Godzilla: Destroy All Monsters Melee - Review

[u]Gesamteindruck:[/u]

 

Also dieses Spiel habe ich fast schon als Frechheit empfunden. Abgesehen von der mittlerweile grauenhaften Grafik und dem schlechten Sound macht dieses Spiel jawohl überhaupt keinen Spaß! Träge, eintönig und stumpfer als ein Messer mit dem man nicht mal mehr Butter schneiden könnte. Selbst der Multiplayer reisst da nix mehr raus, ich muss dieses Spiel leider zum bis dato schlechtesten (mit Abstand) meiner Sammlung küren. Selbst für den Schäppchenpreis von unter 17€ ist dieses Spiel NICHT zu empfehlen *würg*

 

[u]Story:[/u]

 

Jaja, die ausserirdischen Eindringlinge mal wieder. Diesmal geht die ganze Geschichte rund um die Vernichtung der Welt aber noch sonderbarere Wege als sonst, denn die Aliens haben doch tatsächlich die Dreistigkeit alle Monster die wir Menschen mühsam eingefangen haben unter ihre Kontrolle zu bringen und auf unsere Großstädte zu hetzen. Einzige Möglichkeit das ironisch präsentierte Desaster abzuwenden seid ihr, die ihr ebenfalls die Kontrolle über ein Monster übernehmt und die anderen Ungetümer kampfunfähig machen müsst!

Im Spiel selber wird die Story nicht thematisiert und ich finds gut das die Entwickler wenigstens nicht versucht haben das ganze ernsthaft zu präsentieren sondern mit ein wenig Ironie rangegangen sind. Das ändert aber nichts an der Tatsache das eine Hintergrundgeschichte quasi nicht existiert und die wenigen Schnipsel die da sind keinen Spaß machen.

 

[u]Grafik:[/u]

 

Irgendwann 2002 auf den Markt gekommen hat das Schnäppchen natürlich einen schweren Stand in meinem Hardcore Testlabor. Ich meine, selbst zum Release war das Spiel schon nicht beeindruckend, jetzt wirkt es stellenweise schon fast peinlich.

Allein das Intro zu Beginn mit seinen verpixelten Bäumen lässt die Playstation Ära wieder aufleben. Im Spiel wirds aber noch wesentlich schlechter. Ich sag euch am besten mal was mit gut gefallen hat – die Staubwolken. Leider leider war es das, denn die Level sind ein Graus. Stümperhaft designt und von billigen grünen Randmarkierungen auf kleinen Raum zusammengepfercht haben die Entwickler es nicht geschafft die Großstädte atmosphärisch einzufangen. Die Hoch- und Wohnhäuser die herumstehen machen einen unqualitativen, sehr unspektakulären und meist detailarmen Eindruck, auch andere Objekte wie Wassertürme, Schiffe und Fabrikgelände sehen nicht gut aus. Wenn die Kamera weit genug wegzoomt ist das ganze aber noch erträglich. Die Texturen sind ansonsten durchweg bescheiden und da oft auch noch die Abwechslung fehlt bin ich was die Level angeht wahrlich enttäuscht!

Weiter gehts mit den Protagonisten. Die sind alle originalgetreu aus dem Godzilla Universum entnommen worden und der Wiedererkennungswert ist wirklich hoch, die Viecher bewegen sich nur so miserabel das jegliches Feeling verloren geht. Die Movespalette macht einen unrealistischen und überaus langweiligen Eindruck, steif boxen die Riesen sich in immer gleicher Manier, wobei die Körper auch noch physikalisch äußerst unkorrekt durch die Luft segeln. Effekttechnisch kann Godzilla noch am meisten überzeugen, lasst euch aber gesagt sein das selbst das nicht schön ist. Man bekommt viele bunte Laserstrahlen, einige Explosionen und man kann die ganze Stadt auseinandernehmen, die Häuser gehen dann in einer Staubwolke unter und übrig bleibt eine Ruine. Das ganze bringt wenigstens Farbe ins Spiel und man kann sich die hässlichen Level nach belieben selber modellieren

Insgesamt ist Godzilla ein unspektakuläres Spiel das klobig und steif wirkt, dem es an Qualität mangelt und bei dem einfach viel zu wenig passiert. Es kommt trotz Originalfiguren keine Atmosphäre auf und obwohl auf dem Boden auch mal Panzer rumwuseln oder Ufos am Himmel ihre Bahnen ziehen wirkt es lieblos programmiert. Ins Ruckeln kommt das Spiel ab und an bei großen Effekten, Clipping Fehler gibts nur wenige. Mehr kann ich eigentlich gar nicht sagen, ich hätte dem Game auch nicht unbedingt mehr Punkte gegeben wenn ichs zum Release vor 2 Jahren gekauft hätte, im Jahre 2004 ist das ganze aber schon fast, und damit meine ich auch nur fast, eine Katastrophe.

 

[u]Sound:[/u]

 

Ohje, schon nach dem Sprecher im Hauptmenü wußte ich was mich bei Godzilla erwartet. Und ich wurde leider nicht enttäuscht, denn sowohl Effekte als auch Hintergrundmusik lassen zu wünschen übrig. Der Sprecher kommentiert euch übrigens das Hauptmenü auf stümperhafte Art und Weise, ansonsten gibts nur 2 oder 3 weiter Synchonsprecher die ebenfalls unprofessionell und stumpf wirken, zumal die Lippensynchronität miserabel ist...

Im Spiel gibts dann eine Hintergrundmusik die euch fast dazu zwingt den Fernseher auf „stumm“ zu schalten, denn es ist ein einziger unqualitativer Brei der ganz leise und seicht im Hintergrund gespielt wird. Epochal? Nein. Qualitativ? Nein, und nicht mal unterhaltsam, denn mitsummen oder sowas ähnliches wollt ihr hier garantiert nicht. Okay, ich hab hier jetzt vielleicht ein wenig übertrieben, aber der Sound ist wirklich nicht gut, mir hats überhaupt nicht gefallen. Das klingt weder atmosphärisch, noch filmreif und passt irgendwie auch nicht zum Geschehen. Vom Surround den ich nicht gehört hab mal ganz zu schweigen.

Die Effekte haben einen Vorteil, sie kommen direkt aus den Filmen. So schreit Godzilla wie man es aus den alten Filmen kennt, seine Kollegen schiessen, lasern und schreien ebenfalls mit den originalgetreuen Filmgeräuschen. Das hebt den atmosphärischen Gehalt und macht stellenweise tatsächlich Laune. Der Rest bleibt aber unspektakulär, Häuser brechen immer gleich klingend zusammen, das trampeln der Giganten ist wirklich peinlich (achtet mal drauf!), man vermisst einfach etwas beeindruckendes. So geht es wie ihr merkt dem ganzen Sound, hier stimmts vorne und hinten nicht, bis auf die original Effekte hat Godzilla nichts zu bieten – und das ist wenig!

 

[u]Ladezeiten:[/u]

 

Bin ich froh das ich wenigstens in einem Punkt sagen kann: Atari, das ist okay. Die Wartezeiten vor den Kämpfen sind nämlich angenehm kurz, speichern kann man auch recht flott und so sind die Unterbrechungen im Spiel (leider, hehe) zu kurz!

 

[u]Idee:[/u]

 

Die alten Filme mal als Spiel widerzubeleben ist sicher nicht das falscheste vorhaben und daraus ein Beat `em Up zu machen war auch recht klever, nur braucht niemand dieses Spiel. Uninspiriert verkloppt man sich ohne Tiefgang oder neue Ideen. Nichts was sich frisch und unkonventionell spielt, ja nicht mal die kleinste Überraschung. Schade!

 

[u]Extras:[/u]

 

Juhuu, eine Bildergalerie... ansonsten nix!

 

[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]

 

Das Desaster fängt schon mit dem Hauptmenü an was definitiv zu den hässlichsten gehört die ich jemals gesehen habe. Dazu der trashige Sprecher und schon ist der Ersteindruck ruiniert. Auch alle anderen Menüs sind unspektakulär und nicht schön anzuschauen. Doch darauf will ich jetzt nicht rumreiten, Godzilla bietet auch im Spiel genug Angriffsmöglichkeiten für meine Kritik:

Zu Beginn des Spiels stehen euch ganze 4 Monster zur Verfügung, die 8 anderen müssen extrem mühselig freigespielt werden. Ähnlich verhält es sich mit den Leveln. Bevor ihr euch jedoch überhaupt erstmal für ein Monster entscheiden dürft solltet ihr euch darüber klar werden was ihr spielen wollt. Unter dem Menüpunkt „Abenteuer“ spielt man das Beat `em Up wie man das im Genre gewohnt ist durch. Das sollte auch das einzige sein was euch interessiert denn der Rest besteht nur aus einem öden Survival und dem gähnend langweiligen Einzelkampf. Gut gut, ihr habt nun ein Monster, zieht euch das bescheidene Intro rein und steht direkt eurem ersten Gegner gegenüber. Auf dem Z Knopf habt ihr einen Distanzlaser, alle anderen Schläge macht ihr mit dem X, B oder A Knopf, wobei sich durch hinzunahme des Analog Sticks neue Kombos ergeben. Die Steuerung ist insgesamt zwar einfach zu erlernen, reagiert aber sehr träge und irgendwie sehr undynamisch. Schnelles drücken ist eigentlich nicht möglich, es dauert einfach zu lange bis euer Kämpfen den Move ausgeführt hat. Ich fand es zudem auch noch sehr ungenau, die Kollisionsabfrage ist wirklich nicht die beste.

Die Kampfmoves selbst sehen zumeist unheimlich bescheiden aus, es wirkt unrealistisch und nach ca. 25 Minuten Spielzeit dürfte man jede Aktion einmal gesehen haben. Es gibt keine Vielfalt, keinen Tiefgang, keine Kombos und nichts was man dazulernen könnte. Simples Knöpfchen drücken zur rechten Zeit reicht bei Godzilla vollkommen aus. Um dem ganzen wenigstens eine Spur von Einzigartigkeit zu geben kann man sehr viele Objekte aus der Umgebung hochheben und auf den Gegner schleudern. So läuft man plötzlich mit Häusern auf der Schulter durch das Level und wirft es im rechten Moment auf den Kontrahenten. Ist aber nicht immer spaßig, der nutzt dann nämlich meist direkt seinen Distanzlaser. Ohnehin sind die Computergegner unglaublich unfair. Ich habs gar nicht erst auf schwer gespielt, aber schon auf den beiden anderen Graden hab ich oft ins Pad gebissen und geflucht. Die Gegner sind einfach unfair stark und weil Atari hier nichts ausbalanciert hat steht man mit dem Godzilla aus den 90ern plötzlich einem Metall Ebenbild gegenüber das fliegen kann, diverse Raketen abfeuert und mehrere Distanzlaser am Start hat. Super, echt! So hat der Singleplayer absolut keinen Spaß gemacht, die Spezialattacken sind so unausgeglichen das ihr euch die Haare raufen werdet. In den Leveln tauchen aber ab und an auch noch 4 verschiedene Boni auf, einmal Gesundheit und das andere mal werdet ihr in einen Zornmodus versetzt der euch eine weitere Spezialattacke erlaubt. Ausserdem ein Item das euren Laser wieder auffüllt und eine Art Luftangriff bei dem euch dann Mothma (diese Riesenmotte, keine Ahnung wie die heißt) zur Hilfe eilt.

Die Kämpfe sind, wie ihr lest, sehr uninspiriert und bieten so gut wie überhaupt keinen Spielspaß. Es ist unglaublich nervig vom Gegner gepackt zu werden, andauernd die gleichen Moves zu sehen und gegen den Rand der viel zu kleinen Levels zu knallen. Richtig, die Städte haben eine unsichtbare Mauer... Erschwerend kommt hinzu das sich alles sehr sehr träge und langweilig spielt, abwechslung wird eigentlich nicht geboten und die Gegner entwickeln aufgrund von mangelnder KI nicht mal eine Strategie oder sonst was. Nichts. Einziger klitzekleiner Lichtblick war die Tatsache das die Menschen auch mitkämpfen, so rollen Panzer auf der Strasse herum und eröffnen mitunter das Feuer auf euch und den Gegner. Atmosphäre gibt es überhaupt keine, das gemächliche Spiel dümpelt vor sich hin und trotz kultiger Lizenz fühlt man sich nicht als wäre man Godzilla oder steuere ein Monster durch eine Stadt. Wirkt nicht so wie es die Entwickler geplant hatten. Spieltiefe gibt es wie gesagt dank ewig gleicher Moves auch nicht, ihr kloppt euch einfach jedes mal in einer minimal anderen Umgebung mit minimal anderen Gegnern. Denn es gibt so einige Inkarnationen, bei denen die Figur dann eben aus Metall statt aus Fleisch und Blut besteht. Ich fand das ganze aufgrund des idiotischen Schwierigkeitsgrades und der fehlenden KI sehr unfair, der Frustfaktor ist dementsprechend hoch. Die Kamera bietet auch keinen Grund zur Freude, sie zoomt zwar souverän rein und raus, sammelt man aber ein Symbol auf hat sie sich plötzlich gedreht und steht auf der „falschen“ Seite.

Stil und Dauerspaß bietet Godzilla wirklich überhaupt nicht, nach 8 Anläufen und ungefähr 5 Stunden Spielzeit hab ich das Spiel für immer ins Regal zurückgestellt, ich fand es fast schon eine Frechheit so ein Spiel auf den Markt zu bringen. Ich meine, wer ein absoluter Hardcore Godzilla Fan ist, dem reicht es vielleicht das man die original Effekte und Figuren hat, ansonsten kann ich dem Titel fast nichts abgewinnen...

 

[u]Multiplayer:[/u]

 

Eigentlich hatte ich dat Spielchen genau hierfür gekauft, immerhin kann man dieses Beat `em Up ja mit bis zu 3 Freunden spielen. Das ganze findet dann in einer Art Deathmatch statt – alle gegen alle eben. Leider leider ist das ganze genau so stupide wie der Singleplayer des Spiels. Ich meine okay, man kann sich nen trashigen Abend machen und sich bestimmt ne Stunde köstlich mit dem Spiel amüsieren, aber danach wollt ihr es dann nie wieder einlegen. Die Kämpfe werden eigentlich nur durch die Freunde lustiger, denn man geiert nach Gegenständen und duelliert sich mit Häusern und Laserstrahlen. Stellt euch den Singleplayer einfach mit Freunden vor, dann habt ihrs, aber geteiltes Leid ist halbes Leid Für kurzweil sorgt der Destroyer Modus bei dem es darum geht wer mehr Häuser dem Erdboden gleich macht.