Red Faction: Armageddon - Review

Red Faction: Armageddon

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Review
360
15
 
Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum der Serie schicken uns THQ und Volition zum vierten Mal auf den Mars. Im Gegensatz zum Open World Schema des Vorgängers Guerrilla hat man es bei Armageddon allerdings mit einer linearen Spielführung zu tun. Zudem gilt es sich, bis auf wenige kurze Aufenthalte, nicht mehr auf der Oberfläche des roten Planeten zu behaupten, sondern man steigt in die tiefen Eingeweide des Mars hinab, wo es etliche Tunnel zu durchforsten gilt. In diesem Verlauf muss man sich dann neben einigen menschlichen Kontrahenten, auch gegen eine böse Alienrasse erwehren. Schauen wir also einmal wie sehr das Spiel zu überzeugen vermag.
 
Darius Mason lautet der Name unseres Helden in Red Faction Armageddon, der zudem zu Beginn des Spiels, welches sich aus der Third Person Perspektive steuert, sehr stark an einen Sigmarpriester des Warhammer Franchises erinnert – Aber keine Sorge, seine Erscheinung verändert sich im Verlauf des Spiels dramatisch. Darius ist der Enkel von Alec Mason, dem Protagonisten von Red Faction Guerrilla, und wurde zudem nicht gerade von der Glücksgöttin Fortuna geküsst. Denn nicht nur ist er zu Beginn des Spiels mitverantwortlich für die Zerstörung des letzten Terraformers auf dem Mars, wodurch die Menschen gezwungen sind sich unter die Erde zurückzuziehen, nein, auch öffnet er einen Tunnel und befreit somit eine alte Alienrasse aus den Tiefen des Planeten, die sofort damit beginnt die Menschen anzugreifen. Auch wenn er weder das eine noch das andere beabsichtigt hatte, nein sogar dummerweise reingelegt worden ist, so ist ihm von diesem Punkt an die Missgunst der Bevölkerung sicher.
 
 
Quo Vadis?
 
Aber fangen wir doch einmal ganz von vorne an um zu sehen wir der Weg unseres Helden Darius Mason so verläuft. Zu Beginn des Spiels finden wir uns auf der Oberfläche des Mars wieder, im Kampf gegen eine Gruppierung von Kultisten, welche vom Bösewicht Hale angeführt wird. Deren Ziel: Die Zerstörung des Terraformers. Zunächst gilt es sich aber erst mit der Spielmechanik vertraut zu machen. Der Vorschlaghammer ist so das erste Werkzeug und gleichzeitig die erste Waffe, die zum Einsatz kommt. Wie schon im Vorgänger können hiermit im Weg stehende Mauern eingeschlagen und sogar ganze Gebäude zum Einsturz gebracht werden. Dies ist übrigens auch wieder das wohl wichtigste Feature im Spiel, denn das gesamte Level-Inventar kann komplett auseinander genommen werden, dazu aber später mehr. Nachdem man sich dann mit der Grundmechanik vertraut gemacht und sich auch langsam an S.A.M. gewöhnt hat, geht’s los. Bei S.A.M. handelt es sich übrigens um das Situational Awareness Modul, eine künstliche Intelligenz, die dem Spieler stets mit Rat und Tat zur Seite steht und insbesondere in taktischen Frage eine große Hilfe ist.
 
Von nun an muss man sich mit allerlei Kultanhängern, mit Hale an der Spitze, und Massen an Aliengesocks auseinandersetzen. Die Story selbst gerät im Verlauf jedoch mehr und mehr in den Hintergrund. Im Grunde bahnt man sich bei dem linearen Leveldesign einfach nur seinen Weg, metzelt sich dabei eben diesen frei und wenn es mal mehrere unterschiedliche Wege gibt, dann folgt man einfach nur der stets akkuraten Kompassnadel. Zu erforschen gibt es hier nicht sonderlich viel, denn jeder vorhandene Weg wird früher oder später eh abgelaufen.
 
Mason hat im Grunde nur ein Ziel: Seinen Namen wieder reinwaschen und insbesondere die Menschen auf dem Mars zu retten. Auch durch sporadisch vorkommende Cut-Szenen kann hier nicht viel Land wettgemacht werden. Zwar weist das Spiel tolle Gesichtsanimationen und auch sympathische Figuren auf, allerdings mangelt es gerade letzteren doch etwas an Charakter. Man erfährt nicht sonderlich viel über diese, sondern bekommt die übliche Geschichte von „Held und Verbündete kämpfen gegen das Böse und dies auf möglichst locker-lässig coole Art und Weise“ vorgesetzt.
 
 
Ein Waffenschrank wie keiner anderer
 
In Red Faction Armageddon wird dem Spieler insbesondere in einer Hinsicht etwas sehr abwechslungsreiches geboten: Das Arsenal. Zur Verfügung stehen dem Spieler ganze 15 unterschiedliche Waffen, die sich zudem untereinander, gerade im Vergleich zu so manchen Genrevertretern, sehr stark differenzieren. Neben den Standardwaffen, welche sich von Pistolen, über Schrottflinten bis hin zum altbewährten Raketenwerfern erstrecken, haben wir hier auch einige ganz spezielle Gattungen zur Verfügung. Der Rail Driver ist so bspw. ein Scharfschützengewehr auf Railgun-technik, mit dem man zusätzlich nicht nur durch Wände schießen kann, sondern auch mit dem Visier Wärmesignaturen hinter Objekten sieht – Dies Art von Waffe kennen wir übrigens schon spätestens seit Deus Ex. Aber natürlich gibt’s auch noch ein paar andere Waffen wie den Plasmastrahler, der an einen Faser aus Star Trek erinnert oder z.B. die Singularitätsgranate. Letztere ist besondere spektakulär, da diese ein kleines schwarzes Loch am Zielpunkt erzeugt, welches Gegner und Objekte in sich hineinsaugt. Einige dieser Waffen unterscheiden sich zudem bzgl. der Funktionalität. Denn einige zielen auf die Eleminierung von Gegnern ab, wohingegen andere sich mehr auf die Zerstörung von Objekten und Gebäuden fokussieren. Die wichtigste Gerätschaft die man allerdings in die Hände bekommt, und das gleich zum Start des Spiels, ist das Magnetgewehr. Dieses Werkzeug besitzt zwei Eigenschaften. Die erste verschießt einen Sender der am Zielpunkt haften bleibt, wohingegen die zweite einen weiteren Sender an einem anderen Punkt platziert. Wurde der zweite Sender erst einmal angebracht geht es auch schon los, denn alle Objekte in der Nähe des ersten Senders werden magnetisch erfasst und zum zweiten gezogen. Richtig eingesetzt kann man so nicht nur Gegner gegen Wände schleudern sondern auch massig Schutt auf diese herunterregnen lassen – dabei ist es übrigens egal aus welchen Material die Objekte bestehen. Zu guter Letzt erhält man nach einmaligen Durchspielen noch eine ganz besondere Waffe und die zudem genialste im Spiel: Mr. Toots, das regenbogenfurzende Einhorn.
 
 
Die Nanoschmiede und andere Extras
 
Neben diesem riesigen Waffenarsenal steht dem Spieler zusätzlich noch die Nanoschmiede zur Verfügung. Ein Allzweckwerkzeug, welches zum einen zerstörte Objekte, wie beispielsweise Wände, Brücken, Treppen etc. wieder herstellen kann, und zum anderen weitere Fähigkeiten in sich birgt. Neben der von Beginn an verfügbaren Druckwelle, welche sowohl Gegner als auch Objekte von einem wegschleudert und sogar Löcher in Wände reißen kann, gibt es auch noch einige andere Fähigkeiten zu erwerben. Hierzu gehören ein Stasisfeld, ein Berserkermodus und eine Schutzhülle welche sogar gegnerische Geschosse zurücklenken kann – vorausgesetzt man hat diese Zusatzfähigkeit erworben.
 
Diese Fähigkeiten und andere zusätzliche Attribute können nämlich im Skillmenü gekauft werden. Das nötige Kleingeld, Barschrott genannt, kann man während des ganzen Spielverlaufs einsammeln. Sowohl getötete Feinde, aber auch zerstörte Gebäude können diese Währung fallen lassen. Bedenkt man, dass man dadurch wirklich viele unterschiedliche Verbesserungen erwerben kann, wozu unter anderen auch größere Magazine, erhöhte Gesundheit und ähnliches gehören, so ist es doch ratsam möglichst alle Bauten gewaltsam niederzureißen – sofern man dies aus Spaß an der Zerstörung nicht generell eh vollführt.
 
Für etwas zusätzliche Abwechslung sorgen des Weiteren im Spielverlauf noch diverse weitere Gerätschaften, wie ein schwerer Panzeranzug mit dem man den Aliens ordentlich einheizen kann, oder die Gottesanbeterin. Bei letzterer handelt es sich um einen riesigen sechs-beinigen Mecha. Dieser schwere Marauder Walker kann durch seine Raketenbestückung und den Napalmangriff extremen Schaden anrichten – wirklich ein Heidenspaß ein bisschen Amok damit zu laufen.
 
 
Die Technik hinter dem Spiel
 
Grafisch weiß Red Faction absolut zu überzeugen. Texturen, Wasser- und Lichteffekte und selbst die Gesichtsanimationen sind absolut der heutigen Zeit gerecht und tragen sehr positiv dazu bei, dem Spiel eine angemessene Atmosphäre zu bieten. Gerade die nahezu komplett zerstörbare Umgebung, welches wohl das Markenzeichen der Serie darstellt, ist spektakulär und macht einfach nur Spaß. Dennoch kann man hier zwei Kritikpunkte hervorheben. Denn so wäre eine stärkere Integrierung der zerstörbaren Umgebung ins Spielgeschehen via. Quests und Rätsel durchaus wünschenswert gewesen, aber auch fehlen zerstörbare Höhlenwände. Das einzige was zerstört werden kann ist das Levelinventar – Löcher mit Raketen in die Erde kloppen bleibt leider aus.
 
Sehr positiv fallen im Weiteren noch die teils sehr hohen FPS-Zahlen auf. Gerade dann, wenn man sich nicht in einer riesigen Höhle mit etlichen Wohnbauten, Maschinen und ähnlichen befindet, kann es zu absoluten Spitzen bei der Bildwidergabe pro Sekunde kommen. Schade dass man dies nicht generell geschafft hat, aber dennoch war dies auf der Xbox 360 doch eine ziemliche Überraschung. Weniger angenehm waren allerdings kleinere Probleme, wie das Hängenbleiben von Gegner in Böden, Decken und Wänden oder die Schwierigkeitsgrade. Zwar wurden hier vier Stück implementiert die von Einfach bis Wahnsinnig reichen, aber gerade von letzterem hätte man ein wenig mehr erwarten können. Wenn man ein wenig behutsam vorgeht, dann ist ein Durchspielen ohne zu sterben kein allzu großes Problem. Eine kleine Enttäuschung für jene die gern an ihre Grenzen gehen.
 
Die Horde kommt!
 
Neben der Einzelspielererfahrung hat uns der Entwickler auch einen Mehrspielermodus spendiert. Dieser besteht aus 30 einzelnen Leveln, die nacheinander abgerattert werden. Beginnen kann man allerdings bei einen beliebigen. Der Modus selbst ist ein Hordenmodus, wie man diesen auch schon aus Spielen wie Gears of War kennt. Bis zu vier Spieler kämpfen hier Seite an Seite gegen immer größer und stärker werdende Alienwellen, die es in den Boden zu stampfen gilt. Dieser Multiplayer kann zwar für einige Abwechslung sorgen, aber ausgereift ist dieser nicht. Die Gegner spawnen wild in der Gegend rum und auch taktisch lässt sich hier selbst im Team nicht allzu viel machen. Dafür sind die Level selbst zu groß und unübersichtlich gestaltet. Für etwas Abwechslung sicher ganz gut, aber auf keinen Fall langzeitig zu empfehlen. Man merkt einfach, dass man den Fokus auf die Einzelspielererfahrung gesetzt hat.
 
Fazit:
 
Mit Red Faction Armageddon präsentiert uns Volition einen soliden Shooter bei dem der Actionfan nicht viel falsch machen kann. Auch wenn man merkt, dass das Studio mit diesem Titel lieber auf Nummer sicher gehen wollte, ohne groß Risiken einzugehen, so kann man dennoch seinen Spaß damit haben, denn für genügend Geballer, mit allerlei Waffen und Hilfsgerät ist gesorgt. Gerade das Magnetgewehr erhält hierbei den größten Part der Aufmerksamkeit, da es doch ideal für die zerstörbare Umgebung des Spiels geeignet ist. Eine Hauswand gegen einen Gegner schleudern? Kein Problem! Leider muss man aber leichte Abstriche im Bereich der Story und wegen dem sehr linearen Spielaufbau machen. Wir können gespannt sein ob Volition uns im fünften Teil der Serie eine Mischung aus Guerilla und Armageddon liefern wird, wünschenswert wäre dies sicherlich.
 
Pro:
+ tolle grafische Präsentation
+ Fokus auf zerstörbarem Levelinventar
+ riesige Abwechslung an Waffen
+ das Einhorn Mr. Toots ist dabei
 
Contra:
- schlaffe Story
- Schwierigkeitsgrad zu einfach, selbst der schwerste
- etwas zu lineares Gameplay
- Möglichkeiten des Sandbox-Spielprinzips nicht ausgereizt
- etwas schlaffer Mehrspieler Modus
- keine deutsche Synchronisation
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Pacifica
Es ist immer wieder schön ein Spiel zu spielen, in dem Gebäude so schön und real zusammenbrechen. Das Magnetgewehr lässt sich hier dann noch als Sahnehäubchen deklarieren, da es zum einen keinerlei Munition benötigt und zum anderen das Abreißen von Gebäuuden sehr erleichtert. Wenn man dies dann noch mit der Ungeziefertilgung kombinieren kann, dann schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Für zwischendurch ein absolut nettes Spiel.

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