Katamari Damashii - Review

Katamari Damashii

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Review
PS2
8
Müllmann meets Mistkäfer, oder anders ausgedrückt: Katamari Damashii! Denkt einfach nicht weiter nach, auf welchem Trip die Entwickler von Namco gewesen sein müssen, als ihnen diese Spielidee kam und lasst euch eine wortwörtlich "bewegende" Geschichte erzählen.
 
Aber fangen wir erst mal ganz vorne an: In Katamari Damashii übernehmt Ihr die Rolle eines kleinen außerirdischen Männchens mit einem batterieförmigen Schädel. Dieses Männchen bekommt von seinem Herrscher, dem großen King Osuma, die ehrenvolle Aufgabe den Sternenhimmel zu füllen und neue Sternenbilder zu erschaffen. Und wie packt man so einen Auftrag am besten an? Ganz klar! Man reist zur Erde, um alles was man dort finden kann zu einer großen Kugel zusammenzurollen, die dann ans Firmament geschleudert wird und dort fortan ihre neue Aufgabe als schöner, funkelnder Stern erfüllt.
Das Spielsystem ist dabei denkbar einfach. Euer winziger Protagonist rollt eine Kugel vor sicher her, an der kleine Gegenstände haften bleiben (Radiergummis, Sushihappen, Batterien usw.). Und so nimmt das Ausmaß Eures Müllballs stetig zu. Hat die Kugel eine gewisse Größe erreicht, könnt Ihr euch auch an größere Dinge wie Geschirr, Käfer und Pantoffeln heranwagen. Nach diesem Prinzip geht es es im Laufe des Spiels immer weiter, bis man in wirklich unerwartete Größenordnungen vorstößt.
 
Am Anfang eines jeden Levels erscheint King Osuma, um einen über den Verlauf der "Mission: Sternenhimmel" zu informieren und den, im Zeitlimit zu erreichenden, Kugeldurchmesser zu bestimmen. Dieser fängt recht moderat an. Ihr beginnt im Haus einer ganz normalen (?) japanischen Familie und seid nicht größer als ein Ungeziefer, müsst dafür aber auch nur 5 cm an Durchmesser erreichen, um die Aufgabe erfolgreich zu bestehen. Beim nächsten Besuch im Haus müsst Ihr schon mehr cm zustande bringen, beginnt dafür aber auch mit einer etwas größeren Kugel. So wuselt Ihr also zuerst um die Füße der Hausbewohner und müsst Euch mit allerlei Kleinkram herumschlagen. Doch bald schafft Ihr es die Schwelle zum Garten zu überqueren und Euch dort auf die Jagd nach geeignetem Material zu machen. Habt Ihr dann erst mal zwei Meter im Durchmesser erreicht, werden sogar die Bewohner des Hauses selbst willkommene Ziele Eurer Sammelsucht und Ihr erkundet den Garten schon auf Augenhöhe eines Kindes, wo Ihr vorher respektvoll auf Höhe einer Ameise unterwegs wart. Später kann Euch selbst der Garten nicht mehr halten und die Welt um das Haus herum eröffnet euch ganz neue Orte wie den Strand oder einen Supermarkt. Und ehe ihr Euch verseht, überrollt ihr schon das Haus vom Anfang mitsamt seinen Einwohnern. Moralische Bedenken sind fehl am Platze und kommen auch gar nicht erst auf, wenn man entdeckt, dass einem das blaue Auto plötzlich nichts mehr anhaben kann oder wie einen die gemeinen Schulkinder jetzt auf keinen Fall mehr herumschubsen werden und unter lautem Geschrei in Eurem angesammelten Wirrwarr verschwinden...
 
Die durchdachte Steuerung erleichtert einem dieses Unterfangen ungemein. Man rollt die Kugel in dem man beide Analogsticks in die entsprechende Richtung drückt. Wenn man einen Stick nach oben und den anderen nach unten drückt, dreht man sich um die eigene Achse. Durch einen Klick mit beiden Sticks macht man eine sofortige 180°-Drehung und einen Boost löst man durch schnelles Auf- und Abbewegen in entgegengesetzte Richtungen aus. Das ist alles! Und mehr braucht man auch wirklich nicht. Es gibt keine überflüssigen Features, die den Spielfluss unnötig stören oder das Spiel verkomplizieren würden. Und das Gameplay profitiert davon! Außerdem ist erwähnenswert, dass sich die angesammelte Kugel physikalisch absolut korrekt verhält. Ist sie verhältnismäßig klein, reagiert sie noch direkt auf Eure Befehle. Doch je größer sie wird, desto behäbiger lässt sie sich durch die Areale steuern und desto besser müsst Ihr eure Aktionen timen. Denn rollt Ihr ungebremst gegen etwas, das noch zu groß für die Kugel ist, verliert sie ein paar bereits gesammelte Gegenstände und somit an Größe.
 
Die grafische Aufmachung des Spiels kann man leider allerhöchstens als zweckmäßig bezeichnen. Viele Texturen sind nur einfarbige Tapeten und andere ganz miserabel aufgelöst. Außerdem wurde kräftig an Polygonen gespart um einen flüssigen Ablauf zu ermöglichen, da sich im Laufe eines Levels wirklich sehr viel Kram in der Kugel ansammelt. Die Menschen sehen beispielweise aus wie Bauklötze, was unfreiwillig komisch rüberkommt. Dafür muss man Namco aber ein Lob für die Gestaltung der Spielwelt aussprechen! Sie strotzt nur so vor witzigen Details und wirkt richtig lebendig. Mal überrascht man die Kinder auf dem Schulhof, überrollt Polizisten bei einem Einsatz oder jagt eine Kuhherde durch die Gegend. Es werden auch eine Menge japanischer Klischees bedient. Walfang, skurrile Superhelden im Kampf gegen Seeungeheuer, Männer in Bärenkostümen, fette Sumo Ringer - nach Katamari Damashii kann man den Flug ins Land der aufgehenden Sonne stornieren, man hat eh schon alles gesehen!
Der Soundtrack passt auch hervorragend in dieses Schema. Von Jazz bis zu Kinderliedern - größtenteils auf Japanisch, versteht sich - wird dem Spieler ein breites Spektrum mit Ohrwurmgarantie geboten. Allein der Titelsong im Intro, das mit singenden Enten, tanzenden Pandas und bunten Pilzen ein Kapitel für sich ist, lässt einen so schnell nicht mehr los.
 
Obengenanntes ist wohl gleichermaßen die größte Schwäche des Spiels. Es sprüht nur so vor Nippon-Charme und verrückten Ideen. Wer damit allerdings nicht das Geringste anfangen kann, wird es leider sehr schwer haben Zugang zum Spiel zu finden. Abgesehen davon ist das Vergnügen auch recht kurz. Geübte Spieler werden kaum mehr als fünf Stunden brauchen um alles zu sehen. Für alle, die dann noch nicht genug haben, bietet Katamari Damashii Trophäen, die man für bestimmte Gegenstände erhält. Außerdem gibt es einen netten 2-Spieler-Modus, in dem darum gekämpft wird wer die größere Kugel zustande bringt.
 
Mein Fazit: Katamari Damashii ist eine wunderbar kitschige und innovative Mischung aus Puzzle- und Actionspiel. Die Idee sich durch das Wachsen Zugang zu anderen Arealen zu verschaffen und dabei immer neue Perspektiven zu entdecken ist einfach genial! Dazu bietet das Spiel eine lebendige Spielwelt, die zum Entdecken und gleichzeitigem Überrollen geradezu einlädt. Wer mit dieser abgedreht bunten Art von Spielen nichts anfangen kann, wird mit dem Spiel sicher nicht warm. Alle anderen hoffen auf einen PAL-Release oder importieren sich das Spiel ab September aus den USA, wo es zum Budgetpreis (ca. 20$) erscheinen soll, was trotz der Kürze des Spiels wirklich weit unter wert ist! Wenn die deutschen Müllmänner auch soviel Spaß bei der Arbeit haben, überdenke ich meinen Plan vom Studium noch mal..
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