Da könnte man schon sagen, es wäre zuviel des Guten. In machen Situationen ist man echt gewillt einfach die ständigen Gespräche zu überspringen. Wer sich aber in einer anderen Welt verlieren will ist hier genau richtig.
 
Der Anfang des Spiels ist recht zäh. Doch nach wenigen Stunden entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte, die mit dem Vorgänger mithalten kann. Zur Enttäuschung vieler bekommt man nicht gleich am Anfang ein Lichtschwert in die Hand gedrückt. Man muss sich erste eines „erarbeiten“. Man findet im Verlaufe des Spiels die einzelnen Komponenten und kann seine Mitstreiter um Rat für den Zusammenbau bitten.
Ein Film lebt von seinen Protagonisten und so auch ein Rollenspiel. Besonders bei einem Star Wars- Spiel ist es wichtig, ob die Charakter überzeugen könne und authentisch wirken. Hier haben die Designer von Obsidian Entertainment ganze Arbeit geleistet. Die reine Anzahl an verschiedenen Figuren ist nicht alleine großartig, sowohl einige der mächtigen Siths als auch der Jedi könnten glatt in einer Verfilmung verwendet werden. Ein gelungener Ersatz für Luke und Co.
 
Knights of the old Republic II bietet dem Spieler auch Gameplaytechnisch zwischendurch etwas Abwechslung. Man genießt die Freiheit seinen Pfad selbst zu wählen. Auf einer Karte eures Schiffs kann man den nächsten zu besuchenden Planeten selbst bestimmen. Bei manchen dieser Raumfahrten gerät man in einem Feuergefecht und findet sich hinter den Blastern des Schiffes wieder. Etwas Ballerspaß für zwischendurch. Hinzukommen noch Videosequenzen, die die Flüge umrahmen und die Story weitererzählen. Insgesamt sind diese auch gelungen.
Weitere Abwechslung gibt es bei den aus Knights of the old Republic bekannten Pod-Rennen. Man kann auch in Teil 2 nach Bestzeiten streben und sein Ansehen auf allen Planeten steigern. Die ruhigere Alternative wäre dann noch das Paazakspiel. Dabei handelt es sich um ein Kartenspiel, welches fast an jeder Ecke der Galaxis gespielt wird. In machen Situation, kann man statt eines Kampfes eine gepflegte Runde mit den Karten verbringen. Es gibt auch Crewmitglieder im Spiel, die euch näheres zum Spiel beibringen können. Man muss sie nur fragen.
 
Möge die Technik mit euch sein.
 
Bis hier hin klingt die Review eigentlich recht euphorisch, aber es gibt auch einige Dinge an dem Spiel zu bemängeln. Die vielen positiven Eigenschafen des Spiels sind eigentlich alle aus dem vielumjubelten ersten Teil der Saga. Viele Neuerungen gibt es nicht zu verzeichnen. Es spielt sich tatsächlich wie der erste Teil und auch die Grafik und technische Präsentation ist nahezu identisch. Während seinerzeit die Grafik von Knights of the old Republic teilweise wirklich ansehnlich war, wirken einige Teile vom zweiten Teil etwas sehr altbacken. Es wurde genau dieselbe Engine verwendet. Lediglich einige Animationen und Effekte sind hinzugekommen. In manchen Situationen ruckelt das Spiel sogar und die Ladezeiten sind an manchen Stellen geradezu unerträglich. Das hat zwar keine großen Auswirkungen auf das Gameplay, aber für einen Spiel mit so großem Titel erwartet man einfach etwas mehr.
Die Welten sind zwar abwechslungsreich, aber leider gibt es immer wieder Areale in denen man nicht wirklich gerne verweilt. Zu oft findet man sich in irgendwelchen engen und verwinkelten Gängen von Raumschiffen oder Höhlen wieder. Da freut man sich immer wieder an die Oberfläche zurückzugelangen.
Die Animationen der Protagonisten wirken schon wie im ersten Teil stellenweise etwas hölzern und nicht gerade schön. Da hätte man noch einiges machen können. Bei all der positiven Komplexität gibt es aber wirklich Stellen, die einfach nerven. Neben den bereits erwähnten endlosen Dialogen gibt es Features, die einfach zu viel des Guten sind. Man hat die Möglichkeit selber Dinge zusammenzubauen und Einzelteile zu erschaffen. Wer sich da reinwurmen möchte muss lange Texte lesen. Zumal es auch gar nicht nötig ist. Man kann das Spiel auch ohne diese Funktion bequem zu Ende bringen.
Aber mit Sicherheit übersteigen die positiven Eigenschaften diese „Schönheitsfehler“, zumal man eine zusätzliche Funktion (die zwar kompliziert ist) nicht unbedingt kritisieren kann. Besonders erstaunlich ist mal wieder die Fülle an Synchronisation, die hinter diesem Spiel steckt. Jedes Gespräch ist auf Deutsch und weist eine nicht zu unschätzbare Qualität auf. Im Großen und Ganzen sind die Sprecher gut gewählt. Das englische Original soll aber etwas besser daherkommen. Wie bei jeder Übersetzung sind darüber hinaus noch einige Wortwitze etc. flöten gegangen. Die Bildschirmtexte sind auch alle auf Deutsch, wobei an wenigen Stellen es Fehler gibt. Hier und dort fehlt ein Buchstabe, was aber nicht weiter tragisch ist.
Die musikalische Untermalung im Spiel ist ebenfalls sehr hörenswert. Besonders das Geräusch der Lichtschwerter und die bekannten Melodien erfreuen das Star Wars-Herz. Mit dem richtigen System kann man das Ganze auch in Dolby-Sourround genießen. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache das man zur jeder Zeit im Spiel speichern kann. Egal ob vor wichtigen Kämpfen oder jeglicher anderen Situation.
 
 
Positiv:
+ eine gelungene Story
+ Atmosphäre
+ Freiheiten im Spielverlauf
+ Das Star Wars Universum
+ lange Spielzeit
[b]
Negativ:[/b]
- alte Engine
- Ladezeiten
- teilweise langweilige Szenarien
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Als Star Wars-Fan und Liebhaber des ersten Teils kann man eigentlich nur zum Kauf des zweiten Teils raten. Aber gerade als Fan sollte man auch ein großer Kritiker sein. Für mich spielte sich dieser zweite Teil eigentlich genauso wie der erste. Man hatte das Gefühl man hätte eine Art Missionspack für das Spiel im Laufwerk, was aber nicht nur negative Auswirkungen haben muss. Die Entscheidung das Spiel auf der alten Engine aufzubauen ist eigentlich nicht dumm. So kann man eigentlich nichts verhauen. Man muss es eben nur schaffen den Spieler wieder vorm Fernseher mit einer spannenden Geschichte und guten Charakteren zu fesseln. Und das ist gelungen.
Erfreulich war es auch alte Szenarien aus dem Vorgänger zu besuchen und den direkten Zusammenhang zum ersten Teil zu erkennen. Wer sich auf die Komplexität des Spieles einlässt kann vollkommen eintauchen.
 

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