Singularity - Review

Singularity

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Review
PS3
11
Singularity Review
 
Raum und Zeit wirkten auf den Menschen schon immer faszinierend und gerade das Zeitreisen oder zumindest die Fantasie dahinter, war schon oft die Vorlage für spannende Geschichten. Was würdet ihr anstellen? Eine Zeitreise in die Zukunft wagen, um sich ein Hoverboard zu organisieren, eine Zeitreise in die Vergangenheit, um Weltkriege ungeschehen zu machen oder aber eine Reise in die Mitte der Neunziger, um Nintendo davon abzuhalten eine Next-Generation Konsole ohne CD-Rom Laufwerk auf den Markt zu bringen? Das eigentliche Durchführen der Zeitmanipulation wäre dabei gar nicht so spannend, viel faszinierender wären deren Auswirkungen...stellt euch vor, ein Nintendo 64 mit CD-Rom Laufwerk...
 
In Singularity wird genau dieser Ansatz verfolgt, wobei sich die Entwickler von Raven Software dafür entschieden haben sich in der Thematik der Weltkriege (und nicht der Konsolenkriege) auszutoben. Könnten wir die Zeit zurückdrehen, so hätten wir dem Spiel etwas mehr Aufmerksamkeit schenken können, das fertige Produkt macht nämlich verdammt viel Spaß.
 
Das habe ich schon einmal gesehen...
 
Singulartiy stürzt euch, ohne einen herzlichen Empfang, mitten in das Spiel. Man befindet sich in der Rolle von Nathaniel Renko auf dem Sitzplatz eines Helikopters, der mit offener Tür über einen peitschendes Meer fliegt und bereits erahnen lässt, dass man hier in einem dunklen Szenario die nächsten Stunden verbringen wird. Der Heli steuert auf eine kleine Insel im Pazifik zu, auf der die Sowjets in den 50er Jahren das neue chemische Element E99 gefunden haben. Dieses Element besitzt ungeahnte Kräfte und wurde von der Sowjetunion als Treibstoff der Zukunft genutzt. Mit dem Eintrag in das Periodensystem der Elemente, war es aber bei E99 nicht getan, denn große Kräfte, beinhalten auch große Gefahren. Das neue Element ist unglaublich instabil, explodiert, manipuliert die Zeit und lässt die Menschen in seiner Umgebung sogar mutieren. Anscheinend wurden die Experimente zu jener Zeit von pflichtbewussten Wissenschaftlern durchgeführt, denn man hat aufgrund der Gefahrenquellen die Arbeiten mit dem Element eingestellt. Die Insel und E99 hätten für immer vergessen werden können, doch in der Gegenwart (also im Jahre 2010) werden ungewöhnliche Aktivitäten vom vermeidlich verlassenen Ort gemessen, die zwangsläufig einen Trupp der US-Armee dazu bewegt dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Als Teil dieser Truppe macht man schnell Bekanntschaft mit den hier durchgeführten E99-Versuchen und gelangt wie aus Zauberhand in ein Raumloch. Ehe man überhaupt ahnt, was passiert ist, wird man in ein Szenario geworfen, in dem die Umgebung in Flammen steht, Menschen um ihr Leben laufen und völlig in Panik geraten sind. Die Ereignisse überschlagen sich und ohne groß darüber nachzudenken, hilft man einer Person, die fast in ein Flammenmeer gestürzt wäre...wäre diese Person doch lieber von den Flammen verschluckt worden...es hätte euch viel Arbeit erspart.
 
Singularity versteht es also euch gleich mitten ins Geschehen zu befördern und mit dem Storytwist an das Spiel zu fesseln. Dieser Start ist auch die Motivation das gesamte Abenteuer erleben zu wollen, weshalb wir in einem Video euch die ersten zehn Minuten des Titels aufzeigen wollen:
 
 
Activisions Singularity versucht nie das Rad neu zu erfinden, statt dessen bedient man sich bei diesem Spiel vieler Elemente, die aus anderen Spielen bekannt sind und mischt sie mit der spannenden Story, die zum Teil ebenfalls an andere Vorlagen erinnert. Das hat uns aber zu keinem Zeitpunkt gestört, denn ganz nach dem Motto "besser gut kopiert, als schlecht selbst gemacht" entfaltet Singularity auf weite Strecken seinen Spielspaß und wirkt wie ein Ego-Shooter der alten Schule. Es sogar faszinierend, an welchen Enden man überall die mittlerweile vertraute CryEngine3, die ja von vielen aktuellen Titel als Gameengine genutzt wird, zu sehen bekommt. Singularity mixt munter einen Look den man aus Batman Arkham Asylum kennt mit der Welt eines Resistance, den Tonbändern und den 50er Jahre Flair eines Bioshock zu den Figurenmodellen aus Call of Duty Modern Warfare. Alles zusammengefügt ergibt aber einen Titel, der sehr gut funktioniert. Das Spiel bietet eine saubere Technik, eine gutes Gameplay und auch einige interessante Ideen.
 
Raven Software wollte mit Singularity allem Anschein nach einen Ego-Shooter schaffen, der auch konsequent genau das sein will. Der Titel spielt sich sehr oldschoolig und bietet in seinem Repertoir eine überschaubare Auswahl an den typischen Waffen: Eine kleine Handschusswaffe, eine Automatik, einen Handgranatenwerfer etc. Im Laufe des Spiels erlernt man das E99-Element mit seinen durchschlagenden Fähigkeiten für sich selbst zu nutzen und man bekommt als Sekundärwaffe einen ganz besonderen Handschuh übergezogen. Mit dieser Hand kann man Raum und Zeit beeinflussen, Energiestöße von sich geben und seine Gegner in die ewigen Jagdgründe schicken. Die Ideen dahinter sind sicherlich nicht neu, funktionieren aber wunderbar. Wer sich beim Aufzählen der Funktionsweisen an andere Titel aus dem Genre erinnert, der kann genau nachvollziehen, was wir mit dem Ideenklau meinen. Ein typisches Szenario, welches man sich in der Rolle von Nathaniel Renko stellen muss, sind zerstörte Brücken und Treppen der Anlagen auf der Insel, die euch am Weiterkommen hindern. Dank des Handschuhs, mit dem man ja die Zeit manipulieren kann, ist es euch möglich einzelne Objekte durch die Zeit zu schicken. Nimmt man sich also eines zerstörten Geländers an, so versetzt man ihn einfach in das Jahr 1955, in dem es noch im vollen Glanze erstrahlte und funktionstüchtig war. Diese Mechanik wurde auch genutzt, um dem Spiel einen gewissen Rätselanteil zu verleihen. Man lässt Kisten durch die Luft schweben, faltet sie in dem man sie altern lässt, schiebt sie dann unter ein klemmendes Rolltor, verleiht ihnen wieder ihre ursprünglichen Ausmaße und schon hebt die Kiste in ihrer ursprünglichen Form einen Spalt, der euch auf die andere Seite des Tores gewähren lässt. Die Idee mit der Sekundär-Waffen ist sicherlich nicht neu, funktioniert aber in Singularity wunderbar.
 
Operation gelungen
 
Der Zusammenschnitt aus Elementen vieler inspirierender Titel ist den Entwicklern wirklich gut gelungen. Das Zusammenspiel der Kräfte wird schnell erlernt und im späteren Spielverlauf sogar kombiniert eingesetzt. Man freundet sich schnell mit dem Spielsystem an und dank der leichten Rollenspielanteile baut man seine Waffen aus und verbessert seine Fähigkeiten. Die Story bewegt sich im Gleichschritt mit euren Fähigkeiten, durch neue Moves nimmt der Spielspaß sogar Schritt für Schritt zu. Singularity, soviel darf verraten werden, bietet drei verschiedene Ende, unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und einen Multiplayer, die insgesamt ein rundes Paket bilden. Jeder Level kann genau erkundet werden, um an weitere Elemente für das Ausbauen der Waffen zu gelangen. Die Spielzeit von rund acht Stunden kann also noch weiter ausgedehnt werden.
 
Technisch überrascht Singularity bestimmt nicht, aber mit dem fertigen Produkt kann man in jeder Hinsicht zufrieden sein. Das wäre zum Beispiel die komplett deutsche Synchronisation, die auf weiten Strecken zu Gefallen weiß. Lediglich die Sprecher, die versuchen mit einem deutlich russischen Akzent zu sprechen gehen früher oder später auf die Nerven. Dies tut der Stimmung aber kaum einen Abbruch, denn die Insel mit ihrem von Eisen überzogenen und vom Rost angefressenen Anlagen, den sowjetischen Flaggen und den ein oder anderen Horror-Momenten versteht es euch in den Bann zu ziehen.
 
Positiv:
 
+ motivierende Story, die euch gleich zu Beginn packt
+ düsteres Szenario
+ ein Gameplay, das einfach von der Hand geht und mit vielen Elementen bereichert wurde
+ ausbaufähige Waffen und Fähigkeiten
+ verschiedene Enden
+ das Spiel mit der Zeitmanipulation (hätte aber gerne größere Auswirkungen haben dürfen)
 
Negativ:
 
- dem Spiel fehlt es stellenweise an eigenen Charakter
- das Potential für spannendere Rätsel war da...
- taktisch gibt es keine großen Herausforderungen...einfach draufhalten
- ziemlich blasser Held
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Singularity ist kein besonders Spiel, Singularity hat keine (eigenen) innovativen Ideen, Singularity hatte ich ja sogar nicht einmal auf dem Zettel...und trotzdem oder gerade deswegen bin ich von dem Spiel so begeistert. Wir sind ja immer offen für Überraschungen und mit Singularity liefert uns Activision eine kleine, denn diesen Titel hatten wir kaum auf unserem Radar. Sicherlich hätte das Spiel mit seiner Zeitmanipulation noch viel mehr Raum für smartere Rätsel gelassen und sicherlich wirken viele Mechaniken mehr als vertraut, aber für den schnellen und spannenden Ego-Shooter Snack im Sommer ist das Spiel perfekt geeignet.

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