Metal Gear Solid: The Twin Snakes - Review

Metal Gear Solid: The Twin Snakes

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NGC
22
Zurück dahin, wo alles begann
Im Jahre 1987 erschien auf Nintendos NES ein Spiel namens Metal Gear, das drei Jahre später mit Metal Gear 2: Solid Snake einen Nachfolger bekam. Die Spiele erhielten gute Kritiken, der große Durchbruch blieb der Serie aber noch verwehrt. Das änderte sich allerdings, als 1998 Metal Gear Solid veröffentlicht wurde. Weltweit wurde der Titel mit Auszeichnungen überhäuft und von den Fans regelrecht vergöttert. Nicht selten war von dem „Jahrhundertspiel“ die Rede. Leider erschien das Spiel, zum Pech aller Nintendo-Fans, nur auf der Playstation. Da Shigeru Miyamoto und Hideo Kojima sowieso schon lange von einem gemeinsames Projekt träumten, kam eines zum anderen: 14 Jahre nach Snakes letztem Auftritt auf einer Nintendo-Konsole kehrt die Legende zurück zu seinen Wurzeln. Entwickelt wurde es von den Jungs von Silicon Knights, unter der Aufsicht der zwei Szene-Schwergewichter und Aushängeschilder von Nintendo und Konami wohlgemerkt. Das Ergebnis hört auf den Namen Metal Gear Solid: The Twin Snakes und ist kein eigenständiges Spiel, sondern eine an vielen Ecken verbesserte Version des bisher besten Teils der Serie, Metal Gear Solid.
 
 
Die Vorgänger
Die Geschichte von Metal Gear: Outer Heaven, eine festungsartige Nation in Südafrika, ist Gerüchten zufolge im Besitz einer ultimativen Waffe, was den Westen sehr beunruhigt. Der Oberbefehlshaber von FOXHOUND (eine Truppe zur Terror-Bekämpfung) namens Big Boss (ein berühmter Krieger aus vergangener Zeit) entsendet Gray Fox, einen seiner besten Agenten, um sich dem Problem anzunehmen. Als dieser verschollen bleibt, wird der Grünschnabel Solid Snake mit dessen Rettung beauftragt. Mit der Hilfe einiger Widerstandskämpfer gelingt es dem Neuling, Gray Fox zu retten. Dieser berichtet von dem Kampfpanzer Metal Gear, der dazu in der Lage ist von jedem Ort der Welt einen nuklearen Schlag auszuführen. Snake beschließt, das Ungetüm zu vernichten und dringt weiter in Outer Heaven ein. In den tiefsten Ebenen des Komplexes in dem Metal Gear gebaut wurde, trifft er auf den Kampfpanzer und zerstört ihn. Auf der Flucht wird Snake von Big Boss gestellt, der ihm sagt, dass er der von Outer Heaven ist. Snake besiegt ihn einem harten Duell…
Metal Gear 2: Solid Snake: Es herrscht Chaos. Die weltweiten Rohstoffreserven gehen zu Neige und der Preis für Öl steigt in schwindelerregende Höhen. Jedoch gibt eine Erfindung von Dr. Kio Marv Anlass zur Hoffnung, denn mit dem Mikroorganismus OILIX ist es möglich, Rohöl in hochwertigen Brennstoff umzuwandeln. Allerdings wird der Wissenschaftler kurz darauf entführt. Aus den Untersuchungen zu dem brisanten Fall geht hervor, dass der Biologe von den Truppen von Sansibar gefangen genommen wurde. Sansibar ist ein kleines Land im nahen Osten, das von einem Militärregime regiert wird. Der neue Leiter von FOXHOUND ruft Solid Snake aus dem Ruhestand zurück und schickt ihn nach Sansibar. Nachdem er dessen Verteidigungslinien überwunden hat gelangt er ins Herz des Landes. Dort begegnet er einem alten Freund, Gray Fox, der jetzt die Truppen von Sansibar anführt. Es kommt zu einem Gefecht, das Snake für sich entscheiden kann. Anschließend rettet er Dr. Marv und trifft dabei auf Big Boss, der den Kampf von Outer Heaven überlebt hat. Außerdem ist dieser im Besitz eines neuen Metal Gears. Wiederum besiegt Snake sowohl seinen ehemaligen Anführer sowie den Kampfroboter.
Als Snake die Welt ein weiteres Mal gerettet hat, setzt er sich in Alaska zur Ruhe und verbringt seine Zeit fortan mit Hundeschlittenrennen…
 
 
Die Story von Metal Gear Solid, oder wie Geschichten aussehen müssen
Optimisten sind Menschen, die wissen wie schlecht die Welt ist; Pessimisten sind Menschen, die es täglich neu erleben müssen. Solid Snake, erneut der Held des Spiels, gehört nach dieser Definition von Sir Peter Ustinov wohl eher zu letzterer Gruppe. Er wird aus dem Ruhestand zurückbeordert um noch eine letzte Mission zu erfüllen: Sechs FOXHOUND-Mitglieder haben eine Waffenvernichtungsanlage auf der alaskaschen Insel Shadow Moses Island unter ihre Kontrolle gebracht. Dies bringt sie in den Besitz hunderter atomarer Sprengköpfe und sie drohen mit einem atomaren Schlag, wenn ihren Forderungen nicht innerhalb von 24 Stunden nachgegangen wird: sie wollen eine Milliarde Dollar sowie die sterblichen Überreste von Big Boss. Snake, der natürlich auf die Insel geschickt wird, hat zwei Missionsziele. Erstens soll er den DARPA- Chef Donald Anderson sowie den Präsident von Arms Tech (ein führender Waffenhersteller) Kenneth Baker retten. Außerdem soll er noch herausfinden, in wieweit die Terroristen dazu in der Lage sind, einen atomaren Sprengkopf zu zünden. Hilfe während der brisanten Missionen erhält er von Colonel Roy Campbell, dem Einsatzleiter und alten Bekannten, der Chefin der medizinischen Abteilung von FOXHOUND Dr. Naomi Hunter, und Mei Ling, einer Spezialistin für Kommunikationswesen, wobei sich die Zahl der Verbündeten während des Spiels noch erhöht. Ich will an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen und somit Spannung nehmen, nur soviel sei gesagt: Die Geschichte wird allgemein als eine der besten angesehen, die in Videospielen zu finden sind. Sie ist voll von spannenden Wendungen und Überraschungen und wird in ausufernden Zwischensequenzen vorangetrieben, was dem Spiel den Ruf eines interaktiven Films verliehen hat. Insgesamt hebt sie sich deutlich von dem Genre-Standard ab, da sie auch viele ernsthafte Themen wie Krieg, Verrat und Genforschung behandelt und zusätzlich einige poetische Aussagen über den Sinn des Lebens beinhaltet, was zu keinem Zeitpunkt künstlich oder gezwungen wirkt. Des Weiteren werden die heutigen Regierungen kritisiert und viele aktuelle Probleme dargestellt. Das Geschehen wechselt gelegentlich in echte Filmchen, was der Atmosphäre zu Gute kommt und wieder den Bezug zur Realität verstärkt. Besonders diese Abschnitte sind nicht leicht zu verdauen und bringen einen wirklich zum Nachdenken, was in einem Videospiel sehr selten zu finden ist. Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und erzählen ihre eigene Geschichte. Snake selbst ist oft herrlich ironisch und flirtet leidenschaftlich gerne mit den weiblichen Mitgliedern seines Teams. Er schirmt sich zu Beginn von anderen ab und zeigt kaum Gefühle, doch mit der Zeit beginnt er langsam aufzutauen. Er hat seine schreckliche Vergangenheit nämlich noch nicht völlig verdaut und wird des Öfteren mit ihr konfrontiert. Aufgelockert wird die Handlung durch den eigenen Humor der Entwickler, der mittlerweile schon legendär ist. In welchem anderen Spiel zeigt ein Gegner seine psychischen Kräfte, in dem er den Controller über den Boden wandern lässt und euch eure Memory Card vorliest. „Oh, du speicherst nicht oft wie? Bist wohl ein Draufgänger. Spielst du öfters Spiel von Silicon Knights? Wie hat dir Eternal Darkness gefallen? …“ Neben diesen in die Story direkt eingebetteten Witze gibt es auch kleinere Details, wie ein Poster von Zone of the Enders: The 2nd Runner, einem GCN im Labor oder den Bildern von drei in der Videospielwelt berühmten Persönlichkeiten. Davon gibt es Myriaden, Konami und Silicon Knights haben sich in dem Projekt wirklich austoben können und waren wirklich sehr kreativ.
 
 
Die Ein-Mann-Armee
Da auch jemand wie Solid Snake keinen ganzen Komplex voller Terroristen alleine aushebeln kann, wurde er kräftig ausgerüstet. Zuerst wäre da das von Mei Ling entwickelte Codec, das zur Kommunikation dient. Mit Hilfe des Gerätes kann sich der Held nämlich problemlos mit seinen Verbündeten verständigen. So erhält er wichtige Informationen und der Spieler kann jederzeit abspeichern (er muss nur Mei Ling anfunken). Zusätzlich stimuliert das Codec direkt den Gehörgang, d.h. nur Snake hört seinen Gesprächspartner. Auch sehr nützlich ist der Radar, der euch die Position sowie das Blickfeld der Gegner und Kameras zeigt. Leider habt ihr zu Beginn des Spiels keine einzige Waffe, ihr findet sie erst im weiteren Spielverlauf. Bei deren Auswahl waren die Entwickler allerdings sehr kreativ. Zum Beispiel könnt ihr Kameras mit einer Chaff-Granate überlisten, mit einem funkferngesteuerten Raketenwerfer um Ecken schießen oder die Gegner mit einem Betäubungs-Scharfschützengewehr außer Gefecht setzen. Snake muss allerdings auch gut gerüstet sein, denn seine Gegner sind keine Gewöhnlichen. Die ganze Anlage ist voll von patrouillierenden Genom-Soldaten, Kämpfer deren Sinne genetisch geschärft wurden und die nicht zögern Gebrauch von ihren Schusswaffen zu machen. Darum solltet ihr stets vorsichtig handeln und offenen Schiessereien aus Weg gehen. Nehmen sie ein Geräusch war oder finden Fußspuren, durchsuchen sie sofort die Umgebung. Geschickte Spieler nutzen diese Tatsache zu ihrem Vorteil und täuschen die Soldaten durch ein leises Klopfen oder lenken sie mit einem Herren-Magazin ab. Werdet ihr dennoch entdeckt, lösen die Wachen einen Alarm aus, der euren Radar zeitweise blockiert und auch andere Soldaten auf den Plan ruft. Die Gegner verhalten sich in den Gefechten stets taktisch klug und geben einander Deckung. Da kommt es gerade Recht, dass man Snake sein Alter nicht anmerkt und er nichts von seinem Aktionsrepertoire verloren hat. Mit dem B-Knopf schlägt er, das mehrfache Drücken löst Kombos aus. Schleicht ihr euch hinter einen Kontrahenten, seid ihr in der Lage ihm das Genick zu brechen. Betäubte Wachen kann er an entlegene Orte schleppen um kein Aufsehen zu erregen. Ansonsten kann er noch hangeln, einen Hechtsprung ausführen, kriechen, klopfen um Gegner zu täuschen, um Ecken schielen et cetera.
Selbstverständlich schleicht ihr nicht das ganze Spiel an „normalen“ Wachen vorbei und folgt der spannenden Geschichte, genre-typisch kommt es in regelmäßigen Abständen zum Duell mit Zwischengegern, den Höhepunkten des Spiels. Diese sind durchweg spannend und sehr einfallsreich gestaltet. Mal messt ihr euch mit dem Feind im Faustkampf, mal mit Scharfschützengewehren, mal versteckt er sich in einem Panzer, den ihr mit Granaten knackt. Kein Spielelement wird oft wiederholt, die Kämpfe sind allesamt einzigartig. Hier kommt auch wieder das hervorragende Charakter-Design ins Spiel, denn ich kämpft nicht gegen irgendwelche Monster, die das reine Böse verkörpern, sondern gegen interessante, vielschichtige Figuren. Die haben alle ihre eigene Geschichte, die ihr im Laufe des Spiels erfahrt, was die Kämpfe lebendiger macht.
 
 
Die Qual der Wahl
Bereits zu Beginn gibt euch das Spiel die volle Entscheidungsfreiheit. Einsteiger bewältigen das Abenteuer auf Very Easy oder Easy, während andere lieber auf Normal oder Hard spielen. Nach dem ersten Durchspielen wird außerdem noch der Schwierigkeitsgrad Extreme freigespielt, der auch Profis alles abverlangt. Auch beim Radar ist die Entscheidung des Spielers gefragt: Entweder spielt ihr ganz ohne, immer mit oder mit einem, das gestört wird sobald ihr entdeckt werdet. Habt ihr genug vom Helden-Alltag könnt ihr euch auch mit ein paar kleineren Spielereien die Zeit vertreiben. Film-Freunde holen sich eine Tüte Chips, lehnen sich in den Sessel zurück und genießen im Demo Theatre alle Sequenzen und Gespräche des Spiels aneinandergereiht zu einem Film. Wer mehr Interaktion braucht, stellt sich im Boss Survival noch einmal allen Endgegnern, während Neulinge sich über die Geschichte der Vorgänger informieren können. Weiter könnt ihr eure Sammlung an Dog Tags bestaunen (Hundemarken, die ihr Gegnern abnehmen könnt) oder die im Spiel geschossenen Fotos betrachten.
 
 
Die Neuheiten und Veränderungen
Die Unterschiede zum Original lassen sich in drei große Bereiche gliedern. Zunächst wären da die Zwischensequenzen, für die sich Silicon Knights prominente Unterstützung geholt habe. Ryuhei Kitamura (der Macher des Splatter-Spektakels Versus) überwachte die Erstellung der komplett neu designten CG-Sequenzen. Diese geben sich dementsprechend übertrieben brutal: Die rote Farbe spritzt in riesigen Mengen und auch abgetrennte Körperteile sind keine Seltenheit. Abgesehen davon erinnern die Cut-Scenes nicht ungewollt an Matrix, die Action ist jenseits der Grenzen der Schwerkraft. Überall zischen Kugeln in Slow Motion an dem Helden vorbei, gegenüber Snake ist Neo so agil wie ich morgens kurz nach dem Aufstehen. Die Sequenzen fügen sich perfekt in das Spielgeschehen ein und sehen einfach atemberaubend spektakulär aus.
Der zweite große Bereich ist die Grafik, bei der sich in den letzten sechs Jahren einiges getan hat. Metal Gear Solid war auf der Playstation zwar ein wirklich schönes Spiel, mittlerweile merkt man ihm das hohe Alter doch sehr an. Grund genug für Silicon Knights dem Spiel einer Schönheits-Operation zu unterziehen. Die pixeligen Charaktere erhielten jede Menge Polygone und sind jetzt schöner geformt. Auch die Landschaftstexturen und Animationen wurden überarbeitet. Insgesamt spielt der Titel grafisch ungefähr in der gleichen Liga wie Sons of Liberty, nur die Texturen sind weniger eintönig.
Neben all diesen ästhetischen Änderungen wurde auch das Gameplay überarbeitet. Bereits früh im Spiel findet der Held eine Betäubungspistole, später noch ein Betäubungsscharfschützengewehr. Beide Waffen sind bereits aus dem Nachfolger bekannt und erleichtern das Spiel deutlich, da ihr die Wachen so jetzt noch leichter lautlos und somit unbemerkt ausschalten könnt. Dank der zuschaltbaren Ego-Perspektive ist auch das Zielen kein Problem. Durch diese neue Ansicht könnt ihr noch viele kleine Details erkennen, die im Original unbemerkt geblieben sind. Weniger selten werdet ihr das neue Hangeln benutzen. Diese Fähigkeit kann zwar in einigen Situationen sehr hilfreich sein, der Einsatz ist aber nicht zwingend notwendig. Ansonsten beschränken sich die Änderungen auf minimale Kleinigkeiten. Zum Beispiel müsst ihr Sicherheitskarten nicht mehr ausrüsten um Türen öffnen zu können, das geht in The Twin Snakes automatisch. Auch der Kampf gegen den Ninja ist in seinem Ablauf verändert worden.
Zusammenfassend kann man sagen, das Spiel ist Metal Gear Solid mit der spielerischen Mechanik von Sons of Liberty und wirklich spektakulären Zwischensequenzen.
 
 
Die deutsche Version
Die deutsche Version ist nicht herausstechend grandios, geht aber absolut in Ordnung. Das Spiel ist komplett ungeschnitten, auch bei uns fließt das Blut in Strömen. Da mutet die relativ zahme ab 16 Einstufung aufgrund der teilweise sehr brutalen Szenen schon etwas seltsam an, aber gut. Auch die Synchronstimmen wurden glücklicherweise gegenüber der amerikanischen Version nicht verändert, für alle Englischunkundigen sind jedoch deutsche Untertitel zuschaltbar. Diese sind gut gelungen und frei von Ausrutschern. Leider wurde auf einen 60 Hertz-Modus verzichtet, dafür sind die Balken am oberen und unteren Rand winzig und das Spiel läuft genauso schnell wie die amerikanische Version, was diesen Misstand verschmerzbar macht.
 
 
Nicht perfekt, aber verdammt nah dran
Nachdem die ersten Screens im Internet aufgetaucht waren, wurde der Titel immer wieder wegen seiner grafischen Qualität kritisiert. Es stimmt zwar, dass er gegen das bald erscheinende Metal Gear Solid 3: Snake Eater den kürzeren ziehen wird, dennoch ist der Titel wirklich hübsch anzusehen und immer noch oberer Durchschnitt. Die Figuren sind größtenteils sehr detailliert gestaltet, besonders bei Snake scheinen sich die Entwickler Mühe gegeben haben. Die Texturqualität ist allgemein bis auf ein paar kleinere Ausreißer sehr hoch. Dazu gesellen sich schöne Wasser- und Schneeeffekte die besonders in der Ego-Perspektive gut zur Geltung kommen. Auch die Nacht- und Infrarotsicht tanzen nicht negativ aus der Reihe, letztere zieht jedoch beim Vergleich mit dem direkten Konkurrenten Splinter Cell den Kürzeren. Die Animationen sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sind die Zwischensequenzen unglaublich spektakulär (wenn auch genauso unglaublich übertreiben) und fügen sich perfekt ein. Sie gehören zweifelsfrei zum spektakulärsten, dass man bisher in Videospielen gesehen hat. Leider können die Charakteranimationen außerhalb der Cut-Scenes dieses Niveau bei weitem nicht halten. Snake läuft immer mit einer sehr eigenartig anmutenden Körperhaltung, genauso wie die Genom-Soldaten. Die Landschaften sind einfallsreich gestaltet und wiederholen sich nur selten, unangenehm fallen da nur die, wie schon erwähnt, ab und an erscheinenden schwachen Texturen auf. Glücklicherweise findet nicht das gesamte Spiel innerhalb von Gebäuden statt, sondern auch häufig in Außenarealen. Diesen „sehr gut aber noch weiter ausbaufähig Eindruck“ hält auch die Bildgeschwindigkeit. Meistens läuft das Spiel mit angenehmen 60 Bildern pro Sekunde, allerdings kann es in großen, offenen Arealen und während Kampfszenen mit besonders vielen Partikeleffekten zu leichten Rucklern kommen.
Der Sound dagegen lässt die Grafik hinter sich und kann in allen Bereichen punkten. Angefangen bei der grandiosen Musik, die einen riesigen Teil der grandiosen Atmosphäre erzeugt. Vor allem kurz vor dem Kampf gegen Psycho Mantis ist eine Gänsehaut garantiert. Auch das Main Theme und der restliche Soundtrack sind hervorragend gelungen und geben keinen Grund zum Tadel. Für das Remake wurden dieselben Synchronsprecher, die schon im Original den Figuren ihre Stimme geliehen haben, noch einmal eingestellt, um die Synchronisation weiter zu verbessern. Ob dies gelungen ist kann ich leider nicht beurteilen, da ich die amerikanische Version des Originals nie gespielt habe, jedoch haben die Sprecher ganze Arbeit geleistet und die Charaktere gut getroffen. Solid Snake strotzt nur so vor purer Männlichkeit, Campbell spricht jederzeit erhaben und Otacon wirkt immer etwas chaotisch. Letzter Punkt sind die Soundeffekte. Der Einsatz von Feuerwaffen klingt sehr glaubwürdig, genauso wie Nahkampfattacken. Klopft ihr gegen Wände, hört ihr einen Unterschied wenn sich dahinter ein Hohlraum befindet. Auch die restlichen Geräusche wie Schritte auf verschiedenem Untergrund sind sehr realistisch. Dolby Pro Logic II wird natürlich auch unterstützt und sorgt bei vorhandener Peripherie vor zusätzliche Spannung.
Zu den genannte grafischen Schwächen gesellt sich noch eine Spieldauer, die einen Tick zu kurz geraten ist. Einsteiger werden für das Abenteuer kaum 20 Stunden brauchen, Kenner des Vorgängers sind bereits nach 10 Stunden durch. Das sind aber dann schon alle Kritikpunkte von The Twin Snakes, das Spiel wirkt ansonsten wie aus einem Gus. Außerdem gibt es noch mildernde Umstände, da der Wiederspielwert riesig ist und neben der Geschichte noch einiges erledigt anderes erledigt werden kann.
 
 
Fazit
Ich habe mir das Spiel gekauft und um 19 Uhr zu spielen begonnen. Aufgehört habe ich um 4 Uhr morgens, nachdem ich das Spiel komplett beendet hatte. Kaum ein anderes Spiel zieht einen so in seinen Bann und lässt einen dann erst wieder los, wenn die Endsequenz über den Bildschirm flimmert. Den Hauptreiz macht die spannende Geschichte aus, die mit zahlreichen Wendungen und Verstrickungen aufwartet und sich vom „Amerika lebe dreimal hoch Standard“ deutlich abhebt. Das Spiel kritisiert und stellt aktuelle Bezüge her. Insgesamt lässt sich eine übergeordnete, intelligente Aussage über Genforschung und den Unsinn des Krieges erkennen. Es gibt kaum ein Spiel, das die Probleme unserer heutigen Welt schockierender darstellt. Neben der Geschichte braucht sich The Twin Snakes auch spielerisch nicht hinter Konkurrenten verstecken: Snake steuert sich hervorragend, das Spiel fühlt sich einfach gut an. Die Wachen sind nicht auf den Kopf gefallen und werden euch des Öfteren fordern. Leider folgen sie euch nicht in andere Räume, was den ansonsten hohen Realismusgrad etwas abschwächt. Waffen-Fetischisten wählen aus einer großen Anzahl aus Spielzeugen, auch die Betäubungspistole aus dem Nachfolger kann benutzt werden. Besonders diese erleichtert euch euer Abenteuer, da ihr mit ihr problemlos Feinde ausschalten könnt ohne Aufsehen zu erregen. Dabei hilft euch auch die neue Ego-Perspektive, die genaues Zielen ermöglicht. Bleibt abschließend nur zu sagen, dass dieses Spiel absolutes Pflichtprogramm für alle ist, die das Original nicht kennen. Hier handelt es sich nämlich um eines der besten Stücke Software, das je entwickelt wurde. Grafisch wurde das Spiel mächtig aufpoliert, die neuen Zwischensequenzen fügen sich perfekt ein und die neuen Spielelemente lockern das Gameplay auf. Wer den Vorgänger schon besitzt muss jedoch entscheiden, ob ihm die Neuerungen 60€ wert sind. Wären die Neuerungen noch tief greifender und die Grafik einen Tick besser, wäre auch die Wertung noch besser ausgefallen. Bemerkenswert ist der hohe Wiederspielwert, denn ans Aufhören denkt man bestimmt nicht, wenn die Endsequenz das erste Mal über den Bildschirm flimmert.
 
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