Dragon Quest IX: Hüter des Himmels - Review

Dragon Quest IX: Hüter des Himmels

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Review
NDS
30
 
Dragon Quest IX: Hüter des Himmels Review
 
Dragon Quest - Das ist in Japan der Inbegriff für Rollenspiele. Selbst ein Final Fantasy steht in seiner Popularität hinter diesem Titel. Ein kleiner Blick auf die Verkaufszahlen (die natürlich nichts über die Güte eines Spiels verraten) zeigt die Gewichtung auf: Final Fantasy VII beispielsweise hat in seinem Veröffentlichungsjahr in Japan 3,27 Millionen Käufer glücklich gemacht. Dragon Quest IX hat hingegen im Jahre 2009 4,1 Millionen Spieler überzeugen können. Zum einen zeigen diese Zahlen welchen großen Stellenwert diese Marke im Land der Videospiele hat und zum anderen wird der gewagte Schritt von der PlayStation (auf der der Vorgänger veröffentlicht wurde) hin zum Nintendo DS eindruckvoll bestätigt. Dragon Quest VIII für die PS2 hat seiner Zeit übrigens 3,32 Millionen Verkäufe zum Start hinlegen können...da wir hier aber keine Verkaufszahlen spielen können, stürzen wir uns lieber ins Abenteuer, denn davon hat Dragon Quest IX für den Nintendo DS reichlich zu bieten.
 
Hüter des Himmels
 
Mit rund einem Jahr Verspätung erreicht uns endlich Dragon Quest IX auch hier in Deutschland und hat den schicken Untertitel "Hüter des Himmels" im Gepäck. Dragon Quest ist eines jener Spiele, die sich sehr bewusst ihrer Tradition bedienen und keine großen Experimente im Spielprinzip eingehen. Daher ist der Einstieg in die Welt des neunten Teils für Veteranen wie das Gefühl nach Hause zu kommen. Ähnlich, wie in den Teilen zuvor, scheint hier auch wieder sehr stark der religiöse Gedanke hervor und diesmal sind die Entwickler sogar so weit gegangen und haben euch gleich in die Rolle eines Engels versetzt. In dieser Position ist es eure Aufgabe das kleine Dorf Engelsfälle mit samt der Einwohner zu hüten und vor allem Bösen auf der Welt zu wahren. Dieses Schicksal bildet im Prinzip das Tutorial, in dem die grundlegenden Mechaniken von Dragon Quest IX aufgezeigt und dem Spieler vermittelt werden. Man wählt dabei zwischen der klassischen D-Pad Steuerung oder navigiert seine Spielfigur bequem mittels Touchpen und geht dabei den Bedürfnissen der Dorfbewohner auf den Grund. Eure Tätigkeit könnt ihr übrigens völlig frei nachgehen, da die Bewohner euch nicht sehen können, einzig ihr Dank in Form von Gebeten ist euer Lohn. Mehr Motivation bedarf es auch nicht, denn die Dankbarkeit der Einwohner verwandelt sich in Benefizit, welches dem himmlischen Weltenbaum Yggdrasil als Nährstoff dient. Eines Tages, so die Hoffnung aller fleißigen Engel dieser Welt, wird der Weltenbaum Früchte tragen und so die Pforte in das Reich des Allmächtigen aufschlagen.
 
Der tatsächliche Start in das große Dragon Quest Abenteuer beginnt für euch aber erst zu dem Zeitpunkt, an dem Yggdrasil tatsächlich Früchte abwirft. Die verhoffte Glückseligkeit tritt dabei aber nicht ein, ganz entgegengesetzt der großen Erwartungen, stürzt die gesamte Welt ins Chaos. Auf der Heimatplattform der Engel, weit über dem Himmel der Welt, beginnt ein großes Beben und stürzt unseren Helden hinunter auf die Welt der Sterblichen. Nach diesem bösen Erwachen, folgt auch gleich der nächste Schock, denn alle Merkmale, die so einen Engel auszeichnen, sind von unserem Helden verschwunden. Weder Flügel noch der Heiligenschein schmücken nun seinen Antlitz und sogar die Dorfbewohner können ihn nun in seiner neuen Gestalten sehen. Was ist nur passiert und vor allem, wie können wir den ursprünglichen Zustand wieder herstellen? Es vergeht nicht viel Zeit ehe ihr auf die kleine Fee Stella trefft, die euch erklärt, dass es eine Möglichkeit gäbe wieder in den Himmel aufzusteigen. Zu diesem Zweck könnte man den Sternenexpress nutzen, dessen Antrieb das bereits erwähnte Benefizit darstellt. Gemeinsam begibt man sich also auf den Weg, den Bewohner dieser Welt mit netten Taten, deren Gebete zu entlocken, um so wieder in das Reich des Himmels aufsteigen zu können und die Quelle allen Übels ausfindig zu machen.
 
Alte Gewohnheit...
 
Die nette Story ist eigentlich nur der Rahmen, in den Dragon Quest eingearbeitet wurde, denn wie für die Serie üblich, konzentriert sich das Spiel auf das Gameplay, als dass es eine packende Geschichte erzählen will. Beim Thema Gameplay gibt es recht wenig zu berichten, denn das wurde nahezu 1:1 aus den Vorgängern übernommen. Wirklich übel kann man das den Entwicklern nicht nehmen, denn genau das ist es auch, was die Fans wollen, außerdem fühlen sich die Ausflüge in Dragon Quest immer sehr erfrischend an, denn kaum ein Spiel bietet JRPG-Kost in der reinsten Form und genau hier hält die Dragon Quest Serie die Fahne tapfer hoch. Man bewegt sich über eine große Welt und trifft immer wieder auf verschiedenste Wesen, Monster und Drachen, die bei Kontakt in den Kampfbildschirm wechseln (diesmal also nicht per Zufallskampf). Hier wählt man aus einer überschaubaren Latte an Möglichkeiten seine nächste Aktion und reagiert passend zu den Aktionen des Gegenübers. Zum Speichern sucht man eine Kirche auf, während man in jedem Dorf, neben den Gasthäusern zum Ausruhen, immer die Händler für Rüstungen und Waffen aufsucht. Dieses einfache Spielprinzip fesselt noch heute, denn die Freude über verbesserte Waffen, die spätestens im nächsten Kampf ihre Kosten wieder wettmachen, ist immer wieder groß. Diesmal hat übrigens jedes Anlegen einer neuen Waffe oder einer Rüstung direkte Auswirkungen auf das Aussehen des Helden. Das ist nicht nur schick, sondern auch eine Möglichkeit sich seine völlig eigene Charaktere zu erstellen. Gerade so eine Spielerei braucht das Spiel und vor allem die spielbaren Protagonisten, denn wirklich eigenen Charakter besitzen sie in Dragon Quest IX nicht. Wenn man beispielsweise an Yangus und dem König in Dragon Quest VIII denkt, ist diese Entwicklung wirklich schade, haben die beiden Figuren doch den Witz und Charme des achten Teils so sehr bereichert. In der neunten Dragon Quest Episode läuft das Zusammenspiel mit den Partnern etwas emotionsloser ab. Sobald man das zweite Dorf besucht, ergibt sich für euch die Möglichkeit neue Partymitglieder zu rekrutieren, die euch fortan im Kampf zu Seite stehen. Diese Figuren haben aber keinerlei Profil, Charakter oder geschweige denn eine Geschichte zu erzählen. Immerhin kann man bei den angeheuerten Figuren zwischen verschiedene Charakterklassen wählen und so eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen. Man selber darf übrigens im späteren Spielverlauf auch seine Klasse ändern.
 
Wer keine Lust auf NPCs hat, der kann mit seinen Freund ran, denn die größte Neuerung in Dragon Quest IX verbirgt sich hinter dem neuen Multiplayer-Modus, bei dem ihr im lokalen Netzwerk mit bis zu drei Freunden euch an die Herausforderungen des Titels probieren dürft. Innerhalb einer Lobby kann man sich treffen und so fast das gesamte Spiel Seite an Seite erleben. Eine echt spannende Angelegenheit, die auch gerne hätte über Wi-Fi Connection-Support verfügbar sein sollen.
 
In guter Gesellschaft macht Dragon Quest IX noch mehr Spaß.
Einem Manga entsprungen
 
Es ist ja schon Tradition, dass für das Artwork der Dragon Quest Spiele kein geringerer als Akira Toriyama (dem Dragon Ball Erfinder) verantwortlich ist, doch es ist schon erstaunlich wie wunderschön diese Fantasiewelt auch auf dem Nintendo DS eingefangen werden konnte. Level 5 versteht sein Handwerk und hat auf dem Nintendo Handheld ein kunterbuntes Dragon Quest im besten Stil der Serie gezaubert. Die Innovationsarmut, die aber aufgrund der Qualität des Titels kaum ein Beinbruch darstellt, wird konsequent bei der musikalischen Untermalung fortgeführt. Viele bekannte Stücke und Soundeffekte der Serie wurden hier integriert, die besonders die Fans fröhlich stimmen dürften.
 
Positiv:
+ klassisches JRPG-Spielprinzip
+ das Dragon Quest Universum wurde malerisch auf den kleinen DS übertragen
+ mit jeder neu angelegten Waffe und Rüstung verändert sich auch der Look der Spielfigur
+ viel Spielzeit mit der Story und zusätzlicher Nebenmissionen
+ Multiplayer
 
Negativ:
 
- durchschnittliche Story mit leblosen Hauptprotagonisten
- Missionsdesign sehr monoton
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Manchmal muss man eben nur zur richtigen Zeit an das richtige Gefühl erinnert werden, um zu begreifen wieso man einst so von einer Sache fasziniert war. Ähnlich, wie es Dragon Quest VIII es damals geschafft hat, verzaubert Dragon Quest IX durch seine konsequente Art das JRPG-Genre in seiner ursprünglichen Form zu präsentieren. Man zieht in die Schlacht besiegt unzählige Gegner, steigt in seinem Level, kauft neue Waffen und formt sich so den perfekten und individuellen Kämpfer. Für Nintendo DS Verhältnisse ist das Spiel gigantisch und versteht es die Welt von Dragon Quest in seiner charmanten Art zu präsentieren, die seinen Vorgängern alle Ehre erweist.
 
Die Story ist sicherlich nicht der Rede wert, vielmehr haben mich nur die recht ähnlich aufgebauten Missionen gestört und das Fehlen markanter Charaktere. Wer darüber hinweg sehen kann und Lust auf ein JRPG der alten Schule hat, bei dem nicht unnötig irgendwelche Verbesserungen eingebaut wurden, der kann sich mit Dragon Quest IX ein richtig schönes Abenteuer ins Haus holen.
 

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