Fire Emblem - Review

Menschen und Drachen lebten vor langer Zeit friedlich miteinander. Eines Tages wurde der Frieden seitens der Menschen zerstört. Sie griffen die Drachen an und führten einen Krieg, den sie „Die Befreiung“ nannten. Die Drachen wurden in jenem Feldzug geschlagen und zogen sich zurück, woraufhin die Menschen ihr Herrschaftsgebiet ausweiteten. 1000 Jahre vergingen seit dieser dunklen Zeit…

 

Die Geschichte von Fire Emblem beginnt als die 19 jährige Lyn den Strategen Mark, wessen Rolle der Spieler übernimmt, bewusstlos auf den Ebenen von Sacae findet. Sie stammt vom Stamm der Lorca ab, welcher ein halbes Jahr zuvor von Banditen überfallen wurde. Bei dem Überfall wurden zahllose Stammesmitglieder getötet, darunter auch Lyns Eltern. Sie möchte sich an den Mördern rächen und begibt sich mit Mark (Name und Geschlecht sind frei wählbar) auf die Reise. In Bulgar, der größten Stadt von Sacae, trifft sie auf die zwei Ritter Kent und Sain, welche sie mit ihrer Herkunft konfrontieren. Lyns Mutter war die Tochter des Königs von Caelin, somit ist sie nun die einzige rechtmäßige Erbin des Thrones. Ihr Großvater liegt im Sterben, vergiftet von dem machthungrigen Großonkel Lundgren, der nun alles dran setzen will, Lyn umzubringen, bevor sie ihren Großvater erreichen kann.

 

 

Das neueste Werk der Intelligent Systems ist ähnlich wie die Advance Wars Serie aufgebaut, kein Wunder, sind schließlich beide Serien aus demselben Hause. Ihr steuert dabei als Stratege im Hintergrund rundenbasiert eine Armee, welche verschiedene Charakterklassen (insgesamt 40) wie Bogenschützen, Schamanen oder Kämpfer beherbergen kann, über eine Karte und müsst verschiedene Siegesbedingungen wie das Einnehmen eines Tores oder Besiegen eines Anführers erfüllen. Verbündete werden dabei in blau, Feinde in rot und neutrale Einheiten in grün dargestellt. Jede dieser Fraktionen hat pro Runde einen begrenzten Bewegungsradius. Die Terrains sollten während eines Feldzugs geschickt ausgenutzt werden, denn die unterschiedlichen Gegebenheiten können sich positiv bzw. negativ bei einem Kampf auswirken, z.B. ist ein Ritter im Wald schwerer zu treffen als auf offenem Gelände. Bei einigen Kapiteln spielen auch Witterungsbedingungen eine Rolle, z.B. bewegen sich Reiter bei Regen langsamer als normale Soldaten. Die Waffenwahl ist auch ein nicht zu unterschätzender Faktor. Jede Waffe ist für einen bestimmten Gegnertyp geeignet bzw. ungeeignet, z.B. ist ein Schwert effektiv gegen Axtschwinger, dafür aber gegen Lanzenträger die falsche Wahl. Genauso verhält es sich mit der Magie. Bögen und Langspeere haben eine größere Reichweite wie Nahkampfwaffen und führen zu keiner Konterattacke seitens der Gegner, sofern diese nicht ebenfalls mit einer solchen Waffe bzw. mit Magie ausgerüstet sind. Durch jeden erfolgreich bestrittenen Kampf gewinnen die beteiligten Einheiten an Erfahrungspunkten und sobald sie genug davon haben, steigt der Level an und Eigenschaften wie Lebenspunkte oder Stärke werden erhöht. Ab dem 10. Level kann ein magisches Item eingesetzt werden, dass eine Klassensteigerung herbeiführen kann, z.B. wird durch ein Orions Pfeil ein normaler Schütze zu einem Scharfschützen.

 

Im Spiel schließen sich immer mehr Charaktere euerer Gefolgschaft an. Manche müssen aber erst von bestimmten Personen oder in Dörfern angesprochen werden, bevor sie sich bereit erklären, mit euch zu reisen. Es kann jedoch nur selten der ganze Trupp bei einem Kampf teilnehmen, deshalb sollte in der Vorbereitungsphase genau geplant werden, wer am besten für den Einsatz geeignet wäre. In dieser Phase könnt ihr euch auch Rat von euerer Wahrsagerin holen, sie hat oft Vorschläge auf Lager und gibt Hinweise auf eventuelle Rekrutierungsmöglichkeiten. In der Vorbereitung könnt ihr außerdem, die Formation vor dem Kampf ändern und Gegenstände zwischen den Mitstreitern wechseln.

 

Werden die drei Hauptfiguren Lyn, Eliwood oder Hector besiegt, ist das Spiel zu Ende. So weit so gut. Doch wenn andere Mitstreiter im Kampf fallen, sind sie für immer weg vom Fenster. Es sei denn, dies passiert in den ersten zehn Kapiteln, welche als Tutorial dienen. Ab dem elften Kapitel ist der Verlust eines Kameraden endgültig. Wenn ihr versucht alle Charaktere heil durch das Spiel zu bringen, kann das ziemlich frustig werden.

 

 

In Fire Emblem nutzen sich die Gegenstände nach einiger Zeit ab und verschwinden. Deshalb sollte das Equipment von jedem Charakter geprüft und bei Gelegenheit durch neues bei Händlern/Arsenalen ersetzt werden. Diese sind nur in laufenden Kapiteln auf der Karte erreichbar. Auf dem Schlachtfeld können auch andere Orte besucht werden, z.B. Arenen, in denen man durch Kämpfe Geld und Erfahrungspunkte verdienen kann. Es gibt außerdem noch Burgen, wo angeschlagene Charaktere ihre Lebenspunkte langsam wiedererhalten.

 

Fire Emblem bietet drei freie Speicherslots, in welchen man nach jedem Kapitel abspeichern kann. Ebenso ist es möglich, das Spiel während einer Mission zu unterbrechen um es dann später fortzusetzen. Dies kann durch einen Menüpunkt oder einfaches Ausschalten des GBA geschehen. Normales Speichern während eines Kapitels ist unmöglich. Dies zieht das Spiel unnötigerweise in die Länge.

 

Die Kampagne umfasst über 30 Kapitel, wobei die ersten zehn das Tutorial darstellen. Hier ist der Hauptcharakter Lyn, die ihren Großvater retten will. Ab dem elften Kapitel müsst ihr an der Seite von Eliwood den Rest des Spiels bestreiten, dabei wird die Geschichte mit dem Verschwinden von Eliwoods Vater fortgesetzt. Nach dem ersten Durchspielen, ist es möglich mit Hector als Hauptcharakter die Geschichte von Fire Emblem aus seiner Sicht zu erleben. Außerdem sind zahlreiche weitere Goodies wie der Hard Mode freispielbar.

 

 

Die grafische Präsentation der Übersichtskarte ist leider nicht so gut gelungen wie das Gameplay. Bei dieser wird alles etwas trist aber übersichtlich dargestellt. Die schön animierten Kämpfe sind nett anzuschauen, sollten jedoch abgeschaltet werden, da sie zu viel Zeit beanspruchen. Die Sequenzen, die die Geschichte vorantreiben, sind sehr liebevoll gezeichnet. Während den Dialogen werden die Portraits der Charaktere, welche oft den Spieler in die Story einbeziehen, dargestellt. Die Musikuntermalung ist wirklich hervorragend! Die 94 verschiedenen Stücke kann man sich im außerhalb des Schlachtfelds angesiedelten Musikzimmer anhören.