Metroid: Other M - Review

Metroid: Other M

Bild hier droppen

Review
WII
68
Metroid Other M Review
 
Die Überraschungen mit Metroid Other M ziehen sich bis zum Ende des Spiels durch, dabei haben sie bereits bei der Ankündigung auf der E3 2009 angefangen. Alleine, dass Nintendo eine Allianz mit Team Ninja (bekannt durch die Ninja Gaiden Reihe) eingegangen ist und das Project M ins Leben gerufen hat, sorgte sowohl bei der Fachwelt als auch bei den Fans für großes Staunen. Auch der Ansatz, der für dieses Projekt verfolgt werden sollte, ließ auf etwas bisher nicht da Gewesenes schließen, was wir nun, und soviel sei schon einmal verraten, auch tatsächlich bekommen haben. Samus Aran, die bereits seit 1986 als Kopfgeldjägerin unterwegs ist, hat uns in zahlreichen Abenteuern feinste Unterhaltung geboten, doch so richtig viel wissen wir von ihr nicht. Genau das soll sich mit Other M ändern, denn in diesem Spiel zeigt sie sich nicht nur spielerisch von einer ganz anderen Seite.
 
Samus' Geschichte wird endlich erzählt
 
Den Startschuss für M Other... Verzeihung... Other M bildet der finale und scheinbar aussichtslose Kampf zwischen Samus Aran und Mother Brain. Dieser epische Kampf wird gleich zu Beginn des neuen Metroid Abenteuers in einer fulminanten Rendersequenz dargestellt und zeigt euch das Ende des 1994 erschienen Super Metroid auf einer ebenwürdigen Art und Weise. Fans der Serie erinnern sich, dass einzig das kleine Metroid Baby dazu in Lage war, Samus aus dieser Situation zu retten und sich dabei für seine scheinbare Mutter in den Tod gestürzt hat. Bereits hier lassen sich zahlreiche Merkmale ausmachen, die diesen Titel im Nintendo Line-Up so einzigartig machen. Zunächst bekommen die Fans endlich einmal einen Einstieg nach Maß, der auch deutlich umfangreicher ausfällt, als man es bisher gewohnt ist. Die Optik der Rendersequenz ist hochwertig und vor allem beginnt Samus auch in langen Dialogen an von sich selbst zu erzählen. Eine Sprachausgabe der Nintendo-Helden ist ungewohnt, doch der Stimme Samus lauschen wir (leider nur in Englisch) gerne. Gewagtes Terrain auf dem sich Nintendo endlich gewagt hat und Samus scheint die perfekte Besetzung für einen solch deutlich storylastigeren Titel zu sein, der auch mit Inszenierungen im Hollywood-Stil spielt. Die Neuerungen und neuen Wege die Other M einschlagen möchte, enden hier aber noch lange nicht, denn gerade in Sachen Gameplay gibt es noch einiges zu berichten...
 
Die Überraschung Ende der 80er war groß, als klar wurde, dass hinter diesem einschüchternden Raumanzug eine starke Frau steckt. Samus Aran ist eine Frau, die gradlinig ihrer Mission nachgeht und alles was sich dazwischen stellt mit dem Plasmabeam den Garaus macht. Für erneute Überraschung, gerade bei den Fans der ersten Stunde, dürfte auch Other M sorgen, denn so wie sich Samus hier zeigt, hätten sie viele mit Sicherheit nicht eingeschätzt. Ausschlaggebend für die Offenlegung ihrer Persönlichkeit in Other M ist ihr Mentor Adam Malkovich, den sie bereits seit ihrer Kindheit als Vaterfigur ansieht. Malkovich ist kommandierender Offizier bei der Galaktischen Föderation und sucht mit seinem Team eine verlassene Raumstation auf aus der Notsignale versendet wurden. Auch Samus, die als Kopfgeldjägerin durch die Galaxie streift, fängt dieses Notsignal ab und begibt sich zur besagten Station. Hier treffen der einstige Lehrer und die einstige Schülerin wieder aufeinander und wiederwillig stimmt Adam ein, Samus in das Team aufzunehmen. Diese Beziehung und auch die sich daraus ergebenden Dialoge werden mit gewisser Regelmäßigkeit im Spiel in Form von Sequenzen dargestellt und gewähren euch einen tieferen Einblick. Was durchaus gelungen wirkt und im Laufe der Story deutlich an Fahrt aufnimmt, ist aber nur ein Aspekt, denn richtig rund wird Other M erst durch seine Actioneinlagen.
 
Auf der Station, geht die Suche nach Überlebenden zu Beginn eher schleppend voran, denn Samus beugt sich dem Willen des befehlshabenden Offizier und nutzt ihr umfangreiches Waffenarsenal nur nach konkreter Bewilligung. Genau hier bekommt Metroid Other M einen ordentlichen Dämpfer, denn diese Prozedur ist zu keinem Zeitpunkt nachvollziehbar. In den bisherigen Metroid Episoden war genau das der Reiz. Man startet eher schwach in das Abenteuer und findet in den besten Verstecken neue Upgrades, die euch gleichzeitig neue Wege eröffnen. In Metroid Other M allerdings, ist von Beginn an alles theoretisch verfügbar, nur der gute Adam Malkovich erlaubt den Einsatz der Waffen nicht. Absurd wird das Ganze spätestens bei Ankunft der passend inszenierten Lavaumgebung, denn die dargestellte Hitze lässt nicht nur euch vor dem Bildschirm schwitzen, sie schadet Samus Energie in erheblichem Maße. Erst wenn sich die arme Samus eine halbe Ewigkeit durch dieses Szenario gekämpft hat, wird von Malkovich der Einsatz des verbesserten Suits freigegeben. Es ist natürlich lobenswert, eingesessene Strukturen der Serie aufbrechen zu wollen, aber die Art und Weise, wie dies in Other M geschieht ist nicht gerade befriedigend. Samus, von der wir bisher immer das Bild einer starken Frau hatten, zeigt keinerlei Form von Anstalten und beugt sich ohne Wiederworte den Befehlen. Hier hätten wir uns wenigstens in Form der ohnehin vorhandenen Sequenzen immerhin ein paar Streitgespräche gewünscht. Der Sammeltrieb wird aber nicht ganz vernachlässigt, denn auch in Metroid Other M nimmt dieser eine wichtige Rolle ein. Er beschränkt sich diesmal aber eben nur auf Raketen- und Energietanks, die wie in den Vorgängern an den verschiedensten Orten versteckt sind. Der größte Unterschied dabei aber ist, dass alle Items in der umfangreichen Map aufgezeichnet sind.
 
Mehr Action als Adventure
 
Mit Metroid Other M wurde sehr bewusst ein Best-of der bisherigen Metroid-Spiele gewagt. Man hat sich der wichtigsten Komponenten bedient und daraus ein eher actionlastiges Spiel gestaltet, welches aber mit einer ansprechenden Story präsentiert wird. In diesen Ausmaßen kannten wir das bisher nicht von Nintendo, befinden diesen Schritt aber als überaus lobenswert. Zwar gibt es einige voraussehbar Momente in der Storyline, aber für die ein oder andere Überraschung ist gesorgt und gerade die Vergangenheit von Samus Aran wird deutlicher aufgezeigt, als in den bisherigen Spielen zusammengenommen, was gerade die Fans der Serie erfreuen dürfte.
 
Einzigartig ist auch das Gameplay, welches ebenfalls zunächst gewagt wirkt, doch spätestens nach dem Tutorial in Fleisch und Blut übergeht. Gerade hier kommt die Symbiose aus dem klassischen Metroid und der Prime-Serie zum Tragen. Man ist in der Lage zu jeder Zeit zwischen der 1st- und 3rd-Person Perspektive zu switschen. Den Großteil des Spiels verbringt man in der 3rd-Person Ansicht, die zwar stark an die guten alten Zeiten erinnert, aber durch verschiedene Kamerafahrten deutlich moderner wirkt. Mal bewegt sich die Kamera genau seitlich und mal bringt sie die Geschehnisse vor Samus durch eine Rückenperspektive richtig gut Szene. Dieser Wechsel funktioniert hervorragend und genau so funktionstüchtig ist der Wechsel in die 1st-Person Perspektive, aus der man nicht nur seine gesamte Umgebung genauer unter die Lupe nehmen kann, sondern auch Ziele punktgenau anvisiert werden. Dazu muss man lediglich seine Wii-Mote aus der klassischen Gamepad-Position in Richtung Spielbildschirm bewegen. Die gewohnten Waffen wie Grapple Beam, die Screw-Attacke oder auch der Morph Ball kommen nicht nur im Kampf zum Einsatz, sondern werden auf klassische Metroid Art und Weise dazu genutzt, in den verwinkelten und abwechslungsreichen Gängen neue Geheimwege ausfindig zu machen. Alle Mechanismen wirken harmonisch und der Einsatz mach im Verlaufe des Abenteuers immer mehr Spaß, schließlich haben die Entwickler es verstanden euch immer wieder mit kleinen Einfällen den Einsatz abwechslungsreich zu gestalten. Die allgemeinen Rätsel werden wie gewohnt gelöst und die Handhabung aller Waffen geht nach einer gewissen Spielzeit locker von der Hand. Team Ninja scheint sich auch für die Spielgeschwindigkeit verantwortlich zu zeigen, denn hier wurde deutlich auf Action gesetzt. Samus bewegt sich zwar mittels Steuerkreuz frei auf den Ebenen, aber man merkt schon recht deutlich, dass sie in den kurvigen Gängen wie auf Schienen läuft. Das mag vielleicht nicht sonderlich prickelnd im ersten Moment klingen, aber gerade diese Bewegungshilfe bereichert das schnelle Gameplay. Genauso hoch hat auch die Auto-Aim und die Abwehr-Funktion Anteil daran, denn sobald sich eure Gegner in der Enge vor euch aufbauen, kommt es zu keinem Zeitpunkt zu ungewollten Aktionen. Die Feinde können unter Beschuss genommen werden, werden ihre Attacken ganz einfach mittels einfachem Druck auf das Steuerkreuz gekonnt ausgewichen wird. Überhaupt zeigt sich gerade in den Kämpfen, wie reif Metroid geworden ist, mit speziellen Finishmoves macht Samus mit die Gegner auf beeindruckende Art platt. So haben wir uns das schon immer erträumt. Die Ego-Perspektive, auch wenn sie als solches sehr gut funktioniert, besitzt allerdings ein deutliches Manko. Befindet man sich nämlich in diesem, ist euch nicht möglich eine Bewegung auszuführen, so dass man das ein oder andere Mal unfreiwillig Opfer der fiesen Attacken wird. Das dies nicht immer allzu schlimm ist, wird durch eine weitere und tiefgreifende Neuerung kompensiert. Während Energie und neue Raketen-Munition in den alten Metroid-Teilen von besiegten Gegnern hinterlassen wurde, kann man in Other M bei Erreichen eines kritischen Stadiums einfach seine Wii-Mote nach oben halten und mittels A-Taste eine Grundenergie füllen. Dabei wird auch gleich der gesamte Vorrat an Missleraketen wieder aufgefrischt. Wieso man sich für diese Prozedur entschieden hat bleibt aber fragwürdig, denn viel leichter wird das Spiel dadurch auch nicht (der generelle Schwierigkeitsgrad des Titels bewegt sich übrigens auf mittlerem Niveau).
 
Wii auf den Spuren Hollywoods
 
In der Wii steckt ein Prozessor mit dem Codenamen "Broadway". Bisher gab es aber kaum Spiele, die auch nur versucht haben diesem Namen Ehre zu machen. In jüngster Zeit begeistert gerade solche Titel auf den anderen Plattformen, was wohl auch Anlass für Nintendo war sich in dieses Terrain zu bewegen. Völlig zu Recht, wie wir meinen, denn Metroid Other M hat einiges an Potential, welches es aus seiner Inszenierung schöpft. Natürlich gibt es noch deutliches Steigerungspotential, aber die Ansätze sind vielversprechen. Ganz offensichtlich wird die Inszenierung bei den Kämpfen, denn die eingeleiteten Ausweichmanöver in letzter Sekunden, werden in Zeitlupe dargestellt, während dieser kleinen Zeitspanne kann auch mittels Plasmabeam zurückgefeuert werden. Hier macht sich deutlich die Erfahrung der Ninja Gaiden-Macher bemerkbar, denn die zahlreichen kleinen Kämpfe in den verwinkelten Gängen sind nicht nur spielerisch reizvoll, sie werden eben auch klasse in Szene gesetzt. Der spielerische Mehrwert wird ebenfalls durch solche Einfälle gesteigert, denn man trifft regelmäßig auf Gegner mit unterschiedlichen Stärken uns Schwächen. Hier gilt es deren Taktik ausfindig zu machen und gezielt anzugreifen. Ein Sprung auf den Kopf und eine darauf folgende Ladung Plasmabeam ist nicht nur sehr ansehnlich, sondern auch effektiv. Reichlich Abwechslung wird auch in der Welt von Other M geboten, denn obwohl man sich auf einer scheinbar kleinen Raumstation befindet, wird eine reichhaltige Palette geboten. Das beginnt vom klassisch metaldurchzogenen Gang, über Schneewüsten, durch Lavaschluchten bis hin zu einer mit blauem Himmel ausgestatteten Wiese. Einzig die Wege sind teilweise zu berechenbar und klar aufgegliedert. Hier hätten einige Abzweigungen und Geheimnisse für deutlich mehr Spannung sorgen können. Man bewegt sich in der Regel von Punkt A nach Punkt B und trifft dabei ab und an auf andere Charaktere. Das Gefühl völliger Isolation aus der vergangenen Metroids kommt dabei leider nicht auf. Technisch bewegt sich Metroid Other M aber insgesamt auf den vordersten Plätzen auf der Wii Plattform. Dank seiner abwechslungsreichen Szenarien, dem actionlastigen Gameplay und vor allem durch seine tolle Inszenierung ist Metroid Other M ein Titel, der dem großen Namen gerecht wird.
 
Positiv:
 
+ actiongeladener Metroid-Ableger mit gelungener Inszenierung
+ gelungene Symbiose aus Prime und klassischem Metroid
+ schnelles und auch gelungenes Gameplay
+ Spitzengrafik auf Wii
+ umfangreiche Story mit gelungenen Rendersequenzen
 
 
Negativ:
 
- zwar wurde an der Inszenierung der Story geschraubt, aber das packende und tiefgründige Spielerlebnis mit dem typischen Jagdtrieb eines Metroids, kann dieser Titel nicht bieten
- teilweise recht linear
- der Waffeneinsatz erst nach Befehl...bedarf eigentlich keiner weiteren Worte
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Metroid Other M mag vielleicht nicht der beste Teil der Serie sein, aber dafür bietet es ein frisches und völlig neuartiges Spielerlebnis. Nicht nur auf die Serie bezogen, wirkt dieses Spiel völlig eigenständig. Metroid Other M ist ein einzigartiges Actionspiel, welches noch zusätzlich durch die Metroid-Atmosphäre bereichert wird. Samus Aran-, Metroid- und Actionfans bekommen hier einiges geboten. Welches Spiel bietet das heutezutage schon? Ein völlig eignes Spielgefühl und einige coole Mechaniken. Blitzschnelles Ausweichen mittels Steuerkreuz, Konterattacken mit dem Laser etc. Wer den Spaß an Videospielen noch nicht verloren hat, der wird auch dieses Werk zu schätzen wissen.
 
Wieso aber zum Teufel wird dieses Spiel von einigen fachkundingen so schlecht geredet? Metroid Other M ist ein hochwertiges Produkt geworden und jeglicher Versuch das Spiel als absoluten Rohrkrepierer darzustellen, lässt nur auf einen sehr billigen Bashversuch oder Sensationsgeilheit vermuten...vielleicht, und das scheint die traurige Wahrheit zu sein, haben diese Leute mittlerweile den Spaß am Hobby verloren und können sich nicht mehr an Videospielen erfreuen. Zur Story: Die mag offenkundig Geschmacksache sein. Denn während das Spiel sehr gemächlich beginnt, zieht die Spannung gegen Ende mächtig an. Enttäuschung könnte sich aber auch über den Charakter der starken Samus Aran breit machen. Sie wirkt wie eine Person, die hinterherläuft, die Bestätigung anderer sucht und einfach stumpf funktionieren will...hinter der Rüstung haben wir aber jahrelang an eine starke Persönlichkeit geglaubt...eben einer Frau, die weiß was sie will. Das ist aber alles Auslegung des eigenen Geschmacks. Als Actionspiel betrachtet, packt Metroid Other M auf der Wii viele Elemente zum ersten Mal an und dies gelingt auch sehr gut.
 

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
8/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
7.3/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren