Just Cause 3 - Review

Just Cause 3

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Review
PS4
18

Rico Rodriguez kämpft für die gerechte Sache.

 
Wer die "Just Cause" Serie (der Name bedeutet soviel wie "Die gerechte Sache") noch überhaupt nicht kennt, dem sei gesagt, dass es sich bei dem Spiel um ein Open-World-Game handelt oder um genauer zu sein um eine riesige Sandbox. Bestechendes Hauptmerkmal seit dem zweiten Teil ist der Grappling-Hook, den der Held Rico Rodriguez verwendet. Das praktische Utensil kann von ihm genutzt werden, um sich an ferne Orte, Gebäude oder Flugzeuge zu hängen und diese rasch zu erreichen oder um lose Objekte an sich zu ziehen. Ein weiteres Merkmal der Serie ist, dass der Held einen Fallschirm besitzt, den er zu jedem Zeitpunkt ein- und ausbreiten kann. Sprünge aus wahnwitzigen Höhen in den Abgrund führen also nicht zwangsläufig zum Tod, da man mit geöffnetem Fallschirm am Unheil vorbei und hinaus gleiten kann. Durch die Kombination des Grappling Hooks mit dem Fallschirm kann man weite Strecken im Spiel im Flug überwinden und aus der Luft heraus mit geeigneten Waffen Gegner am Boden beschiessen. Wie macht sich nun der dritte Teil der Serie? Wir beleuchten für euch Just Cause 3 in dieser Review.
 
Rico Rodriguez ist zurück zu seinen Wurzeln, um genauer zu sein, ist er zurück in Medici, einer Gruppe von Inseln im Mittelmeer, die der zerstörungslustige Südländer seine Heimat nennt. Zu seinem Entsetzen muss er feststellen, dass ein fieser Diktator die Macht über das Inselreich übernommen hat, und das Volk tyrannisiert. Die Ein-Mann-Armee Rico Rodriguez kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und rückt aus zum vernichtenden Angriff gegen General Di Ravello. Di Ravello hat mit Hilfe von Wissenschaftler ein Erz namens Bavarium entdeckt, das ihm nicht nur den Machterhalt sichern wird, sondern seine Macht womöglich noch in die ganze Welt hinein ausweiten wird. Bavarium hat nämlich für die Kriegsführung einige interessante Eigenschaften, die wir euch an dieser Stelle nicht spoilern wollen.
Der Diktator hat den gesamten Inselstaat mit seinem Konterfei und Propagandawerkzeugen überzogen: So tönen aus Lautsprechern in jedem kleinsten Kaff die Parolen und heroischen Ideen des Diktators um den Leuten eine regelrechte Gehirnwäsche zu verpassen. Die Maschinerie der Unterdrückung wird durch sehr viele militärische Basen auf den Inseln unterstüzt, die kaum zu übersehen sind. Und ihr landet inmitten dieses Unheils...
 

Gameplay

 
Just Cause baut auf einer dynamischen Physik-Engine auf und viele Objekte der Spielwelt sind zerstörbar (und es sind wirklich sehr viele Objekte). Sie lassen sich mit sämtlichen Waffen, Objekten oder auch partiell mit den Grappling Hooks auseinandernehmen. Dass die Physik-Engine allerlei kreativen Unsinn erlaubt, ist nicht nur seit Teil 3 bekannt: Als Beispiel kann man die Riesenstatuen von Di Ravello, die in jedem Kaff herumstehen, nehmen: Man setze ein paar der Grappling Hooks gekonnt und die Statue schlägt sich mit der eigenen Hand den Kopf ab. Natürlich könnt ihr mit dem Grappling Hook auch gegnerische Soldaten an hochfliegende Gaszylinder ketten - der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Brücken können mit Hilfe von Sprengfallen oder Grantwerfern zerstört werden, Tankstellen in die Luft gejagt, und riesige Satellitenschüsseln Stück für Stück auseinander genommen werden. Just Cause gibt euch keine Reihenfolge vor wie ihr was macht, es liegt an euch dies zu entscheiden. Es gibt einen Handlungsstrang und Missionen die ihr verfolgen könnt, was aber nicht zwingend notwendig ist. Ihr könnt auch auf eigene Faust auf Medicis Inseln umherstreifen und die verschiedene Städte und Basen befreien.
Städte befreit man, indem man bestimmte Infrastrukturobjekte des diktatorischen Regimes zerstört: Ihr nehmt beispielsweise die Lautsprecheranlagen, die Propagandabusse, die protzigen Di Ravello-Statuen und ein paar Plakatwände auseinander und die Stadt fällt in eure Hand - natürlich bekommt ihr Gegenwehr, denn in jeder Stadt streifen Polizisten oder paramilitärische Truppen umher. Mit Hilfe des Grappling Hooks und eurem Fallschirm ist es aber kein Problem diese Kameraden unter Kontrolle zu halten. Fangt ihr eine Zerstörungsorgie an, steigt euer Fahndungslevel, ganz ähnlich wie in GTA. Es fängt bei einem Stern an und endet bei fünf Sternen. Ab dem dritten Stern schickt die Regierung Helis zur Verstärkung, aber die könnt ihr sehr oft kapern und damit dann noch mehr Schaden anrichten als zuvor, denn je nachdem welche Helikopter sie schicken, sind diese auch mit Raketen bestückt.
 
Habt ihr alle Ziele zerstört, die am linken Bildschirmrand angezeigt werden, müsst ihr nur noch die Flagge hissen um die Stadt der Rebellion in die Hände fallen zu lassen. Bei Militärbasen genügt es hingegen sämtliche militärischen Assets wie Doppler-Radare oder Kommunikationsschüsseln zu zerstören, um die Basis einzunehmen.
Umso mehr Basen ihr einnehmt, umso mehr militärisches Gerät steht euch zur Verfügung. Ganz besonders interessant sind Kampfhelikopter. Natürlich könnte man jetzt auf die Idee kommen und mit einem der eroberten Kampfhelis versuchen die nächste Basis zu übernehmen. Das ist natürlich nicht so einfach wie gedacht: Die Basen sind gespickt und geschützt durch SAMs, Anti-Luft-Raketen, die euch sehr schnell vom Himmel holen. Also kann man (muss man aber nicht) als Strategie versuchen die ganze Basis zuerst einmal abzustreifen und die SAMs zu hacken. Man kann versuchen seinen Fahndungslevel auf einem oder zwei Sterne zu begrenzen, und nachdem man so gut wie alle SAMs übernommen hat, richtig auf den Putz zu hauen. Die Sterne werden mehr und die Heli-Verstärkung der Regierung die dann anrückt, wird von den übernommenen SAMs dann richtig schön zerlegt, was natürlich einen Heidenspass macht. Die Basen in Just Cause 3 sind teilweise riesig, und es kann einige Zeit vergehen, bis man sie komplett eingenommen hat. Gleichzeitig macht die schiere Größe und der Umfang Lust am weitermachen. Das Spiel ist auch nicht "dumm" und vergisst euren Progress in einer Basis, wenn ihr euch entschliessen solltet, woanders weiterzumachen. Kommt ihr später (beispielsweise am nächsten Tag) zurück, sind alle zerstörten Objekte immer noch zerstört. Damit gibt euch Just Cause 3 die Freiheit das Spiel in der Geschwindigkeit zu spielen wie ihr es wollt.
Zu jedem Zeitpunkt zeichnet das Spiel Telemteriedaten auf und vergleicht beispielsweise euren Wingsuit-Flug mit denen von anderen Spielern im Internet. Das macht auf einer sehr subtilen Weise Spass, denn die Rekorde der anderen werden in einem unaufdringlichen Textblock rechts oben im Bildschirmrand eingeblendet.
Die Hauptmissionen im Spiel führen die Story in kleinen Stücken fort und führen verschiedene Charaktere wie Mario dem besten Freund Ricos und Sheldon, dem zwielichtigen CIA-Kontaktmann ein. Die Story ist unterhaltsam, die Missionen selbst bestehen aus verschiedenen Variationen von Beschützen eines Konvois, Verfolgen von Gegner, töten und zerstören oder aber auch Infiltrationen gegnerischen Basen. Durch das Voranschreiten der Missionen werden mehr Gebiete "freigeschaltet" und an manchen Stellen auch Abwehrmaßnahmen die ganze Areale unbesuchbar machen, abgeschaltet. Innerhalb der Missionen gibt es Checkpoints, die beim Scheitern es euch erlauben nicht alles wiederholen zu müssen. Manche der Missionen beinhalten Wellen von Gegnern und ein Auskundschaften der Umgebung vorher ist sogar ratsam.
 
Hauptfortbewegungsmittel in Just Cause 3 ist immer noch der Fallschirm, nun aber gepaart mit dem Wingsuit. Der Wingsuit erlaubt es euch, sich sehr schnell von A nach B zu bewegen, und insbesondere in Bodennähe gewinnt ihr an Geschwindigkeit, wenn ihr den Grappling Hook als Zugseil einsetzt. Ihr könnt zu jedem Zeitpunkt vom Wingsuit in den Fallschirmmodus wechseln, was bitter nötig ist, um nicht euren Kopf in den Boden oder die nächste Steilwand zu rammen. Die Flugsteuerung geht gut von der Hand und nach ein wenig Eingewöhnungszeit habt ihr den Dreh raus. Ihr könnt natürlich auch gekaperte Hubschrauber und Jets benutzen um euch fortzubewegen, und wenn ihr Lust drauf habt, könnt ihr diese auch gekonnt als Bomben gegen Regierungseinrichtungen nutzen. Ihr habt auch die Möglichkeit jedes Fahrzeug, dass die Bewohner der Inseln fahren, diesen zu entreissen und selbst zu steuern. Bringt ihr sie in eine von Marios Garagen, steht das Fahrzeug euch ab sofort immer zur Verfügung. Über den sogenannten "Rebel Drop" könnt ihr euch Fahrzeuge, Waffen und andere Utensilien eurer Wahl an jeden Punkt schicken lassen. Sehr schick. A pro pos Waffen: In Just Cause 3 habt ihr eine Vielzahl an Waffen zur Verfügung, von Maschinengewehren, Pistolen über UZIs und Automatikgewehren bis hin zu Panzerfäusten und sich aufsplittende Granatwerfern. Noch mehr Waffen und Verbesserungen könnt ihr freischalten indem ihr die Challenges absolviert, die über das gesamte Spielfeld verteilt sind. So gibt es Flugchallenges, wo man durch Ringe in einer gewissen Zeit fliegen muss, oder aber Challenges wo das Fahrzeug das man fährt eine rollende Bombe ist und in ein Ziel hineingesteuert werden muss ohne dabei die Geschwindigkeit zu reduzieren. Challenges können so oft wiederholt werden wie man möchte und neue schaltet man sich frei, indem man mehr Städte und Basen befreit. Rico verfügt über eine Art Talentbaum wo bestimmte seine Fertigkeiten und Utensilien verbessert werden und er beispielsweise mehr Grappling Hooks zur Verfügung gestellt bekommt.
 

Technik, Grafik und Sound

 
Die Grafik von Just Cause 3 ist sehr gut, und ihr habt einen Weitblick der euch das Gefühl gibt euch wirklich im fiktiven Inselstaat Medici zu befinden. Jeder Ort der sichtbar ist, ist auch erreichbar. Keine Texturtapeten, keine Artefakte oder Aufpoppen von Objekten. Ihr erkauft euch diese Freiheit aber mit einem sehr langem Laden des Spiels. Es dauert gut 3 Minuten bis ihr zuerst spielen könnt, und wenn ihr sterbt, lädt das Spiel je nachdem zwischen 30-80 Sekunden neu. Das kann auf die Dauer auf die Nerven gehen, wenn ihr beispielsweise etwas bestimmtes machen wollt und dabei ständig sterbt. Noch nerviger ist dies bei den Challenges, wenn ihr in einer Challenge nicht das erreicht was ihr erreichen wollt und sie neu starten müsst. Die bisherigen Patches die für das Spiel erschienen sind, haben hier nichts verbessert, hoffen wir, dass ein zukünftiger Patch die Ladezeiten reduziert.
Die AI der Gegner ist teilweise selten blöd, an Marinebasen könnt ihr sehr oft beobachten, wie ein vollbesetzter Jeep mit Polizisten der euch entdeckt hat, schnurstracks ins Wasser fährt. Oder aber er fährt mit Karacho einen Abhang hinunter und zerstört sich dabei selbst. Etwas mehr Erhaltungstrieb und weniger kompromisslose Hingabe an die Sache hätte den Polizisten sicherlich gut getan. Oder aber es soll Darwinismus sein, wie dem auch sei, dämlich sieht es auf jeden Fall aus. Der Sound im Spiel ist sehr gut und begleitet das gezeigte perfekt, es gibt nichts zu beanstanden.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro

+ Medici ist wunderschön und groß
+ sehr geile Explosionen
+ gutes Sandboxspiel; Freiheitsgefühl ist gut, man wird zu nichts gezwungen
+ Eroberung der Basen und Städte auf verschiedene Arten machbar, je nach Spielweise.
+ Gebiete zu erobern kann Sucht auslösen
+ sympathischer Held, gute Nebencharaktere
+ keine Chaosleiste mehr die vollgemacht werden muss um die Hauptstory voran zu bringen
+ Speichersystem erlaubt auch Shooter-Noobs weiterzukommen
Contra

wirklich böse Ladezeiten-
manchmal recht dämliche KI-
es ist ein Grind-
recht platte Story-
tkx
Wer Bock auf Sandbox hat, sollte bei Just Cause 3 zuschlagen. Das Spiel macht Spass und die Welt ist riesig genug um euch lange zu beschäftigen. Die Missionen der Hauptstory sind gut gemacht, aber in diesem Teil wird man nicht gezwungen einen gewissen Grad an Zerstörung der Welt vorangebracht zu haben um die Hauptmissionen fortsetzen zu können - dadurch hat man mehr Freiheiten. Die Explosionen im Spiel sind Bildgewaltig und machen immer wieder aufs neue Spass entfacht zu werden. Das befreien von Basen und Städten und damit das erobern von Gebieten löst eine Art Sammelfieber aus, man bekommt Lust mehr zu erobern. Wer hingegen sowas öde findet, hat mit den Challenges sehr viele kleiner Minigames im Spiel, die er oder sie meistern kann. Just Cause 3 erfindet nicht das Genre neu, aber ist ein sehr spassiger und guter Vertreter seiner Zunft ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Es sollte aber gesagt sein, dass die Ladezeiten im Spiel ungeduldige Naturen sehr nerven können. Solche Spieler können von der Wertung noch einen halben Punkt abziehen.

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

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