The Legend of Zelda: The Wind Waker HD - Review

The Legend of Zelda: The Wind Waker HD

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Review
WIIU
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Vom ersten Moment an, an dem die Wii U vorgestellt wurde, haben sich bestimmt viele die selbe Frage gestellt: „Wie wird wohl das neue Zelda dafür aussehen?“ Auf diese Frage bleibt uns aber Nintendo die Antwort noch weiter schuldig - aber gut, was noch nicht fertig entwickelt ist, ist eben noch nicht fertig. In der Zwischenzeit will das Zelda-Team aber offenbar die Fans weiter bei Laune halten, was durchaus mit einem neuen 3DS-Zelda nicht falsch ist... aber was ist mit der Wii U? Um die neue stationäre Hardware kennen zu lernen, machte sich das Team probeweise daran Wind Waker in HD-Form auf die Konsole zu bringen. Irgendwo in dem Zeitraum muss dann auch die Idee aufgekommen sein, diese Probearbeit einfach weiter zu führen und aus dem ehemaligen Gamecube-Spiel ein vollwertiges HD-Remake für die Wii U zu machen. Keine unbedingt schlechte Idee, immerhin haben bestimmt einige den Titel aus 2003 noch gar nicht gespielt und zum anderen eignet es sich als „Pausenfüller“ bis zum nächsten vollwertigen Zelda allemal. Doch wie gut ist es wirklich gealtert und bietet es Veteranen genügend Gründe ein weiteres mal zuzuschlagen?
 

Des Helden neue Kleider

Wind Waker ist ein großartiges Spiel. Darüber dürfte es wohl an dieser Stelle keine Diskussion geben. Obwohl es damals häufig stark wegen seiner bunt-kindlichen Cel-Shading Optik kritisiert wurde, hat es den Test der Zeit bestanden und findet sich bei vielen Zelda-Fans als eines der beliebtesten Spiele der Reihe wieder, direkt neben Ocarina of Time und A Link to the Past. Die Neuauflage macht an dem Spiel auch nichts schlechter, sodass man sich keine Sorgen machen müsste, dass Wind Waker HD das Vermächtnis eines Kultklassikers vernachlässigt. Aber worin unterscheidet sich nun Wind Waker HD von dem Original? Das auffälligste ist natürlich der neue HD-Look, der eine Überarbeitung des ursprünglichen Grafikstils darstellt. Zugegebener Maßen sieht der Gamecube-Titel ohnehin heute noch schick aus, immerhin setzte man nicht auf realistische Charaktere und Umgebungen, die bei fortschreitender Grafikverbesserung irgendwann altbacken aussehen, sondern auf überzeichnete Comic-Figuren. Alles ist deutlich bunt, besitzt wie in einem Cartoon einfarbige Flächen mit ebenso eindeutigen Schattenwürfen. Die Neuauflage erhöht durch die bessere Auflösung dabei noch die Farbdichte, lässt die Farben also noch knalliger und strahlender erscheinen. Dazu kommen verbesserte Texturen und neue Lichteffekte, die mit ihrer Intensität ebenfalls einen spürbaren Beitrag zum grellen Farb-Cocktail leisten. Das Ergebnis wirkt ein wenig wie eine radioaktive Strahlenfläche auf dem Fernsehbildschirm, hat aber weiterhin seinen Charme aus dem Gamecube-Klassiker. Die Überarbeitung macht aus Wind Waker zwar nun kein hoch beeindruckendes Next-Gen Zelda, dafür sieht es aber immer noch sehr gut aus und wird auch mit dem kommenden Jahren vermutlich genauso gut altern wie schon das Original zuvor. Nur das Meer, welches immer noch häufig aus nur einer rein blauen Fläche mit weißen Linien besteht, hätte sicher noch die ein oder andere Verbesserung gebrauchen können um mehr Detailfülle ins alte Spiel zu bringen. So wie es aber ist, bleibt Wind Waker HD seinem Original treu, insofern kann man Zelda sicher dafür keinen Vorwurf machen. Andere Änderungen drehen sich um das neue Wii U-Gamepad, welches unterstützend und recht clever mit dem alten Spiel verbunden wird. Beim Segeln lassen sich so gemütlich die Seekarten betrachten, auch einzeln hervorheben und sogar mit gefundenen Schatzkarten vergleichen ohne dabei zu pausieren. Neue Gegenstände aus dem Inventar ausrüsten geht mit dem Strich eines Fingers, direkt vom Touchbildschirm auf den entsprechenden Knopf. Auch hier ohne dafür pausieren zu müssen und durch Inventarbildschirme zu schalten. Das sind Kleinigkeiten, machen aber das Spiel gemütlicher, da man so weniger mit Menüs und mehr mit dem Spiel selbst verbringen kann. Eigenschaften, die wir gerne in Zukunft mehr von Wii U-Titeln sehen würden.
 

Nur für die Augen, nicht für die Ohren

Auch viele Gegenstände können durch das Wii U-Gamepad anders gehandhabt werden. Fernkampfwaffen wie etwa Bogen oder Bumerang lassen sich auch durch den Gyrosensor des Gamepads bewegen, aber auch weiterhin wie bei einem normalen Controller mit dem Stick steuern. Am besten funktioniert das, wenn man alle angebotenen Methoden zugleich verwendet. Mit dem Bogen über Controllstick grob zielen und dann mit einem leichten Schwenk des Gamepads den Fein genauer ins Visier nehmen. Der freie Stick lässt sich daher auch dafür verwenden Link weiter laufen zu lassen - mit ausgerüstetem Bogen aus der Ich-Perspektive ergibt sich so ein ungewohntes First Person Shooter-Gefühl. Auch neu ist eine Postflasche, die man anstelle des Tingle Receivers erhält. Zuvor konnte man mit einem Gameboy Advance auf dem Gamecube dem Spieler ein wenig unter die Arme greifen, aber das macht bei der Wii U-Version natürlich keinen Sinn mehr. Stattdessen gibt einem der neue Gegenstand die Möglichkeit Nachrichten zu schreiben und als Flaschenpost übers weite Meer zu verschicken. Und wo werden diese schließlich angespült? Natürlich an den Strand des Miiverse, dem hauseigenen sozialen Netzwerk der Wii U. Die Einbindung an Wind Waker HD ist insofern keine Überraschung, aber ganz nett integriert, da man so im Spiel selbst Flaschenpost anderer Spieler finden kann. Erneut kann man auch all diese Änderungen sicher als „Detailverbesserung an Eigenschaften, die ohnehin nicht kaputt waren“ verzeichnen. Wie sieht es mit anderen Eigenschaften aus, die damals schon an Wind Waker kritisiert wurden? Die langatmigen Bootfahrten und die sich dauernd wiederholenden Wind-Änderungen über den Taktstock beispielsweise. Zwar lässt sich irgendwann eine schnellere Bootfahrt freischalten, allerdings wird es keine bequemere Art und Weise geben wie sich die Windrichtung ändern lässt. Insofern wird Wind Waker HD keine tiefgreifenden Änderungen bringen, das hat aber auch seine gute Seite. Die tollen Rätsel, Monster und erinnerungswürdigen Bosskämpfe bleiben unangetastet, sowie die vielen zu entdeckenden Geheimnisse, Herausforderungen und Eigenschaften, die aus einem charmanten Zelda das faszinierende Spielerlebnis machen, für das es nun einmal bekannt ist. Bei einem Aspekt bleibt Wind Waker aber tatsächlich ärgerlich auf der faulen Haut liegen: Während die Optik hübsch bearbeitet wurde, hat die Musik nur wenig Änderungen erfahren. Das ist nicht ärgerlich, weil irgendwas an dem Soundtrack an und für sich nicht stimmen würde, im Gegenteil. Die Lieder sind gut platziert und erzeugen eine fantastische Stimmung. Es ist ärgerlich, weil es weiterhin nur Midi-Qualität ist. Nachdem man in Skyward Sword von einem Orchester-Soundtrack verwöhnt wurde, wäre da eine Neuaufnahme der Lieder einfach Pflicht gewesen. Die mangelnde Sprachausgabe ist zwar theoretisch ebenfalls kritikwürdig, doch bei einer Neuauflage eines Gamecube-Titels noch verständlich und zu verschmerzen. Die Musik hätte man aber ebenso wie die Optik auf einen neuen Stand bringen können. Die Sparmaßnahme ruiniert das Erlebnis zwar nicht, ist aber einfach verpasstes Potenzial, an dem eine Wind Waker-Neuauflage wirklich hätte glänzen können.
 

Heldenprüfung

Für Veteranen ist der neue „Heldenmodus“ empfehlenswert. Anstatt Wind Waker wie gewohnt durchzuspielen, bekommt ihr bei diesem Modus eine Brise „Dark Souls“ hinzu. Fortan werdet ihr nämlich bei Gegnern und im hohen Gras keine Herzen mehr finden, sodass ihr nur noch auf eure Tränke und Feen angewiesen seid. Das erhöht die Herausforderung deutlich, da nun jeder Fehler in einem Dungeon sich auf die Erfolgschancen auswirken. Wer also Zelda bisher für zu einfach fand, wird hier seinen Spaß haben. Interessant sind nun plötzlich auch die Wegabkürzungen in den Dungeon. Nimmt man diese im normalen Spiel gerade noch halb zur Kenntnis, so nutzt man sie aber nie, da man den aktuellen Feuertempel sowieso am Stück durchspielt. Wenn aber nun die deutliche Chance besteht, dass man im Verlauf sterben und zurück zum Anfang des Gebäudes gebracht wird, sind freigeschaltete Abkürzungen nun durchaus ein Erfolg. Denn wäre der Mangel an frischer Lebensenergie unterwegs nicht schlimm genug, so teilen alle Gegner - inklusive Dungeonbosse - die doppelte Menge an Schaden aus. So wird aus einem zwei Herz Verlust plötzlich vier ganze Herzen, was die Lebensleiste auf einen gefährlichen Stand reduziert. Das Suchen nach Herzerweiterungen wird somit häufig nicht einmal optional, sondern notwendig, um gefährlichere Passagen in ihrer gesamten Länge zu überstehen. Glücklicherweise gibt es kein dauerndes Piepsignal, falls Links Lebensleiste sich dem Ende zuneigt, so wie es in vielen anderen Spielen der Reihe der Fall ist. Auch nett: Vor den meisten Bossräumen gibt es noch ein paar Feen, sodass man nicht mit halbleeren Herzleisten in die Schlacht ziehen muss. Insgesamt macht dieser Modus wirklich Spaß und bringt eine nette Herausforderung in ein Spiel, das gerade Zelda-Fans mittlerweile auswendig kennen. Ob das ausreicht, um sich die HD-Version zu zulegen, muss man natürlich selbst bestimmen. Aber alles was toll an Wind Waker in 2003 war, ist immer noch toll an Wind Waker HD in 2013.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
+ Weiterhin tolles Zelda-Spiel
+ Grafik ist grell, aber hübsch
+ Bequeme Einbindung des Gamepads
+ Heldenmodus für Veteranen
Contra
Soundtrack wurde nicht verbessert -
Segeln kann trotz Verbesserung immer noch etwas monoton werden -[/head]
HatWolf
Was soll man großartig dazu sagen? Wind Waker ist ein Kultklassiker und ein tolles Spiel. Daran ändert eine HD-Version gar nichts. Wer es also nie gespielt hat, der greift eben zu und freut sich. Für Veteranen gibt es einige nette Änderungen an dem Gameplay wie die neue Bedienung diverser Waffen und auch die durch das Gamepad sehr bequeme Menüführung. Die HD-Texturen und neuen Lichteffekte schaden ja auch nicht, nur wünscht man sich, dass es nicht nur eine optische Verbesserung gegeben hätte, sondern dass auch der Midi-Soundtrack durch Orchesteruntermalung ersetzt worden wäre, genau wie es bei Skyward Sword der Fall war. Der Heldenmodus sei dabei trotzdem jedem Kenner des Titels wärmstens ans Herz zu legen, wenn er sich entscheidet erneut zu zugreifen, da hierdurch tatsächlich das Spielerlebnis deutlich verändert wird. Im Groben und Ganzen ist damit aber alles gesagt, was man über Wind Waker HD sagen kann. Wer will, kann Segel in ein altbekanntes und tolles Abenteuer setzen - alle anderen warten weiter auf ein neues Zelda-Erlebnis.

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