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Der Nintendo 2DS - Beweggründe für die überraschendste Hardwareneuvorstellung des Jahres

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Nicht nur ihr wart überrascht vor ein paar Tagen...

Der Nintendo 2DS hat uns alle überrascht. Keiner hat mit diesem Handheld gerechnet. Die große Frage war und ist "Warum?"
 
Kurz nach dem Release von Avatar im Dezember 2009 (nein, nicht dem "Last Airbender" von M. Night Shalalalalalaalan, sondern der Film von James Cameron mit den blauen Na'vi) befand sich die gesamte Konsumwelt im 3D-Rausch.
3D mit Polfilterbrillen war En Vogue und fast jeder Kinofilm der danach erschien wurde (auch wenn nicht wirklich nötig) mit 3D aufgemotzt. Nach etwa einem halben bis ganzen Jahr erschienen vermehrt LCD-Fernseher mit 3D Funktionalität und die Hersteller bezeichneten "3D" als "the next big thing".
 
Ich blieb skeptisch.
 
Der 3D Effekt den ich beobachten konnte, war nett anzusehen, aber dennoch brachte er keinen Mehrwert im Film.
Mit dieser Einstellung im Bauchgefühl, war ich umso überraschter als Nintendo den Nintendo 3DS vorgestellt hat, der vollkommen ohne Brille einem 3D-Sehen ermöglichte. Anstelle dass nun passiv ein paar 3D Effekte wahrgenommen werden konnte, würde der 3DS Entwicklern ermöglichen Spiele in eine neue Dimension einzutauchen, so der Gedanke.
Einige Spiel nutzen ein wenig den 3D Effekt, aber aufgrund der Problematiken für manche Spieler den Effekt sehen zu können, durften Spielmechaniken nicht vom 3D-Effekt abhängen. Der 3D-Effekt wurde für mich abermals zum Gimmick, ohne wirklichen Mehrwert.
 
Der 3DS wurde ein Erfolg, die Geschichte, dass Nintendos 3DS sich nach der Preissenkung fabelhaft verkaufte und auch noch verkauft wird, kennen wir alle bereits.
 
Umso erstaunlicher ist also die vor zwei Tagen geplatzte Bombe, dass Nintendo einen 3DS ohne 3D, also wirklich einen 2DS veröffentlichen würde. Noch einmal: Wieso?
 
Bevor wir diese Frage versuchen zu beantworten, müssen wir ein wenig ausholen:
 
Auch wenn man daheim noch den DS besitzt, neue Software erscheint fast nur noch für den 3DS. Ehemalige Casuals die mit "Dr. Kawashimas Gehirnjogging" für den Nintendo DS geködert wurden und eifrig Casualspiele gekauft haben, müssen für die neue Plattform aktiviert werden. Wieso ist das der Fall?
"Dr. Kawashimas Gehirnjogging" erschien am 9. Juni 2006 - das Spiel schlug ein wie eine Bombe und verhalf dem DS in der westlichen Heimsphäre zu einem enormen Wachstum. Der Zeitpunkt ist wichtig, denn genau ein Jahr später begann die Smartphone-Ära. Es dauerte bis etwa 2009 bis Smartphones mit ihren App Stores der Spielevielfalt auf dem DS Paroli bieten konnten, und das zu günstigeren Preisen.
Der 3DS erschien in Europa im März 2011. Zwei Jahre in denen Smartphones die Gelegenheit hatten sich in Nintendos Gamingnische einzufressen.
 
Aus der Sicht eines Gamers haben Smartphones den 3DS nach der Preissenkung nicht verdrängt. Gefühlt haben sie dem 3DS auch nicht den Platz streitig gemacht. Der 3DS bleibt der König seiner Nische in einem größeren Kontext.
 
Aber das ist nicht die einzige Sicht.
 
Auf Nintendo wird Druck von Aktionären, finanziellen Investoren und anderen Parteien ausgeübt und drängen die Firma schon lange darauf, ihre IPs (also die Spiele) einfach auf Smartphones und anderen Plattformen anzubieten. Der Grund hierfür ist, dass diese Plattformen im Moment (noch) ein exponentielles Wachstum haben und immer mehr von diesen Geräten verkauft werden. Bei Analysten, Finanzinvestoren und anderen (nennen wir sie im folgenden einfach nur Märkte) geht es immer nur um Wachstum. Die Nische interessiert da niemanden. Und genau diese Märkte sind es, die Nintendo sehr viel Druck machen. Er erhöhte sich in letzter Zeit noch weiter, nachdem die Wii U sich sehr schlecht verkauft und die Erfolgszahlen der Wii nicht wiederholen kann.
 
Nintendo muss also den Märkten aufzeigen, dass sie noch Wachstumsmöglichkeiten haben um einen Gewinn einzufahren. Aber welche Möglichkeiten bieten sich? Die IP-Offensive für die Wii U ist in Arbeit und man wird sehen wie sich das entwickelt. Kurzfristig brauchte Nintendo eine weitere Lösung um mehr Wachstum zu erzeugen, und da geriet anscheinend der 3DS in den Fokus.
 
Man musste versuchen den 3DS noch günstiger anzubieten, ohne aber die Gewinnmargen, die für die Märkte wichtig sind, zu ruinieren. Was also tun um eine weitere Preissenkung zu vermeiden?
 
Die Kosten mussten gesenkt werden um einen günstigeren Preis anzubieten: Nach internen Analysen sind die Entscheider bei Nintendo wohl zum Schluss gekommen, dass das 3D beim 3DS doch nur ein Gimmick sei, welches keinen Mehrwert (mehr) erbringe aber Nintendo erhebliche Mehrkosten durch das spezielle stereoskopische Display verursacht.
Die Lösung ist, auf dieses Gimmick zu verzichten. Der zweite Punkt der Kosten verursacht, sind die zwei getrennten Displays, mit zwei getrennten Steuerungslogiken. Nintendo hat sich, nachdem nun die 3D-Funktionalität entfallen ist, einfach dazu entschieden einen einzigen Bildschirm zu verbauen, der durch das Plastik in der Front so abgedeckt ist, dass der Anschein von zwei Bildschirmen erweckt wird.
An dieser Stelle kann man davon ausgehen, dass ein etwas größeres Display günstiger ist als zwei Displays mit der entsprechenden Steuerlogik. Auch spart Nintendo durch das Fehlen der Klappmechanik und dem Monolautsprecher einiges an Kosten.
 
Nintendo kann also die Kosten senken, den Preis senken und dadurch ein weiteres Wachstum generieren. Ob Nintendo mit dem günstigeren 2DS die Casuals wieder ansprechen kann, sei dahingestellt. Defintiv erreichen wird der 2DS all jene, die bereits den 3DS auf dem Radar hatten, dieser ihnen aber zu teuer war. Auch kein Zufall ist es, den 2DS auf den Erscheinungstag von Pokémon zu legen.
 
Die Hauptmotivation war es die Märkte zu beruhigen durch eine erneute Wachstumsstrategie. Die von den Märkten geforderte Maßnahme ihre Spiele auf anderen Plattformen zu lizenzieren, ist nicht in Nintendos DNA. Sie wollen das nicht tun, und werden es nicht tun.
Kurzfristig könnte Nintendo einen sehr großen Batzen Geld verdienen, indem sie Mariospiele, u.ä. auf Android, Windows Phone, und iPhone anböten, aber ob mittelfristig diese Strategie aufgehen würde, weiss man nicht. Vielleicht sollte Nintendo ein Experiment wagen und zumindest einen echten Titel als Testballon auf diesen Plattformen verkaufen und sehen wie sich das entwickelt. Sie könnten diesen Testballon auch nutzen um potenzielle Spieler dort für die "wahre" Plattform (den 3DS) anzufixen. Die Märkte werden den 2DS zwar registrieren, aber es wird wohl nur ein Tropfen auf dem heissen Stein werden und sie nicht davon abbringen ihre Forderungen an die Lizenzierung weiter zu äußern.
Verschiedene Blogger (hier und hier) haben inzwischen schon eine radikalere Einstellung zu Nintendo eingenommen und sehen die Firma in der gleichen Liga wie Nokia, Blackberry und Microsoft.
 
Aus der 2DS-Veröffentlichung können wir eines ableiten: Nintendo ignoriert nicht die Realitäten eines umkämpfteren Markts, sie versuchen es auf ihrem Wege das Spiel für sich zu entscheiden.
Wir werden weiter ganz genau hinschauen, was Nintendo machen wird und ob die Spieloffensive für die Wii U dem kommenden Sturm der PS4 und XBOX One etwas entgegenzusetzen hat.
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