No More Heroes: Heroes' Paradise - Review

No More Heroes: Heroes' Paradise

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Review
PS3
57
 

No More Heroes – Heroes' Paradise PS3

 
Ursprünglich nur für die Nintendo Wii erschienen, erreicht No More Heroes nun auch hierzulande die PS3-Spieler. Grasshopper Manufacture entwickelte das Spiel, welches vom Grafikstil sehr "Killer7" ähnelte und brachte somit im Jahre 2008 ein blutiges Hardcore-Game auf die Nintendo Konsole. In einem Interview mit IGN verriet der Executive Producer "Suda 51" damals, dass man vor habe das Spiel brutaler als "Manhunt 2" zu gestalten. Doch schon einige Wochen später wurde das ganze Blut durch schwarze Wolken ersetzt. Für Wii Spieler eine große Enttäuschung. Dennoch scheint der Titel genügend Absatz erzielt zu haben. Andernfalls wäre ein "exklusiver" Port für die PS3 wohl nicht zustande gekommen. Wie "exklusiv" sich dieser Titel erweist, könnt ihr in unserer gnadenlos unzensierten Review nachlesen!
 
[b]"Ich will ihn endlich umbringen!"
"Das macht dann 150.000 Dollar bitte."[/b]
 
[img right]142308[/img]So, oder so ähnlich, würde ein Gespräch zwischen dem Hauptcharakter Travis Touchdown und seiner Korrespondentin der UAA (United Assassins Association) lauten. Travis muss sich ein paar Groschen für sein erbärmliches Leben verdienen und möchte dabei Nummer 1 des Killer-Geschäftes werden. Ausgestattet mit einem Beam-Katana, seinem Pseudo-Laserschwert, bricht er auf um die Karriereleiter mit zügigen Schritten hinaufzuklettern. Seinem Weg steht dabei so gut wie nichts im Weg, da er alles und jeden sofort blutig in zwei Scheiben schneidet oder aber die Gesichter seiner Gegner mit herzigen Tritten und Fausthieben präpariert. Sein einziges Problem ist das Geld. Denn um einen Rangkampf bestreiten zu dürfen, muss Travis der äußerst skurrilen UAA, von ihm liebevoll "Was-weiß-Ich-Gesellschaft" genannt, eine beträchtliche Gebühr zahlen.Hier kommst du als Spieler zum Einsatz. Angetrieben von dem Wunsch endlich die #1 zu werden, und insgeheim auch angetrieben von dem Wunsch endlich Mieze Sylvia Christel (Sie hat Travis in dieses Geschäft geführt) flachlegen zu können, machst du dich auf den Weg zu K-Entertainment um deinen Geldbeutel mit Attentäter-Missionen auffüllen zu können. Doch die nette Dame an der Rezeption macht dir schnell klar, dass so "drittklassige" Attentäter bestimmt keinen Job bei K-Entertainment bekommen. Logische Konsequenz? Richtig: ARBEITSAMT. Dort werden dir schließlich auch drittklassige Jobs angeboten. Solche wie z.B. Kokosnüsse sammeln…sehr interessant…sehr spannend…vor allem für einen so grandiosen Attentäter wie dich! 100 Kokosnüsse später hast du endlich genug Geld angehäuft um den Kampf für den 9. Platz der UAA bestreiten zu können. Sobald du diesen bestritten hast, fängt das ganze Spielchen von neuem an!
 
No More Heroes Handlungsrahmen ist demnach sehr…naja wie soll ich sagen? Am besten formuliere ich es so, wie Travis es tun würde: abgefuckt?
 
Spiel mir das Lied vom Defizit...ähm vom Tod meine ich natürlich...
 
Neben der arg sinnlosen Handlung muss man allerdings zugeben, dass das Spiel einen äußerst lustigen und tiefschwarzen Humor bietet. Alles dreht sich um Sex, Blut und Geld. Das Spiel wird auf dem Klo abgespeichert, skurille Charaktere begegnen dir und mit deinem Motorrad fährst du durch die leblosen Gassen der fiktiven Stadt Santa Destroy. Gerade diese Stadt entwickelt sich zur größten Enttäuschung des Spiels. Sie ist vollkommen leblos und langweilig, sieht verdammt schlecht aus, und interagiert nicht mit dem Spieler. Wenn man versucht einen Passanten umzurennen, so wird dieser beiseite geschoben und läuft dabei einfach weiter. Ist dieser Moonwalk etwa ein Tribut für Michael Jackson?
 
 
Was die Fahrphysik des Motorrads betrifft, würde jeder Physiker vor Schreck einen Herzinfarkt bekommen. Nicht zu vergessen die vielen Bugs, die sich in der Welt auftreten und es dem Spieler nicht mehr ermöglichen sich mit dem Motorrad fortzubewegen. Alles wirkt sehr dahin geklatscht und lieblos aufbereitet. Der Animestil ist zwar ziemlich nett und passt auch zum Humor, wird allerdings durch das viele Tearing, der vielen Ruckler und den dutzenden Pop-Ups vernichtend zerschmettert. Drei Jahre nach dem Wii-Release erhalten die Spieler nichts weiter als eine billig aufgemotzte 1:1 Kopie. Sehr enttäuschend.
 
Fingerakrobatik? Nein.
 
Alles dreht sich nur ums Töten. Das Kampfsystem ist hierbei auch der wesentliche Kern. Ihr könnt zwischen der Move- bzw. der einfachen Kontroller-Steuerung wählen. Zu beachten sei dabei, dass man die Move-Ergänzung (den Stick) benötigt und leider keine 1:1 Umsetzung verwirklichen konnte. Dadurch verliert diese Option enorm an Reiz. Außerdem nerven die immer wieder auftretenden Umsetzungsfehler bei den Bewegungen. So erkennt der Kontroller anstelle des niedrigen Schlages plötzlich den Hohen, oder umgekehrt. Nach einigen Minuten Move-Steuerung wurde schließlich doch der Six-Axis-Kontroller wieder in die Hand genommen. Das Kampfsystem gestaltete sich nach einigen Minuten durchschnittlich. Man kann je nach Gegnertypen zwischen verschiedenen Schlägen variieren. Niedrig, hoch, mit der Faust, mit dem Fuß oder auch mal über die Schulter werfen. Sobald man seinen Gegner mit genügend Schlägen bearbeitet hat, muss man ihn mit einem Finishing-Move zur Strecke bringen. Dabei hat man einige Sekunden Zeit um R3 zu Drücken und folgt mit dem rechten Analogstick schließlich der Richtung eines am Bildschirm erscheinenden Pixel-Pfeils um den Todesstoß auszuführen, welcher den Gegner schließlich in kleine Stücke häckselt. Leider ist es nicht möglich die Gegner „normal“ zur Strecke zu bringen, sodass der Finishing-Move nach einer gewissen Zeit einfach nur nervt. Sobald ihr euren Gegner eliminiert habt, sprudelt das Geld aus seinem leblosen Körper und fließt in eure eigene Tasche – neben den Kokosnüssen also auch eine Möglichkeit Geld zu verdienen. Gleichzeitig läuft dabei am unteren Bildschirmrand, wie im Casino, ein „Einarmiger Bandit“. Mit etwas Glück erhaltet ihr drei Mal das gleiche Symbol und erlangt so die Möglichkeit eure Gegner mit Schüssen niederzustrecken, durch steigendes Tempo mit einer Vielzahl von Katana-Hieben zu versehen, die Gegner in Slow-Motion versetzen oder gleich alles in der Umgebung in die Luft zu sprengen.
 
 
Neben den ganzen einfachen Schwerthieben hat man außerdem die Möglichkeit einen aufgeladenen Schlag durchzuführen, welcher eine Vielzahl von Gegnern mit einem mal enthauptet. Doch dabei muss man aufpassen, denn euer Beam-Katana ist leider Gottes Batteriebetrieben. Tja…was also, wenn mal die Batterie leer ist? Einfach mal kräftig schütteln, ist die Antwort. Und zwar wortwörtlich gemeint. R1 gedrückt gehalten und den Kontroller einige Sekunden kräftig schütteln hilft. Frisch aufgeladen geht’s schließlich weiter mit dem Kampf gegen die immer wieder auftretenden Klongegner. Die beiden zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrade machen sich in der Defensive bemerkbar. Während man beim einfacheren Grad nichts tun muss und Travis automatisch blockt, wird man beim anderen dazu gezwungen jedem Hieb durch einen geschickten Hechtsprung auszuweichen. Schafft man dies nicht, so verliert man leider einen Pixel von Travis Pixel-Herz. Alles in allem ist das Kampfsystem gut gelungen, trotz nerviger Pflicht-Finishing-Moves! Wer darauf hofft in der Open-World einem Gegner zu treffen, dem wünsche ich viel Glück. Denn wirkliche Attentäter findet ihr nur auf dem Weg zu den Bosskämpfen. Diese erweisen sich als Highlight des Spiels. Auf dem Weg Attentäter No.1 zu werden, trefft ihr auf eine Vielzahl von Bossen. Sie verstecken sich in schlauchartigen Level und werden durch kleinere Attentäter beschützt. Wenn ihr es allerdings bis zum Boss schafft, so erhaltet ihr eine gut präsentierte Show, welche schließlich ein blutiges Ende finden wird. Im Grunde genommen spielt man das Spiel nur für die Bosskämpfe. Zum Glück lassen sich diese in einem Boss-Kampf-Modus nochmal wiederholen. Bei diesem Modus hat man sogar die Möglichkeit seinen Score Online zu vergleichen. Alle anderen Mini-Aufträge sind leider nur äußerst langweilige Mittel zur Geldbeschaffung und scheinen das Spiel einfach nur unnötig in die Länge zu ziehen.
 
Pros:
+cooler schwarzer Humor
+coole Bosskämpfe
+Outfit veränderbar
+Waffen und Fähigkeiten aufrüstbar
+Schwierigkeit variierbar
+Boss-Kampf-Modus
+netter Animestil
 
Cons:
-kaum Menschen in der Stadt
-Menschen reagieren gar nicht auf den Spieler
...Sie lassen sich beiseite schieben und laufen einfach weiter, sieht ein wenig wie Moonwalk aus
-schlechte Fahrphysik des Motorrads
-total verbugt (Motorrad bleibt in der Wand hängen)
-schlechte Grafik-Umsetzung (Ruckler, Tearing ect.)
-1:1 Wii Port
-extrem monoton
-sehr geringe Langzeitmotivation
-schlechte Soundkulisse
-keine deutsche Synchro
-schlechte Move-Umsetzung
-sehr wenige Gegnertypen
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Hannibal
No More Heroes: Heroes Paradise hat mich in allen Belangen enttäuscht. Das Spiel hat zwar einen netten Grafikstil und bietet in den Bosskämpfen recht gute Unterhaltung, ist technisch gesehen aber trotzdem vollkommen unausgereift. Auf der PS3 wäre deutlich mehr möglich gewesen. Den Todesstoß erhält das Spiel allerdings wegen des ultra schlechten Gameplays und des extrem monotonen Spielverlaufs. Für Fans ist das Spiel sicherlich interessant, allen anderen rate ich von einem Kauf ab!

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