SSX - Review

SSX

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Review
PS3
51
SSX - gleich zu beginn wird euch erklärt was SSX bedeuten soll: Snowboard Sex und Rock'n Roll. Nein nicht ganz so schlimm aber es ist auch nicht wirklich wichtig. Jedenfalls gibt es eine Story in dem Reboot und in dieser seid ihr Mitglied von Team SSX welches versucht sämtlichen "Deadly Descents" (also die tödlichsten Abfahrten) auf der Welt zu meistern. Gleichzeitig versucht man ein ehemaliges SSX-Mitglied, dass diese Descents nun auf alleinige Faust unternimmt, zu übertrumpfen. Ihr folgt in dem "Story"-Modus diesem Abtrünnigen um ihn doch am Ende den Titel streitig zu machen. Storytechnisch müsst ihr die Parcours absolvieren um den Trip überhaupt finanzieren zu können. Alle Figuren in SSX sind total überzeichnet, aber das macht ja nichts, da die Story nur ein Vehikel für das Spiel ist.
 
Das neue SSX kann man mit der alten von den klassischen Spielen der Reihe erlernten Steuerungsmustern spielen oder aber auf die neue Steuerung umsteigen. Als SSX-Spieler der ersten Stunde habe ich mich für die alte Steuerung entschieden, was sich aber im Verlauf des Spiels als ein Fehler herausstellen wird, dazu aber später mehr.
 
Man betritt verschiedene Abfahrten auf den Bergen und versucht in einer bestimmten Zeit, vor bestimmten Leuten oder mit einer bestimmten Punktzahl im Ziel zu landen. Nach und nach erweitert sich das Team um die spielbaren Charaktere und man kann vor einem Rennen eine rudimentäre Charakteranpassung vornehmen indem man das Equipment (Anzug, Board, etc.) anpasst. Die Deadly Descents (sozusagen der Boss-Kampf in SSX) gestalten sich anspruchsvoll und jeder der Descents wird mit einem Hinweisschild mit der besonderen Gefahr (Bäume, Gravitation, etc.) präsentiert. Wichtig dabei ist, dass man natürlich "richtig" ausgerüstet ist für den entsprechenden Bereich. Bevor man aber auf den Deadly Descent darf, spielt man auf Teilstrecken des Berges.
 
Die Abhänge sind tückisch und wirklich tödlich, wie der Untertitel zu SSX bereits verspricht. Man kann z.B. einen guten Lauf haben, fast im Ziel ankommen und nur ein bisschen zu weit steuern und man stürzt einen Abhang, Klippe oder in ein Loch hinab bzw. hinein. Den Entwicklern von EA ist dies auch bewusst gewesen und sie haben eine vermeintliche Abhilfe in das Spiel eingebaut: Per Tastendruck kann man die Zeit zurückspulen und der misslungene Sprung spielt sich vor euren Augen rückwärts ab - sobald man an der Stelle ist wo man den Sprung vergeigt hat, lässt man die Zeit wieder vorwärts laufen und korrigiert seinen Fehler. An sich ist das eine gute Idee gerade für den Anfang wenn man die Strecken nicht kennt, aber das Problem bei dem "Hilfsmittel" ist, dass sich die Zeit nur für euch zurückbewegt. Das hat üble Konsequenzen: Ihr seht, dass ihr in ein Loch fallen werdet und drückt die Zeit-Taste. Nehmen wir an wir befinden uns bei Sekunde 23. Wenn ihr nun 5 Sekunden zurückspult, müsstet ihr euch eigentlich in Sekunde 18 befinden - tut ihr aber nicht. Ihr befindet euch in Sekunde 28 und könnt sehen, wie die AI einfach an euch vorbeizieht während ihr physikalisch unmöglich alles rückwärts ablaufen lasst. Wenn ihr nun fertig seid, und das Spiel wieder laufen lässt, verliert ihr wieder Sekunden. Also bestraft euch das System doppelt wenn ihr es benutzt. Also ist dieses Feature für die sprichwörtliche Tonne in einem ernsten Rennen: Wenn ihr es vergeigt, und es kommt auf die Zeit an, dann drückt Start und beginnt die gesamte Abfahrt neu. Das Problem nun ist aber, dass alle Strecken nicht gerade anspruchslos sind und es genug "Fallen" gibt, wo ihr hinabstürzen könnt. Ihr könnt euch entscheiden - entweder ihr startet den Descent neu oder aber ihr lebt damit, dass ihr mit einer schlechten Zeit ins Ziel eintrudelt. Wenn man einen Descent das x-te mal neu gestartet hat, weil der eigene Ehrgeiz eine schlechte Zeit nicht akzeptieren will, die eigene Unfähigkeit oder der Berg einem aber einen Strich durch die Rechnung macht, kommt Frust auf.
 
Im Endeffekt bedeutet es für den ernsthaften Spieler, dass er jeden Berg wirklich wie seine Westentasche kennen sollte. Vorbei sind auch die Zeiten aus alten SSX Teilen, dass man eine gewisse "Freiheit" gefühlt hat, wenn man einfach nicht den Hauptpfad entlang ist sondern irgendwo den Abhang hinunterfuhr. Das neue SSX fühlt sich so an, als ob es nur einige wenige "richtige" Tracks gibt. Auch das Erforschen der Strecke wird durch die unzähligen Fallen (sprich: Abhänge, Kliffs, etc.) bestraft und man hat irgendwann einfach keine Lust mehr und möchte nur noch das Ziel erreichen.
 
EA hat wie Eingangs erwähnt die Steuerung verändert (aus gutem Grund), bietet aber die klassische Steuerung weiterhin an. Im neuen SSX kommen nämlich z.B. Wingsuit-Sequenzen hinzu die ihr bei euren Descents meistern müsst, und natürlich braucht man für die Wingsuit-Phasen neue Eingabemöglichkeiten. Mit der alten Steuerung funktioniert das nur durch Doppelbelegung von Tasten, also dem Kontextsensitiven nutzen von "X" z.B. Soweit wäre das nicht so schlimm, wenn EA aber nicht einfach die Tutorials bzw. Einblendungen für die klassische Steuerung ausgelassen hätte. Auch wenn man das Spiel aus alten Zeiten kennt, heisst das nicht dass man neue Steuerungsmöglichkeiten einfach so erlernt. Hier hätte EA die Tutorials und Tastenhinweise komplett auch für die alte Steuerung einbinden sollen. Es ist nämlich mehr als verwirrend wenn das Spiel "falsche" Tastenkombinationen einblendet, während man die klassische Steuerung benutzt.
Stirbt man bei einer Abfahrt zu oft, zeigt sich das Spiel irgendwann gnädig und bietet einem an den Descent zu überspringen und als "erledigt" zu markieren. Dadurch kann man zwar im Spiel weitermachen, helfen tut es aber kein bisschen, da der Frust über das eigene Versagen bleibt. Aber ihr müsst einmal überlegen: Sogar die Deadly Descents, also die "Endbosse" eines jeden Abschnitts des Spiels sind überspringbar. Bedeutet das nicht, dass die EA Entwickler wissen, wie frustrierend diese sein können? Wieso wurden diese dann nicht etwas entschärft?
 
Die Grafik des Spiels ist in Ordnung, sie sieht aus wie eine verschönerte Version der alten SSX Titel, aber es kommt auch zu den gelegentlichen Frameratendrops die die alten SSXe schon hatten. Nicht, dass es störend wäre, aber es sollte erwähnt werden. Beim Sound hat EA eine hervorragende Auswahl an Tracks getroffen und gibt dem Spiel das richtige Flair.
 
 

Pro


+ Coole Soundtrack
+ Schöne Landschaften
+ Snowboardfeeling

Cons


- Klassische Steuerungsoption ist eigentlich keine Option
- Unbarmherzige Abfahrten die Frust aufkommen lassen
- Keine Auswahl der Charaktere im Solospiel, stattdessen müsst ihr nervige Figuren ertragen
- Schrecklich dämliche deutsche Synchro mit Fremdschämfaktor
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
tkx
... diese Review zu schreiben, gerade weil das klassische SSX eins meiner Lieblingsspiele ist.
 
SSX hinterlässt einen mehr als zwiespältigen Eindruck durch die überaus hypersensible Steuerung: Es ist viel zu leicht, dass ihr eure Spielfigur übersteuert. Konsequenz daraus ist dann, dass ihr entweder in einen Abgrund stürzt oder aber, dass ihr einfach so schlecht landet, dass ihr manchmal gegen den Streckenverlauf steht und euch erst einmal mühsam wieder hinabhangeln müsst. Es ist auch durchaus vorgekommen, dass man sich einklemmt und nichts mehr bewegt - Streckenneustart ist dann die einzige Hilfe. Es hilft nichts - ihr müsst jeden Berg wie eure Westentasche kennen - und damit kennen meine ich wirklich auswendig lernen. Ohne dies seid ihr auf verlorenem Posten. Stellt euch für den Beginn eines neuen Bergs (derer es 9 gibt im Spiel) also darauf ein, dass ihr oft sterben werdet. Motivierend ist das nicht. Es ist eher frustrierend.
 
Ihr müsst es so verstehen: Ich bin ein ziemlich ruhiger Spieler und lasse mich nicht durch ein paar Tode irritieren. Aber SSX hat es wirklich geschafft, dass ich am liebsten meinen Controller in den Flatscreen geworfen hätte. Solch ein Gefühl ist für jemanden der sonst recht gechillt spielt, eher ungewöhnlich.
Dieser Teil von SSX nimmt seinen Untertitel zu ernst und die "Deadly Descents" sind eine wahre Quelle des Frusts. Spielern die keine besondere Fingerfertigkeit haben kann ich SSX nicht empfehlen, dieses Spiel richtet sich eher an Hardcore-Spieler - traurig, denn der Einstieg für Freunde in das Spiel ist dadurch unnötig schwer.
 

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