Agarest: Generations of War - Review

Agarest: Generations of War

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Review
PS3
27
 
Agarest: Generations of War Review
 
Die Welt Agarest befindet sich auf einem Scheideweg. Die Pforte der Zerstörung wurde geöffnet und die Welt, bestehend aus fünf Kontinenten, droht durch Wesen der Finsternis überrannt zu werden. Eben diese nutzen die Schwächen, wie Gier und Machthunger, der stark vertretenen menschlichen Spezies nur allzu gerne aus. Durch Manipulation und falsche Versprechungen wird so auch auf dem Kontinent Lucrellia ein Krieg geschürt, an dem auch unser Held Leonhardt beteiligt ist. Allerdings wendet sich der rechtschaffend gesinnte Leo gegen sein eigenes Volk, als Soldaten ein kleines Hochelfen Mädchen zu töten versuchen. Von seiner Ehre geleitet beschützt er das Mädchen, welches auf den Namen Ellis hört. Doch wird er dabei tödlich verletzt. Nur durch einen Pakt mit der geheimnisvollen Dyshana, einer angehörigen der Rasse der Ryulent, kann er sein Leben retten und erhält zudem die Kraft sich im Kampf gegen die Aggressoren behaupten zu können. Allerdings hat dieser Pakt natürlich auch einen Haken: Sowohl seine Seele, als auch die seiner Nachfahren, gehören fortan Dyshana. Ihr Ziel: Die Rettung der Welt vor den Armeen der Finsternis.
 
 
Generationenkonflikt mal anders
 
Wie der Titel 'Generations of War' schon andeutet, geht es hier um einen mehrere Generationen andauernden Krieg, in welchem ihr nicht nur die Rolle des Protagonisten Leonhardt, sondern auch die seiner Nachfahren übernehmt. Während eurer Reise lernt ihr immer mehr mögliche Gefährten kennen, die an eurer Seite kämpfen werden. Jeweils drei weibliche Heldinnen pro Generation kommen hier übrigens als potentielle Heiratskandidatinnen in Frage, womit wir auch schon beim Element der Dating Simulation sind. Auch wenn dies normalerweise ein Bestandteil der japanischen Videospielkultur ist und den Weg selten in westliche Gefilde schafft, so kann man bei diesem PS3 Titel doch einen kleinen Eindruck solcher Spiele erfahren. Während einigen Zwischensequenzen im Spielverlauf stehen euch diverse Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, welche euer Ansehen bei den Heldinnen steigen oder sinken lässt. Hierdurch wird am Ende der Geschichte bestimmt wen ihr heiraten könnt. Der Spross der hieraus entsteht bildet dann die nächste Generation, in dessen Schuhe ihr schlüpfen werdet. Das sogenannte 'Soul-Breeding System' bestimmt hier übrigens, je nach dem wen ihr heiratet, wie euer Erbe aussehen wird und welche Attribute dieser mit auf den Weg bekommt. Durch ein Horoskop, das in jeder Stadt eingesehen werden kann, könnt ihr übrigens diese Details schon im Vorhinein erfahren. Einige der Gefährten werden euch natürlich auch in den nächsten Generationen weiterhin begleiten, während andere zurückbleiben. So müsst ihr nicht von Beginn an jedes Mal neue Gefährten suchen, welche euch im Kampf beistehen.
 
 
Die schon genannten Auswahlmöglichkeiten im Verlauf der Geschichte konzentrieren sich aber nicht nur allein auf dem Dating-Sim Element, sondern ermöglichen euch auch einen recht individuellen Weg durch die Geschichte zu gehen. So könnt ihr euch bspw. entscheiden ob ihr den direkten Weg zum feindlichen Lager nehmt oder doch lieber den langen Weg drumherum wählt, um den Feind aus dem Hinterhalt unerwartet anzugreifen. Natürlich ist letztere Option wesentlich intensiver was die Zeit angeht, schließlich müsst ihr einen langen Umweg in Kauf nehmen. Auch könnt ihr entscheiden ob ihr bestimmten Charakteren zur Hilfe eilt oder lieber Priorität auf eine andere Gefahr legt. All diese Entscheidungen haben zahlreiche Auswirkungen. Zunächst einmal wird immer das Gesinnungsbarometer beeinflusst, welches anzeigt ob ihr eher dem Licht oder der Finsternis zugeneigt seid. Einige Charaktere schließen sich euch zudem sogar nur dann an, wenn eure Gesinnung der ihrigen Erwartung entspricht. Ein fetter Pluspunkt für den Wiederspielwert.
 
Viele Möglichkeiten für Strategen
 
Das Kampfsystem bei Agarest ist rundenbasiert, bei dem ihr erst die Positionen eurer Charaktere festlegt, und nach der 'Move-Phase' dann die Angriffe einleiten könnt. Eine sehr wichtige Funktion stellen die Sonderfelder da, die jeder Charakter um sich herum auf dem Spielfeld bildet. Stellt sich eine andere eurer Figuren auf eben ein solches Feld, dann entsteht eine Verknüpfung zwischen den beiden Charakteren. Dies kann durch gescheites Ausnutzen auch leicht soweit geführt werden, das alle Charaktere miteinander, in irgendeiner Form, verbunden sind. Dies ist auch wichtig, da spezielle Kettenangriffe nur auf einem solchen Weg durchgeführt werden können. Nicht nur ist es dadurch möglich einen einzelnen Gegner mit allen Kämpfern in einem Zug nacheinander anzugreifen, nein, denn auch ergibt sich hier nun die Möglichkeit, dass sich spezielle Angriffe fusionieren lassen, die dann Verbundattacken bilden. Diese Angriffe sind noch gefährlicher und imposanter, setzen allerdings in der Planung voraus, dass diese in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden. Die Schwierigkeit ist insbesondere jene, dass viele solcher Verbundangriffe erst herausgefunden werden müssen, bevor diese auch aktiv angezeigt werden.
 
 
Zum Ausführen von Angriffen und anderen aktiven Fähigkeiten werden übrigens Aktionspunkte benötigt, welche jede Runde erneut generiert werden. Spezialpunkte hingegen erhaltet ihr für ausgeführte Aktionen, oder eingesteckte Angriffe. Habt ihr eine bestimmte Anzahl erreicht, so könnt ihr extrem mächtige und verheerende Fähigkeiten einsetzen. Des Weiteren sind auf den Spielfeldern noch spezielle Attributsfelder vorhanden, welche bspw. die Angriffskraft erhöhen oder senken. Nachdem man allerdings seinen hundertsten Kampf hinter sich gebracht hat fängt das Spiel an sich langsam, trotz all der taktischen Finessen, extrem in die Länge zu ziehen. Denn dem Grinding wurde bei Agarest offensichtlich ein besonderes Augenmerk gewidmet. Wenn man nicht wirklich ein Fan der Monotonie von sich ständig wiederholenden Kämpfen ist, dann wird man hier ordentlich zu Kauen haben. Nicht zuletzt da sich die Spieldauer auf gute 200 Stunden läppern kann.
 
Negativ, insbesondere für einen PlayStation 3 Titel, fällt außerdem die Grafik ins Gewicht. Selbst im Bereich der Strategie Rollenspiele kann sich Agarest höchstens ins Mittelfeld retten. Die Felder, auf welchen die Schlachten ausgetragen werden sind extremst schlicht gestaltet und auch im Bereich Abwechslung wird man stark enttäuscht. Selbst in Dungeons, in welchen man sich frei bewegen kann, wird man aller bestens negativ überrascht. Auch wenn für Strategie Rollenspiele die visuelle Erscheinung eher zweitrangig sein dürfte, so sollte man sich doch fragen ob man heute unbedingt noch ein Niveau aus Zeiten der ersten PlayStation Generation beibehalten muss - zumal die Liebe und Detailverliebtheit nicht mit Genreverwandten Spielen wie bspw. Disgaea mithalten kann. Außerdem ist es schon ein bisschen erschreckend, dass sich dies nicht nur auf die Präsentation selbst, sondern auch auf die Technik bezieht. Will man so die statische Kamera um 90 Grad drehen, hat man es mit einer sehr rauen und hakenden Kameraführung zu tun.
 
Außerhalb des Schlachtfeldes sind die CG's übrigens relativ hochwertig, was aber auch keine sonderliche Meisterleistung ist, wenn man einen ordentlichen Designer zur Hand hat. Attraktive Anime Illustrationen, welche insbesondere in den Zwischensequenzen ins Auge fallen, sind hier zu erwarten. Was das akustische neben dem visuellen Erlebnis angeht muss man auch Defizite hinnehmen. So weiß der Soundtrack zwar gut die Geschehnisse zu unterstreichen, fällt aber dennoch allenfalls ins Mittelmaß. Die Sprachausgabe wurde des Weiteren komplett im japanischen Original gehalten. Nichts allzu seltenes in diesem Genre. Was die dazugehörigen Untertitel jedoch angeht, so wird man sich hier mit englischen Texten zufrieden geben müssen, denn eine deutsche Übersetzung fehlt gänzlich.
 
 
Basteln für Fortgeschrittene
 
Ein anderes Segment des Titels sind die Städte, denn das Besondere sind hier die Möglichkeiten, welche dem Spieler geboten werden. Im Laden kann man sich neu Ausrüsten und auch steht einem noch die Schmiede zur Verfügung. Gegenstände werden hier aufgewertet, was deren Effektivität stark erhöht. Außerdem kann man diese Items auch verwerten um an neue Rohmaterialien zu kommen, welche in der Schmiede zu noch stärkeren Teilen verarbeitet werden können. Auch von Feinden und Monstern erhaltende Gegenstände können hier verwendet werden. Klingt zwar relativ simpel, aber für manch mächtige Waffe muss man sich schon mal stärker drauf vorbereiten, so dass auch ein Dutzend Arbeitsgänge notwendig sein können. Wurde übrigens ein Gegenstand einmal geschmiedet, so kann dieses fortan auch im Laden für Geld erworben werden - sehr komfortabel. Die Abenteurer Gilde, eine weitere Örtlichkeit der Städte, bietet ebenfalls einige spezielle Eigenschaften. Zum einen können hier Titel erworben werden, für jene bestimmte Anforderungen erfüllt werden müssen. Beispielweise bedarf es hier dem Erlegen von Monstern oder dem Anhäufen einer gewissen Geldmenge. Als Belohnung winkt der Titel sowie der eigentliche Lohn: Geld, Items und neue Fähigkeiten. Letztere können auch, ähnlich wie in der Schmiede, im Menüpunkt Skill-Research erworben werden. Sind die benötigten Anforderungsmaterialien vorhanden, dann gehört die neue Fertigkeit auch schon euch. Diese können dann einem Charakter zugeordnet werden, sofern dieser natürlich über einen dazugehörigen Slot verfügt. Diverse Element-Slots sind so z.B. in gewissen Waffen implementiert. Des Weiteren steht euch übrigens noch das Rangmenü zur Verfügung. Hier könnt ihr den Status oder die maximale Kombozahl ins PlayStation Network hochladen, um euch mit anderen Spielern zu vergleichen. Ein tröstender Ausgleich für das gänzliche Fehlen von Trophäen. Neben der Alchemisten-Gilde, welche euch das Zurückholen von alten Gefährten, von denen ihr euch bereits getrennt habt, ermöglicht, gibt es noch die Monstergilde in der Stadt, in welcher gefangene Monster gegen Items eingetauscht, oder sogar miteinander fusioniert werden können, um neue Kreaturen zu erschaffen.
 
Fazit:
 
Agarest: Generations of War ist ein solides und forderndes Strategie Rollenspiel. Die Kämpfe sind, insbesondere im höheren Schwierigkeitsmodus, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, vor allem dann, wenn es um Bosskämpfe geht. Aber ebenso gibt es genug taktische Möglichkeiten sich gegen alle drohenden Gefahren zu wehren - Taktikern des Genres wird hier viel geboten. Auch werden viele Item-vernarrte Spieler etliche Stunden in der Schmiede und dem Herumtüfteln an neuen Items und Fähigkeiten verbringen. Die Möglichkeiten die hier, sowie im Bereich der Verbundattacken bestehen, sind nahezu unendlich. Selbst die Story ist spannend und man erlebt allerlei politische und emotionale Geschehnisse, bei denen auch die Charaktere sehr hervorstechen, so unterschiedlich sie alle doch sind. Leider täuschen diese Punkte nur spärlich über die Gesamtpräsentation hinweg. Grafisch sollte man, egal in welchem Genre, heute einiges mehr erwarten. Über ein oberes PlayStation 1 Niveau kommt man hier, auch insbesondere aus technischer Sicht, leider kaum hinaus. Des Weiteren quält man sich nahezu schon Mühsam durch das Spiel - Der Grund: Das andauernde und träge Grinding. Es fühlt sich sogar so an, als wollte man die ohnehin schon lange Spieldauer noch weiter künstlich aufpuschen. Abwechslungen im Kartendesign uns mehr unterschiedliche Gegnertypen wären hier durchaus angemessen gewesen. Agarest ist eine Kost, welche eher nur eingefleischten Genre-Fans zu empfehlen, für alle anderen könnte dieses Spiel schwer zu Verdauen sein.
 
Positiv:
 
+ ausgereifte Geschichte
+ innovatives Soul-Breeding System
+ anspruchsvolle Strategiekämpfe
+ Umfangreiches Crafting-System
+ riesige Möglichkeit der Kombination von Fähigkeiten
 
Negativ:
 
- grafische Darbietung ist der Generation nicht würdig
- Fehlen von englischer oder deutscher Sprachausgabe sowie deutschen Untertiteln
- träger Spielverlauf aufgrund ständigen Grindings
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Pacifica
Für mich als eingefleischten Japan Fan ist es immer eine Freude wenn solche Games den Weg in den Westen schaffen. Agarest konnte mich eine lange Zeit begeistern, auch wenn es teilweise wirkliche derbe Löcher gegeben hat. Ich kann ehrlich nur hoffen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und mit der Fortsetzung ein wirklich gutes Strategie RPG bringt.

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