Wenn wir etwas seit gestern über die XBOX Durange, Verzeihung, XBOX One wissen, dann dass es eine Medienzentrale ist. Alle anderen Daten über die Konsole sind sehr nebulös
Die generischen Hardwaredetails, die Microsoft veröffentlicht haben, sind vollkommen austauschbar und wirken unspektakulär und werfen Fragen auf. Beispielsweise die 8GB RAM, die GPU und der achtkernige CPU-Kern.
Microsoft hat in einer Hands-On-Vorführung nach der einstündigen Präsentation einige Details genannt und gleichzeitig nichts verraten.
So wurde bekannt gegeben, dass die XBOX One fünf Spezialchips besitzt, die zwischen den Kinect-Sensor und der Haupthardware verteilt sind. Welche Funktionen diese Chips erfüllen, verrieten die PR-Leute nicht.
Wie schnell ist denn eigentlich die 64 bittige Acht-Kern-CPU? Die Antwort blieb Microsoft schuldig, stattdessen wurde einfach nur gesagt, dass die CPU sechs Operationen pro Taktzyklus ausführen kann, was wiederum in keinster Weise zu AMDs Jaguar Kernen passt, weil diese nur vier Ops pro Taktzyklus (2 Ganzzahl- und 2 Gleitkommazahloperationen) verarbeiten, wenn man es im klassischen Sinne sieht. Würde man aber statt der standardmässigen Gleitkommaoperationen SSE2 Operationen wählen, hätte der Jaguar hingegen acht Ops pro Taktzyklus. Irgendwo zählt Microsoft merkwürdig, oder aber die CPU ist keine Jaguar-CPU.
Die Frage nach GPU-Daten wurde auch nur nebulös beantwortet und gesagt, dass die XBOX One die "achtfache" Grafikleistung der vorherigen Konsole besitzt.
Von der Bandbreite spach Microsoft auch, und behauptete, die Konsole hätte 200GB/s Bandbreite "innerhalb des Systems". Diese Formulierung weist daraufhin, dass hier Sachen zusammen gerechnet werden, die nicht zusammegerechnet werden sollten. So will die gut informierte Seite ars.technica deduziert habe, dass sich diese Bandbreite aufteilt: 68GB/s für den Hauptspeicher. 102GB/s zum eingebauten Embedded SDRAM (ein kleiner schneller Speicherbereich, wurde auch schon in der XBOX 360 eingesetzt). 30GB/s zwischen der CPU und der GPU.
Während mann bei dieser Rechnung durchaus auf die 200GB/s kommt, die schneller als die von der PS4 klingen (über 170GB/s zum GDDR5 RAM, welcher der Hauptspeicher ist), bedeutet dies aber im Klartext, das kein einziger Teil der XBOX One diese hohe Geschwindigkeit erreicht.
Die Sache mit den "drei Betriebssystemen" scheint sich wenigstens geklärt zu haben:
Als unterste Schicht läuft ein Hypervisor, eine Art Kontrollbetriebssystem, dass die anderen zwei Betriebssysteme lädt.
Das zweite ist der Windows 8 Kernel, auf dem Apps wie der Internet Explorer und andere Dinge wie Skype laufen. Das dritte Betriebssystem ist der Game Kernel. Der Hypervisor startet bei Bootbeginn den Windows Kernel, der permanent läuft. Der Game Kernel wird hingegen für jedes Spiel neu gestartet wodurch wohl das Sandboxing ermöglicht wird. Der Windows 8 Kernel hingegen bleibt von Anfang bis zum Ende permanent im Speicher und ermöglicht hiermit die Verfügbarkeit des Multitaskings.
Jeder dieser Betriebssystem rendert übrigens nicht direkt in den Bildschirmspeicher, sondern in einen virtuellen Bildschirm, der vom Hypervisor bei Bedarf umgeschaltet werden kann. Microsoft betont, dass sie sämtliche Betriebssysteme um Elemente bereinigt haben, die für eine Spielkonsole unnötig seien, damit diese schnell laufen.
Die TV-Funktionalität ist nun auch geklärt: Über ein HDMI-In Eingang speist sich die XBOX One mit dem aktuellen Fernsehbild von einem Receiver. Interessanterweise benutzt die XBOX One Infrarotbefehle um andere A/V Geräte zu steuern. Wie das genau funktionieren wird, ist noch nicht bekannt. Die Signalquellen für die XBOX One (Kabelreceiver, Hardddiskrecorder, Satellitenreceiver) müssen speziell für die XBOX One angepasst sein, damit das ganze funktioniert. Eher fraglich, dass man in Deutschland diese Funktionalität wird geniessen können, da die meisten Kabelkunden HD-Receiver vom Kabelnetzbetreiber gestellt bekommen, und Satellitenreiver schwerlich solch ein Update bekommen werden. Es scheint immer mehr ein Amerika-Only Bonus zu sein.
Im Gegensatz zu Sony, die in Bezug auf der Hardware alle Details zu dieser verraten haben, hält sich Microsoft eher bedeckt mit den Informationen und spielt diese runter. Man möchte die "Experience" in Vordergrund stellen, nicht die Hardware.