Tekken 3D: Prime Edition - Review

Tekken 3D: Prime Edition

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Review
3DS
23
Wer schon immer in der Straßenbahn eine Prügelei anfangen, allerdings weder in Konflikte mit dem Gesetz treten noch den Krankenhausaufenthalt riskieren wollte, dem ist mit einem Beat’em Up auf einem Handheld ideal geholfen. Diese sind auf dem 3DS ja nun keine Seltenheit mehr.
Street Fighter, Dead or Alive und BlazBlue haben es sich schon auf dem Nintendo-Handheld gemütlich gemacht, nun kündigt auch Tekken nach fast 10 Jahren seit dem Game Boy Advance seinen zweiten Besuch auf einer Nintendo-Plattform an.
 

Kein K.O. auf technischem Niveau

Die volle Tekken-Prominenz ist auf alle Fälle auch in der tragbaren Version des Spiels vertreten. Jin, Heihachi, Lee, King, Roger Jr. oder Jack-6 - fast von jedem Spiel der 18 Jahre Seriengeschichte sind Figuren vertreten. Mit 40 Kämpfern und einer Handvoll Arenen sind die Grundlagen schon einmal gut bestückt.
Das Tutorial macht auch schnell das Prinzip des Spiels begreiflich. Zwei Kämpfer stehen sich gegenüber und versuchen den anderen mit ihrem Kampfstil bewusstlos zu Prügeln. Faustschläge und Tritte fliegen mit den vier Buttons auf den Gegner los und lassen sich zu Kombos zusammenfügen, während man mit dem Analog-Pad des 3DS sich bewegt, zur Seite ausweicht oder im Rückwärtslaufen blockt.
Wem die Belegung der Knöpfe nicht gefällt, darf sie nach Belieben auch selber anpassen. Darüber hinaus bietet der Touchscreen die Möglichkeit vier Kombos und Spezialangriffe darauf zu legen, um diese mit einem Druck darauf zu aktivieren. Wer im Kampf nicht dauernd auf dem Berührungsfeld herumdrücken will, kann die Spezialangriffe auch mit den Schultertasten plus dazu gehörigen Button aktivieren.
Die besonders komplexen Kombos sind allerdings hier tabu. Diese sind weiterhin nur von den Profis ausführbar, die sich die langen Tastenkombinationen merken und punktgenau ausführen können.
 

Von nichts kommt nichts!

Soweit so gut. Allerdings hat Tekken die Portierung von einer Konsole auf einen Handheld sogar außerordentlich gut überstanden. Die Animation ist flüssig und die Steuerung sehr genau, sodass sich im Kern die typische Tekken-Erfahrung für Fans ergibt.
Auch bei der Grafik ließ sich Namco nicht lumpen. Obwohl die Arenen recht detailarm wirken, so kommen die Figuren doch selbst sehr gut rüber, zumal das Spiel auch ständig in 60 fps läuft – Selbst mit 3D-Effekt! Obwohl die Musik für Kenner nichts Neues bietet, so schallt auch sie in gewohnter Qualität aus den Lautsprechern. Nur aus irgendeinem Grund fehlt Musikuntermalung bei den Siegesposen, auch die Zeitlupenwiederholung eines K.O. entfällt. Ansonsten überzeugt der technische Aspekt durchaus.
 
Doch unabhängig davon wie solide und fest die Grundlagen gemauert sind, so stellt sich dennoch bald Ernüchterung ein. Eine Art Story-Modus oder eine Kampagne sucht man vergebens. Was für Solisten übrig bleibt sind gerade mal zwei Spielmodi: Schneller Kampf und Überleben Spezial.
Ersteres lässt den Spieler nacheinander gegen 10 CPU-Gegner antreten, dessen Regeln nach Belieben selbst festgelegt werden dürfen. Durch diese Auseinandersetzungen erhöht sich der Rang des Spielers, sodass er beim nächsten Mal gegen härtere Kämpfer antreten darf.
Nach dem zehnten Kampf der Reihe flimmern aber schon die Credits über den Bildschirm. Das war’s.
Überleben Spezial wirft den Spieler in einzelnen Runden gegen nacheinander 5, 10, 20, 40 oder sogar 100 Kämpfe, bei der er seinen Lebensbalken behält, der ein wenig mit jedem Sieg aufgefüllt wird. Jeder zehnte Kampf ist hierbei ein „Spezial-Kampf“, bei dem besondere Regeln gelten, um die Herausforderung etwas zu steigern. So teilt der Gegner vielleicht mehr Schaden aus oder lässt sich nur durch Luft-Kombos verletzen.
Freigeschaltet werden dadurch Karten mit Artworks der Kämpfer darauf, von denen es mehrere hundert gibt. Diese können dann über Street Pass getauscht werden. Das ist aber auch schon das einzige, was das Spiel an Langzeitmotivation bietet.
Ein Editor, mit dem man die Kämpfer mit verschiedenen Anhängseln ausstatten kann, fehlt hier genauso wie andere freischaltbare Boni.
 

Tekken in Zeitlupe

Übrig bleibt noch der Online-Modus, welcher die Schwächen des mickrigen Einzelspielerumfangs kompensieren könnte. Dieser macht aus Tekken aber auch automatisch Slowmotion-Tekken. Läuft das Spiel eigentlich auf dem 3DS sehr flüssig, so läuft nichts online ohne eine 3-4 Sekunden Verzögerung. Und das bei Spielern in der Nähe. Erwischt man einen Mitkämpfer aus Übersee, so resultiert die daraus entstehende Verzögerung in absolute Unspielbarkeit.
Einzig sinnvoller Mehrspielermodus entsteht nur durch das Lokale Spiel mit einem Spieler mit einem weiteren 3DS und eigenem Spielmodul.
 
Darüber hinaus liegt der Prime Edition noch der Film „Tekken: Blood Vengeance“ bei, welcher wie eine nette Dreingabe erscheint. Dieser sieht auch ganz ordentlich auf dem Bildschirm des Handhelds aus, wobei der 3D-Effekt hier nur geringe Unterschiede macht. Man muss wohl nicht erwähnen, dass es sich hierbei um kein cineastisches Meisterwerk handelt, doch für Fans der Serie könnte dieser ganz interessant sein. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, als solle dieses Mitbringsel von dem minimalistischem Umfang des Spiels ablenken.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
HatWolf
Tekken 3D ist wie ein Haus, bei dem die Wand und das Dach fehlt. Die Grundfesten können noch so solide und fest sein, es regnet dennoch in Strömen hinein. Wie kann man bei einem Prügelspiel die Grundlagen kompetent auf den Handheld bringen aber den Umfang dermaßen vernachlässigen? Besonders der Onlinemodus, der Rettungsanker für derlei Probleme, ist ein reines Trauerspiel.
Das ist einfach schade, da die Prügelei selbst für mich als Neuling des Genres nach einiger Zeit viel Spaß gemacht hat. Aber gerade wenn man besser wird und die beiden Spielmodi hinter sich bringt, bleibt einfach nichts mehr übrig zu tun, außer Karten sammeln und Artworks anglotzen.
Am Ende ist das Spiel nur etwas für Hardcore-Tekken-Fans, die unbedingt ihre Dosis Eisenfaust unterwegs brauchen, für alle anderen bleibt nur das bare Minimum eines Beat’em Ups übrig. Daran ändert der Film auch nichts.

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