Viewtiful Joe - Review

Viewtiful Joe

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Review
NGC
8
[u]Story:[/u]
 
Joe ist ein Durchschnittstyp und schwärmt für alte Action Filme. Seine Freundin Silvia findet das gar nicht lustig, da ihr die Romantik in der Beziehung fehlt. Eines Abends dann im Kino geschiet dann das Unfassbare: Nachdem Joes Lieblingsfilmheld „Captain Blue“ im Film vernichtet wird, entführen die Bösewichter Silvia und zerren sie in die Leinwand. Nun ist es Joes Aufgabe selber zum Held zu werden, in die Filmwelt einzudringen und seine Freundin zu retten!
Die Story ist unheimlich kitschig und recht altbacken, aber sehr witzig präsentiert. So haben Joe, die Endgegner und alle anderen Figuren unheimlich lustige und ironische Sprüche auf Lager. Durch diese witzige Atmosphäre bekommt die eigentlich recht lahme Story also den richtigen Kick und unterhält sehr gut.
 
[u]Grafik:[/u]
 
Die meisten von euch kennen Zelda, haben mal Cel Damage gesehen oder importierten sich den neuesten Breath of Fire Spross. Doch egal wieviel Cel Shading ihr zu kennen glaubt, Viewtiful Joe setzt dem ganzen die Krone auf. Selten habe ich einen so durchgestylt abgefahrenen Grafikstil gesehen, der all das bietet was er soll und eigentlich nur einen Nachteil hat: Viele werden ihn einfach nicht mögen.
Das ganze Spiel sieht aus wie ein Oldschool 2D Jump & Run, man kann sich also nur nach links oder rechts bewegen und nutzt diverse Plattformen um auch die höheren Regionen zu erkunden. Und auch wenn die Welt von Joe knallbunt ist, sind die Farben eher stylisch und da es viele schwarze Umrandungen gibt, wirkt es nicht knuddelig bunt, sondern abgefahren genial und stellenweise fast schön düster . Die coolen Level tun ihr übriges, egal ob man jetzt in einer detaillierten Stadt herumläuft oder auf in einem schicken Bürogebäude sein Unwesen treibt. Details im Hintergrund gibt es einige und dank lustiger Plakate etc. bekommt das ganze einen humorvollen Touch. Stilechterweise sind alle Objekte aber flach und platt, was besonders bei den guten Kamerschwenks gelungen hervorsticht. Der Titel bietet unheimlich viel Abwechslung und die Reize von Viewtiful Joe sind so einzigartig und so neu, dass das Auge aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommt.
Prunkstück des Spiels sind jedoch die Kämpfe, bei denen Capcom wirklich zeigt das sie zur Zeit einfach die stylischsten Spiele programmieren. Die Gegnerpalette ist bunt, wild, abgedreht und protzt mit witzigen Robotern, wilden Cowboys oder gar Kriegsmaschinerie nebst Kampfhubschraubern. Aber erst wenn man den Zeitlupenmodus aktiviert, spürt man erst wie genial die Grafik wirklich ist. Die Animationen sämtlicher Figuren sind perfekt gelungen und passen einfach ideal zum jeweiligen Charakter. So schraubt sich Joe mit einer großen Movespalette in die Lüfte und stürzt mit wilden Kicks wieder herab, während die Cowboys mit ihren Colts rumfuchteln. Ein wahrer Augenschmaus sind auch die zahlreichen Details beim eindreschen auf die Gegner. Sie verlieren ihre Rüstungen, spucken Objekte aus und fliegen gekonnt durch die Lüfte. Das fällt zwar alles fast nur im Zeitlupenmodus auf, es sieht aber einfach herrlich aus. Nichts ruckelt, es gibt nur ganz wenige Clipping Fehler und dank der wirklich absolut gelungenen Atmosphäre und dem abgedrehten Stil hat sich Viewtiful Joe in meinen Augen wirklich als Grafikhammer eingebrannt.
Ich muss aber gestehen das der Stil sicher nicht jedermanns Sache ist, denn ganz objektiv betrachtet gibt es keine genialen Lichteffekte, keine super beeindruckenden Zwischensequenzen und keinen Realismus. Desweiteren ist die Kamera leider oft zu nah am geschehen und da man sie nicht selbst justieren kann fehlte mit bei einigen Endgegner auch mal die Übersicht. Auch die Kampftaktik (also die Bewegungen) von Joe wiederholt sich gegen Ende andauernd, was aber keinesfalls stört, sondern mir einfach nur auffiel. Insgesamt ist der optische Rausch den man bei Joe geboten bekommt aber einmalig. Allein die verschiedenen Filter (unter Wasser, beim Mach Speed), und die gelungene Atmosphäre machen das Spiel spielenswert. Ihr solltet also, sofern ihr Cel Shading Hasser seid, trotzdem mal einen Blick riskieren!
 
[u]Sound:[/u]
 
Bei dieser opulenten grafischen Präsentation kann der Sound ja nur genial sein... oder doch nicht? Im Endeffekt bin ich mit der Klangkulisse nämlich nicht so zufrieden wie mit der Grafik. Doch kommen wir zuerst zu den positiven Eigenschaften, wie z.b. der exzellenten Sprachausgabe. Joe selbst und vor allem die Gegner wurden mit viel Liebe zum Detail vertont (die Sprachausgabe ist Englisch) und haben neben diversen genialen Aktzenten und Sprachfiltern auch noch jede Menge wirklich lustiger Sprüche drauf. Die Effekte sind ebenfalls schlicht genial. Die brachialen Fausthiebe donnern richtig in die Gegner und wenn selbige dann schlussendlich in ihre Einzelteile zerlegt wurden, knallt es nochmal ordentlich. Die Maschinengewehre feuern mächtige Salven und jedes Detail der Soundkulisse wirkt ausgereift und voller Action. Ich finde genauso müssen Tritte und Faustschläge sich anhören – krachend und brachial.
Was mich aber zu einer Abwertung führt ist die Hintergrundmusik, denn irgendwie konnte mich selbige nicht so recht fesseln. Die Tracks sind eher seicht und untermalen das Geschehen zwar gelungen, aber ich vermisse hier irgendwie die Liebe zum Detail und den abgefahrenen Stil den ich sonst an jeder Stelle des Spiels geboten bekam. Die Stücke sind elektronische Natur und spielen schnelle Beats, ohne jedoch wirklichen Tiefgang oder dicke Bässe zu beinhalten. Die Effekte stehen also klar im Vordergrund und genau deshalb ist der Sound insgesamt gelungen, von der Hintergrundmusik hatte ich mir aber mehr erhofft. Leider gibt es in einigen Leveln auch nervige Dinge, so hört man in einigen Abschnitten die ganze Zeit eine Sirene oder die (dann nervig werdende) Sprachausgabe des Gegners (ich brauchte nämlich 10 Minuten bis ich die Bombe im Vorraum zu Hulk Davidson richtig platzieren konnte).
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Nett verpackt in den längst vergangenen Countdown von alten Kinofilmen, gehen die Ladezeiten sehr schnell vorüber und erscheinen eigentlich nur 1x in jedem Level (und natürlich davor). Jedenfalls gibts hier nichts zu meckern.
 
[u]Idee:[/u]
 
Capcom hat mit Viewtiful Joe einen echt innovativen Action Titel hingelegt. Die 2D Perspektive kommt frisch daher, der Stil ist einfach nur genial und auch wenn die Spielmechanik nicht neu ist, bringen die 3 Sichtmodi (Zeitlupe, Mach Speed und Zoom In) nebst der Präsentation wirklich viel frischen Wind ins Spiel und ins Genre.
 
[u]Extras:[/u]
 
Hat man das Spiel beendet, so bekommt man neben den bei Capcom fast schon zum Standart gehörenden höheren Schwierigkeitsgraden auch noch witzige andere Charaktere zum Steuern. So richtig toll finde ich das aber nicht. Warum packen die Entwickler nicht einfach die Werbespots zum Spiel oder sowas mit drauf? Naja, wenigstens ist überhaupt was dabei
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Ist es ein Action Titel oder ein Jump & Run? Ich werde gegen Ende dieser Spielgefühl Sparte zu dem Schluss kommen das es eine gelungene Mischung darstellt – aber lest selbst:
Viewtiful Joe beginnt mit einem lustigen Intro und startet dann sofort mit dem ersten Level. Ein richtiges Tutorial gibt es nicht, man bekommt aber gezeigt wie man die Gegner am besten ausschaltet. Die Übungsobjekte sind schnell gefunden und mit der simplen Steuerung kann man selbige verdreschen. Immer wenn Gefahr droht erscheint ein kleiner Totenkopf und nun hat Joe die Möglichkeit (nach oben oder unten drücken) auszuweichen und seinerseits einen Tritt (Y) oder einen Hieb (X) zu landen. Für mich problematisch war der A Knopf auf dem man springt und so hab ich die Tastenbelegung geändert, damit ich mir nicht mehr die Finger verrenke, denn auch wenn die Steuerung recht eingängig ist, kann es im Eifer des Gefechts (vor allem mit den Spezialfähigkeiten) schonmal vorkommen das man sich verheddert. Doch zurück zu den Gegnern die mittlerweile das zeitliche gesegnet haben dürften. Hat man die nämlich erledigt ist es an der Zeit den Weg zum Level Ende zu finden. Dieser wird allerdings von diversen Fallen, Rätseln und natürlich weiteren Gegnern versperrt. Auf dem Weg dahin kann Joe zwar Hamburger für seine Gesundheit einsammeln und mit den V Symbolen seine VFX Leiste erweitern, er hätte aber nicht die geringste Chance gäbe es da nicht die 3 Spezialfähigkeiten, die da heissen: Zeitlupe, Mach Speed und Zoom In. Diese erlernt man nacheinander und kann so die Zeit zu seinem eigenen Gunsten beeinflussen. Mit Hilfe der Zeitlupe verkloppt man selbst die härtesten Gegner, weicht automatisch Geschossen aus und startet wahre Riesenkombos. Dieser Modus (auf dem L Knopf aktiviert) sieht nicht nur absolut grandios aus, er macht so viel Spaß das ich die Schlägereien nur noch so ausgetragen habe und gar nicht genug bekam. Man spürt quasi wie dem Gegner die Tritte ins Gesicht hageln. Doch auch die Levelobjekte lassen sich so beeinflussen. An der in jedem Level auftauchenden Roulette Maschine stoppt man die richtigen Räder und schwebende Plattformen mit Rotoren werden einfach mal angehalten. Mit dem Machspeed beschleunigt man den Spielablauf und drischt teilweise so schnell auf die Gegner ein, dass man zu brennen beginnt. So entzündet man dann auch Fackeln oder läßt Wasserpegel steigen. Die Zoom In Funktion hingegen dient eigentlich nur zum Kampf, denn mit dieser unübersichtlichen Eigenschaft läßt man wahre Supermoves vom Stapel. Alle diese Kräfte zehren natürlich an dem oben erwähnten VFX Balken, doch mit etwas Glück prügelt man große blaue Flaschen aus den Gegnern um die Kräfte kurzeitig zu verlängern.
Hat man die sehr sehr gelungenen (schwer sind sie aber nicht) Rätsel hinter sich gebracht und sich durch Horden an abwechslungsreichen Gegnern geprügelt, steht man schließlich einem der witzigen Endbosse gegenüber. Selbige haben eine große Palette an Fähigkeiten und werden richtig schön an eurer Geduld zehren. Denn selbst wenn man die richtige Taktik hat, braucht man doch immer noch ein wenig Glück um die beinharten Fieslinge zu besiegen. Das ganze Spiel ist übrigens nicht ganz leicht, erschwert einem das Zockerleben manchmal mit kniffligen Einlagen (Bomben punktgenau zur Explosion bringen) oder Zeitlimits und natürlich den vielen Gegnern die allesamt eine eigene Taktik erfordern. Meist hilft zwar das gekonnte einprügeln, stellenweise sollte man aber lieber die Geschosse umlenken, ausweichen und dann zuschlagen oder in der Luft die Panzerung der Feinde zerstören.
All das was ich jetzt beschrieben habe macht unglaublich viel Spaß. Das Gefühl einen Gegner dem Erdboden gleich gemacht zu haben ist unnachahmlich und immer wieder stürzt man sich in die packenden Gefechte. Frustige Momente gibts nur bei den Endgegnern und vor allem bei den finalen Bossen. Ansonsten bietet Viewtiful Joe aber einwandfreie Unterhaltung mit vielen actionlastigen Prügeleien, durch die Levelarchitektur einige Sprungeinlagen und sogar einen Shop in dem man seine Fähigkeiten aufrüsten kann. Leider ist der Umfang des Capcom Titels nicht besonders hoch und bereits nach 10 Stunden (weils stellenweise so knifflig ist) sollte man den Abspann gesehen haben. Mich begeistert der Titel zwar auch ein zweites mal, es ist aber eher enttäuschend das man nicht die doppelte Levelzahl eingebaut hat. Auch das „Magnificent 5“ Level ist langweilig ausgefallen und dennoch bleibt ein ausgereiftes, stimmiges Spiel über dessen Nachfolger Capcom noch nachgrübelt.
 
[u]Multiplayer:[/u]
 
keiner dabei
 
[u]Gesamteindruck:[/u]
 
Das Capcom in der letzten Zeit etwas schwächelt ist hinlänglich bekannt. Und auch das sie zur Zeit eher stylische Spiele programmieren als darauf zu achten das der Inhalt stimmt ist auch kein Geheimnis. Aber bei Viewtiful Joe laufen die Fäden zusammen und heraus kommt ein durchgestyltes Action Spiel bei dem AUCH der Inhalt stimmt. Allein diese Tatsache stimmte mich wohlgesonnen und wie ihr gelesen habt, gibt es bei dem Titel kaum was auszusetzten. Hätte man dem roten Actionhelden den doppelten Umfang spendiert, wäre ich fast gewillt die 90% zu vergeben, so ist er davon allerdings ein gutes Stückchen weg, weil eben nicht nur der Umfang nicht perfekt ist. Die Endgegner beispielsweise sind zu unausgegoren und ein wenig fies, Sound und Kamera hätten ebenfalls etwas besser sein können. Es bleibt aber ein Action Kracher den ihr euch nicht entgehen lassen solltet, denn Joe ist einfach VIEWTIFUL!
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Kein Inhalt

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