Dragon Quest: Heroes - Review

Dragon Quest: Heroes

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Review
PS4
17
Obwohl jeder schon einmal von Dragon Quest gehört hat und die Reihe hier auch gewiss nicht unbeliebt ist, ist es schon eine Weile her, dass Fans hierzulande einen "neuen" Titel des Franchise in den Händen halten konnten, nicht wahr? Tatsächlich dürften europäische JRPG-Freunde zuletzt Dragon Quest IX auf ihrem DS gespielt haben, Remakes und Mobile Games mal nicht mitgezählt. Insofern ist Dragon Quest Heroes nicht nur Koei Tecmos Versuch die Dynasty Warriors-Reihe mit einer weiteren beliebten Reihe zu vermählen, sondern auch wieder das erste Futter für DQ-Jünger seit 2010. Toll ist es also, dass sich Heroes zwar als Spinoff der Hauptreihe präsentiert, sich aber trotzdem mit Qualitäten präsentiert, die man an Dragon Quest nun einmal so schätzt: Rollenspielelemente, eine niedliche Geschichte über Gut und Böse und einen leicht verschrobenen Sinn für Humor. Dazu noch eine Auswahl an Figuren aus den älteren Spielen und Dragon Quest bietet den gleichen Fanservice wie Hyrule Warriors.
 

The Good, the Bad and the Adorable

Der Anfang ist schon einmal typisch Dragon Quest: Im Königreich Abra leben Monster und Menschen friedlich zusammen, jedenfalls solange bis ein böserer Zauberer sich einmischt und mit seiner schwarzen Magie die Monster gegen ihre Mitbewohner aufhetzt. Sofort bricht ein Krieg im Land aus und die beiden Mitglieder der Königswache müssen nicht nur seine Majestät beschützen, sondern auch den bösen Fluch vom Land nehmen. Wie man es von der Reihe erwartet ist Dragon Quests Geschichte nicht gerade komplex oder mit moralisch-grauen Nuancen versehen wie in etwa ein Witcher oder Dragon Age, sondern bleibt märchenhaft simpel. Böser Fiesling, gute Helden, lange Reisen und Abenteuer. Die Stärken liegen eigentlich immer in den überzeichneten und skurrilen Figuren und die Interaktion zwischen diesen, was Heroes auch mit zahlreichen Zwischensequenzen und Dialogen unterstreicht. Ein wenig neigt man aber schon zur Repetition. Charaktermotivationen oder aktuelle Ziele der Figuren werden groß und breit ausgetreten, häufig mehrfach besprochen oder auf Nachfrage der Hauptcharaktere näher erläutert, auch wenn Sinn und Inhalt schon längst an den Spieler übermittelt wurde. Eine Eigenschaft, die oft vertreten ist in Dragon Quest, aber auch andere Rollenspiele, deren Stil unbeschwerter und heiterer ist als das typische Dark Fantasy-RPG. Insgesamt bleibt Dragon Quest Heroes also seiner Reihe treu was die allgemeine Präsentation und Story angeht, was natürlich dabei hilft das "Gefühl" eines echten DQ in diesem Spinoff zu bewahren. Wie zuvor ist die Geschichte nichts weltbewegendes und kaum der Grund zu dem Spiel zu greifen, aber sie ist angenehm großherzig und niedlich genug, um unterhaltsam zu sein. Die Grafik und auch der Soundtrack bieten beide ebenfalls genau das, was man eben erwartet. Bekannte Melodien, ein wiedererkennbarer Zeichenstil von Dragon Ball-Schöpfer Akira Toriyama und knuffige Monster. Die Textur-Qualität könnte besonders für PS4-Verhältnisse deutlich höher sein, aber die Animationen sehen gut aus und die Charaktermodelle sind liebevoll gestaltet.
 

Helden-Wahl

Kaufgrund könnte da schon eher das sein, was Dynasty Warriors bisher immer auszeichnet und auch in Hyrule Warriors gefallen konnte: Die großen Schlachten und Kämpfe gegen zahlreiche Feinde. Im Gegensatz zu dem Zelda-Spiel befindet man sich in Dragon Quest Heroes aber nicht auf einem Schlachtfeld mit eigener Armee, sondern in einer vierköpfigen Gruppe aus Abenteurern, die auf Wiesen, Feldern oder in Höhlen gegen Monster kämpfen. So kann man zwischen den vier Figuren jederzeit auch wechseln, alle mit ihrem eigenen Stil und ihren speziellen Fähigkeiten. Die Steuerung ist eingängig, alle Kombos sind einfach zu erlernen und der Zugriff auf vier Zauber pro Figur gibt einem durchaus eine gute Auswahl an Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten. Eine Eigenschaft, die Hyrule Warriors so unterhaltsam gemacht hat, war, dass alle spielbaren Figuren sich so großartig von einander unterschieden haben und so die Auswahl an Kampfstilen viel Abwechslung bot. Dragon Quest Heroes ist sich dem offenbar bewusst, da sie in dieser Kategorie auch bestechen. So prügelt sich Alena aus Dragon Quest IV mit bloßen Händen durch die Monster, spaltet sich sogar in mehrere Abbilder ihrer selbst auf, um noch mehr Fäuste zur Verfügung zu haben, während Dragon Quests VI’s Terry seine Schwertkombos in stromverstärkte Saltos enden lassen kann, nur um so schneller als alle anderen durch Gegnermengen zu kommen. Die Tatsache, dass man seine Gruppe aus so vielen tollen Figuren zusammenstellen kann, ist sicher hilfreich, um die Kämpfe frisch zu halten, trotzdem gibt es diverse Haken an der Sache. Zum einen darf man sich am Anfang zwar zwischen zwei Hauptfiguren entscheiden, die man spielen möchte, doch beide unterscheiden sich nur geringfügig voneinander und beide bieten einen eher konservativen Kampfstil, an dem man sich rasch satt gesehen hat. Dummerweise zwingt das Spiel die Geschichte über diese Hauptfigur im Team zu lassen, schränkt also somit die Gruppenauswahl künstlich ein. Darüber hinaus ist das Auswechseln verschiedener Gruppenmitglieder unnötig langwierig. Abgelegen in von Ladebildschirmen getrennte Räumlichkeiten ist ein NPC für den Wechsel zuständig, anstatt diesen einfach zugänglich über das Hauptmenü bei der Missionsauswahl einzubauen. Das endet darin, dass man die Auswahl an verschiedenen Figuren weniger nutzt als bei Hyrule Warriors. Eine kleine Änderung hätte da schon viel bewirkt.
 

Das Monster, mein Freund

Die Missionen im Spiel sind häufig eigentlich nur eine Variation des "Beschütze Punkt A vor der Monsterwelle 1, 2 und 3", manchmal mit mehr Punkten zum beschützen, meistens mit mehr gleichzeitigen Monsterwellen und stärkeren Gegnern. Diese strömen aus Portalen, entweder so lange bis man diese erreicht und dem Portalwächter den Gar aus macht oder bis man alle Monster besiegt hat, die eben so aus den magischen schwarzen Löchern fluten. Da die Gruppe immer zusammenbleibt, man also nicht verschiedene Mitglieder auf der Karte verteilen kann, gibt es die Möglichkeit besiegte Gegner zu rekrutieren. Diese lassen in nämlich Münzen fallen, über die man den gleichen Typ Monster beschwören kann. Dieses Taktik-Element ist aber auch wichtig, da es ein wenig Tiefe in das Geschehen bringt. Zum einen kann man nur eine begrenzte Zahl von Verbündeten auf das Schlachtfeld setzen, zum anderen verbrauchen mächtigere Monster mehr Beschwörungsplätze als schwächere. Verteile ich also über die Karte mehrere kleinere Monster um die Wellen aufzuhalten oder setze ich starke Wächter an die wichtigen Knotenpunkte um mich zu schützen? Durch die vielen verschiedenen Monstertypen, wie etwa Golems und Drachen, die alle ein wenig anders bekämpft werden müssen, wird das ganze trotz ähnlichem Mission-Design nicht langweilig, auch die gewonnen Erfahrungspunkte und das gesammelte Geld motiviert. Der Levelaufstieg lässt einen neue Fähigkeiten für die Kämpfer auswählen, gefundene Items lassen sich zu magischen Ringen und Schmuckstücken im Dragon Quest-typischen Alchemie-Kessel zusammenfügen und mit Gold gibt es neue Waffen und Ausrüstung. Standard-Vorgehensweise für ein RPG, aber für ein Spinoff Hackn’n Slay definitiv bemerkenswert. Die verschiedenen Schauplätze der Geschichte, sowie immer neue Nebenquests lenken ebenfalls davon ab, dass man „eigentlich“ immer das gleiche macht - wirklich großartig wird Dragon Quest Heroes wie Hyrule Warriors schon an keiner Stelle und es ist keineswegs so gut wie die Hauptreihe, aber es bietet Inhalt und Abwechslung auf einem konstant gleichen Niveau und somit auch leicht zugänglich sowie motivierende Unterhaltung.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
+ Gutes Action-Kampfsystem
+ Viele Figuren mit vielen Kampfstilen
+ Nette Portion RPG-Elemente zum Hack'n Slay
+ Eingängige Steuerung und einfache Kombos
+ Typischer DQ-Soundtrack
+ Rekrutierbare Monster
+ Gute Bosskämpfe
Contra
Grafik nicht ganz auf der Höhe -
Gruppen neu zusammenstellen ist umständlich -
Auf Dauer durchaus etwas monoton -
Zu wenig unterschiedliche Missionen -
HatWolf
Square Enix wollte den Vergleich mit Hyrule Warriors zur Gamescom gerne vermeiden, indem man sich vor allem darauf konzentrierte, wo überall die mechanischen Unterschiede der beiden Spiele liegen. Das ist auch richtig. Es sind zwei unterschiedliche Spiele, unterm Strich teilen sie sich aber die gleichen Qualitäten. Es ist schlichtweg guter Fanservice. Es macht Spaß, aber es ist nicht so toll wie die Hauptreihe, dafür ist es schön mit bekannten Figuren der Franchise-Geschichte zu spielen. Das Spielgeschehen ist eigentlich monoton, wird aber durch unterschiedliche Monster, neue Kampfstile, Nebenmissionen, Levelaufstiege etc. unterhaltsam gestaltet, wobei das grundsätzliche Kampfsystem nie seinen Reiz verliert. Und somit bin ich auch nicht abgeneigt Dragon Quest Heroes für Fans von Dragon Quest oder Hack’n Slay-Spielen zu empfehlen. Auch jene, denen Hyrule Warriors gefallen hat, dürfen gerne einen Blick riskieren. Lohnenswert ist es allemal.

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