Pro Evolution Soccer 2012 - Review

Pro Evolution Soccer 2012

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Review
PS3
19
Pro Evolution Soccer steht in der Welt der Videospiele für die Simulation des Fußballsports wie kein zweiter Name...so war es vor ein paar Jahren jedenfalls. Mittlerweile aber hat sich Electronic Arts FIFA diesen Stempel aufgedrückt und wird (zurecht) als Primus der Fußballsimulationen gefeiert. Konami hat sich schlicht und ergreifend die Butter vom Brot schmieren lassen und es irgendwie nicht so recht geschafft ihre einstige Premiummarke konsequent weiter nach vorne zu bringen. Mit Pro Evolution Soccer 2010 aber ist ein Wendepunkt eingetreten. Man konnte wieder den einstigen Spirit der Serie erahnen, 2011 wurde das Ganze noch weiter nach vorne getrieben und jetzt mit 2012 haben wir wieder ein vollwertiges PES, wie wir es lieben.
 
Es gibt Schlimmeres als die Qual der Wahl zwischen zwei großartigen Fußballsimulationen für seine heimische Konsole zu haben. Beide Titel können nebeneinander existieren und bieten jeder für sich gewisse Vor- und auch Nachteile. In diesem Artikel wollen wir uns mit Pro Evolution Soccer 2012 genauer befassen, welches ein großartiges Spiel seines Genres geworden ist. Steht man generell auf den virtuellen Kick auf der Konsole, so kann jedem der Titel aus dem Hause Konami ohne Bedenken empfohlen werden - genau so fällt dieser Ratschlag allerdings auch für FIFA aus.
 

Die Evolution geht weiter...

Bereits im letzten Jahr waren wir recht angetan von der Umsetzung aus dem Hause Konami. Man konnte ganz klar erkennen, dass man sich seiner alten Stärken wieder bewusst wurde und diese auch wieder mit ins Spiel bringen wollte. Das typische Gefühl, welches wir bereits aus seligen PSOne Zeiten kannten hat sich aber nie so richtig eingestellt. Was aber ganz klar schon an vergangene Tage erinnert hat, war die "löchrige" Lizenz, die Pro Evolution Soccer inne hat. In den letzten Jahren hat Konami in dieser Hinsicht aber mächtig aufgeholt, was auch in diesem Jahr wieder der Fall ist. Zwar besitzt Pro Evolution Soccer 2012 nicht den selben mächtigen Lizenzrundumschlag wie FIFA, aber die ganz wichtigen Teams sind im Original vorzufinden. Das beginnt mit der offiziellen Lizenz der spanischen Liga (LFP) und somit 20 originalgetreuen Mannschaften, bis hin zur Champions League, was mit passender Inszenierung bis an die Grenzen ausgereizt wird. Bei jedem Spiel in der Köngisklasse wird die Champions League Hymne angestimmt, was zum einen für echte TV-Übertragungsstimmung sorgt, zum anderen aber auch nach einiger Zeit anfängt ein wenig zu nerven. Wie im letzten Jahr ist übrigens auch wieder die südamerikanische Variante, also die Copa Santander Libertadores, mit an Board. Ein rundum solides Paket, bei dem aber schmerzhaft die Bundesliga Lizenz fehlt. Die echten Neuerungen des Spiels verbergen sich aber ohnehin vielmehr bei den Modi und dem Gameplay, weshalb wir uns im folgenden viel lieber damit beschäftigen wollen.
 
Die Welt des Fußballs...klingt aufregend und ist in Form des neuen Spielmodus in Pro Evolution Soccer 2012 ein elementarer Bestandteil des Titels. Hier hat man die Möglichkeit das Fußballgeschäft mit all seinen Facetten zu erleben. Die Spanne reicht hier vom Spieler bis zum Vorstandvorsitzenden eines gesamten Clubs. Man kann also selbst entscheiden, ob man lediglich als ein Teil der Mannschaft sich auf Torejagd begibt oder aber auch die Geschäfte des Vereins regeln möchte. Das Ganze wird sogar mit kleinen Story-Elementen bereichert und ist mit einigen weiteren Optionen ausgestattet. Grundlegend hat sich in Pro Evolution Soccer 2012 zwar in Sachen Modi nichts verändert, aber dank dieser Einlagen wird einfach eine viel facettenreichere Seite des Sports gezeigt. Beispielsweise gehört es jetzt nun auch dazu vor der Presse Statements abzugeben, mit den Spielern Gespräche zu führen oder auch mit dem Co-Trainer Taktiken und Aufstellungen abzustimmen. Interessant ist es auch sich mit der Werbung und dem eigenen Nachwuchs zu beschäftigen. Jeder Step wird grafisch untermalt und entsprechend mit kleinen Clips inszeniert. Neben den Herausforderungen des Fußballer-Alltags wird man übrigens auch vom Vorstand regelmäßig mit Aufgaben vertraut. Erfüllt man diese nicht, so werden die Stimmen gegen eure Person euch immer lauter...
Mit Sicherheit haben wir es hier nicht mit der Revolution bei Pro Evolution Soccer zu tun, aber ein wenig schwingt das Gefühl, dass dieser Titel endlich wieder mehr Substanz und Seele bekommen hat, bei der Sache mit . Die generelle Abwechslung in der Serie wird somit gesteigert. Es gibt allerdings noch genügend Spielraum, um das Ganze noch runder zu machen, aber immerhin ist dies schon einmal ein löblicher Anfang.
 

Wie aus dem Gesicht geschnitten

FIFA versteht es schon seit Anbeginn der Serie mächtig auf die Pauke zu hauen. Es ist laut, schrill und ein inszeniertes Fußballfest. Das bekommt man nicht nur dank Lizenzmusik um die Ohren gehauen, das Ganze wird auch kunterbunt auf dem Spielfeld gefeiert. Pro Evolution Soccer hingegen ist ein Stück weit ernster und ruhiger im Ton. Wie es aber zum guten Ton in der heutigen Zeit gehört, besitzt das Spiel natürlich auch über lizensierte Musik und versucht auch dem Konkurrenten aus dem Westen nachzueifern, aber bei der Stimmung im Stadion schlägt der Titel insgesamt einen anderen Ton an. Die opulente Inszenierung im Ganzen gelingt Pro Evolution Soccer nicht ganz so spektakulär, wie bei FIFA, aber dafür hat es seine ganz eigenen Stärken, die wieder einmal zu begeistern wissen. Uns haben (wie im letzten Jahr) zum einen die verdammt realistischen Spielerfiguren und zum anderen deren Bewegungsanimationen gefallen. Auf Screenshots und auch in den Replays kommen die realistischen Spielermodelle wie Mario Gomez oder Philip Lahm besonders zum Vorschein. Diese Figuren sind schon fast erschreckend echt und stehen ihren realen Vorbildern fast in Nichts nach. Konami hat es sogar geschafft deren Bewegungen ganz individuell an die Spieler anzupassen. Zweikämpfe und Ballführung der kleinen Protagonisten auf dem Spielfeld sind von einer Liveübertragung im Fernsehen kaum noch zu unterscheiden.
 
Doch nicht nur optisch macht Pro Evolution Soccer 2012 einen guten Eindruck, denn auch auf dem Platz haben wir ein Gameplay vorgefunden, welches sich immer besser anfühlt. Insgesamt ist Pro Evolution Soccer 2012 deutlich schneller geworden. Die Spieler lassen sich sehr flott über den Platz scheuchen, wodurch die Partien mit vielmehr Torchancen bereichert werden. Das nimmt allerdings nie die Ausmaße eine Arcade-Kicks an. Dafür sorgen besonders die besser aufgestellte KI der Computergegener. Das Passsystem, welches sich individuell anpassen lässt, funktioniert sehr gut. Man kann selbst entscheiden, in wieweit eure Pässe nun genau von euch mittels Richtungstaste den Weg vorgegeben bekommen. Man hat zu jedem Zeitpunkt das Gefühl die Kontrolle über das Geschehen auf dem Platz zu haben. Die Steuerung ist (besonders für Veteranen der Serie) schnell verinnerlicht und sorgt für volle Kontrolle. Dabei gibt es aber auch immer wieder ganz individuelle Szenen, die sich aus dem Spielgeschehen entwickeln. Ganz wie im echten Fußball kann man niemals mit Bestimmtheit voraussagen, was als nächstes passiert - und genau so soll es ja auch sein.
Innhalb der vorhanden Tutorials kann man übrigens auch schnell die zweite Stufe des Gameplays erreichen, denn hier kann man sich die Hackentricks und anderen Skills aneignen. Dazu zählt auch die neue "Off the ball" -Steuerung, bei der man mittels zweiten Analogstick seine Mannschaftskameraden positionieren kann. Als ganz simples Beispiel kann eine Ecke herhalten: Befinden man sich zum Schuss einer Ecke am Fähnchen, kann man mit dem rechten Stick einen Spieler wählen zu dem der Ball gespielt werden soll. Dadurch wird zwar auf dem ersten Blick das Ganze sehr vereinfacht, aber letztendlich bringt euch das System deutlich präzisiere Aktionen. Spielzüge und Konter können so deutlich besser geplant und vor allem auch umgesetzt werden. Zwar erfordert das neue System einiges an Einarbeitungszeit, aber da sich schnell Erfolge einstellen, nimmt man das gerne in Kauf und entwickelt sich von Spiel zu Spiel ein Stückchen weiter.
 

Unterm Strich...

Unterm Strich wollen wir gerne noch einmal festhalten, dass Pro Evolution Soccer 2012 wieder den richtigen Weg eingeschlagen hat. Die tragenden Elemente der Serie sind wieder vorhanden und gerade das Gameplay hinterlässt den Eindruck der vollen Kontrolle. Konter und Angriffe können so in die Wege geleitet werden, wie man es sich wünscht. Es gibt aber immer noch genügend Randerscheinungen, die nicht in den heiteren Fußballhimmel passen wollen. Da wären zum Beispiel die Kommentatoren. Wolf Fuss und Hansi Küpper gehören längst zum Inventar, allerdings fühlt es sich mittlerweile so an, als ob die beiden Herrschaften uns jedes Jahr mit den immer wieder gleichen Sprüchen kommen. Außerdem haben Bundesligafans wieder einmal das Nachsehen: Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen sind zwar schon drei Hausmarken des deutschen Fußballs, aber mehr Bundesliga würde auch mehr Stimmung bei uns deutschen Spielern ins Haus bringen. Immerhin gibt es aber einen Editor mit den man seine Lieblingsmannschaft nachträglich mit ins Boot holen kann.
 
Die ansonsten gebotenen Rahmenbedingungen eines Titels diesen Genres werden erwartungsgemäß geboten. Neben dem neuen Spielmodus "Welt des Fußballs" gibt es wieder die Klassiker "Be-a-Pro" und "Meisterliga". Die Online-Modi sind auch wieder mit den typischen Varianten Ranglinsten-Spiele und Freundschaftsspiel mit dabei, wobei das Ganze um den Wert der Community bereichert wurde. Hier kann man Spiele verwalten und sich gezielt mit Freunden verabreden, vergleichen und messen. Dank Facebook und der MyPES-App erreicht das organisierte Fußballspiel sogar ganz neue Höhen.
 

Positiv:

+ Off-the-Ball-Steuerung
+ realistische Animationen und Charaktermodelle
+ überzeugende Ballphysik
+ Champions-Leauge
+ immer wieder ein individueller Spielverlauf
 

Negativ:

- keine Bundesliga
- Hansi und Wolf (Kommentar)
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Pro Evolution Soccer 2012 ist das Fußballspiel der Saison. Zwar ist da eine ganz brauchbare Alternative aus dem Hause Electronic Arts erhältlich, aber wer in diese Jahr wieder zu Pro Evolution Soccer greift macht nichts verkehrt. Dafür sorgt die gelungene neue Off-the-Ball Steuerung, die Herausforderungen des "Welt des Fußballs" -Modus oder auch die große Hürde der Champions Leauge.
 
Konami hat das Spiel solide weiterentwickelt und braucht sich vor FIFA nicht zu verstecken. Beides sind großartige Fußballtitel, die einfach gespielt werden müssen. Zwar bin ich kein großer Freund des direkten Vergleichs aber insgesamt lässt sich festhalten, dass FIFA immer noch der Meister ist. Pro Evolution Soccer 2012 bekommt dieses Jahr aber den Titel als Meister der Herzen.

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