Shaun White Skateboarding - Review

Shaun White Skateboarding

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Review
360
12
 
 
Eine graue Welt. Keine Kreativität, keine Farben, keine Individualität. Die Gesellschaft als Maschine, ohne Spaß, ohne Freude. Ein düsteres Bild unserer Zukunft, die man so eigentlich nicht unbedingt mit skateboarden in Verbindung bringen würde. Das ändert sich mit Shaun White Skateboarding, denn genau in so einer Welt schnappt ihr euch das Rollbrett und bringt den Menschen die Lebensfreude zurück. Tatsächlich ist das die Handlung des Trendsport Spiels und ihr müsst die von der "Ministry" kontrollierte Stadt befreien und die Farbe zurück ins Spiel bringen.
 
Das klingt ziemlich abgefahren, leider verlieren die Entwickler die unterhaltsame Story aber aus den Augen. Es gibt zu wenig Charaktere, die Witze wirken im Vergleich mit Tony Hawk oder einem Amped nicht wirklich hochwertig und obwohl der Ansatz etwas ganz Besonderes ist, macht Ubisoft am Ende zu wenig daraus. Die Geschichte ist also leider nach nettem Start weniger gut als erwartet. Wie der Zufall so will, habe ich Tony Hawk jetzt schon ins Spiel gebracht. Das wäre aber ohnehin passiert, denn man hat sich nicht nur am Altmeister orientiert, er wirkt fast wie eine Art Vorgänger. Der grafische Stil ist gleichwertig, die Perspektive ist ähnlich und man kommt sich bisweilen so vor, als hätte man ein Tony Hawk in der Konsole. Im Gegensatz zu skate. und dessen Fortsetzungen geht Shaun White Skateboarding deutlich in Richtung Arcade und bietet euch wenig Simulation und viel unrealistisches Zeug. Demnach könnt ihr nahezu unbegrenzt grinden, sehr lange Manuals ausführen und wer genügend Schwung gesammelt hat, der legt auch auf diversen Rampen und Halfpipes richtig außergewöhnliche Manöver hin. Was man bei Shaun White Skateboarding nicht hat, sind Zeitlimits. Man muss auch keine Highscores knacken. Man bekommt auch nie Tricks zugerufen. Man sucht keine Buchstaben und man braucht keine Kombos. Was man tut ist Leben in die Stadt bringen. Dazu habt ihr eine Leiste am unteren Bildschirmrand, die euren Flow sammelt. Den bekommt man, wer hätte das gedacht, für ausgeführte Tricks. Flow lässt sich unbegrenzt sammeln, allerdings verliert man auch stetig was. Aufgeteilt ist die Leiste in drei Ebenen und je nach Füllung bringt ihr mehr Leben zurück in die Stadt. Langweiliger Asphalt bricht auf und mutiert zu kleinen Rampen, öde Rails bekommen Wellen und aus dem faden Grau werden bunte, von Graffiti überflutete Wände. Die Menschen in der Stadt, die einst nur der Arbeit nachgingen, haben plötzlich ebenfalls Skateboards und befürworten eure rebellische Befreiungsaktion. Optisch und von der Idee her gelungen, ist der Flow spielerisch aber eher uninteressant. Deshalb setzt Shaun White Skateboarding zusätzlich auf Rails und Rampen die ihr selber formen könnt. Das funktioniert sehr simpel: Startet einen Grind über die Rail und am Ende könnt ihr selber bestimmen wohin diese verlaufen soll. Dafür hat man ein paar Sekunden Zeit und kommt so beispielsweise auf Häuserdächer und Co. Bei den Verts und Rampen funktioniert das ähnlich, gegen Ende des Spiels kann man diese absenken oder anheben. Das alles funktioniert, lässt sich problemlos miteinander verketten, ist aber unterm Strich auch eher belanglos. Das Überraschungsmoment ist schnell verflogen und nachhaltig beeindruckt ist man nicht.
 
 
Dass sich Ubisoft in Sachen Technik an Tony Hawk orientiert hat, war nicht unbedingt die beste Entscheidung. Die Welt besteht aus vielen eher matschigen Texturen, die Menschen machen einen unausgereiften Eindruck und schon nach wenigen Minuten fährt man eigentlich durch einen großen Skatepark, nicht durch eine Stadt. Es gibt keinen Verkehr, alles ist verdammt bunt und hat genau den Look, den bei bei Tony Hawk irgendwann nicht mehr sehen wollte. Akustisch sieht die Sache ganz anders aus: Der Soundtrack ist traumhaft und bietet eine Mischung aus neuen Titeln und alten Klassikern. Egal ob Matt & Kim mich mit Daylight erfreuen oder der Jungle Boogie aus den Boxen dröhnt, in Sachen Sound verstummt jedwede Kritik.
 
Kritik muss sich das Spiel fürs Gameplay aber schon gefallen lassen. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl wirklich gefordert zu werden, konnte mich dann aber herrlich über die finalen Aufgaben aufregen. Auch fehlt die Abwechslung. Während es bei der Konkurrenz viele unterschiedliche Events gibt, konzentriert man sich bei Shaun White meist nur auf das Sammeln von Flow und vergisst dabei etwas frischen Wind ins Spiel zu bringen. Skateshops sind nicht neu, die Tricks (die man sich kaufen kann) sind nicht neu und warum man einige Sachen der Konkurrenten kopiert, aber nicht verbessert, verstehe ich so gar nicht. Bestes Beispiel ist mal wieder die Steuerung Per Pedes. Ungenau, ohne die Möglichkeit zu springen und so ist schon eine etwas größere Stufe ein unüberwindbares Hindernis. Keine Replays, wenig markante Ecken und Orte in der großen Stadt, keine Kombos und Highscores, einfach nur skaten und die Geschichte vorwärts prügeln.
 
 
Zu Beginn hat mir das Spiel wirklich gefallen. Ich hatte lange kein Tony Hawk mehr in der Konsole und fühlte mich an die gute alte Zeit erinnert. Zudem haben Spiele mit einer derart bizarren Geschichte immer einen Pluspunkt verdient. Schade ist es deshalb, dass man spielerisch zu wenig bringt und eigentlich nichts davon neu wirkt. Die Sachen die man noch nicht kannte faszinieren dann auf Dauer nicht genug. Kurzes, vernichtendes Statement zum Mehrspieler: Egal ob Spielersuche oder Host, es gibt niemanden auf der Welt der derzeit Shaun White Skateboarding spielt. Leergefegte Lobbys und nur im Splitscreen konnten wir ein wenig skaten. Schlechter geht es dementsprechend nicht.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Warum ich auch nach einigen Tagen (und das kurz nach dem Release), noch immer keine Mitspieler gefunden habe, lässt sich wohl nur mit der starken Konkurrenz dieser Tage erklären. Trotzdem ist es kein gutes Zeichen für Shaun White und sein Skateboardspiel.

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