Resistance 3 - Review

Resistance 3

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Review
PS3
93
 
Jahre nach dem Tod von Nathan Hale liegt die Welt in Schutt und Asche. Windböen fegen durch die verlassenen Gassen der damals blühenden Städte, Staubwolken trüben die Sicht und Geröll blockiert den Weg. Die Weltbevölkerung wurde zu 90% ausgelöscht. Es wirkt alles wie in einer postnuklearen Zeit eines Atomkrieges, doch das wahrhaftige Szenario ist noch viel grausamer. Zuvor erzählte Insomniac mit der Resistance-Reihe die Story einer außerirdischen viralen Bedrohung, welche die Menschheit um das Jahr 1950 beinahe ausrottete. Nathan Hale, selbst mit dem Chimera-Virus infiziert, wagte den Kampf um die Humanität. Mit der Gewissheit nicht mehr lange ein Mensch zu bleiben, begann Nathan ein Selbstmordkommando gegen den Chimären-Boss Dädalus und schickte diesen mit einer Atombombe ins Jenseits. In letzter Sekunde gelangen ihm und Joseph Capelli die Flucht, doch konfrontiert mit der Tatsache, dass Nathan nun sein letztes bisschen Menschlichkeit verlor und in einer Art Psychokinese ankündigte, dass all dies „...erst der Anfang.“ sei, beschloss Capelli Hale von seinen Qualen zu befreien und schoss ihm in den Kopf.
 
 
Resistance 3 spielt vier Jahre nach seinem Vorgänger. Der Kampf scheint verloren zu sein und die letzten Menschen verstecken sich im Untergrund und zögern ihr trauriges Dasein hinaus. Es werden keine großen Schlachten mehr geführt, das Militär versucht nicht mehr dem unausweichlichem auszuweichen. Stattdessen versuchen die Menschen ihren Frieden in kleinen unterirdischen Kolonien zu finden und gründen dabei sogar Familien. Einer dieser Familiengründer ist Joseph Capelli, der Mörder (oder auch Erlöser?) von Nathan Hale. Nachdem er für sein Handeln an Hale unehrenhaft von dem Dienst beim Militär entlassen wurde, wandert der neue Hauptcharakter von Resistance ziellos durch die Einöde bis er schließlich auf Susan trifft. Dank ihr schöpft er wieder neuen Lebenswillen und baute sich trotz all der Widrigkeiten durch umherziehende Todesschwadronen der Bestien irgendwie ein Leben in Haven Oklahoma auf. Vier Jahre lang lebt er dort mit Susan und seinem Sohn, unbeobachtet von den Bestien in einer scheinbar unsichtbaren Stadt. Doch als Dr. Fydor Malikov nach einer jahrelangen Reise endlich das Versteck von Capelli entdeckt, welcher übrigens alles andere als Begeistert von Malikovs Ankunft ist, bringt er neben schlechten Neuigkeiten über den Zustand der Menschheit auch noch eine Welle von Todesschwadronen mit und zwingt somit die Einwohner zu flüchten. Nach einer dramatischen Schlacht um Haven und der Erkenntnis, dass ein Terraformer auf die Stadt zukommt, gibt Capelli schweren Herzens der Bitte von Malikov nach und reist mit ihm in Richtung New York um die Ausrottung der Menschheit zu stoppen und um seine geliebte Familie zu retten.
 
 
Frischer Wind
 
Resistance 3 versucht dieses Mal storytechnisch eine andere Schiene zu fahren. Nathan Hale, an und für sich ein Militärveteran, wird nun durch Joseph 'Jo' Capelli, einem Familientypen, ausgetauscht. Durch diesen Wechsel verleiht Insomniac dem Spiel frischen Wind und den Charakteren mehr Glaubwürdigkeit. Man spürt, dass Capelli sich Sorgen um seine Familie macht. Man spürt die Verzweiflung unter den Menschen überall: im Radio der Widerstandsbewegung, in Schriftstücken, welche man auf seiner Reise nach New York findet und in den Konversationen mit den Charakteren denen man begegnet. Durch die Alienarmee in die Enge gedrängt, beginnen die Menschen zu Gott zu beten und wünschen sich einen Retter. Einen den sie in Capelli finden. Dabei wird seine Geschichte allerdings stets bescheiden gehalten. Man hat nie das Gefühl in ihm den „Retter der Menschheit“ zu sehen. Erst im Laufe der Geschichte mausert sich unser neuer Held und bringt den Widerstand an den verschiedensten Orten voran, ist dabei allerdings immer in Gedanken bei seiner Familie. Und dabei wissen die Jungs von Insomniac ganz genau, wie man ein absolut atmosphärisches Spiel erschafft. Durch die richtige Anwendung von flackerndem Licht, sichtraubenden Nebelschwaden, stimmungsvoller Geräuschkulissen und der durchweg überzeugenden Optik entstehen einmalige Schauplätze, bei denen dem Spieler auch ab und an ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Denn Resistance 3 hat die ein oder andere Stelle, in der die Dunkelheit zu einem wahren Problem werden könnte. So muss man beispielsweise in der Nacht durch ein von Menschne verlassenes Dorf voller Aliens wandern, welche an jeder Ecke lauern und in Scharen auf den einem zu sprinten um ihr Alien-Gelee mit Hilfe einer Explosion zu verbreiten. Der Titel verkauft dem Spieler beeindruckend den Überlebenskampf der Menschen. Während der Verteidigung eines Helikopters spürt man quasi wie die Lasersalven der Feinde bedrohlich an einem vorbei zischen. Nebenbei wird die Dramatik durch das Fehlen einer Energiespule für das Fluchtfahrzeug angehoben. Umzingelt von zahlreichen Aliens sollte man sich dann so schnell wie Möglich auf den Weg zur neuen Spule machen, diese zum Helikopter eskortieren um im allerletzten Moment zu fliehen. Man wird quasi von einer Actionszene in die nächste gelotst und vergisst dabei schnell, dass das Leveldesign vollkommen linear ist.
Wie bereits in seinen Vorgängern, werden die Atmosphäre und die Spieltiefe schließlich auch noch von einer Reihe hundert Meter hoher Aliens auf den Höhepunkt getrieben. Dabei darf die brachiale Action natürlich nicht fehlen und so ist es keine Seltenheit, dass man selbst Hand anlegen muss um das Biest zur Strecke zu bringen. In Resistance 3 erlebt man also die verschiedensten Szenerien. Vom Gruselkabinett über Massenaction bis hin zu ruhigeren Passagen in denen die Story etwas vertieft wird, ist also alles dabei.
 
 
Back to the roots
 
Gameplaytechnisch hat sich seit dem Vorgänger nicht viel verändert. Man darf sich also wieder auf brachiale Schussgefechte mit kleineren oder auch gigantischen Bestien freuen und wird sofort die gewohnte Steuerung genießen können. Dank des abwechslungsreichen Gameplays, welches Massenschlachten, Häuserkämpfe, Sniper-Einsätze, rasante Zugfahrten und andere spannende Szenen bietet, kommt garantiert keine Langweile auf. Dabei beginnt der massive Kampf schon nach den ersten Minuten indem man gegen eines der vielen Riesen-Biester antreten muss um die Stadt zu schützen. Neben den vielen Action-Passagen hat man die Möglichkeit sich in der Umgebung umzusehen. Dort findet man Schriftstücke der Hinterbliebenen oder aber Audioaufzeichnungen von Malikov, mit denen man mehr über das Wesen und die Herkunft der Bestien erfährt.
Während man in Resistance 2 nur zwei Waffen mit sich führen konnte, hebt sich der dritte Teil der Serie von der "modernen" Egoshooter-Landschaft ab und kehrt zu den Wurzeln der Shooter zurück. Dem Spieler steht nämlich fortan das gesamte Waffenarsenal zu Verfügung. Dabei stockt sich diese Sammlung mit voranschreitender Geschichte auf und bringt die ein oder andere coole Alienwaffe zum Vorschein. So hat man nun unter Anderem die Möglichkeit seine Feinde mit der "Elektro-Lanze" durch ein Schwarzes Loch zu jagen. Oder aber man benutzt den "Mutierer" um die Zellstruktur der menschlichen Feinde abnormal wachsen zu lassen. Insomniac beweist mit der Resistance-Reihe, dass ausgefallene Waffen eine Menge Spaß bereiten können. Im Grunde genommen hat sich aber nicht wirklich viel an der Waffenauswahl getan. Spieler des zweiten Teils werden sich über das Wiederkehren des Bohrers und anderer Waffen freuen. Da man fortan mehr als nur eine Waffe tragen kann, fügte man dem Spiel ein „Waffen-Rad“ hinzu, welches sich durch das gedrückt Halten der Dreieck-Taste öffnet. Während man die Waffe dann mit dem linken Analogstick auswählt, pausiert das Spiel. Sobald man sich für eine Waffe entschieden hat, kann man bei der Eliminierung seiner Gegner zwischen der Primär- und der Sekundärfunktion jeder Waffe wählen. Durch Betätigen der R1 Taste lässt man seine Feinde beispielsweise mit Hilfe des Cryo-Gewehrs einfrieren, während man durch Drücken der R2 Taste eine Druckwelle erzeugt, welche die Eisskulpturen zerbersten lässt. Insgesamt stehen dem Spieler zum Schluss zwölf Waffen im Arsenal zur Verfügung. Diese lassen sich zudem noch in drei Stufen aufrüsten. Durch ausgiebige Nutzung erhält jede Waffe so ihren speziellen Bonus und wird dadurch noch verheerender. Das Waffenarsenal ermöglicht eine nette individuelle Spielweise. Man kann entweder das Präzisionsgewehr nehmen, um seine Feinde mit einem gezielten Kopfschuss auszuschalten, oder aber man läuft mit einem Maschinengewehr voraus und kämpft an vorderster Front mit.
 
Neben dem neuen Waffenarsenal hat sich das Gameplay an einer anderen Stelle wesentlich verändert. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Ego-Shootern unserer modernen Zeit gibt es in Resistance 3 keine Auto-Health-Funktion mehr. Am unteren linken Bildschirmrand erleuchtet nun ein runder, gelber Energiering, welcher die momentane Gesundheit unseres Helden anzeigt. Es heißt also Ausschau zu halten nach Medi-Packs. Während man in der Schwierigkeitsstufe Normal das Gefühl hat an jeder Ecke eines des Heilpakete zu finden, so wird man eine Stufe höher ab und an das Zeitliche segnen. Erfahrenen Shooter-Spielern empfehlen wir dennoch von Beginn an auf höchster Schwierigkeit zu spielen. Resistance 3 bietet zudem Movekompatibilität und ein 3D Erlebnis vom Feinsten. Die Move-Steuerung geht größtenteils flüssig von der Hand, ist im direkten Vergleich mit dem Vorzeigetitel der Bewegungssteuerung Killzone 3 allerdings ein kleines bisschen träge. In Sachen 3D tut sich zwischen den beiden Titeln nicht wirklich viel. Aufgrund der doppelten Bildberechnung kommt es vereinzelt zu leicht spürbaren Verzögerungen in der Steuerung, wodurch diese mehr an Trägheit gewinnt. Das scheint zunächst nur Nachteilhaft, im Vergleich zu Killzne 2 ist das allerdings nichts.
 
 
Singleplayer vs. Multiplayer
 
Während man sich im Singleplayer vom Einheitsbrei abheben möchte, schlägt man beim Multiplayer einen ganz anderen Weg ein. Resistance 2 war damals mit seinen 60 Spielern noch was Besonderes. Genau diese Spieleranzahl hob den Titel auf ein höheres Niveau. In Resistance 3 kehrt man diesen massiven Schlachten den Rücken zu und versucht sich mit 16 Spielern pro Match durchzubeißen. Inhaltlich passt dies zwar zum dritten Teil der Serie, da der große Krieg zwischen Menschen und Aliens vorbei ist und die konsequente Spielerreduzierung daher Sinn macht. Dennoch ist es schade um die großen Multiplayerschlachten, welche dem Spiel eine ganz besondere Note verliehen haben. Jetzt bewegt sich der Multiplayer in Richtung Call of Duty. Mit einem umfangreichen Fortschrittssystem, welches viel Tiefgang und zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten bietet, schreitet man auf gut entworfenen Karten in den Kampf, verdient sich seine Erfahrungspunkte, schaltet Waffen frei und kauft sich verschiedene Skins und Perks. Der Koop-Modus wurde von 8 auf 2 Personen heruntergeschraubt. Man kann aber auch zu zweit per Split-Screen den einfachen Online-Multiplayer zocken. Lobenswert hervorzuheben sei dabei, dass der zweite Spieler sich mit einem eigenen Account anmelden und somit auch eine eigene Statistik führen kann. Aufgrund der Unterschiede bei den Waffen eignet sich das Spiel besonders gut für taktische Teamspiele. Als Grundlage dienen hierbei zudem noch die sieben verschiedenen Spielmodi, welche man auch aus Call of Duty & Co. kennt.
 
Fazit:
Mit Joseph Capelli bringt Insomniac frischen Wind in Resistance und schafft so einen Abschluss der Trilogie, welcher sich zeigen lassen kann. Die Atmosphäre sucht im Softwaremarkt seines Gleichen und schafft es den Spieler vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Was wir beim Vorgänger noch scharf kritisierten, macht dieser Teil vollkommen richtig. Die Charaktere bekommen nun ein wahres Gesicht. Ihre Handlungen und Beweggründe werden schlüssig und gut dargestellt. Grafisch bewegt sich der Titel zwar auf höchstem Niveau, muss sich aber gegenüber Killzone 3 und Uncharted 2 geschlagen geben. Dafür punktet das Game spielerisch umso mehr und sorgt mit knappen 9 Stunden Kampagne für gute Unterhaltung. Der Onlinemodus wendet sich zwar von den Kriegsszenarien mit 60 Spielern ab, dennoch weiß es nun mit anderen Mitteln, wie z.B. dem Online-Split-Screen, zu punkten. Langzeitspaß ist somit garantiert.
 
Pro:[img right]147400[/img]
-absolute Endzeit-Atmosphäre
-Story abseits von Militär mit mehr Emotionen
-man spürt die Verzweiflung
-schöne Inszenierung
-teilweise sehr brutal und gruselig
-super gameplayunterstützende Soundkulisse
-gute deutsche Synchronisation der Hauptcharaktere
-Grafik bietet viele WOW-Effekte
-mit 3D noch viel beeindruckender
-neue fiese Alienwaffen
-Koop-Kampagne
-super Move-Steuerung
-Online Maps mit perfekter Größe
-Online Source-Code sehr solide (kaum Verbindungsprobleme)
-umfangreicher Online-Modus
-„klassisches“ Schootererlebnis
-keine Auto-Reanimierung
 
Kontra:
-Grafik kommt nicht an Killzone3 oder Uncharted2 ran
-Nebencharaktere mit schlechter deutscher Synchronisation
-für den Onlinemodus „Online-Pass“ notwendig
-Online nur noch 16 Spieler
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Hannibal
Gut, besser...am besten! Mit jedem neuen Titel steigerte Insomniac den Wert der Resistance-Reihe. Mit dem dritten Teil haben wir eine atmosphärisch sehr hochwertige Videospielperle geschenkt bekommen, dessen Kämpfe brachial, actiongeladen und nie langweilig sind! Spielerisch bewegt sich der Titel auf höchstem Niveau und bietet uns einen mehr als gelungenen Abschluss der Resistance-Reihe. Der Titel hat zwar einige kleine Macken (Synchronisation der Nebencharaktere), welche er allerdings mit den anderen Aspekten wieder aufwischt. Resistance 3 kommt zwar nicht ganz an Spiele wie Killzone 3 oder Uncharted 2 ran, dennoch sind wir der Meinung, dass er eine knappe 13 verdient hat!

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